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Guns of Brixton
Ist ja momentan schwer was los auf der Insel. Woran liegts? An dem kulturellen Hintergund und der Einstellung, dass Gewalt durchaus als Mittel eigener Interessen legitim anwendbar ist? An der geringen Frustrationstoleranz aufgrund hohen Alkoholkonsums? Oder liegt hier eine komplett andere Ursache zugrunde.
In Spanien protestieren ebenfalls desillusionierte Judendliche aufgrund hoher Arbeitslosenquote, aber ohne die Gewaltexesse. Joerg |
Zitat Karl Marx
"Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!" - Manifest der Kommunistischen Partei, IV. Marx/Engels, MEW 4, S. 493, 1848
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Diese Szenen werden sich wohl immer mehr häufen!
Woran liegts? Tja, wer das rausbekommt, der könnte einiges bewegen! Ich denke da sind viele Kleinigkeiten die im Ganzen gesehen, ein Riesenproblem darstellen! Keine Perspektive, keine Arbeit, keine gute Ausbildung, schlechtes Elternhaus, Drogen-Alkohol, Neid auf die, die es geschafft haben, Ghettoisierung, tja die Liste ist lang!7 Wer kann noch was dazu beitragen? Ist mal ein interessantes Thema! |
waren in Frankreich nicht auch vor ein paar Jahren "unruhen"? Die Sache hat sich ja auch beruhigt. Ich glaube nicht das sich mit dem System welches wir und andere westliche Länder haben viel ändern lässt.
Was noch für Unmut sorgt ist vielleicht, das die Spanne zwischen Arm und Reich immer größer wird. Von Steuererhöhungen sind ja meist die "kleineren" betroffen. |
Mich wundert eher, dass das erst jetzt kommt und noch immer relativ harmlos abläuft.
Denn selbst ich, der von dem System wie es ist profitiert, muss zugeben, dass es so nicht weitergehen kann. Als Beispiel fällt mir dazu eine interne Stellenbeschreibung für einen Lobbyisten in Brüssel ein. Dort wir dezidiert aufgeführt, wie auf die Entscheidungsträger eingewirkt werden soll, um Geschäftsinteressen zu wahren bzw. politische Entscheidungen im eigenen Sinn erwirkt werden sollen. So unverblümt, ja geradezu unverschämt habe ich das ehrlich gesagt noch nie gesehen. Ich glaube, der eigentlich Grund ist, dass trotz Internet die breite Masse garnicht weiß, welche Mechanismen wie greifen, und vor allem warum sie das tun. Aber vielleicht ist es den meisten einfach auch egal, solange es ihnen halbwegs gut geht. Daran könnte sich aber in den nächsten 5-10 Jahren etwas massiv ändern. |
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+1 bin auch der Meinung der große Knall wird noch kommen auch hier in Deutschland |
Um 12:30h wirds eine Ansprache von Cameron geben...
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Wie unterscheidet sich die Struktur in GB von der unseren? Wie passt es, wenn berichtet wird, dass sich die Leute mittels BBM, sicherlich kein kostenfreier Dienst, verabredeten? |
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Bin mal gespannt was der Auslöser sein wird ... |
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Das Internet und neue Medien können in Entwicklungsländern und unfreien (was ist das?) Ländern helfen die Lebensgrundlagen zu verbessern. In unserer Welt werden sie schon längst gegen uns genutzt (Handyortung-Werbung zugeschnitten auf den Ort und seine Vorlieben an dem man sich befindet sind erst der Anfang), denn welche Information bekommen wir im Inet wirklich ungefiltert? In DE ist das soziale System über die Jahre soweit "besser" gewesen als das sich niemand ernsthaft für Demonstrationen derzeit interessiert. Selbst das Pflegepersonal hätte nach dem Wegfall die beste Chance gehabt den Klinikabkassierern mal zu zeigen, wer das Geschäft am laufen hält. Aber auch da kam nix. Ergo: Es geht in DE noch eine Zeit lang gut, bis die Verhältnisse sich dahin entwickeln, wie sie eben in FR und GB schon sind. Was hilft dagegen? Im Kleinen eigentlich nur kollektive Eigeninitiative von z.B. Stadtteilen, die gemeinschaftlich den Stadtteil "rausputzen", Gärten anlegen. Leute, die miteinander reden anstatt Fernsehen und Internet... Im Großen werden viele Menschen und nicht mehr nur einzelne Berufsgruppen oder Arbeitslose auf die Straße gehen, die Heftigkeit um Stuttgart 21 ist ja schon ein Indiz gewesen. Wann das soweit ist? 5-10 Jahre schätze ich genauso wie Megalodon. |
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vor allem wäre es wirklich interessant wie der deutsche staat mit den unruhen umgehen würde. polizei? weder personell noch technisch für diese größenordnung ausgestattet, wenn man sieht was wenige hundert krawallisten beim castor immer wieder schaffen und das bei einer polizeipräsens, die ihres gleichen sucht.
bundeswehr? darf nicht. und jetzt gehen die probleme los. gut dass ich bald urlaub hab :) |
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Für welche Sache hat sich wohl ein Plünderer in England eingesetzt? Meine Erfahrung ist eher dass die Leute die wirklich einen Grund hätten sich zu beklagen meist die Leute sind die selber kämpfen um ihr Leben zu bewältigen. Lieber 3 Jobs als Hartz IV. |
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genau definieren kann weiß ich leider nicht. Wie gesagt ich bin mir nicht sicher ob es eine Änderung gibt die besagt das sie in solchen Fällen wie in GB eingreifen darf. Wenn es so eine Grundlage noch nicht gibt, wird sie gaaanz schnell geschaffen werden, wenn es soweit ist. Ist wie mit der Diätenerhöhung da sind sie ganz schnell. |
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Wobei meine Beschreibung auch eher in Richtung der Krawalldemos wie aktuell in England ging. Da geht es um Krawall, nicht um eine bestimmte Sache für die man kämpft. |
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Dazu ist es logischerweise von Nöten, daß wiederum ein genügend großer Teil weniger hat, als er "zum Leben" braucht ... Daß dieser Teil gelegentlich schlechte Laune bekommt, ist wohl auch einigermaßen nachvollziehbar. Zitat:
An den "großen Knall" glaube ich nicht ... |
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Aber die Diskussion hatten wir schon, würde vermutlich wieder schnell abdriften, ggf. mit gelöschten Postings, gelöchter Thread etc. |
Ich möchte Euch die Lektüre des Buches "Der Aufstand der Unterschicht" ans Herz legen. Dort steht sehr genau beschrieben, was uns droht, wenn wir uns nicht um "Ausgegrenzten", die "von vornherein Chancenlosen" kümmern.
Ausserdem sieht man es sehr gut ja im Moment in GB. Wobei die ne andere Mentalität haben (Ein Looser ist ein Looser) und, durch das Commonwelth sicherlich eine andere "Migrationsproblematik", als wir. :Huhu: |
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Das Geschäftsmodell hat im Kern darin bestanden, das gesamte Umfeld zu betrügen oder wenigstens ordentlich über den Tisch zu ziehen und dabei ohne jegliche Gegenleistung soviel Kohle wie möglich abzugreifen. Gerne auch am Rande oder jeneseits dessen was legal ist. Möglichst viel Kohle zu verdienen ist zwar das Ziel eines jeden Unternehmens - aber so skrupellos wie bei den Briten habe ich das sonst noch nirgendwo wahrgenommen. Der nicht allzuweit zurückliegende britische Medienskandal geht in die gleiche Richtung. Alles aber auch wirklich alles zu Kohle machen ohne irgendwelche Rücksichten. Für mich sind die Briten ein durch und durch rohes Volk. Nicht umsonst kommen die Begrifffe wie Rowdy und Hooligan aus dem angelsächsischen. Es ist schon klar, daß man allein damit die aktuellen Krawalle nicht erklären kann. Aber die Mentalität trägt IMHO eben dazu bei. Und ich kann die Briten als Ganzes nicht ab. Einzelne davon sind wiederum ganz nett. |
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so lange unsere Volksvertreter....statt zu überlegen und es voranzutreiben...... wie es Allen besser gehen könnte....
lieber der Finanzwelt den Arsch lecken, wird es stetig weiter abwärts gehen wenn man NICHTS mehr zu verlieren hat, es nicht den Hauch einer Perspektive gibt dann wird es so weiter gehen und es wird brutaler werden das dann wie in England die Verzweifelten sich mit den Verbrechern mischen, ist zwangsläufig |
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Vorhin haben sie auf BBC ein paar Interviews mit Randalierern eingespielt - also nur die Tonspur - die haben sich nicht filmen lassen. Und da war absolut NICHTS von sozialkritischen Hintergründen zu hören. Das waren einfach Jugendliche, die es toll fanden, sich neue Turnschuhe zu erplündern.
Mag sein, dass die BBC möglicherweise das nicht repräsentativ ausgewählt hat, aber die 3-4 Leute fielen allesamt in die Kategorie randalierende Idioten, die plündern, weil es gerade gut geht und die Chance erwischt zu werden verhältnismässig gering ist. |
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Leute, die permanente gegängelt, kritisiert oder gar gemobbt werden, werden nach einigen Jahren entweder krank, wechseln die Firma oder die Abteilung, gehen in Frührente oder kündigen innerlich, was dann oft mit sozialer Isolation innerhalb der Abteilung endet. Dass sich mal jemand gegen einen Mobber erhebt und kämpft habe ich in all meinen Berusjahren noch nie erlebt, und ich habe schon einiges gesehen. |
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weil ich eben auch eher aus prekären und Migranten Verhältnissen kam ---------- es sind aber zu viele ich war damals isoliert nicht in einem Umfeld von Gleichen wer weiß was aus mir geworden wäre, hätte ich keine andere Möglichkeiten bekommen |
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es ist eine Generation herangewachsen die Menschen die auf dem Boden liegen, noch so lange gegen den Kopf treten, bis dieser aufplatzt zwei Möglichkeiten 1.Das momentane System mit aller Gewalt erneuern 2.Die Bundeswehr einsetzen und das mit scharfer Munition 3. gibt es nicht |
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Ich bin auch davon überzeugt, dass es in Deutschland länger dauert als in anderen Ländern bis es zu solchen Unruhen kommt. Wenn es aber dazu kommt, dann neigen wir auch dazu es "gründlich" zu machen. Auf beiden Seiten und nachher wird sich jeder wundern das es so ein eigentlich nichtssagender Anlaß gewesen ist.
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Das Problem ist, dass sie, oder zumindest einige von ihnen, perspektivlos sind. Ironisch ist, dass diese Perspektivlosigkeit eine Folge des Fortschritts ist. Wir haben das Luxusproblem mit geringer Manpower extrem viel produzieren zu koennen, alle voellig ueberversorgen zu koennen. Eigentlich ist das ne wunderbare Sache, aber im Sinne der Gewinnmaximierung wird halt versucht die noetige Arbeit mit moeglichst wenigen Arbeitskraeften zu erledigen, anstatt 20% mehr Leute auf jeweils um 20% reduzierter Stelle arbeiten zu lassen. Am schlimmsten trifft dieses Problem natuerlich die Geringqualifizierten. Man muesste den Luxus der hohen Produktivitaet endlich als solchen begreifen und die Gesellschaft daran anpassen. Die work-life balance koennte deutlich in Richtung life verschoben werden - sicher nicht in allen Jobs, aber doch in vielen. Oder aber es koennten Gelder in Bereiche geleitet werden, die wir zwar dringend brauchen, die aber nicht ertragreich sind und daher vom Kapital gemieden werden (z.B. Pflege). So koennten Leute beschaeftigt werden, die dann auch wieder wissen, warum sie morgens aufstehen und nicht in der grauen Sinn- und Perspektivlosigkeit vor sich hinduempeln. Noetig ist dafuer aber ein Mechanismus der verhindert, dass sich exorbitante Summen bei einigen wenigen sammeln. Diesen Mechanismus zu installieren, ohne dass das Kapital ins Ausland abwandert (das waeren dann die Gewinnler) ist das Hauptproblem und eben nicht trivial loesbar. Mit einfach hoeheren Steuern ist es daher nicht getan, es sei denn man findet ein Modell, dass dafuer sorgt, dass die Steuern auch wirklich hier anfallen und nicht auf den Cayman Inseln, wo dann flugs mal der Firmensitz hinverlegt wird. Am besten waere es, wenn man den Entscheidern, dem Kapital klar machen koennte, dass sie ein Eigeninteresse daran haben nicht grosse Teile der Gesellschaft zurueck zu lassen. Jeder sollte ein Interesse daran haben in einer funktionierenden Gesellschaft zu leben, da das schoener ist als in einer dysfunktionalen. Im Moment kann man aber vielen noch nicht nahe bringen, dass der Grenznutzen der Investition in entsprechende Massnahmen hoeher ist als der von weiteren Euros auf der Verdienstseite, wenn man eh schon mehr Geld hat als man ausgeben kann. Das faengt auch nicht erst bei Millionenverdiensten an. Wieso wechseln viele Leute aus Tarifvertraegen in aussertarifliche, obwohl sie dann 20h mehr arbeiten? Wegen 20000 mehr brutto im Jahr. Machen das 3 Leute, haette man fast ne zusaetzliche Stelle schaffen koennen (ok, nicht ganz mit den Nebenkosten). Es muss da einfach ein umdenken einsetzen. Im produzierenden Gewerbe wird es nicht mehr ausreichend Arbeitsplaetze geben und in der Pflege etc. gibt es einfach nicht genug Geld, auch wenn genug Arbeit da waere. Wenn man das nebeneinander stellt ist doch eigentlich offensichtlich was passieren muss. Leider ist die Umsetzung endlos komplex. |
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Da warte ich schon lange drauf!!! Zitat:
Hoffentlich behältst du mit dem großen Knall recht! Zitat:
Der Mensch ansich ist dumm!!! |
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Das ist aber auch zunehmend nicht der Fall. Es gibt eben immer mehr Arbeitsbedingungen unter denen man zum Psychopathen wird. Das Ganze ist zum Teil so sinnentleert, dass man nach Abwechslung für den Geist sucht, beim Einen ist dies ein Buch, beim anderen Triathlon und bei manchen eben Randale. Vermutlich ist die Form des Auslebens von Frust abhängig von Erziehung und Erbanlagen. Fakt scheint aber zu sein, dass Frust zunimmt. Und dies im Übrigen auch bei Menschen die wir eigentlich als Gewinner des Sytems ansehen, vielleicht ist das System zwar effektiv aber einfach inhuman.... |
Brot und Spiele :cool:
oder auch Playstation, Internet und Assi-TV... |
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