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-   -   Haben die Brownlees solche Tricks tatsächlich nötig? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=19377)

Hafu 28.06.2011 11:12

Haben die Brownlees solche Tricks tatsächlich nötig?
 
Über einen Beitrag von Kaihawaii bin ich in Facebook gestern auf dieses Video von der Europameisterschaft auf der Olympischen Distanz vom Wochenende aufmerksam geworden und stell' es auch hier mal zur Diskussion:

http://www.youtube.com/watch?v=HpPPZ9LUM_M&sns=fb

Ich hab's mir gestern abend ein paar mal angesehen und war von mal zu mal mehr entsetzt über die zweifellos vorsätzlichen Behinderungen des Briten Harry Whiltshire gegenüber Javier Gomez.

Er taucht ihn bewusst, drängt ihn mehrfach weit von der Ideallinie ab, behindert ihn beim zwischenzeitlichen Schwimmausstieg usw.

In diversen Youtube-Kommentaren regen sich die meisten User über Whiltshire auf und fordern (natürlich nicht zu Unrecht) dessen Bestrafung, aber nachdem sich der Brite mit seinem Verhalten beim Schwimmen selbst um alle Chancen auf eine schnelle erste Disziplin bringt, muss man den wahren Schuldigen für diese an den ethischen Grundwerten des Triathlons rührenden Fouls doch eher in der Mannschaftsleitung der Briten vermuten, die offensichtlich einen ihrer Athleten bewusst abgestellt haben, um den vermeintlichen schärfsten Konkurrenten der Brownlees aus dem Weg zu räumen.

ironlollo 28.06.2011 11:24

Normalerweise gibt es beim Schwimmen IM PULK immer ein wenig Haue. Aber in dem Fall schwimmen die Beiden ja alleine vollkommen am Rand und insofern muss man dem Briten wirklich Absicht unterstellen.

Was ich mich aber frage: Vielleicht wissen die Brownlees aber auch nix von dieser "Taktik" und das ist ne Sache zwischen den Coaches und Whiltshire? Weil nötig haben sie sowas in der Tat nicht.

snigel 28.06.2011 11:33

wer da wirklich mit drinne hängt, oder ob es Absicht war kann man nur vermuten! Tatsache ist, dass sich Gomez mit dem Engländer beim schwimmen ordentlich "gehaut" hat, mehr weis man aber nun auch nicht.

"Ich sage die Queen hängt da mit drinne, der Befehl kam von ganz oben" :Lachanfall: :Lachanfall:

pk-zurich 28.06.2011 11:34

Zumindest wurde Wiltshire in der Ergebnisliste disqualifiziert.

Skunkworks 28.06.2011 11:44

Ich bin jetzt nicht so ganz up to date wie gut Gomez sonst schwimmt aber die Post ist nach der Boje schon ein Stück voraus.

Es sieht auf jeden Fall nach Absicht auf. Nach dem Taucher war der Brite fast eine Körperlänge voraus aber scheinbar hat er dann gewartet, leider ist dies aber nicht zu sehen.

Gomez muss irgendwann gewartet und nach links gezogen haben, sonst hätte Wiltshire nicht vor ihm aus dem Wasser steigen können und den Stolpler iniziieren können.

Jede Aktion für sich genommen könnte man noch als normales Renngetümmel hernehmen, grenzwertig unfair aber OK. In der Summe aber ist es zu viel.

Meine Achtung vor Gomez ist ordentlich gestiegen, er hat einfach so getan als ob es dazugehört und keine Reaktion gestartet.
DAS ist weltmeisterlich.

noam 28.06.2011 12:48

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 597340)
Meine Achtung vor Gomez ist ordentlich gestiegen, er hat einfach so getan als ob es dazugehört und keine Reaktion gestartet.
DAS ist weltmeisterlich.

das stimmt wohl. ich wäre gehörig ausgeratet in der situation

Hafu 28.06.2011 13:22

Das Ärgerliche aus meiner persönlichen Sicht ist bei dieser Geschichte auch, dass ich gerade erst seit kurzer Zeit begonnen habe, mich mit den Feinheiten von Windschattenrennen ernsthaft auseinander zu setzen, nachdem ich die entsprechende Szene jahrelang weigehend ignoriert habe, weil es für mich kein echter Triathlon ist.

Da es aber im Jugendbereich praktisch keine Rennen ohne Windschattenfreigabe gibt, musste ich diese ablehnende Haltung zwangsläufig überdenken und versuchen, echte Wertschätzung für die "Draftathleten" zu entwickeln.

Dass es beim Schwimmen in Feldern mit enger Leistungsdichte mit harten Bandagen zur Sache geht, habe ich natürlich auch schon selbst erfahren (früher in Ligarennen, vor zwei Wochen in Kulmbach war's auch ziemlich ruppig, ebenso wie am WE in Roth), aber da geht's normalerweise darum, sich selbst im Feld zu behaupten.
Dass ein Triathlet bewusst und absichtlich einen anderen behindern will und dafür auch bewusst in Kauf nimmt, Umwege zu schwimmen/ zu laufen und auch noch im Endeffekt disqualifiziert zu werden, das hat IMHO eine ganz andere und abstoßende Qualität.
Im Fußball gibt es da ja schon länger und nennt sich dann taktisches Foul, aber im Triathlon ist mir das neu. Gleichzeitig hab' ich mich natürlich auch gefragt, ob das bei den ITU-Rennen nicht sogar häufiger vorkommt und -da die Deutschen ja bekanntlich bei WM-Rennen und Olympiarennen bisher überaus erfolgreich waren- womöglich auch andere Teams mit solchen schmutzigen gezielten Fouls arbeiten.

Raimund 28.06.2011 13:23

in radsportkreisen hätten die teammitglieder gomez' dafür gesorgt, dass der typ im nächsten rennen über den lenker absteigt...;)

KalleMalle 28.06.2011 13:47

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 597425)
Dass ein Triathlet bewusst und absichtlich einen anderen behindern will ...

Ein Bekannter von mir (und noch einigen anderen hier) der recht weit vorne mitschwimmt wurde im Kraichgau auf genau die Weise gefoult. Will heißen, daß der Vordermann an der Boje mal kurz den Brustbeinschlag ausgepackt hat, was in der Führungsgruppe wohl höchst unüblich ist. Mein Bekannter ist absolut sicher, daß es Absicht war und hat recherchiert, daß diese Taktik in bestimmten Ländern auch trainiert wird.

Kann nur hoffen, daß sich sowas nicht durchsetzt...

hazelman 28.06.2011 13:53

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 597437)
Mein Bekannter ist absolut sicher, daß es Absicht war und hat recherchiert, daß diese Taktik in bestimmten Ländern auch trainiert wird.

Yo, holger war entsetzt!

Aber das mit dem Training ist mir neu. Vielleicht aber wollte mir unsere Schwimmtrainerin mit dem 4x 50m Brust zuletzt ganz was anderes beibringen an ich dachte.

titansvente 28.06.2011 14:00

Hier handelt es sich meiner Meinung nach ganz deutlich um eine/mehrere Behinderung(en) mit Vorsatz.

Auch dahinter eine Teamorder zu vermuten ist nicht ganz abwegig. Wird aber schwer oder garnicht zu beweisen sein.

Vielleicht kann der gute Herr Wiltshire den Herrn Gomez einfach persönlich nicht leiden...
Jedenfalls wird es jetzt Vice Versa der Fall sein :Cheese:

kaiche82 28.06.2011 14:57

In seinem Blog schreibt Gomez, dass nicht alles auf dem Video zu sehen sein. Auf dem Weg in T1 hat der Brite Gomez scheinbar in die Bande gestoßen. Auch auf dem Rad gab es noch Ärger und es haben sich verschiedene über den Briten beschwert.

Zur Frage ob es Team Taktik war hat er geschrieben, dass er es sich nicht vorstellen kann da es die Brownlees nicht nötig hätten. Eine Idee wieso es zu den zwischenfällen kam hat er aber nicht, er hätte wohl einige Freunde bei den Briten.

Flitzetina 28.06.2011 15:12

Zitat:

Zitat von kaiche82 (Beitrag 597485)
In seinem Blog schreibt Gomez, dass nicht alles auf dem Video zu sehen sein. Auf dem Weg in T1 hat der Brite Gomez scheinbar in die Bande gestoßen. Auch auf dem Rad gab es noch Ärger und es haben sich verschiedene über den Briten beschwert.

Zur Frage ob es Team Taktik war hat er geschrieben, dass er es sich nicht vorstellen kann da es die Brownlees nicht nötig hätten. Eine Idee wieso es zu den zwischenfällen kam hat er aber nicht, er hätte wohl einige Freunde bei den Briten.

Ich finde auf dem Schwimmvideo - auch beim Ausstieg sind eh erstaunlich viele Briten direkt in seiner Umgebung unterwegs. Als hätten sie ihn als Mannschaft eingekreist.

Würde aber nicht den Brownlees unterstellen, dass das auf ihrem Mist gewachsen ist. Vielleicht auch einfach falsch verstandener Teamgeist der schwächeren Sportler.

hazelman 28.06.2011 15:22

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 597497)
Würde aber nicht den Brownlees unterstellen, dass das auf ihrem Mist gewachsen ist. Vielleicht auch einfach falsch verstandener Teamgeist der schwächeren Sportler.

Wäre Deine Einschätzung anders, wenn man lesen könnte, dass eben jeder Schwimmrüpel der Athlet war, der sein Rennen beendete, weil er sein LAufrad an A. Brwonlee weitergab?

Stallorder gibt's da sicher, allein wie weit die gehen ist die Frage.

Flitzetina 28.06.2011 15:24

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 597503)
Wäre Deine Einschätzung anders, wenn man lesen könnte, dass eben jeder Schwimmrüpel der Athlet war, der sein Rennen beendete, weil er sein LAufrad an A. Brwonlee weitergab?

Stallorder gibt's da sicher, allein wie weit die gehen ist die Frage.

Ist das erlaubt? Dürfen die Jungs Hilfe von aussen annehmen?

Und aus dieser Tatsache lässt sich nicht schliessen, dass man sich verabredet hat Gomez vorher zu schaden.

hazelman 28.06.2011 15:33

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 597504)
Ist das erlaubt? Dürfen die Jungs Hilfe von aussen annehmen?.

Frage 1: Offensichtlich!
Frage 2: Nein!

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 597504)
Und aus dieser Tatsache lässt sich nicht schliessen, dass man sich verabredet hat Gomez vorher zu schaden.

Ist eben wie in der Formel 1.

Flitzetina 28.06.2011 15:37

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 597512)
Frage 1: Offensichtlich!
Frage 2: Nein!

Ist eben wie in der Formel 1.

Ist nie im Leben wie in der Formel 1... steckt nämlich ERHEBLICH weniger Geld in der Geschichte.

Hafu 28.06.2011 15:40

Zitat:

Zitat von kaiche82 (Beitrag 597485)
...
Zur Frage ob es Team Taktik war hat er geschrieben, dass er es sich nicht vorstellen kann da es die Brownlees nicht nötig hätten. Eine Idee wieso es zu den zwischenfällen kam hat er aber nicht, er hätte wohl einige Freunde bei den Briten.

Im Web (Blog, Facebook etc.) muss man sich sowieso vorsichtiger äußern, als in einem persönlichen Gespräch, wo man auch mal ungeschminkt die eigene persönliche Meinung sagen kann. Ich kenn' das und würde daher vermuten, dass Gomez vielleicht doch anders denkt, als er schreibt (oder schreiben lässt).

Ich glaube auch nicht, dass es die Brownlees bei ihrer aktuellen Form nötig hätte, sich in derartig unfairer Weise helfen zu lassen, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass solche Aktionen in ihrer Häufung innerhalb einer einzigen Disziplin und stets gegen denselben gerichtet ohne Wissen/ Billigung oder sogar Order der britischen Teamleitung passieren, denn Triathleten sind von Natur aus Egoisten und schwimmen/ laufen nicht absichtlich Umwege, die ihnen selbst Zeit und Plätze kosten (gut auch auf der Treppe zu beobachten, die Wiltshire extra weit links hochgeschlichen ist, damit Gomez ihn nicht überholen kann, während jeder ambitionierte Triathlet den direkten Weg schräg hochgerannt wäre).

Faton 28.06.2011 15:42

In der Formel 1 bleibt dank zigfacher Kameraperspektiven aber eigentlich kein Manöver unentdeckt dazu wird der Teamfunk ja teilweise auch noch mitgehört. Das sieht beim Schwimmen leider ganz anders aus.

hazelman 28.06.2011 15:57

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 597514)
Ist nie im Leben wie in der Formel 1... steckt nämlich ERHEBLICH weniger Geld in der Geschichte.

Das hat doch nix mit Millionen zu tun, sondern mit gewinnen.

Der Schläger - den Namen hab ich schon wieder vergessen... Wilkins oder so - hat nie ne Chance, zu gewinnen, erhöht die Chancen der Teamkollegen aber erheblich.

Es gab soweit ich erinnere auch bei den Spaniern Anfang der 2000er auch einen Adjutanten für den damaligen Überläufer Ivan Rana, der die aufgabe hatte, Rana bis zu T2 zu eskortieren & im Zweifen ans Peloton ranzufahren. Danach sind die Leibwächter regelmäßig ausgesteigen.

Nopogobiker 28.06.2011 16:02

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 597530)
Es gab soweit ich erinnere auch bei den Spaniern Anfang der 2000er auch einen Adjutanten für den damaligen Überläufer Ivan Rana, der die aufgabe hatte, Rana bis zu T2 zu eskortieren & im Zweifen ans Peloton ranzufahren. Danach sind die Leibwächter regelmäßig ausgesteigen.

Naja, das ist doch auch legal. Nicht anders läuft es im Radsport. Wenn die Teams einigermaßen intelligent agieren würden, gäbe es das viel stärker - aber dafür sind das dann doch zu sehr Einzelkämpfer. Ich erinnere mich da noch an die Franzmann, die ihre eigenen Teamkolleginnen platt gefahren hat.....

Nopogbiker

hazelman 28.06.2011 16:11

Zitat:

Zitat von Nopogobiker (Beitrag 597539)
Naja, das ist doch auch legal.

Nopogbiker

Dass das illegal war, hab ich ja auch nie gesagt. Sollte bloß nen Beispiel für Teamorder im Draftathlon sein & das war schon vor 10 Jahren.

Hafu 28.06.2011 17:29

Gegen Teamarbeit, wie im Radsport habe ich auch nichts einzuwenden. Natürlich widerspricht es der reinen "Lehre" des Triathlons, aber Windschattenfahren und auch im Prinzip das normale Wasserschattenschwimmen widerspricht dem ja im Prinzip auch.
Und Draftathlons haben eben ihre eigenen Gesetze, die man, wenn man sich als Zuschauer oder Teilnehmer darauf einlässt, einfach akzeptieren muss.

Absichtliche Behinderungen des Gegners sind aber eine ganz klare Grenzüberschreitung und aus meiner Sicht moralisch-ethisch auf demselben niederträchtigen Niveau, wie Manipulationen an fremden Rädern in der Wechselzone oder eben Doping!

Nopogobiker 28.06.2011 17:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 597607)
Absichtliche Behinderungen des Gegners sind aber eine ganz klare Grenzüberschreitung und aus meiner Sicht moralisch-ethisch auf demselben niederträchtigen Niveau, wie Manipulationen an fremden Rädern in der Wechselzone oder eben Doping!

Das wollte ich auch garnicht sagen, sehe ich ja genau so. Die Aktion auf dem Video geht garnicht.
Aber die Grenzen sind nicht immer leicht zu ziehen. Wie oft kommt es vor, dass ein Team absichtlich das Feld bremst, wenn der eigene Fahrer in einer Fluchtgruppe ist. Da wird auch die Nachführarbeit behindert, beim Anfahren des Sprints wird veruscht - auch nicht immer legal - die Züge der anderen Teams zu stören, etc. etc.
Ich fände es gut, wenn die Teams mal mehr zusammen arbeiten würden, das würde das Radfahren wieder etwas interessanter machen, da man viel mehr taktische Möglichkeiten hätte. Dann würden diese Windschattenrennen eventuell auch mal interessant werden :cool:

Nopgobiker

HeinB 28.06.2011 17:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 597607)
Absichtliche Behinderungen des Gegners sind aber eine ganz klare Grenzüberschreitung und aus meiner Sicht moralisch-ethisch auf demselben niederträchtigen Niveau, wie Manipulationen an fremden Rädern in der Wechselzone oder eben Doping!

Ja! Aber der Zusammenhang zwischen den Handlungen eines Athleten und der Teamleitung ist rein spekulativ und drängt sich mir nicht so zwingend und "offensichtlich" auf wie dir. Und von dort zu den Brownlees wäre es nochmal ein Schritt. In der Überschrift stellst du dies alles schon als erwiesene Tatsache hin. :Nee:

Wäre es nicht auch denkbar, dass es einfach eine persönliche Kappelei war?

FuXX 28.06.2011 17:56

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 597340)
Meine Achtung vor Gomez ist ordentlich gestiegen, er hat einfach so getan als ob es dazugehört und keine Reaktion gestartet.
DAS ist weltmeisterlich.

Find ich auch. Da kann man auch mal ausrasten, denn man merkt ja im Wasser, ob das Absicht ist oder nicht. Das krasseste ist ja wohl der Ausstieg - was zur Hoelle sollte das?

Hafu 28.06.2011 19:30

Zitat:

Zitat von Tobias23 (Beitrag 597614)
Ja! Aber der Zusammenhang zwischen den Handlungen eines Athleten und der Teamleitung ist rein spekulativ und drängt sich mir nicht so zwingend und "offensichtlich" auf wie dir. Und von dort zu den Brownlees wäre es nochmal ein Schritt. In der Überschrift stellst du dies alles schon als erwiesene Tatsache hin. :Nee:

Wäre es nicht auch denkbar, dass es einfach eine persönliche Kappelei war?

Zu 'ner Kappelei würde m.E. gehören, dass jeder austeilt und einsteckt. Natürlich gibt es auch da 'nen Schuldigen, nämlich den, der angefangen hat, aber die Rollen sind trotzdem eher symmetrisch verteilt.

Hier dagegen sehe ich ganz klar einen Täter und ein Opfer und obwohl ich bisher kein Gomez-Fan war (spanische Ausdauercracks sind mir aus der Erfahrung der letzten 20 Jahre heraus per se erstmal suspekt), hat Gomez, so wie er darauf reagiert hat, meine volle Sympathie, oder vielleicht sollte ich lieber sagen Mitgefühl.

Wenn die Teamleitung von GB damit nichts zu tun haben sollte (was ich zugegebenermaßen nicht glaube), dann müsste sie von sich aus auf den Vorgang reagieren und z.B Whiltshire vorläufig aus dem britischen Kader schmeißen. Erstens, um einen drohenden Imageschaden abzumildern, zweitens, um eine klare Grenze zu ziehen und drittens um bei zukünftigen Rennen nicht auch noch Nachahmer zu ermutigen.

Von den Brownlees, speziell von Alistair, der nun mal, ob gewollt oder nicht eindeutig von der Aktion profitiert hat, würde ich ebenfalls eine öffentliche Reaktion erwarten (klare verbale Distanzierung von seinem Teamkollegen, Entschuldigung bei Gomez, dass das Duell auf einer nicht-sportlichen Ebene entschieden wurde, statt im vorgesehenen Wettstreit.)

hat irgendwer bisher von einer in diese Richtung gehenden Reaktion gehört?

IM70.3WI 28.06.2011 20:11

Harter Toback,
für Olympia müssen die sich aber was neues einfallen lassen. Jetzt haben die sich ja schon in die Karten schauen lassen!
Aber mal im ernst, ich denke der A.B. hat in Kitzbühel gezeigt das er sowas nicht braucht.

-first-out-of-water
-Attacke auf dem Bike
-schnellste Laufzeit

Flow 28.06.2011 20:37

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 597607)
Absichtliche Behinderungen des Gegners sind aber eine ganz klare Grenzüberschreitung und aus meiner Sicht moralisch-ethisch auf demselben niederträchtigen Niveau, wie Manipulationen an fremden Rädern in der Wechselzone oder eben Doping!

Jau ... !

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 597653)
Wenn die Teamleitung von GB damit nichts zu tun haben sollte (was ich zugegebenermaßen nicht glaube), dann müsste sie von sich aus auf den Vorgang reagieren und z.B Whiltshire vorläufig aus dem britischen Kader schmeißen. Erstens, um einen drohenden Imageschaden abzumildern, zweitens, um eine klare Grenze zu ziehen und drittens um bei zukünftigen Rennen nicht auch noch Nachahmer zu ermutigen.

Ich meine, man könnte da auch über "Sippenhaft" nachdenken ...
Wenn einer aus dem Team foult, wird die ganze Mannschaft mit zur Verantwortung gezogen.

noam 28.06.2011 20:40

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 597692)
Ich meine, man könnte da auch über "Sippenhaft" nachdenken ...
Wenn einer aus dem Team foult, wird die ganze Mannschaft mit zur Verantwortung gezogen.

jau so könnten unsre deutschen jungs auch mal wieder was reißen :)

IM70.3WI 28.06.2011 20:54

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 597693)
jau so könnten unsre deutschen jungs auch mal wieder was reißen :)

So viele deutsche starten gar nicht, wie du da Leute tunken musst :Lachen2:

MatthiasR 29.06.2011 12:00

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 597530)
Es gab soweit ich erinnere auch bei den Spaniern Anfang der 2000er auch einen Adjutanten für den damaligen Überläufer Ivan Rana, der die aufgabe hatte, Rana bis zu T2 zu eskortieren & im Zweifen ans Peloton ranzufahren. Danach sind die Leibwächter regelmäßig ausgesteigen.

War das nicht sogar Eneko Llanos? Und sein Bruder Hektor?

Gruß Matthias

bembel 29.06.2011 14:20

aus dem Artikel:
An ITU staement read: 'The chief swim official reported Wiltshire was in violation of the rules. As a result, Wiltshire was disqualified.

Read more: http://www.thesun.co.uk/sol/homepage...#ixzz1QfAN0YPl

ich schliesse mich auch dem Kommentar von einem user aus dem Netz an:
"Watch the video and it's just sad to see someone doing that..."

Hafu 29.06.2011 15:50

Zitat:

Zitat von bembel (Beitrag 598132)
aus dem Artikel:
An ITU staement read: 'The chief swim official reported Wiltshire was in violation of the rules. As a result, Wiltshire was disqualified.

Read more: http://www.thesun.co.uk/sol/homepage...#ixzz1QfAN0YPl

ich schliesse mich auch dem Kommentar von einem user aus dem Netz an:
"Watch the video and it's just sad to see someone doing that..."

Finde ich gut, dass die Diskussion jetzt auch die Briten erreicht hat. Nur wenn man diesen Vorgang umfassend aufarbeitet, thematisiert und aufzuklären versucht (und natürlich auch entsprechende Bestrafungen vornimmt) kann man verhindern, dass sich solche schmutzigen Tricks im Triathlon etablieren und dann in Zukunft auch von anderen Nationen imitiert werden (Falls das nicht ohnehin schon der Fall ist: nicht bei jedem ITU-Rennen gibt es so eine detaillierte Videodokumentation.)

"The British Triathlon Federation said it had been asked by the governing body, the International Triathlon Union, to refrain from commenting until a full investigation had taken place. None of its athletes were available for comment. "

Eine solche Nachrichtensperre des Britischen Verbandes riecht für mich stark danach, dass hier die Verantwortlichen Dreck am Stecken haben (wie ich es bereits vermutet habe) und verhindern wollen, dass Interna z.B. aus der letzten Mannschaftsbesprechung nach außen gelangen.

"Wiltshire also came in for stick from British elite triathlete Stuart Hayes, who was not racing in Pontevedra.
Hayes tweeted: "'Harry Wiltshire, what a disgrace!!!" "


Wenigstens hat Hayes Eier in der Hose!:Blumen: Ein solches Statement hätte ich mir eigentlich eher vom neuen Europameister gewünscht --> Shame on Brownlee:(

spiderschwein 29.06.2011 16:22

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 598194)
Finde ich gut, dass die Diskussion jetzt auch die Briten erreicht hat. Nur wenn man diesen Vorgang umfassend aufarbeitet, thematisiert und aufzuklären versucht (und natürlich auch entsprechende Bestrafungen vornimmt) kann man verhindern, dass sich solche schmutzigen Tricks im Triathlon etablieren und dann in Zukunft auch von anderen Nationen imitiert werden (Falls das nicht ohnehin schon der Fall ist: nicht bei jedem ITU-Rennen gibt es so eine detaillierte Videodokumentation.)

"The British Triathlon Federation said it had been asked by the governing body, the International Triathlon Union, to refrain from commenting until a full investigation had taken place. None of its athletes were available for comment. "

Eine solche Nachrichtensperre des Britischen Verbandes riecht für mich stark danach, dass hier die Verantwortlichen Dreck am Stecken haben (wie ich es bereits vermutet habe) und verhindern wollen, dass Interna z.B. aus der letzten Mannschaftsbesprechung nach außen gelangen.

"Wiltshire also came in for stick from British elite triathlete Stuart Hayes, who was not racing in Pontevedra.
Hayes tweeted: "'Harry Wiltshire, what a disgrace!!!" "


Wenigstens hat Hayes Eier in der Hose!:Blumen: Ein solches Statement hätte ich mir eigentlich eher vom neuen Europameister gewünscht --> Shame on Brownlee:(

Und was sagt der Herr Brownlee so schön auf seiner Seite:
"... Wouldn’t have won without committed team mates."

Hafu 29.06.2011 17:07

Zitat:

Zitat von spiderschwein (Beitrag 598221)
Und was sagt der Herr Brownlee so schön auf seiner Seite:
"... Wouldn’t have won without committed team mates."

Steht das ernsthaft so auf seiner Website?:Huhu: Muss ich gleich mal googeln und nachlesen. Das ist ja Satire vom feinsten. Der muss ziemlich schlechte Berater haben, denn wenn ein solcher Vorgang schon von der Sun aufgegriffen wird (entspricht ja von der medialen Bedeutung/Reichweite etwa der Bild-Zeitung in Deutschland) dann ist die Gefahr eines Imageschadens/ neg. Effekts auf potentielle/aktuelle Sponsoren durchaus relevant.

Wasserträger 29.06.2011 23:30

"Proud of that race today, great to overcome a bit of adversity and happy to retain a title. Wouldn't have won without committed team mates."
http://twitter.com/#!/AliBrownleetri

Word.

alessandro 30.06.2011 08:46

Slowtwitch nimmt das Verhalten der ITU ins Visier:

Zitat:

My sources inside the ITU and the British Triathlon Federation, speaking on background, say that Harry Wiltshire—a very good swimmer/cyclist and very able and enthusiastic Brownlee lieutenant—exhibited an exuberance in protecting the Brownlee brothers that the ITU deems unacceptable. The ITU "at the highest levels" is huddled up, for as long as two weeks so say my sources, determining what is to be done.
Zitat:

We're left with the specter of unnamed fellows with whistles, stop watches and blue blazers huddling together, unengaged with the world outside of the room they're in ... Love him or hate him, Les McDonald would, in the case of Dirty Harry (the Sun's headline, not ours), be more communicative, and less secretive.
Zitat:

Highlight in particular, between now and the announcement of your resolution: transparency, decisiveness, and leadership.

Flitzetina 30.06.2011 10:11

Zitat:

Zitat von Wasserträger (Beitrag 598488)
"Proud of that race today, great to overcome a bit of adversity and happy to retain a title. Wouldn't have won without committed team mates."
http://twitter.com/#!/AliBrownleetri

Word.

Das grenzt schon echt an Dummheit...

dmnk 30.06.2011 10:38

auch interessant in dem kontext:

http://www.slowtwitch.com/Interview/...ford_2163.html


***ZITAT***
ST: What do you think it would take to make the British team for the Olympics?

Liz: The way the selection policy is written they are looking at proven medal contenders and then picking a team (of possible domestiques) to devote their Olympic race to help the medal contenders. So if you're a top 10 or 20 athlete but potentially 2nd or 3rd Brit you may be asked to work for a team mate or not be chosen at all. Call me old school but for me triathlon is and always will be an individual sport. Plus I do not feel the best athletes need a team to help them win...
***ZITATENDE***

möglicherweise wollte dirty harry sich vorab schonmal einen namen als teamplayer machen. hat er ja auch geschafft.
:Nee:


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