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-   -   Durchfall im Wettkampf (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=19065)

Dieda 08.06.2011 22:30

Durchfall im Wettkampf
 
..ein leidiges Thema, dem ich die letzten 10 Monate mit vielen Experimenten gewidmet habe.
Stand: unabhängig davon was ich wann esse, kommt es manchmal zu heftigem Durchfall beim Laufen. Hab nun eine Menge probiert, medizinische Ursachen ausgeschlossen und finde keine Lösung. Kürzlich bei einem Duathlon hatte ich über vier Stunden nur bissel Iso getrunken, fühlte mich gut und im Ziel gings los mit der Sch... bis zum Abend.
Nun steht MD Moritzburg vor der Tür und dann Roth.
Ich bin nun auf der Suche nach einer geeigneten Medizin, die ich notfalls nehmen kann, wenn es zu arg wird.
(in Roth habe ich eine halbe Stunde verloren und konnte nichts mehr essen und trinken beim Marathon (nur paar Ultra-Pads) - war hart).
Gibt es da Ideen, Vorschläge? Irgendwie erinnere ich mich auch mal, in einem Film sowas gehört zu haben??
(Bitte keinen Aufschrei-wirklich für den Notfall!!)
Bin dankbar für Tipps :Blumen:

:Huhu:

maifelder 08.06.2011 22:34

Ich habe das mal im Kraichgau probiert. Bis auf leichtes Grummeln hatte ich keine Probleme, im Ziel ging es dann los; hat seine Wirkung nicht verfehlt.

Bevor ich nen WK in den Sand setze, würde ich es wieder nehmen.

Dieda 08.06.2011 22:55

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 587820)
Ich habe das mal im Kraichgau probiert. Bis auf leichtes Grummeln hatte ich keine Probleme, im Ziel ging es dann los; hat seine Wirkung nicht verfehlt.

Bevor ich nen WK in den Sand setze, würde ich es wieder nehmen.

Ja, aber was hast Du genommen? - darauf zielt ja meine Frage :Huhu:

marc74 08.06.2011 23:02

Hi,
Durchfall bei Läufern ist ein verbreitetes Phänomen und muss nicht immer organische Ursachen haben, obwohl man bei regelmässigem Auftreten eine Laktose - / Fruktose - oder Glutenunverträglichkeit überprüfen lassen sollte.

Schnelle Hilfe für Dein Problem erreichst Du mit Loperamid Kapseln bzw Tabletten. Vor einem Wettkampf nehme ich 2 Kapseln und habe dann mit derartigen Problemen nichts mehr zu tun.

Ich halte die Einnahme von Loperamid bzw Imodium vor dem Sport bei entsprechenden Problemen für absolut vertretbar. Die NW sind überschaubar. Ich hab noch nie welche gespürt.

Das Mittel kannst Du Dir frei in der Apotheke kaufen.

Viel Glück,
Marc

Dieda 08.06.2011 23:11

Zitat:

Zitat von marc74 (Beitrag 587831)
Hi,

Schnelle Hilfe für Dein Problem erreichst Du mit Loperamid Kapseln bzw Tabletten. Vor einem Wettkampf nehme ich 2 Kapseln und habe dann mit derartigen Problemen nichts mehr zu tun.



Viel Glück,
Marc

Danke!
2 Kapseln für welche Distanz?

:Blumen:

JF1000 08.06.2011 23:45

Ichbin der Meinung das es die Darmtätigkeit sehr stark einschränkt und verlangsamt und somit eine Aufnahme bzw. Verarbeitung der KH nicht mehr gegeben ist. Aber vielleicht irre ich mich ja auch?!



Zitat:

Zitat von marc74 (Beitrag 587831)
Hi,
Durchfall bei Läufern ist ein verbreitetes Phänomen und muss nicht immer organische Ursachen haben, obwohl man bei regelmässigem Auftreten eine Laktose - / Fruktose - oder Glutenunverträglichkeit überprüfen lassen sollte.

Schnelle Hilfe für Dein Problem erreichst Du mit Loperamid Kapseln bzw Tabletten. Vor einem Wettkampf nehme ich 2 Kapseln und habe dann mit derartigen Problemen nichts mehr zu tun.

Ich halte die Einnahme von Loperamid bzw Imodium vor dem Sport bei entsprechenden Problemen für absolut vertretbar. Die NW sind überschaubar. Ich hab noch nie welche gespürt.

Das Mittel kannst Du Dir frei in der Apotheke kaufen.

Viel Glück,
Marc


maifelder 09.06.2011 02:41

Zitat:

Zitat von Dieda (Beitrag 587829)
Ja, aber was hast Du genommen? - darauf zielt ja meine Frage :Huhu:

Achso, Immodium Akut

samsam 09.06.2011 06:07

Kohle Tabletten und alles sitzt "Fest"

dominik_bsl 09.06.2011 06:07

Das Problem habe bzw hatte ich auch. Immodium hat nichts geholfen, aber seit ich am Abend vor dem Rennen ein Loperamid nehme ist es vorbei mit dem Durchzug. Direkt vor dem Rennen ist es nicht so gut, weil es z.B. als Nebenwirkung den Puls erhöhen kann. Aber das muss jeder für sich selber rausfinden.

Meine zwei letzten Wettkämpfe jedenfalls habe ich ohne einen einzigen Besuch in den Büschen oder im Dixi überstanden und sowas kannte ich seit Jahren nicht mehr :-)

Gruss
Dominik

JF1000 09.06.2011 08:43

Wie sieht es mit meiner Meinung aus? Erfahrungen diesbezüglich?


Zitat:

Zitat von JF1000 (Beitrag 587846)
Ichbin der Meinung das es die Darmtätigkeit sehr stark einschränkt und verlangsamt und somit eine Aufnahme bzw. Verarbeitung der KH nicht mehr gegeben ist. Aber vielleicht irre ich mich ja auch?!


marc74 09.06.2011 08:45

Zitat:

Zitat von Dieda (Beitrag 587836)
Danke!
2 Kapseln für welche Distanz?

:Blumen:

Distanz ist nicht entscheidend...2 Kapseln reichen für den ganzen Tag. Ich nehme 2 Kapseln für die OD...würde bei längerer Belastung aber nicht automatisch die Dosis erhöhen.

Ich nehme Sie morgens vor dem Wettkampf und komme bestens damit zurecht. Wie man hier schon lesen kann, hat jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht....also erstmal ausprobieren...

Das soll jetzt keine Empfeghlung für den unkritischen Gebrauch von Medikamenten sein...und ja, Loperamid macht den Darm träge...so entsteht ja der gewünschte Effekt. Ein Rennen mit Angst vor Durchfall bzw notfallmässigem Toilettenbesuch während des Rennens ist aber auch nicht schön.

Grüsse

Metronom 09.06.2011 08:46

Zitat:

Zitat von JF1000 (Beitrag 587846)
Ichbin der Meinung das es die Darmtätigkeit sehr stark einschränkt und verlangsamt und somit eine Aufnahme bzw. Verarbeitung der KH nicht mehr gegeben ist. Aber vielleicht irre ich mich ja auch?!

Meines Wissens aber doch erst im Dickdarm, und ist ist die KH-Resorption eigentlich abgeschlossen ...

Metronom

FlyLive 09.06.2011 09:09

Zitat:

Zitat von Dieda (Beitrag 587814)
(in Roth habe ich eine halbe Stunde verloren und konnte nichts mehr essen und trinken beim Marathon (nur paar Ultra-Pads) - war hart).
Gibt es da Ideen, Vorschläge?

Moin Dieda,

mir erging es genauso in Roth - 6 Dixiebesuche auf 6Km kosteten mind. 30min.

im Ziel sprach ich mit nem alten Hasen darüber ....Er klopfte mir auf die Schulter und sagte ich solle beim nächsten Mal 8-10 Kohletabletten einwerfen ( vorm Wettkampf 4-5 und am Ende des Radfahrens nochmal 4-5)

....weiter habe ich mir darüber aber keine Gedanken gemacht. Ich werde einfach nicht mehr soviel Salz, ISO und Gels nehmen ....imlängeren Training nehme ich außer meiner 0,7 Radflasche mit DM-isodrink und 1l Apfelschorle von unterwegs, gar nichts derartiges mit. Ich habe schon überlegt ob ich es in Roth nicht ähnlich machen soll - aber ein bisschen mehr als nichts ist glaube ich besser.

phi25 09.06.2011 09:12

Zitat:

Zitat von dominik_bsl (Beitrag 587858)
Das Problem habe bzw hatte ich auch. Immodium hat nichts geholfen, aber seit ich am Abend vor dem Rennen ein Loperamid nehme ist es vorbei mit dem Durchzug. Direkt vor dem Rennen ist es nicht so gut, weil es z.B. als Nebenwirkung den Puls erhöhen kann. Aber das muss jeder für sich selber rausfinden.

Meine zwei letzten Wettkämpfe jedenfalls habe ich ohne einen einzigen Besuch in den Büschen oder im Dixi überstanden und sowas kannte ich seit Jahren nicht mehr :-)

Gruss
Dominik

Imodium und Loperamid ist die selbe Substanz.

Dieda 09.06.2011 10:26

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 587929)
Moin Dieda,

mir erging es genauso in Roth - 6 Dixiebesuche auf 6Km kosteten mind. 30min.

Sehr komfortabel -ich war da deutlich schneller, habs auf über 25x gebracht :Cheese:


Ich werde bei der MD mal testen, ob ich mit Loperamid klar komme.

Danke!!

:Blumen: :Huhu:

rookie2003 09.06.2011 10:31

Mir hat ein Bekannter mal Pantoloc empfohlen, was bei mir aber leider auch nix geholfen hat.

niksfiadi 09.06.2011 11:12

Mir gings letztens in Klafu auch so. Man verliert aber nicht nur Zeit am Dixie, sondern auch viele Elektrolyte und seine Würde. :Nee:

Zitat:

Zitat von rookie2003 (Beitrag 587981)
Mir hat ein Bekannter mal Pantoloc empfohlen, was bei mir aber leider auch nix geholfen hat.

pantoloc ist einen protonenpumpenhemmer für den Magen, andere Baustelle.

Kohletabs haben sie mir auch empfohlen, die alten Hasen.

@Flylive: daran dachte ich auch, ist aber für den Mara noch riskanter.

Lg nik

dominik_bsl 09.06.2011 11:44

Zitat:

Zitat von phi25 (Beitrag 587931)
Imodium und Loperamid ist die selbe Substanz.

interessant, dann lag es wohl daran, dass ich das imodium zu knapp vor dem start zu mir genommen habe.

gruss
dominik

Jörrrch 09.06.2011 11:50

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Kann jedem passieren

pinkpoison 09.06.2011 11:57

Generell würde ich raten, wenn jemand regelmäßig (!) einschlägige Probleme im WK hat, sich bei einem Internisten/Gastroenterologen auf Unverträglichkeiten von Fructose und Sorbit testen zu lassen. Da diese sich oft auf eine Lactose-Intoleranz aufsetzen, sollte diese bei positivem Befund dann ebenfalls getestet werden. Eine Laktoseintoleranz ist nicht zwingend mit einer Fructose/Sorbit-Intoleranz korreliert.

Ursache der Probleme im WK sind in diesem Fall im ungewohnt hohen Konsum von Maltodextrin und/oder Fructose über Iso-Drinks, Riegl, Gels etc. zu suchen, die zumeist aus billiger Maisstärke gewonnen werden. Wenn Maltodextrin oder Sobrit nicht explizit auf der Zutatenliste stehen, so oft alternativ zu erkennen an der Deklaration "Glukosesirup".

Da Fructoseintoleranz nur in seltenen Fällen genetisch bedingt ist, sondern infolge anderer Lebensmittelintoleranzen (insb. Laktose) erworben wird, ist der Prozess i.d.R. durch eine konsequente Ernährungsumstellung in einigen Monaten in den Griff zu bekommen, indem die Toleranzschwelle durch Normalisierung der Dickdarmflora sukzessive erhöht wird.

Da Maltodextrin aber nicht nur aus Mais, sondern auch aus Weizen gewonnen wird, könnte auch Gluten eine Rolle spielen. Möglicherweise kann eine unerkannte Zöliakie oder anderweitige Gluten-Intoleranz die Wurzel des Problems sein. Dies muss aber nicht zwingend der Fall sein, da es glutenfreie Maltodextrinvarianten aus Weizen gibt.

Ich würde das Problem ernst nehmen und es nicht mit der medikamentösen Unterdrückung der Symptome gut sein lassen, denn es können sich bei Ignorierung der zugrunde liegenden Ursachen im Laufe der Zeit sehr viel üblere Probleme aus einer Störung im Darmbereich entwickeln.

Der H2-Atemtest ist schmerzlos und unblutig. Man drinkt eine Lösung mit der zu testenden Substanz und muss dann in regelmäßigem Zeitabstand in ein Messgerät blasen. Sollte, denke ich, den Betroffenen die Zeit wert sein. Gluten"unverträglichkeiten" werden über Blutabnahme ermittelt.


Gruß Robert

Nachtrag: Sorbit wird sogar gezielt als "mildes Abführmittel" verwendet...

"Sorbitol can be used as a non-stimulant laxative via an oral suspension or enema, and like other sugar alcohols with the exception of erythritol, may cause inadvertent GI distress when consuming food products with Sorbitol in excess. It works by drawing water into the large intestine, thereby stimulating bowel movements.[5] Sorbitol has been determined safe for use by the elderly, although it is not recommended without consultation with a clinician"

http://en.wikipedia.org/wiki/Sorbitol#Laxative

Noch ein genereller Hinweis: Sollte Fructoseintoleranz/malabsorbtion eine Rolle spielen, so sollte man auch probiotische Jogurts - unabhängig von einer zu verifizierenden Laktoseintoleranz - meiden, denn die darin enthaltenen Oligosaccharide fördern die Ausscheidungsreaktionen auf Fructose. Also Junkfood wie Actimel, Activia usw strikt meiden. Vielleicht erleichtert es den Verzicht zu wissen, dass die verwendeten "Probiotika" aus dem Stuhl von Kleinkindern gewonnen werden....

Ebenso wie Sorbit sollte man meiden: Xylit, Mannit, Maltit, Palatinit ("Isomalt") - meist in zucjerfreien Bonbons oder Kaugummis enthalten.

Um die Effekte kurzfristig zu minimieren, wenn Fructose/Sorbit das Problem sein sollten (!), ist es ratsam parallel zur Fructose im Verhältnis von idealerweise 1:1 Glucose zuzuführen, da dies die Fructoseabsorbtion verbessert und so den Dünnpfiff verhindern kann oder zumindest die Schwere der Symptome mindert. Da dies mit handelsüblichem WK-Futter kaum steuerbar ist, sollte man über ein selbstgemischtes Konzentrat (zb 1:1 Traubenzucker: Fruchtzucker) nachdenken, das man dann in Portionsbeutelchen abgefüllt im WK mit Wasser mischen kann.

Zum Weiterlesen zu empfehlen:http://de.wikipedia.org/wiki/Intesti...toseintoleranz

niksfiadi 09.06.2011 12:22

Ich seh das wie üblich wie PP. Werde deswegen in Roth auf ein Medikament verzichten. Habe meine Ernährung umgestellt und hoffe, dass es gut geht. Alles andere ist FÜR MICH unerlaubte Hilfe, wobei ich jeden absolut verstehen kann, der sich ein Medi verabreicht.

Lg nik

pinkpoison 09.06.2011 12:59

Zum Thema Sorbit: http://www.zusatzstoffe-online.de/zu...20_sorbit.html

http://www.sorbit-intoleranz.de/

JF1000 09.06.2011 13:04

Also wenn man das hier so liest, könnte man meinen wir nehmen alle zuvor ein Mittel gegen Durchfall und evtl. noch was für den Magen und dann können wir im WK essen was wir wollen?!
Das kann doch so aber garnicht sein?! Ist nicht damit zu rechnen, das nicht alle KH verarbeitet werden können, die man zu sich nimmt? Sonst wäre doch diese Vorbeugung sicher öfters im Gespräch?!

pinkpoison 09.06.2011 13:19

@JF1000:

"Alle" ist mit Sicherheit übertrieben... aber wenn ich mal spekuliere: Je nach Statistik sind geschätzt 15-20% der hiesigen Bevölkerung laktoseintolerant. Leider existieren keine Studien darüber wie hoch der Anteil der Fructoseintoleranten ist, aber da sich eine erworbene Fructosemalabsorbtion in 80-90% der Fälle auf eine vorhandene Laktoseintoleranz aufsetzt, wäre es sicherlich nicht verwegen mal ca. 7-10 % der Gesamtbevölkerung anzuetzen, die darunter leiden (man bedenke nur die massive steigende Bedeutung des "Reizdarmsyndroms", das damit in vielen Fällen etwas zu tun hat).

Da Triathleten/Ausdauersportler nun wahrscheinlich in etwa eine ähnliche Verteilung des Vorkommens dieses physiologischen Setup aufweisen wie die Gesamtbevölkerung, dürfte in etwa jeder 7. bis 10. WK-Teilnehmer mehr oder weniger ausgeprägt mit Dünnpfiff im WK zu tun haben . Dies wahrscheinlich auf längeren Distanzen ausgeprägter als auf kurzen, da die Nahrungsaufnahme umfangreicher ist und zb Sorbit nach ca. 3-4 Stunden seine Wirkung zeigt. Bei einer OD wäre das also erst nach dem WK zu spüren, bei einer MD oder einem IM noch im WK - gerade wenn beim Radspilt ordentlich gebunkert wurde dann beim Laufen.

Dass das Thema ungern offen besprochen wird, liegt sicherlich einerseits an der "intimen Gemengelage" (siehe das das Foto weiter oben) aber vielleicht auch daran, dass keiner gerne offen darüber spricht, dass er medikamentös nachhilft um für den WK präpariert zu sein. Unabhängig von der Frage, ob die verwendeten Mittelchen auf der Dopingliste stehen, signalisiert die offene Einstellung zu medikamentöser Unterstützung um wettbewerbsfähig zu sein für viele eine "Doper-Mentalität", die Gott sei Dank bei den meisten fairen Sportlern nicht gut ankommt.

JF1000 09.06.2011 13:33

Ich meinte mit alle, die halt Probleme haben. Irgendwann, wenn ich zuviel KH aufnehme, bekomme auch ich Probleme. Wenn man das aber hier so liest, könnte man ja auch schnell drauf schließen, das ich mit Mittelchen vorbeuge und so sichergestellt ist, das ich das Maximum an KH tatsächlich aufnehme/aufnehmen kann. Bin aber auch der Meinung, dass der Darm sehr stark gebremst wird und somit die KH nicht vollständig genutzt werden können. Ist dem so?


Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 588062)
@JF1000:

"Alle" ist mit Sicherheit übertrieben... aber wenn ich mal spekuliere: Je nach Statistik sind geschätzt 15-20% der hiesigen Bevölkerung laktoseintolerant. Leider existieren keine Studien darüber wie hoch der Anteil der Fructoseintoleranten ist, aber da sich eine erworbene Fructosemalabsorbtion in 80-90% der Fälle auf eine vorhandene Laktoseintoleranz aufsetzt, wäre es sicherlich nicht verwegen mal ca. 7-10 % der Gesamtbevölkerung anzuetzen, die darunter leiden (man bedenke nur die massive steigende Bedeutung des "Reizdarmsyndroms", das damit in vielen Fällen etwas zu tun hat).

Da Triathleten/Ausdauersportler nun wahrscheinlich in etwa eine ähnliche Verteilung des Vorkommens dieses physiologischen Setup aufweisen wie die Gesamtbevölkerung, dürfte in etwa jeder 7. bis 10. WK-Teilnehmer mehr oder weniger ausgeprägt mit Dünnpfiff im WK zu tun haben . Dies wahrscheinlich auf längeren Distanzen ausgeprägter als auf kurzen, da die Nahrungsaufnahme umfangreicher ist und zb Sorbit nach ca. 3-4 Stunden seine Wirkung zeigt. Bei einer OD wäre das also erst nach dem WK zu spüren, bei einer MD oder einem IM noch im WK - gerade wenn beim Radspilt ordentlich gebunkert wurde dann beim Laufen.

Dass das Thema ungern offen besprochen wird, liegt sicherlich einerseits an der "intimen Gemengelage" (siehe das das Foto weiter oben) aber vielleicht auch daran, dass keiner gerne offen darüber spricht, dass er medikamentös nachhilft um für den WK präpariert zu sein. Unabhängig von der Frage, ob die verwendeten Mittelchen auf der Dopingliste stehen, signalisiert die offene Einstellung zu medikamentöser Unterstützung um wettbewerbsfähig zu sein für viele eine "Doper-Mentalität", die Gott sei Dank bei den meisten fairen Sportlern nicht gut ankommt.


pinkpoison 09.06.2011 13:38

Zitat:

Zitat von JF1000 (Beitrag 588067)
Ich meinte mit alle, die halt Probleme haben. Irgendwann, wenn ich zuviel KH aufnehme, bekomme auch ich Probleme. Wenn man das aber hier so liest, könnte man ja auch schnell drauf schließen, das ich mit Mittelchen vorbeuge und so sichergestellt ist, das ich das Maximum an KH tatsächlich aufnehme/aufnehmen kann. Bin aber auch der Meinung, dass der Darm sehr stark gebremst wird und somit die KH nicht vollständig genutzt werden können. Ist dem so?

Ob das hinhaut, wenn das das Ziel ist, hängt entscheident von der Ursache des Durchfalls ab. Liegt ein physiologisches Problem vor (zb zu wenige oder leistungsgeminderte GLUT-5-Transportporteine
im Falle der Fructoseintoleranz), so bringts eher wenig zu Medikamenten zu greifen. Ich glaube es kommt den Betroffenen aber eher auf die Vermeidung von "Boxenstopps" und "Backenzusammenzwickens" an, als auf optimale KH-Aufnahme.... .

dominik_bsl 09.06.2011 17:06

Naja, bei mir reichen auch lockere 20km Dauerlauf, sofern die letzten 5km den Berg *runter* gehen. Und *ja*, zum Arzt sollte ich wirklich mal gehen und *nein*, das ist für mich kein Doping sondern schlicht die einzige Möglichkeit, meinen Sport auszuüben. Schon mal in einem Wohnviertel gestanden mit 15 Bar Druck im Hinterteil und keine stille Ecke in Sicht? Glaub mir, da nimmst lieber alle paar Tage eine Tablette als Dich von der Öffentlichkeit beobachtet notfallmässig zu entleeren. Woah, es sch**sst mich jetzt noch an wenn ich an die Situation zurückdenke!

Gruss
Dominik

pinkpoison 09.06.2011 17:14

Zitat:

Zitat von dominik_bsl (Beitrag 588163)
Naja, bei mir reichen auch lockere 20km Dauerlauf, sofern die letzten 5km den Berg *runter* gehen. Und *ja*, zum Arzt sollte ich wirklich mal gehen und *nein*, das ist für mich kein Doping sondern schlicht die einzige Möglichkeit, meinen Sport auszuüben. Schon mal in einem Wohnviertel gestanden mit 15 Bar Druck im Hinterteil und keine stille Ecke in Sicht? Glaub mir, da nimmst lieber alle paar Tage eine Tablette als Dich von der Öffentlichkeit beobachtet notfallmässig zu entleeren. Woah, es sch**sst mich jetzt noch an wenn ich an die Situation zurückdenke!

Gruss
Dominik

15 Bar? Jetzt versteh ich auch die Windschattenregel mit den 10 m Abstand beim Radfahren... :Lachanfall:

Spaß beiseite: Dass solche Unpässlichkeiten keinesfalls normal sein können, ist Dir ja selbst klar. Ich bin mir sicher, dass eine Abklärung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten Dich weiter bringen wird und auf mittelere Sicht dauerhaft entspannte Sportausübung bringen könnte, wenn dort die Ursache liegt.

Ich wollte by the way niemandem Doping unterstellen, wenn er Mittel gegen Durchfall nimmt - es ging nur darum mögliche Gründe zu benennen, warum das Thema so unter der Decke gehalten wird, wie JF1000 meinte.

niksfiadi 09.06.2011 17:20

Zitat:

Zitat von dominik_bsl (Beitrag 588163)
Naja, bei mir reichen auch lockere 20km Dauerlauf, sofern die letzten 5km den Berg *runter* gehen. Und *ja*, zum Arzt sollte ich wirklich mal gehen und *nein*, das ist für mich kein Doping sondern schlicht die einzige Möglichkeit, meinen Sport auszuüben. Schon mal in einem Wohnviertel gestanden mit 15 Bar Druck im Hinterteil und keine stille Ecke in Sicht? Glaub mir, da nimmst lieber alle paar Tage eine Tablette als Dich von der Öffentlichkeit beobachtet notfallmässig zu entleeren. Woah, es sch**sst mich jetzt noch an wenn ich an die Situation zurückdenke!

Gruss
Dominik

Glaub mir, hab das oft genug erlebt. Auch ohne Sport. Während einem Sportseminar mit einer Firma, ich war Guide, Kackdrang bis zum Platzen und nicht mal Fu**** war erlaubt...

Aber durch die Ernährungsumstellung ungefähr nach PP's Ansatz ist das erheblich besser geworden. Trotzdem hab ich immer, so wie gerade eben, Tatüs beim Laufen mit und es passiert mir immer noch dann und wann (aber sehr sehr selten und dann weiß ich es meistens schon vor dem weglaufen), dass die Büsche meinen Arsch zu Gesicht bekommen.

Bis Roth wird's sicherlich zu knapp mit der Ernährungsumstellung und nein ich verurteile niemand wenn er zu Kohletabletten oder ähnlichem greift und nenne es beileibe nicht Doping. Ich kann dich gut verstehen! Ich finde nur, dass es eine andere Lösung als Tabletten gibt, die viel tiefgreifender und umfassender ist. :Blumen:

LG Nik

Tulo 09.06.2011 18:21

Also ich kenne das Problem bislang zum Glück nur aus dem Training, bevorzugt bei harten Inervalleinheiten. Bei Wettkämpfen über Sprint und OD hatte ich es noch nie.

Leider ist das Phänomen meiner Erfahrung nach nicht mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu erklären. Habe diesbezüglich schon alles versucht: Vor dem Training tagelang keine Fructose/Lactose zu mir genommen etc., trotzdem Magenprobleme bekommen. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen anderer, mit denen ich darüber gesprochen habe. Die gaben auch alle den Tipp, dass man im Training halt irgendwie damit leben und im WK vorher besagte Medikamente einschmeißen muss. Würde vor einer so wichtigen Langdistanz auch keine Ernährungsexperimente starten, um damit dann im WK auf die Schnauze zu fallen und festzustellen, dass alle Ernährungsumstellung nichts gebracht hat. Lieber auf Nummer sicher gehen, wenn bekannt ist, dass der Magen Probleme macht.

pinkpoison 09.06.2011 18:36

Zitat:

Zitat von JulianGER (Beitrag 588182)
Also ich kenne das Problem bislang zum Glück nur aus dem Training, bevorzugt bei harten Inervalleinheiten. Bei Wettkämpfen über Sprint und OD hatte ich es noch nie.

Leider ist das Phänomen meiner Erfahrung nach nicht mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu erklären. Habe diesbezüglich schon alles versucht: Vor dem Training tagelang keine Fructose/Lactose zu mir genommen etc., trotzdem Magenprobleme bekommen. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen anderer, mit denen ich darüber gesprochen habe. Die gaben auch alle den Tipp, dass man im Training halt irgendwie damit leben und im WK vorher besagte Medikamente einschmeißen muss. Würde vor einer so wichtigen Langdistanz auch keine Ernährungsexperimente starten, um damit dann im WK auf die Schnauze zu fallen und festzustellen, dass alle Ernährungsumstellung nichts gebracht hat. Lieber auf Nummer sicher gehen, wenn bekannt ist, dass der Magen Probleme macht.

Was nun genau? Magen- oder Darmprobleme, also Übelkeit/Erbrechen oder massiver Dünnschiss? Das ist ein gravierender Unterschied, wenn es um Nahrungsmittelunverträglichkeiten als mögliche Ursache geht.

Was heißt, dass du keine Fructose/Laktose zu Dir genommen hast? Und wie stets mit Sorbit? Bist Du Dir denn so sicher, wo das Zeug überall drin ist und wo nicht?


Gruß Robert

JumpungJackFlash 09.06.2011 19:53

Immodium hat nichts geholfen, aber seit ich am Abend vor dem Rennen ein Loperamid nehme ist es vorbei mit dem Durchzug


Zitat:

Zitat von phi25 (Beitrag 587931)
Imodium und Loperamid ist die selbe Substanz.

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
entschuldigung, das mußte jetzt sein

dominik_bsl 09.06.2011 20:07

Zitat:

Zitat von JumpungJackFlash (Beitrag 588204)
Immodium hat nichts geholfen, aber seit ich am Abend vor dem Rennen ein Loperamid nehme ist es vorbei mit dem Durchzug

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
entschuldigung, das mußte jetzt sein


Btw, just learn to read and quote!

Zitat:

Zitat von dominik_bsl
interessant, dann lag es wohl daran, dass ich das imodium zu knapp vor dem start zu mir genommen habe.


Gruss
Dominik

Läuftnix 09.06.2011 20:11

Zitat:

Zitat von JumpungJackFlash (Beitrag 588204)
Immodium hat nichts geholfen, aber seit ich am Abend vor dem Rennen ein Loperamid nehme ist es vorbei mit dem Durchzug
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
entschuldigung, das mußte jetzt sein

Komisch, dabei ist es doch der selbe Wirkstoff!

loard 10.06.2011 08:06

Kämpfe auch immer wieder mit dem Problem. Im Training habe ich mich daran gewöhnt. Passiert meistens auch nur bei intensiven Sachen. Dann gehts halt schnell ins Gebüsch.

Was mir hilft, ist 1-2 Tage vor dem Wettkampf den Kaffeekonsum zu reduzieren. Zum Frühstück Magertopfen (stopft) mit Banane und Marmelade. Und die letzten Tage vor dem Wettkampf auf die Ernährung achten. Was bei mir gut funktioniert ist Reis mit Putenbrust. Keine Saucen. Schmeckt jetzt nicht super, aber man wird satt und bei mir gibts am nächsten Tag dann keine Probleme. Dazu auch keine kohlensäurehaltigen Getränke. Mir kommt vor die haben auch einen negativen Einfluss. Ist aber nur ein Gefühl.

pinkpoison 10.06.2011 08:16

Der Hinweis mit der Kohlensäure ist interessant....!

Bei denjenigen unter Euch, die vor allem bei intensiven Einheiten diese Probleme haben, könnte man versuchsweise mal vor dem Training mit Natriumbicarbonat (zb. Kaiser-Natron-Tabletten) experimentieren. Was die Menge angeht kann ich keine Hinweise geben, aber ich würde mal mit 2 Tabs 30 Minuten vor dem Training den Versuch beginnen.

Ich hab dazu zwar ne Theorie, aber die ist mir noch zu unausgegoren, als dass ich sie hier breittreten will.

Sollte es jemand versuchen, würde ich mich über eine Rückmeldung - gerne auch über PN - freuen.

Gruß Robert

Dieda 10.06.2011 10:15

Das mit dem Kaisernatron werd ich testen und mich melden.
Hab ja hier prima für Diskussion gesorgt - danke für alle Beiträge!! :Blumen:
Trotzdem nochmal: Ich habe Probleme ausschließlich beim Laufen und nicht das Gefühl, dass ich irgendwas an Nahrung nicht vertrage.
Klar, wenn ich ein kg Erdberen esse und dann einen Kaffee drauf und dann trainiere, ist es ja klar, was passiert :Lachen2:

Was ist denn Eurer Meinung nach "die" Nahrung für die LD? Ich habe mit Vitargo schon Efolg gehabt, mich schon gefreut..beim nächsten Mal ging es wieder schief.
Ich habe vor allem vor, sehr wenig zu mir zu nehmen, max 30-40g KH/h (53kg Körpergewicht), Gels weitestgehend meiden, auf dem Rad Riegel in größeren Portionen. Meine Versuche in dieser Richtung scheinen zumindest das Problem zu reduzieren.

:Huhu:

niksfiadi 10.06.2011 11:24

Ich hab wirklich gute Erfahrungen mit Sponser Long Energy Plörre. Meine langen Koppler mach ich nur mit oben besagten und Bananen. Auf meiner letzten MD hab ich's auch so gemacht, nur beim Laufen hab ich mir bei km 15 ein Gel mit Wasser reingedrückt, weils schon wurscht war. Brauche allerdings die doppelte Menge an KH, bin fast doppelt so schwer wie Du (86kg auf 1m86). Werde aber auch versuchen, eher an der unteren Grenze der Nahrungsaufnahme zu bleiben, dh für mich pro Stunde 1000ml SLE, 1 ganze Banane und wenn mal Hungergefühl kommen sollte werd ich wohl einen Riegel nehmen. Beim laufen ähnlich + salzgebäck und Wasser.

@loard: sehr interessant! Muss ich probieren!

Lg nik

Dieda 10.06.2011 19:47

Zitat:

Zitat von loard (Beitrag 588351)
Zum Frühstück Magertopfen (stopft) mit Banane und Marmelade. Und die letzten Tage vor dem Wettkampf auf die Ernährung achten. Was bei mir gut funktioniert ist Reis mit Putenbrust.

Was sind Magertropfen?

pinkpoison 10.06.2011 20:01

Zitat:

Zitat von Dieda (Beitrag 588856)
Was sind Magertropfen?

Topfen (österreichisch) = Quark... also: Magerquark


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