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-   -   Geschlachtet in der Schule: "Tschüss, liebes Kaninchen" (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=18118)

Klugschnacker 31.03.2011 17:23

Geschlachtet in der Schule: "Tschüss, liebes Kaninchen"
 
Geschlachtet in der Schule
"Tschüss, liebes Kaninchen"

"Es sollte Unterricht ganz nah an der Realität sein: In Schleswig-Holstein bestellten Lehrer ein Kaninchen zum Sterben in die Schule. So sollten die Kinder lernen, dass Essen in der Steinzeit nicht in der Tiefkühltruhe lag. Auch eine Unterschriften-Aktion der Schüler konnte das Tier nicht retten...

... Dann nahm der Landwirt den Hammer und schlug zu. Einem Kind wurde schwarz vor Augen, andere weinten. Anschließend schnitt er dem Kaninchen mit einem Messer die Kehle durch und trennte den Körper auf, nahm es aus, zog das Fell ab und hängte es zum Ausbluten auf. Einen Tag später wurde das Kaninchen auf dem Schulhof gegrillt und gegessen. Natürlich stilecht, wie in der Steinzeit, auf einem heißen Stein. Auch einige Väter und Mütter, die zum Abschlussfest gekommen sind, hätten probiert, erinnert sich der Landwirt."
» Artikel auf Spiegel Online

hazelman 31.03.2011 17:31

Sehr cool!

Im Amiland müssen die Schüler selbst Frösche zerlegen, früher haben wir im Bio-Unterricht Ochsenaugen seziert und heute:

Schreibt eine Mutter in einer Mail an die Schule: "Jetzt habe ich noch mehr Probleme, wie ich meinen Kind erklären soll, wo das Fleisch herkommt."

Frei nach PMP: Willkommen im Land der Realitätsverweigerer! :cool:

FinP 31.03.2011 17:33

Tja, und hinterher fahren alle zu McDo und pfeifen sich die Burger rein. :Cheese:

Hack kommt aus der Truhe und Strom aus der Steckdose.

Über den konkreten Fall kann von aussen wohl nicht viel dazu fundiert geäußert werden, aber grundsätzlich finde ich es schon in Ordnung und richtig, Kinder an dieses Thema heranzuführen. Ob das in diesem Fall sensibel und geschickt war? Keine Ahnung.

sandra7381 31.03.2011 17:34

Einerseits krasse Aktion, andererseits finde ich es gut, dass den Kindern bewusst gemacht wird, woher Fleisch und Wurst kommen (auch wenn die Wenigsten wohl regelmäßig Kaninchen essen). Ob Fünfklässler dafür allerdings zu jung waren, darüber lässt sich streiten.

Besonders den letzten Abschnitt finde ich gut - damit trifft der Landwirt den Nagel auf dem Kopf.

Zitat:

Nicht die Kinder hätten das Problem, sondern die Eltern. Die wollten nämlich nicht wahrhaben, dass für eine Wurst auch ein Tier getötet werden müsse.

carolinchen 31.03.2011 17:35

Hoffentlich war das auch heilsam für die Eltern und lässt sie über ihren eigenen Fleischkonsum nachdenken.
Sorry auch ich habe von meiner Tochter lernen müssen,dass wir auf Fleisch weitesgehend Verzichten können.
Sie wollte auch letztes Jahr kein fleisch mehr essen ,nachdem sie ein ähnliches Erlebnis hatte.
Damals war sie gerade 11 geworden,ich denke in dem Alter kann man schon mit dem Tod konfrontiert werden und es gibt doch viel üblere Sachen in Bezug auf Tierhaltung.

FinP 31.03.2011 17:40

Die Aktion war ja nicht dazu gedacht, Kinder zum Vegetarismus zu bekehren, sondern einfach den Kindern zu zeigen, wo Lebensmittel herkommen. Wenn das halbwegs würdevoll geschieht, was ist dabei?

Bei den Simpsons gab es doch den Begriff der "Büffel-Universität" - da wo sich die Rinder zum Steak ausbilden lassen.
http://www.youtube.com/watch?v=bps-xbo8wnA

Mandarine 31.03.2011 17:50

Und in der nächsten Stunde wird gezeigt wie die kleinen Schwesterchen und Brüderchen gemacht werden.


Lehrreich wäre doch auch bei der Geburt anwesend zu sein...

Ist doch schön wenn, Schüler mit der harten Realität konfrontiert werden.

JENS-KLEVE 31.03.2011 17:59

Mir gefällt die Aktion gar nicht. Man muss auch nicht zeigen wie Menschen sterben. Kinder haben auch Emotionen und es kann nciht Ziel von Schule sein, dass Kinder abstumpfen. Kinder haben ein Recht darauf "Kind" zu sein, die Brutalität des Lebens erfahren die meisten sowieso schon viel zu früh in unterschiedlichen Bereichen. Emotional gestörte Kinder haben wir auch ohne solche vorführungen, da brauchen wir nciht noch mehr. Tote Kaninchen zu sezieren oder auszunehmen halte ich für o.k. - aber eine tötung finde ich nciht in Ordnung. Im Gegensatz zu den meisten erwachsenen Menschen haben Kinder noch telepathische Fähigkeiten, da muss ein Tötungsprozess wirklich nciht sein. Traurig wie wenig Ahnung viele Menschen von erziehung haben und wie herzlos sogar Fachleute mit ihnen umgehen. :(

FinP 31.03.2011 18:02

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 556326)
Im Gegensatz zu den meisten erwachsenen Menschen haben Kinder noch telepathische Fähigkeiten, da muss ein Tötungsprozess wirklich nciht sein.

Bitte? Ist das Dein Ernst?

oko_wolf 31.03.2011 18:08

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 556326)
...haben Kinder noch telepathische Fähigkeiten, ...

Ja, nee, is' klar :confused:

Hafu 31.03.2011 18:09

Der pädagogische Ansatz, Kinder mit dem Thema zu konfrontieren, dass zum Fleischkonsum untrennbar auch das Töten von Nutztieren dazu gehört, ist von der Zielsetzung her zweifellos ehrenwert, aber die konkrete Umsetzung (so wie sie in dem Artikel beschrieben ist) und vor allem auch den gewählten Ort für die Vorführung halte ich für mangelhaft.

Wenn einem hier der Praxisbezug wichtig ist, dann hätte die Schlachtung an dem Ort stattfinden sollen, wo sie sonst auch passiert und der Lehrer hätte eben eine entsprechende Exkursion organisieren sollen.
Der Tötungsakt auf Schulgelände, in einem für einen solchen Vorgang komplett "künstlichen" Ambiente, ist in meinen Augen deplaziert. Aber nachdem ich nicht direkt dabei war, ist es natürlich schwer, sich ein abschließendes Bild zu machen, wenn man nur zwischen den Zeilen der Beschreibung dritter lesen kann.

asbjorn 31.03.2011 18:17

Nun wird im Nachhinein nächste Woche ein Elternabend mit den Eltern der betroffenen Kinder veranstaltet. In meinen Augen hätte die Schulleitung die Eltern VOR diesem Erlebnis ins Boot holen müssen. Denn dann hätten diese ihre Kids zusätzlich darauf können. Mir kommt diese Aktion insgesamt recht planlos vor...

JENS-KLEVE 31.03.2011 18:42

sprechen wir von empathischen statt telepathischen Fähigkeiten, dann flippen die Pysiker nciht direkt aus. Je jünger ein Kind ist, desto wichtiger sind diese empathischen Fähigkeiten. Ein Kind dass sich noch nicht sprachlich äußern kann, ist darauf angewiesen, dass die Bedürfnisse trotzdem verstanden werden. Mit zunehmendem alter verkümmert die Kompetenz bei den meisten, da die Notwendigkeit fehlt.
Zum eigentlichen Thema - ich sehe es wie HAFU, guter Wille aber eine Exkursion wäre deutlich besser gewesen - da hätte man sich langsam rantasten können und empfindliche Kinder hatten evtl. im Vorraum gewartet.
Wenn ich im Geschichtsunterricht Leichenberge von juden zeigen will, mache ich das auch behutsamer und bereite das vor und nach, und fahre zum Haus der Geschichte nach Bonn - wer weiß das er den Anblick emotional nicht verkraftet, darf auch auerhalb des heftigsten Raumes warten.

JeromeGER 31.03.2011 18:50

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 556311)

[...]früher haben wir im Bio-Unterricht Ochsenaugen seziert

Ist heutzutage nicht anders :Huhu:

Aber dafür muss man erstmal in die gmynasiale Oberstufe kommen!

Ich finde es gut, dass Schülern gezeigt wird, wo ihr Essen herkommt, aber wer mag schon Kanninchen? :Cheese:

Vegatu 31.03.2011 18:51

Erinnert mich an das hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesells...565865,00.html

Da waren es NUR Küken, die von Jamie Oliver(ehemals Schlachter) live um ihr Leben gebracht worden sind.

Edith: Ich hab das Huhn vergessen.

NBer 31.03.2011 18:55

an das frösche sezieren in der schule kann ich mich auch noch erinnern. und wir waren bei einem unserer betriebsausflüge auch in einem schlachthof. allerdings waren wir da 8. klasse oder so. vegetarier war danach trotzdem keiner.

Gelbbremser 31.03.2011 19:31

Find ich gut.....
Als Metzgersenkel (mein Opa hatte ´ne Kneipe) hab ich als Kind immer wieder Schlachtaktionen mitgekriegt, und die Viecher wurden auch vorher vor Ort aufgezogen, irgendwann halt geschlachtet.

Ein paar Jahre hatte ich selbst Hasen und Hühner, und 3-4 Mal im Jahr geschlachtet. In der Zeit hab ich ausser diesen Tieren gar kein Fleisch gegessen. In der WG lebten auch 2 Kinder (Grundschule und Kindergartenalter), die hatten auch keine Alpträume, wenn Sie bei den Schlachtaktionen zugeguckt hab. Da kamen eher so Sprüche, wenn das Tier ausgenommen und abgezogen/gerupft war "das zuckt ja noch".
Das war in den Achtzigern am Rande der Schwäbischen Alb (Pfullingen)

FinP 31.03.2011 19:34

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 556336)
sprechen wir von empathischen statt telepathischen Fähigkeiten, dann flippen die Pysiker nciht direkt aus. Je jünger ein Kind ist, desto wichtiger sind diese empathischen Fähigkeiten. Ein Kind dass sich noch nicht sprachlich äußern kann, ist darauf angewiesen, dass die Bedürfnisse trotzdem verstanden werden. Mit zunehmendem alter verkümmert die Kompetenz bei den meisten, da die Notwendigkeit fehlt.

Was hat Empathie mit Telepathie zu tun? Und Du meinst, nur weil ein Kind auf "Mitgefühl" angewiesen ist, hat es selbst dieses auch? Das bezweifle ich ganz stark. Das Kind hat in erster Linie Bedürfnisse und muss erst lernen, die Zeichen der anderen zu deuten.
Zitat:

Zum eigentlichen Thema - ich sehe es wie HAFU, guter Wille aber eine Exkursion wäre deutlich besser gewesen - da hätte man sich langsam rantasten können und empfindliche Kinder hatten evtl. im Vorraum gewartet.
Laut Aussage des Schulleiters war die Teilnahme an der Aktion freiwillig.
Zitat:

Wenn ich im Geschichtsunterricht Leichenberge von juden zeigen will, mache ich das auch behutsamer und bereite das vor und nach, und fahre zum Haus der Geschichte nach Bonn - wer weiß das er den Anblick emotional nicht verkraftet, darf auch auerhalb des heftigsten Raumes warten.
Das ist vollkommen richtig.

oko_wolf 31.03.2011 19:40

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 556336)
... empathischen statt telepathischen Fähigkeiten....

das kling schon anders

powermanpapa 31.03.2011 19:42

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 556336)
sprechen wir von empathischen statt telepathischen Fähigkeiten, dann flippen die Pysiker nciht direkt aus. Je jünger ein Kind ist, desto wichtiger sind diese empathischen Fähigkeiten. Ein Kind dass sich noch nicht sprachlich äußern kann, ist darauf angewiesen, dass die Bedürfnisse trotzdem verstanden werden. Mit zunehmendem alter verkümmert die Kompetenz bei den meisten, da die Notwendigkeit fehlt.
Zum eigentlichen Thema - ich sehe es wie HAFU, guter Wille aber eine Exkursion wäre deutlich besser gewesen - da hätte man sich langsam rantasten können und empfindliche Kinder hatten evtl. im Vorraum gewartet.
Wenn ich im Geschichtsunterricht Leichenberge von juden zeigen will, mache ich das auch behutsamer und bereite das vor und nach, und fahre zum Haus der Geschichte nach Bonn - wer weiß das er den Anblick emotional nicht verkraftet, darf auch auerhalb des heftigsten Raumes warten.

meine Kinder waren grad 7 und 8 als mein Vater starb.
Ich nahm beide mit zum Bett und zeigte ihnen den toten Opa.

Wenn man Kinder zu unfähigen Lebewesen erziehen will, dann hält man sie von der Realität fern.

Kinder sind bei weitem nicht so blöd und dumm wie viele Erwachsene

sie verstehen und reflektieren durchaus mehr als die Aufzieher für möglich halten.

---
ist jetzt nicht die feine englische so nem Kaninchen ins Gnick zu hauen und das Fell abzuziehen

aber auf dem Land dürfte das den meisten Kindern nicht fremd sein

im Gegensatz zu Stadtkindern

maifelder 31.03.2011 19:51

Ich war echt erstaunt zu hören, das manche Kinder glauben, die Kuh sei lila.

Ich sag´es immer wieder gerne, ich bin froh, dass ich auf dem Land aufgewachsen bin. Kühe, Schweine, Mist, Gülle, Karnickel, Landluft usw.

Rhing 31.03.2011 19:59

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 556362)
aber auf dem Land dürfte das den meisten Kindern nicht fremd sein

im Gegensatz zu Stadtkindern

So isses bzw. so war es. Meine Mutter is auf'm Land groß geworden: 8 Kinder und die Uroma im Haushalt, also jeden Mittag 11 Leute am Tisch. Mein Opa war Maurer und Nebenerwerbslandwirt. Wovon sollten die denn sonst satt werden. Die Kinder haben natürlich von klein auf mitbekommen, wenn geschlachtet wurde.
Ich bin als Kind dann auch oft in den Ferien dort gewesen, einmal die kompletten 6 Wochen in den Sommerferien. War ne Supersache, Heu machen, füttern, mal beim Trecker lenken, etc. Dabei hab ich natürlich auch mitbekommen, wenn ne Sau geschlachtet wurde und hab die auch festgehalten, wenn der Schlachter geschossen hat. Das wurde damals (falscher Fred?) noch in der Waschküche gemacht. Dort wurde auch gewurstet etc.
Das war ganz einfach so, hat wohl keinem Kind geschadet und ich denke, es war nicht schlecht, mitzubekommen, wo Getreide/Mehl, Gemüse, Obst, Milch, Butter, Käse und eben auch Fleisch und Wurst herkommen. Das war im Unterschied zum Spiegel-Beispiel allerdings auch ein "natürlicher Vorgang" in dem Sinne, dass es zur Ernährung der Familie direkt erkennbar notwendig war. Aber notwendig ist es ja heute auch noch, nur eben durch Arbeitsteilung undurchsichtig (und bei Massentierhaltung zum Glück oder auch nicht). Aber was will man denn sonst machen, um das transparent zu machen. Den klassischen Schlachter gibt es doch nicht mehr.
Heute wird im Dorfgemeinschaftshaus geschlachtet. Dort gibt es ne eingerichtete Schlachterei. Da werden die Kinder dann auch dort nicht mehr direkt was davon mitbekommen.
Meinen Opa habe ich übrigens als sehr kinderlieb und tierlieb in Erinnerung.

Hafu 31.03.2011 20:17

Recht unterhaltsam ist es auch die Diskussion im spiegel-Forum zum betreffenden Artikel zu überfliegen.

Highlight:
"Ich finds pervers. Kinder erleiden hierdurch einen Schock. Sie haben aber ein Recht auf eine unbelastete Kindheit und dazu gehört auch die Illusion, dass Fisch quadratisch ist und dass es den Weihnachtsmann gibt." :( :Huhu: :confused:

Aaaha... zu einer unbelasteten Kindheit (wir reden wohlgemerkt hier von 10jährigen, nicht von Kleinkindern im Teletubbie-Alter) gehört nach Meinung mancher Eltern also die Vorstellung, dass Fisch quadratisch ist.

pinkpoison 31.03.2011 20:21

Wer das Tier, das er essen will aus emotionalen Gründen nicht eigenhändig töten kann, sollte auch solche Tiere nicht essen.

Solche Aktionen wie die geschilderte sind zwar ziemlich holzhammermäßig, aber manchmal geht es so wohl besser, unsere Entfremdung von der eigenen Nahrung in kürzerster Zeit aufzuheben, die unsere Lebensmittelindustrie aus guten Gründen forciert hat.

Tiere zu essen erfordert Bewußtheit, was man da tut.

joh 31.03.2011 20:24

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 556375)
Wer das Tier, das er essen will aus emotionalen Gründen nicht eigenhändig töten kann, sollte auch solche Tiere nicht essen.

Solche Aktionen wie die geschilderte sind zwar ziemlich holzhammermäßig, aber manchmal geht es so wohl besser, unsere Entfremdung von der eigenen Nahrung in kürzerster Zeit aufzuheben, die unsere Lebensmittelindustrie aus guten Gründen forciert hat.

Tiere zu essen erfordert Bewußtheit, was man da tut.

Da stimme ich Dir ja mal zu 100% zu!

bleierne_ente 31.03.2011 20:32

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 556369)
Das wurde damals (falscher Fred?) noch in der Waschküche gemacht. Dort wurde auch gewurstet etc.
Das war ganz einfach so, hat wohl keinem Kind geschadet und ich denke, es war nicht schlecht, mitzubekommen, wo Getreide/Mehl, Gemüse, Obst, Milch, Butter, Käse und eben auch Fleisch und Wurst herkommen.

Das war im Unterschied zum Spiegel-Beispiel allerdings auch ein "natürlicher Vorgang" in dem Sinne, dass es zur Ernährung der Familie direkt erkennbar notwendig war. Aber notwendig ist es ja heute auch noch, nur eben durch Arbeitsteilung undurchsichtig (und bei Massentierhaltung zum Glück oder auch nicht)..

Die Vorgehensweise im Unterricht war bestimmt nicht der beste Weg um dies zu thematisieren, aber ... nun gut. Ich komme aus einem kleinen Dorf mit viel Landwirtschaft und mein Elternhaus steht gegenüber einer Metzgerei mit eigenem Schlachthaus.

Ich bin davon überzeugt gerade weil es so zu meinem Aufwachsen gehörte wie Rhing es oben beschreibt, dass ein Hase, den Du als kleines Baby gesehen und gefüttert hast, irgendwann Sonntags auf dem Tisch stand. Das war nicht schön und ich habe mich geweigert "meinen" Hasen zu essen, aber ein grundlegend anderes Verhältnis dazu, wo Fleisch herkommt, hat man durch diese Umgebung sicher bekommen.

Wenn ich heute "Stadtkinder" (fürchterliches Wort eigentlich) sehe, die mit offenem Mund staunend vor sich suhlenden Schweinen stehen und so gar keinen Zusammenhang zu dem Schnitzel auf ihrem Kinderteller herstellen können.

Ganz im Ernst, die fragen WIRKLICH nach, wo die lila Kühe stehen ...

Flow 31.03.2011 20:35

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 556336)
Zum eigentlichen Thema - ich sehe es wie HAFU, guter Wille aber eine Exkursion wäre deutlich besser gewesen - da hätte man sich langsam rantasten können und empfindliche Kinder hatten evtl. im Vorraum gewartet.

Eine Exkursion zu einem Fließband-Massen-Schlachthof ?
Mal nachforschen, wo der BigMäc herkommt ... :cool:
Danach würde selbst ich schlecht schlafen ... ;)

Ein Kaninchen würde ich selbst schlachten, so ich's denn essen wollte.
Und meine Tochter dürfte genau daneben stehen, so sie mitessen wollte.


Mahlzeit ... :Huhu:

Maldini 31.03.2011 21:09

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 556336)
sprechen wir von empathischen statt telepathischen Fähigkeiten, dann flippen die Pysiker nciht direkt aus. Je jünger ein Kind ist, desto wichtiger sind diese empathischen Fähigkeiten. Ein Kind dass sich noch nicht sprachlich äußern kann, ist darauf angewiesen, dass die Bedürfnisse trotzdem verstanden werden. Mit zunehmendem alter verkümmert die Kompetenz bei den meisten, da die Notwendigkeit fehlt.
Zum eigentlichen Thema - ich sehe es wie HAFU, guter Wille aber eine Exkursion wäre deutlich besser gewesen - da hätte man sich langsam rantasten können und empfindliche Kinder hatten evtl. im Vorraum gewartet.
Wenn ich im Geschichtsunterricht Leichenberge von juden zeigen will, mache ich das auch behutsamer und bereite das vor und nach, und fahre zum Haus der Geschichte nach Bonn - wer weiß das er den Anblick emotional nicht verkraftet, darf auch auerhalb des heftigsten Raumes warten.

Hej,

bin kein Lehrer, aber Vater kleiner Schüler (1. und 4 Klasse) und sehe die Angelegenheit exakt wie Du...
Zum Thema "freiwillige Teilnahme": was ist im Klassenverband tatsächlich freiwillig?!
Fazit: Thema o.K., Ausführung "sechs, setzen"!

Grüße

Maldini

schoppenhauer 31.03.2011 21:12

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 556330)
Wenn einem hier der Praxisbezug wichtig ist, dann hätte die Schlachtung an dem Ort stattfinden sollen, wo sie sonst auch passiert und der Lehrer hätte eben eine entsprechende Exkursion organisieren sollen.

Das wäre dann aber eine Excursion in den Schlachthof incl. einer Begleitung des eventuell stundenlangen Viehtransports gewesen. Du hast natürlich Recht, das 'wie und wo' ist entscheidend. Das ist heute aber meistens vergleichbar mit der Grausamkeit einer künstlichen Schulatmosphäre.

Wer "Emma's Glück" gesehen hat, weiß wie es gemacht wird. :cool:

Iwein 31.03.2011 21:45

Ich habe das doch richtig gelesen, dass die ca. 50 Kinder freiwillig der Schlachtung beigewohnt haben? Wie viele Fernsehtote mögen die Fünftklässler schon gesehen haben? Aber Primärerfahrungen sind da natürlich etwas Schlimmes.
Gut, dass die Eltern gleich die Presse einschalten und vielleicht demnächst beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte klagen - und überhaupt, wenn die Kleinen jetzt querschießen, ist die traumatisierende Steinzeitwoche Schuld. Und gibts Buchunterricht, jammern dieselben Eltern beim Elternabend, alles sei so abstrakt.

rhoihesse 31.03.2011 21:56

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 556311)
Frei nach PMP: Willkommen im Land der Realitätsverweigerer! :cool:

Wo er Recht hat..

Pascal 31.03.2011 22:06

Zitat:

Zitat von Iwein (Beitrag 556436)
Ich habe das doch richtig gelesen, dass die ca. 50 Kinder freiwillig der Schlachtung beigewohnt haben? Wie viele Fernsehtote mögen die Fünftklässler schon gesehen haben? Aber Primärerfahrungen sind da natürlich etwas Schlimmes.
Gut, dass die Eltern gleich die Presse einschalten und vielleicht demnächst beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte klagen - und überhaupt, wenn die Kleinen jetzt querschießen, ist die traumatisierende Steinzeitwoche Schuld. Und gibts Buchunterricht, jammern dieselben Eltern beim Elternabend, alles sei so abstrakt.

:Blumen: Womit wir bei der Frage sind, weshalb die Eltern denn anstatt mit den eigenen Kindern über die Thematik ausgiebig zu sprechen (und/oder mit der Schule, den Lehrern) es als wichtigstes erachten, die Presse nachträglich einzuschalten?

asbjorn 31.03.2011 22:23

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 556455)
:Blumen: Womit wir bei der Frage sind, weshalb die Eltern denn anstatt mit den eigenen Kindern über die Thematik ausgiebig zu sprechen (und/oder mit der Schule, den Lehrern) es als wichtigstes erachten, die Presse nachträglich einzuschalten?

1. Ist es so schön bequem die Schule als Sündebock hinzustellen und diese alleinig für die Bildung der Sprößlinge verantwortlich zu machen.

2. Ist in Ratekau der Hund begraben. Umso unverständlicher, dass in dieser ländlichen Gegend so ein Aufstand veranstaltet wird.

3. War einigen Eltern der betreffende Lehrer vielleicht ein Dorn im Auge...

Meik 31.03.2011 22:27

Naja, hätte nicht unbedingt in der Schule sein müssen sondern eher bei einer Bauernhofexkursion, aber sonst? Will man die Kinder in einer Scheinwelt aufwachsen lassen oder will man sie auf das reale Leben vorbereiten?

Gut, ich bin auf dem Land aufgewachsen, da kannte man das schon als Kind. Aber das betrifft ja nicht nur das Thema Nahrung und dass Tiere für Fleisch sterben sondern auch viele andere Sachen. Z.B. dass Kühe nicht lila sind. Da werden als anderes Beispiel Kinder per Auto bis auf den Schulhof gebracht anstatt ihnen beizubringen wie man sich sicher und vernünftig im Straßenverkehr bewegt, ist ja so gefährlich.

Um zu wissen dass Feuer heiss ist muss man sich auch mal den Finger verbrennen.

shurox 31.03.2011 23:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 556374)
Recht unterhaltsam ist es auch die Diskussion im spiegel-Forum zum betreffenden Artikel zu überfliegen.

Highlight:
"Ich finds pervers. Kinder erleiden hierdurch einen Schock. Sie haben aber ein Recht auf eine unbelastete Kindheit und dazu gehört auch die Illusion, dass Fisch quadratisch ist und dass es den Weihnachtsmann gibt." :( :Huhu: :confused:

Aaaha... zu einer unbelasteten Kindheit (wir reden wohlgemerkt hier von 10jährigen, nicht von Kleinkindern im Teletubbie-Alter) gehört nach Meinung mancher Eltern also die Vorstellung, dass Fisch quadratisch ist.

Ist da nicht ein gehöriger Schuss Ironie mit drin in diesem Kommentar? ;)

...so fass ich es zumindest auf....

FlyLive 01.04.2011 00:11

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 556326)
Mir gefällt die Aktion gar nicht.....(

dem kann ich nur beipflichten. Ich denke, Kinder wissen als Fünftklässler sehr gut das Fleisch vom Tier kommt. Das muss man nicht LIVE vorführen. Geschmacklos deswegen, da es jedem freisteht auch Vegetarier zu sein.
Würde man die Kids alle in eine moslemische Moschee zwingen, würden so manche laut aufschreien. Auch hier zu recht !

Raimund 01.04.2011 01:07

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 556326)
Mir gefällt die Aktion gar nicht. Man muss auch nicht zeigen wie Menschen sterben. Kinder haben auch Emotionen und es kann nciht Ziel von Schule sein, dass Kinder abstumpfen. Kinder haben ein Recht darauf "Kind" zu sein, die Brutalität des Lebens erfahren die meisten sowieso schon viel zu früh in unterschiedlichen Bereichen. Emotional gestörte Kinder haben wir auch ohne solche vorführungen, da brauchen wir nciht noch mehr. Tote Kaninchen zu sezieren oder auszunehmen halte ich für o.k. - aber eine tötung finde ich nciht in Ordnung. Im Gegensatz zu den meisten erwachsenen Menschen haben Kinder noch telepathische Fähigkeiten, da muss ein Tötungsprozess wirklich nciht sein. Traurig wie wenig Ahnung viele Menschen von erziehung haben und wie herzlos sogar Fachleute mit ihnen umgehen. :(

ich stimme dir zu. ich hätte das auch eher mit den erwachsenen gemacht!:Huhu:

vielleicht in der einkaufszone...

Vegatu 01.04.2011 01:34

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 556537)
vielleicht in der einkaufszone...

Wär das dann nicht Erregung öffentlichen Ärgernis?
Sachbeschädigung bei eigenen Tieren ja nicht:Gruebeln:

aussunda 01.04.2011 05:36

[quote=Raimund;556537 ich hätte das auch eher mit den erwachsenen gemacht!:Huhu:

.[/QUOTE]


Bloß nicht, da kommt der Staatsanwalt.

Ich halte es für sehr richtig, HaFus Verbesserungsvorschläge halte ich auch für sinnvoll.

FlyLive 01.04.2011 06:41

Wieso nicht die Haustiere der Lehrerschaft und deren Kinder killen ? - oder die Kinder etwas anritzen um zu demonstrieren wie eine Schnittwunde aussieht und wie man diese verarztet.

Das Menschen so oft der Meinung sind, sie alleine sind mit Schmerz bedacht und das wichtigste überhaupt auf Erden - :Kotz:


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