triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Was ist eigentlich deren Problem? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=1761)

drullse 01.10.2007 15:53

Was ist eigentlich deren Problem?
 
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0...508772,00.html

Es wird doch niemand dazu gezwungen, Ordnungswidrigkeiten zu begehen. Wer's dennoch tut, muss dann halt zahlen.

Kapier ich nicht.

Thorsten 01.10.2007 16:10

Exakt der gleiche Gedanke ging mir durch den Kopf, als die das Thema vorhin im Radio genauso aufbereitet haben. Diese Übertretungen werden in 95% der Fälle bewusst und vorsätzlich begangen.

Außerdem ist Deutschland damit immer noch Schnäppchenland für Verkehrsrüpel.

Osso 01.10.2007 16:14

Das sie denkbefreite Stichwortcholeriker sind.

kupferle 01.10.2007 16:19

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 42026)
Exakt der gleiche Gedanke ging mir durch den Kopf, als die das Thema vorhin im Radio genauso aufbereitet haben. Diese Übertretungen werden in 95% der Fälle bewusst und vorsätzlich begangen.

Außerdem ist Deutschland damit immer noch Schnäppchenland für Verkehrsrüpel.


So siehts aus!
In London hat mir ein Aufschreiber nen Zettel mit 100Pfund rangebabbt, obwohl ich auf der Ladefläche stand und Möbel abgeladen hab.Wenn man das in den ersten 14 Tagen zahlt,sind es "nur" 50Pfund- waren damals so um die 175€ bzw die Hälfte...und hier kostet das Halteverbot 15€ bzw 25€ mit Behinderung...und bei Tempoverstößen sieht es nicht anderst aus-alles viel zu billig um eine "abschreckende" Wirkung zu erziehlen..

Bin mal gespannt wie das endet!!

FinP 01.10.2007 16:19

Die Probleme bleiben:
1. Das Ordnungswidrigkeitenrecht trifft alle gleich und das ist ungerecht. Es werden pauschal Strafen verhängt, die dem einen richtig weh tun, dem anderen nicht mal kratzen. Die verhängten Strafen sind darüberhinaus recht willkürlich festgelegt.
2. Die Strafen erzielen nicht die Wirkung (nämlich Verbesserung der Sicherheit im Verkehr mittels Verkehrserziehung), die sie haben sollten.

Lösungsvorschläge:
Entweder sollten, wie im Strafrecht, Ordnungswidrigkeiten mit Tagessätzen bestraft werden (zu 1) und/oder solche Strafen ausgesprochen werden, die dem Bestraften zur Regelbefolgung ermuntern (mir fehlt ein besseres Wort). Also:
Empfindlicher Entzug der Fahrerlaubnis bei Verkehrsdelikten. Ist doch wie in der Kindererziehung - die Strafe sollte mit der Tat zu tun haben. Fahre ich nicht verantwortungsvoll und regelgerecht, dann darf ich halt erstmal nicht mehr fahren.

Osso 01.10.2007 16:30

@FinP: Hast du dir die Liste der Erhöhungen angeschaut? Weil alle aufgeschlüsselten Delikte, bei denen eine Bußgelderhöhung erfolgen soll, gehören zu recht bestraft.

sybenwurz 01.10.2007 16:32

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 42031)
Die Probleme bleiben:
1. Das Ordnungswidrigkeitenrecht trifft alle gleich und das ist ungerecht. Es werden pauschal Strafen verhängt, die dem einen richtig weh tun, dem anderen nicht mal kratzen. Die verhängten Strafen sind darüberhinaus recht willkürlich festgelegt.
2. Die Strafen erzielen nicht die Wirkung (nämlich Verbesserung der Sicherheit im Verkehr mittels Verkehrserziehung), die sie haben sollten.

Lösungsvorschläge:
Entweder sollten, wie im Strafrecht, Ordnungswidrigkeiten mit Tagessätzen bestraft werden (zu 1) und/oder solche Strafen ausgesprochen werden, die dem Bestraften zur Regelbefolgung ermuntern (mir fehlt ein besseres Wort). Also:
Empfindlicher Entzug der Fahrerlaubnis bei Verkehrsdelikten. Ist doch wie in der Kindererziehung - die Strafe sollte mit der Tat zu tun haben. Fahre ich nicht verantwortungsvoll und regelgerecht, dann darf ich halt erstmal nicht mehr fahren.

Sehe ich genauso.
Ein "Zwischenschritt" wäre meines Erachtens eine Aufstockung der Kontrollorgane (Polizei) bei den derzeitigen Verwarnungs-/Bussgeldsätzen und drastischeren Strafen bei wiederholter Auffälligkeit. Dabei vorallem Fahrverbot/Führerscheinentzug, denn das trifft alle hart, auch den Grosskopfeten.

Ingo77 01.10.2007 16:33

Also ich verstehe das auch nicht.

Wer ordentlich fährt, hat nix zu befürchten. Was "teurer" wird, sind nicht die "Fahrlässigkeiten" (die JEDEM irgendwann passieren), sondern "Vorsätze".

Weiterhin würde ich eine Art "Staffelung" der Bußgelder begrüßen, d.h. für ein Vergehen gibt es

- einen Mindestbetrag, der mindestens bezahlt werden muss
- darüberhinaus eine einkommensabhängige Strafe nach Tagessätzen. Ein Bußgeld soll schmerzen - und nicht ein müdes Lächeln auslösen.

Ingo

drullse 01.10.2007 16:36

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 42034)
Dabei vorallem Fahrverbot/Führerscheinentzug, denn das trifft alle hart, auch den Grosskopfeten.

Dann aber Führerscheinentzug auch SOFORT und nicht mit Aussuchen.

Unser Vorstand hatte 6 Wochen Sperre, die hat er dann so beim Gericht gelegt, dass er davon 5 Wochen im Urlaub war. Weil er den Schein ja beruflich braucht, da muss man ja Verständnis haben...

:Nee:

Osso 01.10.2007 16:39

@FinP und sybenwurz:

Das Problem auf deutschen Straßen ist sicherlich nicht die Menge derer, die sich "jedes" Bußgeld leisten können und genau deswegen die Delikte begehen. Die Mehrheit der "Rabauken" werden wohl schlucken, wenn sie doppelt so viel zahlen müssen. Da die Abschreckung ein Produkt aus (Wahrscheinlichkeit Kontrolliert zu werden) mit (der zu erwartenden Strafe) darstellt, erzielt eine Erhöhung der Bußgelder wesentlich einfacher die gleiche Wirkung als eine leichte Erhöhung der Kontrolldichte.

sybenwurz 01.10.2007 16:39

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 42036)
Dann aber Führerscheinentzug auch SOFORT und nicht mit Aussuchen.

Unser Vorstand hatte 6 Wochen Sperre, die hat er dann so beim Gericht gelegt, dass er davon 5 Wochen im Urlaub war. Weil er den Schein ja beruflich braucht, da muss man ja Verständnis haben...

:Nee:

Meine Rede. 6 Wochen zu Fuss gibbet ja nicht fürs Nasenbohren beim Ampelstop.
Und wer seinen Lappen fürn Job braucht, muss sich halt an die Regeln halten!

drullse 01.10.2007 16:40

@Osso: ja und ehrlicherweise hätte das auf mich wohl auch Auswirkungen. Ich roller auf der Autobahn auch immer einen Tick zu schnell, aber immer so "dass es bezahlbar bleibt"...

FinP 01.10.2007 16:40

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42033)
@FinP: Hast du dir die Liste der Erhöhungen angeschaut? Weil alle aufgeschlüsselten Delikte, bei denen eine Bußgelderhöhung erfolgen soll, gehören zu recht bestraft.

Habe ich mich merkwürdig ausgedrückt? Ich bin nicht gegen die Erhöhung, sondern dafür, dass man so bestraft, dass es wirkt. Alles andere ist doch lächerlich.
Wer auf der Autobahn absichtlich drängelt, 60km/h (!!!) zu schnell fährt oder angetrunken ist, hat mE nichts in einem Kraftfahrzeug zu suchen. ME ist die logische Strafe ein Fahrverbot - nicht ein Bußgeld. Und wenn es doch "nur" ein Bußgeld ist, dann so, dass es gerecht ist: Tagessätze. Das kann dann bei einem Einkommensmillionär ganz schnell über der aktuellen Tabelle liegen.
Über die Höhe des Bußgeldes habe ich keine Aussage gemacht.

powermanpapa 01.10.2007 16:41

grob verstehe ich FinP

fein jedoch nicht

der Strassenverkehr ist doch in Deutschland glasklar geregelt? oder?

Also!

schon seit ich Mofa fahre, WÈISSS Ich, mach ich was das gegen die Vorschriften verstösst, muss ich blechen und wenn ich weniger verdiene als so ein Strafzettel kostet----UMSO MEHR muss ICH dafür sorgen das ich mich so verhalten das ich nix zuzahlen muss

Parkvergehen muss ich zb einkalkulieren, ist mir aber Scheissegal, denn der Kunde möchte das ich zu ihm komme, in der Stadt ists mit nem großen Auto oftmals schwierig----im Zeifelsfalle schreib ichs ihm auf die Rechnung mit drauf

wenn ich jedoch in die Stadt zum Bummel---shoppen tu ich eh net und dann auch---da park ich eben abseits PunkT

und zu schnell fahren? klar, 10 im Ort sind möglich 20 ausserhalb

müsst ich aber 200 dafür abdrücken, würd ich peinlichst drauf achten

DAS wärs mir nämlich nicht wert


und wenn jugendliche Prolls, die sich nur ne halbe Tankfüllung im Monat für den tiefergelegten leisten können, glauben mit 100 durch Ort brettern zu können, dann muss es eben 3xH4 kosten


Wobei ein Gehalts entsprechender Zuschlag durchaus klug wäre, allerdings der Sockelbetrag muss schon richtig wehtun :Peitsche:


Edit: jetzt versteh ich ihn auch fein

outergate 01.10.2007 16:42

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42033)
@FinP: Hast du dir die Liste der Erhöhungen angeschaut? Weil alle aufgeschlüsselten Delikte, bei denen eine Bußgelderhöhung erfolgen soll, gehören zu recht bestraft.

das wird ja nicht bestreitet - nur die art der bestrafung ist unter gleichheitsgrundsatzgesichtspunkten diskussionswürdig.
in der schweiz wird das meines wissens "gerechter" gehandhabt. die höhe der bussgelder für diverse verkehrsdelikte wird anhand des einkommens bemessen.

Osso 01.10.2007 16:43

Zitat:

Zitat von Ingo77 (Beitrag 42035)
- einen Mindestbetrag, der mindestens bezahlt werden muss
- darüberhinaus eine einkommensabhängige Strafe nach Tagessätzen. Ein Bußgeld soll schmerzen - und nicht ein müdes Lächeln auslösen.

zu kompliziert und Typisch deutsch. Dazu müsste man das ganze System wie bestraft wird verändern. Denn es müsste bei jedem Bestraften zusätzlich der letzte Steuerbescheid geprüft werden. Und dann wird man sich wieder auf x Ausnahmen und Sonderfälle einigen und das ganze frisst noch mehr Beamte bzw. Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes. Das gute an den Pauschalpreisen ist doch gerade, das es so simpel ist und so gut wie keinen Weiteren Verwaltungsaufwand erzeugt.

das ist eigentlich auch die antwort auf FinP & outi

Und wer richtig Bockmist baut verliert doch eh schon den Führerschein.

Osso 01.10.2007 16:54

Und wie ich schon sagte: Das sich irgendwelche Millionäre über gesteigerte Bußgelder schlapplachen ist so.

Aber!

1. Ist die Menge der rasenden Millionäre nicht relevant für die Verkehrsicherheit im allgemeinen.

2. Würde eine Prozentuale Strafe in abhängigkeit vom einkommen auch keinen Jucken. Wenn ich sagen wir mal 10.000- pro monat verdiene und soll 10% davon als zusätzliche Strafe zahlen. Dann juckt mich das nicht. Jemand, der 1.800- Verdient und davon genau passend seine Ausgaben deckt. Den würden 180,- richtig hart treffen.

Somit müsste man progressiv steigende Strafprozentsätze einführen, ... Alles viel zu viel Aufwand und anfällig für "Sonderlösungen".

Der Bußgeldkatalog hat auch nichts damit zu tun soziale Gerechtigkeit zu erzeugen. Dazu sollte es andere Stellschrauben geben.

Christian

ps: Das waren Bruttolohnbeispiele.

Ingo77 01.10.2007 16:57

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42044)
zu kompliziert und Typisch deutsch. Dazu müsste man das ganze System wie bestraft wird verändern.

Richtig. Aber das wäre doch nicht das Problem. man muss sich nur an die neuen Gegebenheiten gewöhnen.

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42044)
Das gute an den Pauschalpreisen ist doch gerade, das es so simpel ist und so gut wie keinen Weiteren Verwaltungsaufwand erzeugt.

und das schlechte daran ist, dass es ungerecht ist. Und das wiegt in meinen Augen die Vorteile deutlich auf.


Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42044)
Und wer richtig Bockmist baut verliert doch eh schon den Führerschein.

Wenn du dir ansiehst, was du machen musst, um den Lappen abgeben zu dürfen: Das ist gar nicht so einfach(!) Da musst du schon nicht nur gefährdend, sondern gemeingefährlich unterwegs sein.

Ingo

FinP 01.10.2007 16:57

Tja, Wunsch und Wirklichkeit sind oft weit auseinander.
Ist das System einfach? Ja.
Erfüllt das System den Zweck der Verkehrserziehung? Offensichtlich nein.
Erfüllt das System, Geld in die Kassen zu bekommen? Ja.

Ein gerechtes Strafsystem darf sich doch eigentlich nicht am Verwaltungsaufwand ausrichten! Denn dann wäre es am einfachsten, wenn bei Falschparken die Politesse einfach den Außenspiegel abtritt. Das wäre sogar gerecht, denn bei dem mit weniger Geld kostet die Reperatur ja weniger als bei dem mit dem S600.

Zielanspruch dieser Bußgeldvorschrift sollte es sein, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und nicht, den Anschein zu erwecken, dass man ja dagegen ist und auch noch ein Plus zu erwirtschaften. Man könnte die Leuten, anstatt sie zur Kasse zu bitten, auch verpflichten, eine Verkehrsschulung zu besuchen. Kostet keine Geld, aber Zeit. Und davon hätten dann wieder alle gleich viel oder wenig.

Fruehschwimmer 01.10.2007 16:58

hatte gerade schon angefangen ossos argumente aufzuschreiben (warst halt schneller)

ich musste gerade an dieses nette autorennen denken, wo ein paar millionäre quer durch europa heizen. an der grenze 1000€ abgedrückt, sich noch etwas nett mit den polizisten unterhalten und weiter gings.

ich glaub eine stunde fernsehverbot ist für die schlimmer...


die ganze debatte zeigt aber, dass die meisten autofahrer ihre "kleinen" verkehrssünden immer noch als sport auffassen und nicht als gefährdung unschuldiger dritter (wer einmal in spanien ein bußgeld gezahlt hat, lacht nur über die deutsche gebührenordnung...)

FinP 01.10.2007 17:05

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42049)
Und wie ich schon sagte: Das sich irgendwelche Millionäre über gesteigerte Bußgelder schlapplachen ist so.

Aber!

1. Ist die Menge der rasenden Millionäre nicht relevant für die Verkehrsicherheit im allgemeinen.

Wirklich? Da würde ich gerne die Quelle sehen.
Zitat:

2. Würde eine Prozentuale Strafe in abhängigkeit vom einkommen auch keinen Jucken. Wenn ich sagen wir mal 10.000- pro monat verdiene und soll 10% davon als zusätzliche Strafe zahlen. Dann juckt mich das nicht. Jemand, der 1.800- Verdient und davon genau passend seine Ausgaben deckt. Den würden 180,- richtig hart treffen.
Richtig. Das ist ein Argument für die Unzulänglichkeiten des Tagessatzsystems. Aber das gleiche gilt umso mehr für das bestehende.
Zitat:

Somit müsste man progressiv steigende Strafprozentsätze einführen, ... Alles viel zu viel Aufwand und anfällig für "Sonderlösungen".
Der Bußgeldkatalog hat auch nichts damit zu tun soziale Gerechtigkeit zu erzeugen. Dazu sollte es andere Stellschrauben geben.
Eine Strafe muss gerecht sein. Das heißt, es darf nicht einer richtig bluten müssen und der andere lacht darüber.
Aber vor allem: Der Strafgrund darf nicht aus den Augen verloren gehen. Dies ist die Verkehrssicherheit nicht die Liquidität in der Kommunalkasse. Und dass die Bußgelder relevante verkehrserzieherische Wirkung haben bezweifle ich.
Zitat:

Christian
Auch Christian

Osso 01.10.2007 17:05

Zitat:

Zitat von Ingo77 (Beitrag 42050)
und das schlechte daran ist, dass es ungerecht ist. Und das wiegt in meinen Augen die Vorteile deutlich auf.

Siehe mein Post vor dem deinigen. Die Verkehrserziehung ist nicht die Stellschraube, die man drehen muss um soziale Gerechtigkeit herzustellen. Die Masse hat wenig Geld. Also wird die Masse der Verkehrsteinehmer bei gesteigerten Strafen wohl vorsichtiger. Das ist das Ziel. Wenn das durch die beschriebenen Maßnahmen erreicht wird, dann sind sie richtig.

Ich bin einer, derer, die ganz wenig Geld haben und sich am meisten über soziale Ungerechtigkeiten aufregen. Aber das gehört nicht in die Diskussion über die Verkehrserziehung mittels Bußgelder.

outergate 01.10.2007 17:06

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42049)
Und wie ich schon sagte: Das sich irgendwelche Millionäre über gesteigerte Bußgelder schlapplachen ist so.

Aber!

1. Ist die Menge der rasenden Millionäre nicht relevant für die Verkehrsicherheit im allgemeinen.

2. Würde eine Prozentuale Strafe in abhängigkeit vom einkommen auch keinen Jucken. Wenn ich sagen wir mal 10.000- pro monat verdiene und soll 10% davon als zusätzliche Strafe zahlen. Dann juckt mich das nicht. Jemand, der 1.800- Verdient und davon genau passend seine Ausgaben deckt. Den würden 180,- richtig hart treffen.
.

man kanns auch kompliziert machen ... :Nee:

outergate 01.10.2007 17:07

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42055)
Ich bin einer, derer, die ganz wenig Geld haben und sich am meisten über soziale Ungerechtigkeiten aufregen. Aber das gehört nicht in die Diskussion über die Verkehrserziehung mittels Bußgelder.

nicht in die diskussion über bußgelder zur verkehrserziehung.
wohl aber zur pauschalen erhöhung derselben.
ein feiner unterschied.

Osso 01.10.2007 17:20

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 42054)
Wirklich? Da würde ich gerne die Quelle sehen.

Ich habe keine Quelle dafür. Aber die Anzahl der sehr reichen ist gering. Und wenn ich sehe, welche Art von z.B. PKW die diversen Delikte begehen, frage ich mich warum sich einer, der sich ein teures Auto leisten kann in ein "billiges" setzen sollte?

Ja, wahrscheinlich nur, damit mehr Geld übrigbleibt um Bußgelder zu bezahlen.:)

Extrem zu schnell fahren doch Größtenteils Leute die entweder zuviel am Auto Rumschrauben oder Leute, die einen, daß sie es so dermaßen eilig haben, so schnell fahren zu müssen. Die meisten sehr gut Situierten haben es meist nicht so eilig.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 42054)
Eine Strafe muss gerecht sein. Das heißt, es darf nicht einer richtig bluten müssen und der andere lacht darüber.
Aber vor allem: Der Strafgrund darf nicht aus den Augen verloren gehen. Dies ist die Verkehrssicherheit nicht die Liquidität in der Kommunalkasse. Und dass die Bußgelder relevante verkehrserzieherische Wirkung haben bezweifle ich.

Du hast ja sogut wie Alles aufgezählt, was zu beachten ist. Leider beißen sich halt einige der Forderungen. Denn, damit z.B. "zu schnell Fahren" richtig weh tut, müsste das Bußgeld (nach unserem Maßstab) für einen sehr Reichen unverhältnismäßig hoch sein.

Was dazu führt, das man über die Verhältnismäßigkeit diskutieren musste. Und wenn jemand (um mal auf die in der Schweiz gestoppten Millionäre einzugehen) sehr viel Geld hat, dann ist z.B. 100.000- Euro Strafe nicht unverhältnismäßig. Nur um die Paar, die das betrifft rauszufiltern ist der Aufwand auf das Gesamtsystem gesehen zu hoch.

Fast alle mit zu viel Geld und Sinn fürs Rasen sind in irgendwelchen Ferrari- oder PorscheClubs und treffen sich regelmäßig auf den gesperrten Rennstrecken.

Christian

PS: Hallo Namensvetter :Huhu:

Osso 01.10.2007 17:27

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 42056)
man kanns auch kompliziert machen ... :Nee:

Das war das einfachst mögliche Modell einer relativen Strafe, das es überhaupt gibt.

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 42057)
nicht in die diskussion über bußgelder zur verkehrserziehung.
wohl aber zur pauschalen erhöhung derselben.
ein feiner unterschied.

Meiner Meinung nach ist da kein Unterschied. Desweiteren, werden ja nur die Sachen erhöt, die nach Meinung des Ministeriums relevant sind. ist also nix mit Pauschal erhöt werden. Die jeweiligen Erhöhungen sind auch nicht alle gleich. Ich weiß also nicht worüber sich hier eigentlich jemand aufregt.

(Damit wären wir wieder beim Ausgangsposting)

Zum Risiko für den Einzelnen

Dann muss man halt sein statistisches Risiko, eine Strafe zu kassieren heruntersetzen. Genau das ist ja das Ziel der Maßnahme

Christian

drullse 01.10.2007 17:36

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42062)
(Damit wären wir wieder beim Ausgangsposting)

Hehe, das dachte ich auch grade. Interessante Situation aber meine Frage ist noch nicht beantwortet...

Zitat:

Zum Risiko für den Einzelnen

Dann muss man halt sein statistisches Risiko, eine Strafe zu kassieren heruntersetzen. Genau das ist ja das Ziel der Maßnahme

Christian
Genau so sehe ich das auch.

Thorsten 01.10.2007 17:39

Und ein System, das von allen Betroffenen / Beteiligten als gerecht angesehen wird, gibt es sowieso nicht. Weder bei diesem Thema noch irgendwo anders.

Aber korrektes Verhalten bleibt unverändert bei 0 €.

mic 01.10.2007 17:40

Jezt aber mal weg vom Auto und Motorrad...

Ich hätte als rennradfahrender Verkehrsteilnehmer ein echtes Problem wenn plötzlich "Mißachtung der Ampelsignale" oder "unerlaubte Nutzung der Fahrbahn" häufiger und höher geahndet würde...:confused:

drullse 01.10.2007 17:43

Zitat:

Zitat von mic (Beitrag 42065)
Jezt aber mal weg vom Auto und Motorrad...

Ich hätte als rennradfahrender Verkehrsteilnehmer ein echtes Problem wenn plötzlich "Mißachtung der Ampelsignale" oder "unerlaubte Nutzung der Fahrbahn" häufiger und höher geahndet würde...:confused:

Wieso? Wo ist das Problem, an einer roten Ampel stehen zu bleiben?

Oder war das eher ironisch gemeint?

Osso 01.10.2007 17:46

Zitat:

Zitat von mic (Beitrag 42065)
Jezt aber mal weg vom Auto und Motorrad...

Ich hätte als rennradfahrender Verkehrsteilnehmer ein echtes Problem wenn plötzlich "Mißachtung der Ampelsignale" oder "unerlaubte Nutzung der Fahrbahn" häufiger und höher geahndet würde...:confused:

Tja, dann wirst Du wohl an den Ampeln anhalten müssen.

Und zu den Radwegen: Ich wude in meinem Leben bisher einmal durch die Polizei auf die Existen eines solchen hingewisen. Und dabei war ich mit dem Stadtrad unterwegs. Zahlen musste ich nichts. Die Polizei ist uns Radfahrern (hier in Leipzig) meiner Meinung nach recht wohl gesonnen. Auf den ca 31Tkm die ich in den Letzten knapp 4 Jahren mit dem Rennrad gefahren bin, hatte ich nie Probleme mit der Polizei.

Willi 01.10.2007 17:52

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 42049)
Und wie ich schon sagte: Das sich irgendwelche Millionäre über gesteigerte Bußgelder schlapplachen ist so.

Was ist denn das für eine Neidhammel-Diskussion hier?

Glaubt wirklich irgendjemand hier, Bußgelder würden aus Gründen der Verkehrserziehung verteilt?!?
:Huhu:
Unterhaltet Euch mal mit einem Polizisten nach Feierabend, und wenn er ehrlich ist, wird er Euch erzählen, wie die Fangquoten in seinem Bezirk aussehen. Wie jeder Polizist gerüffelt wird, wenn er nicht genug Geld beigebracht hat.

Stehen Blitzgeräte neuerdings da, wo Unfallschwerpunkte sind? Oder werden sie vorzugsweise dort aufgestellt, wo zwar Geschwindigkeitsbeschränkungen sind, aber keiner daran denkt weil sie schlichtweg unangemessen sind?

Kleines Beispiel: Bin vor einiger Zeit mal hier in der Stadt morgens früh auf die Autobahn ... drei Spuren pro Richtung, morgens um halb acht kannst da im Prinzip Fußball spielen, soviel ist da stadtauswärts los. Plötzlich sehe ich hinter mir zwei unrasierte Typen blinkend in einem rostigen VW-Golf - und auf einmal geht die Kelle raus. Tja, ich hatte sage und schreibe 105 km/h auf dem Tacho. Macht einen Punkt in Flensburg, weil hier ja nur 80 km/h erlaubt. Warum? Bringt 'ne Menge Geld ein. Wenn's um die Sicherheit gegangen wäre, hätten die Typen sicher tausend bessere Stellen gefunden.

Zwei Jahre später ... bist auf der Autobahn unterwegs, auf einmal wechselt ein Schleicher auf die linke Spur. Fuß vom Gas, keine Vollbremsung, aber auf einmal blitzt es von der Brücke über dir ... 40 m Abstand, macht bei 160 km/h wieder zwei Punkte in Flensburg, plus den von vorher sind's jetzt schon drei.

Wieder zwei Jahre später wieder die nächste "Kleinigkeit" ... die Punkte verjähren nicht, sondern kumulieren sich wacker auf.

Leute, ich bin auch dafür, dass jemand, der mit zwei Meter Abstand jemand anderem hinterher fährt, bestraft wird.

Aber das Bußgeldsystem in .de ist von Leuten, die ihren Tag damit verbringen einen Sessel vollzupupsen gemacht, um Einnahmen zu erzielen ... nicht um Verkehrssicherheit zu schaffen.

Und bestraft werden damit die Leute, die für ihren Job auf's Auto angewiesen sind, die im Jahr 60.000 Kilometer und mehr unterwegs sind - und ständig im Risiko leben, dass ihnen irgendein Beamtenarsch den Job wegnimmt.

Rhing 01.10.2007 17:58

Weh tut die Zeit, die für Verkehrsschulungen aufzuwenden ist oder Fahrverbot. Mehr als 40 auf der BAB zu schnell und das Fahrverbot ist da, im Wiederholungsfall schon bei mehr als 25 zu schnell. Da kann man ansetzen oder bei weiteren Sanktionen,d die aber erst eingeführt werden müßten, wie z.B. Sozialdienst. Fänd ich interessant, den Vorstandvorsitzenden mal als Schülerlotsen oder beim Rasenmähen im Kindergarten zu erleben. Unbegrenzt heizen ist jedenfalls auch gegenwärtig nicht möglich (wenn man erwischt wird).
Die Bußgelder einkommenabhängig zu gestalten ist unpraktikabel, weil im Massenverfahren jedesmal das Einkommen ermittelt werden müßte. Das ist bei Selbständigen nur anhand des Steuerbescheides möglich, bei "Reichen" wegen des variablen Einkommens wohl auch, wenn sie angestellte Geschäftsführer sind. Wegen des Steuergeheimnisses kann da aber nicht mal eben auf dem kleinen Dienstweg geschehen. Nach meiner Kenntnis sind Bußgelder in keinem europäischen Land einkommensabhängig, auch in der Schweiz nicht, wohl aus dem gleichen Grund. Vielleicht können die Schweizer hier uns da mal kurz helfen. Teurer ist's im Ausland allemal und auch dort finden weiterhin Regelverstöße statt.

Osso 01.10.2007 17:59

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 42069)
Was ist denn das für eine Neidhammel-Diskussion hier?

Ich hab nix anderes gesagt.

Und wenn Du 25 km/h zu schnell warst, warst Du soviel zu schnell.

Die Abstandsmessung hast Du doch wohl angefochten, oder? Zudem sollte das durch die Abstandsüberwachung durch Video, bzw. mehrere Nachfolgende so gut wie ausgeschlossen werden.

Christian

FinP 01.10.2007 18:00

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 42069)
Aber das Bußgeldsystem in .de ist von Leuten, die ihren Tag damit verbringen einen Sessel vollzupupsen gemacht, um Einnahmen zu erzielen ... nicht um Verkehrssicherheit zu schaffen.

Das unterstreicht meine These für Fahrverbote. Das würde Dir aber anscheinend noch weniger gefallen.

Zitat:

Und bestraft werden damit die Leute, die für ihren Job auf's Auto angewiesen sind, die im Jahr 60.000 Kilometer und mehr unterwegs sind - und ständig im Risiko leben, dass ihnen irgendein Beamtenarsch den Job wegnimmt.
Bewusst zu schnell fahren ist mE nicht dadurch entschuldbar, dass man die Ursache der Beschränkung nicht versteht. Pech gehabt würde ich sagen.
Ob Dein Dichtauffahrbeispiel so geeignet ist, weiß ich nicht. Wenn Du jemanden mit 160km/h auf 40m Abstand verfolgst, dann kann es mE schonmal kein Schleicher sein.

mic 01.10.2007 20:52

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 42067)
Wieso? Wo ist das Problem, an einer roten Ampel stehen zu bleiben?

Oder war das eher ironisch gemeint?

Objektiv betrachtet gibts kein Problem an der roten Ampel stehen zu bleiben!

Trotzdem gibt es doch hunderte kleine Rechtfertigungen wieso und weshalb man sich beim Radtraining anders verhält als im Auto etc.
Jetzt will ich ja gar nicht anfangen von Klickis, Regen-Kälte und dann die Rotphase an der unbefahrenen Kreuzung, und der kruze Antritt vor der gelben Ampel, den man mit einer Polizeistreife im Rücken eher unterlassen würde...
Und genauso mutiert doch der bei Regen durchaus befahrbare Radweg bei Sonnenschein aufgrund der vielen Hollandradfahrer etc. zum ungeeigneten Terrain.
Bislang hatte ich auch kaum Probleme mit den Ordnungshütern und halte mich für einen sicherheitsbewussten Radfahrer.

Aber mal ehrlich - bin ich der Einzige, der sich beim Radtraining anders verhält als beim Sonntagsausflug zur Eisdiele, bzw. bei der Fahrt im PKW?:confused:

IMHO sollte man diese Punkte beim Ruf nach "Reformen für den Straßenverkehr" nicht außer Acht lassen.

Peace mic

powermanpapa 01.10.2007 21:03

also als ich die ersten paar male mit RR Fahrern mit durfte, war ich schon einigermassen überrascht wie selbstverständlich diese die Verkehrsregeln für sich als wirklungslos betrachteten

....nachdem ich mitlerweile genügend Selbsbewustsein auf dem Rad erreicht habe----bleibe ich auf alle Fälle an einer roten Ampel stehen und beachte auch alle andere Verkehrsregeln von denen ich möchte das das auch andere mit Rücksicht auf mich tun

von daher---wenn diese Möchtegern Ullrichs bei Rot drüber brettern, dann gehört ihnen der gleiche Betrag wie dem Autofahrer abgenommen und der Führerschein fürs Auto für 3 Monate gesperrt, anders scheinen diese Hohlköpfe nicht zu kapieren das für sie keine eigenen Regeln gelten

drullse 01.10.2007 21:18

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 42100)
von daher---wenn diese Möchtegern Ullrichs bei Rot drüber brettern, dann gehört ihnen der gleiche Betrag wie dem Autofahrer abgenommen und der Führerschein fürs Auto für 3 Monate gesperrt, anders scheinen diese Hohlköpfe nicht zu kapieren das für sie keine eigenen Regeln gelten

Dem ist ja auch so, wenn die Gesetzeshüter es korrekt machen.

Rhing 01.10.2007 21:30

Nicht ganz, ich meine, beim Radfahren ist da wegen der geringeren Fremdgefährung ein höchstbetrag eingebaut. Immerhin wäre sonst bei deutlichem Rotlichtverstoß ein Fahrverbot fällig. Ich halt übrigens auch an, schon weil ich wegen so nem Pille palle nicht im Krankenhaus liegen will, nur weil ich ein Auto übersehen habe.

Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, daß die Bußgelderhöhung von meinem persönlichen Verhalten auf dem Rad abhängig ist. Entweder etwas ist richtig oder nicht. Wenn's das ist, muß ich mich auch dran halten. Alles andere ist Lobbyismus pur. Das Ergebnis sehen wir an den täglichen nicht sachgerechten Kompromissen, die nur geschlossen werden, um bestimmte Lobbygruppen ruhigzustellen.

FinP 01.10.2007 21:38

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 42107)
Nicht ganz, ich meine, beim Radfahren ist da wegen der geringeren Fremdgefährung ein höchstbetrag eingebaut. Immerhin wäre sonst bei deutlichem Rotlichtverstoß ein Fahrverbot fällig.

Ist es auch.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:15 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.