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Sind Räder zu teuer?
interessant ist vor allem dieser Absatz:
"Dabei zahlt der Endkunde nach Auskunft von Branchenkennern im Geschäft im Schnitt rund das Doppelte des Werkpreises - eine hohe Handelsmarge, die sich aus der ungewöhnlichen Vertriebsstruktur der Branche erklärt: Vier Fünftel des Umsatzes entfallen auf den Fachhandel." http://www.ftd.de/unternehmen/indust.../50214468.html |
einen grösseren Schwachsinn hab ich noch selten von "Fachmagazinen" gelesen...
Der Fahrradhandel, also der Händler bei euch um die Ecke, der darf sich glücklich schätzen, wenn er eine Handelsspanne von 40% hat. von wegen 4 Fünftel... der Importeur schafft mit Margen um die 10% und noch so nebenbei. Wenn ein Industrieprodukt (egal was für eins) bei den netto Herstellungskosten mehr als ein ZEHNTEL des Verkaufspreises kostet, dann gilt es als nicht wirtschaftlich. Das lernt jeder Wirtschaftsstudent im Grundstudium. Sich also darüber zu beschweren, das Firmen mit Produkten Geld verdienen wollen, ist ein Witz. Da frag ich mich, gehen die Redakteure und Journalisten oder sonstigen Verfasser solcher Artikel etwa gratis arbeiten...? |
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ich glaube es gibt noch ganz andere Produkte des täglichen Lebens, wo die Spannen gross sind. Aber Bekleidung allgemein zähl sicher dazu.
Mein Chef sagt immer, am Liebsten würde er nur Klamotten und Schrauben und Schläuche verkaufen... |
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Je preiswerter ein Produkt desto höher die Anteile der "Nebenkosten". Bei kleinen Industrieprodukten teilweise Faktor 10, bei Autos 4-5 usw.. |
Bei Rennrädern halte ich die Preise für Carbonrahmen für sehr überteuert. Die Komponetenpreise sind okay. Es gibt aber genug Alternativen und auch günstige Anbieter mit qualitativ hochwertigen Produkten.
Man bekommt heute für Euro 1.500,00 eine absolutes Superrennrad mit einem Gewicht von um die 7,5 kg. Deswegen gibt's keinen Grund sich zu beschweren. |
Das ist wohl so gemeint, dass der Hersteller 4/5 seines Umsatzes über den Fachhandelskanal erzielt.
Das sich der Werkspreis eines Produkts in einer indirekten Vertriebsstruktur bis hin zum Endkunden verdoppelt ist nicht ungewöhnlich - im Gegenteil. @wieczorek: Umsatz ist was anderes als Handelsspanne. Leider :Cheese: Und Herstellkosten sind nicht das gleiche wie Werkspreis ... :Huhu: |
Umsatz ist sowieso für nix... der sagt rein gar nichts aus
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da kann ich getrost widersprechen. ein Aluminium Rahmen ist gemessen am Verhältnis Herstellungskosten / Verkaufspreis deutlich rentabler als ein Carbonrahmen. Nur das inzwischen keiner mehr bereit ist (wie noch vor 10 Jahren) für einen hochwertigen Alurahmen richtig Knete auf die Theke zu werfen. Aluverarbeitung war sicher nicht gerade Kindergeburtstag, aber gemessen an den Dingen, die man im Carbon Betreich alle falsch machen kann, ist Alu noch gnädig. Also braucht es mehr Fachkräfte und die kosten Geld. Und nur weil China Hersteller an Endverbraucher irgendwelche Carbonböcke für 400US$ verkaufen, heisst das noch lange nicht, das die einem Specialized / Trek / Cervélo Rahmen das Wasser reichen können. Die genannten Firmen beschäftigen Ingeneure und die wollen bezahlt werden. Edit sagt noch: es gibt natürlich einen Haufen Hersteller die irgendwelchen Chinesischen Einheitsbrei als Hightech verkaufen, DAS ist dann überteuert. |
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Und warum? :confused: Weil die Händler natürlich nur die topaktuellen Sachen und längst nicht alle eingekauften Teile zu dem Preis loskriegen und bei dem Rest dann dicke Rabatte geben müssen, um Sie dann noch loszubekommen! Irgendwann kannst du den Schxxxx nur noch verschenken, weil es keiner mehr haben will! :Nee: Und auch die Fahrräder sind ja irgendwo Saisonartikel, die im nächsten Jahr i.d.R. nur noch mit Rabatten verkauft werden können! ;) |
BTW: ich versteh gar nicht warum in letzter Zeit der Einzelhandel so oft am Pranger steht. Ich weiss nicht wie das bei euch daheim so ist. aber bei uns in der Gegend gibt es keine Ladenbesitzer die in teuren Villen mit Pools wohnen und 8 Autos fahren. Und wenn doch, dann trifft man die dafür nie auf dem Radl am Sonntag bei Sonnenschein, oder auf dem Golfplatz, weil die dann nämlich racken wie blöd, um die Kohle ran zu schaffen.
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Und genau hier setzt die Schuld der Verbraucher an, die sowas kritiklos kaufen. Da kann sich viele, die über die hohen Preise jammern, an die eigene Nase fassen. |
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Dann gehst du am Samstag einkaufen, musst natürlich die Mieten, Personalkosten und Betriebskosten der 5 anderen Tage mitbezahlen, und wirst von gestressten Verkäufern auch noch stehen gelassen. Dann macht man doch lieber am Abend mit seiner Parnterin eine gute Flasche Wein auf, schaut sich im i-net um, und bestellt zum halben Preis. Und was ich speziell im Rad-Fachgeschäft schon für Gangster erlebt habe, ne, da kann ich bei Canyon nix falsch machen. |
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Mach doch mal ein paar Rechenspielchen und schiebe die Zahlen hin und her. Dann wirst Du merken, dass Umsatz per se eine gar nicht so unbedeutende Kennzahl ist. Gruss |
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Ansonsten nutzt viel Umsatz nichts wenn nichts davon hängen bleibt ;) Das beste für den Handel sind die Kunden die sich erst beraten lassen, in den teuren Riesen-Palästen in aller Ruhe umgucken, den kostenlosen Kaffee mitnehmen und dann zu Hause im i-net bestellen weil 5€ günstiger. Abgesehen davon habe ich meine Möbel unter der Woche gekauft - dann wenn der Laden schön leer ist :) |
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es gibt immer wieder Firmen die sich selbst ihre Bilanzen schön färben, in dem sie Richtung Jahresende noch schnell Produkte verkaufen, oft unter dem EK. Das bringt den Umsatz deutlich nach oben, aber den Gewinn eben nicht. |
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Ich bin aber auch der Ansicht, dass speziell Fahrräder aber auch viele Lebensmittel viel zu günstig gehandelt werden. Aber ähnlich wie beim Möbelhaus, wo ganzjährig aus egal-welchen-Gründen massive Nachlässe gewährt werden (und man als Verbraucher bescheuert sein muss, um zum regulären Preis zu kaufen), machen die Billigheimer diejenien Preise, an denen die Verbraucher ihre Preisvorstellungen festmachen. Und schau selbst hier im Forum: wieviele sind da der Meinung, dass n Rad mit Ultegra allermaximalstestens 1200Euro kosten dürfe? Bitteschön: könnemer machen, da gibts halt nen Chinaschrottrahmen dabei, wir schreiben 2000 drauf, streichens durch und gebens für 1099 her. Und wenn ich acht davon verkaufe, hab ich unterm Strich immer noch weniger übrig als wenn ich zwo Pedelecs mit geringerer Marge verchecke, dafür aber ne Menge Ärger mehr. Zitat:
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Mir kommen die Tränen;)
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1) Umsatz ist die Voraussetzung für Gewinn. Ohne Umsatz kein Gewinn. (Abgesehen vom reinen Finanzergebnis). 2) Bilanzen werde üblicherweise durch Vermögensbewertungen schöngefärbt. Oder durch "grenzwertige" Aktivierung von Eigenleistungen oder solche Sachen. Jeder der auch nur ansatzweise ne Bilanz lesen kann, stolpert da aber drüber. GuV Rechnungen durch (im gröbsten Fall) gefälschte Umsätze denen keine Kosten und nicht mal Leistungen gegenüberstehen bzw. durch Verschleierung/Verschiebung von Kosten (oder Rechnungen) in andere Perioden. 3) Im der eigentlichen Bilanz vorgehenden Erläuterungsbericht wird i.d.R. der Umsatz im Berichtszeitraum im Fließtext erwähnt, in der eigentlichen Bilanz taucht er aber gar nicht auf. Umsätze werden in der GuV, die dem Jahresabschluß beigefügt ist aufgeführt. 4) Preise werden i.d.R. (bis auf ein paar Ausnahmen) in Systemen wie dem unseren durch Angebot un Nachfrage gemacht. Das diese Art der Preisbildung nicht immer den eigentlichen Wert (vor allem nicht den Gefühlten) widerspiegelt ist ein (wie ich finde unangenehmer) Nebeneffekt. Solange Räder entsprechend abgesetzt werden, sind sie nicht zu teuer. Und solange die Nachfrage nach Chinaschrott da ist, schafft die Branche (der Qualitätsverfechterteil) es nicht den Mehrwert ihrer hochwertigen Produkte dem Kunden plausible zu erklären. Oder sie überschätzt den Mehrwert für den Kunden massiv. Das ist ein üblicher unternehmerischer Fehler. Vor allem Gründer, Techniker und Romantiker neigen dazu. @sybenwurz: Du kannst ja gerne mal zur Bank gehen und einen Jungunternehmerkredit beantragen. Die Jungs dort werden Dir mit Sicherheiten und Bürgschaften die Haut abziehen. Du kriegst nen Euro, wenn Du exakt einen (besser 2) EURO als Sicherheit mitbringst. Wenn Du dann noch die Eier hast das Geld zu verprassen und auf dicke Hose machst ... Respekt: Ich kenn keinen der so blöd ist. BTW: In Deutschland gibt es wohl aufgrund der schlechten Eigenkapitalausstattung des Mittelstandes kaum ein "Familienunternehmen" bei dem der Mittelständler nicht sein Häuschen bei der Bank verpfändet hat. Frag mal den guten Kurt D. woher er das Geld für den Anfang hatte. Alle sehen immer nur den Erfolg, meistens wird er geneidet. Das Risiko, dass die Leute eingehen sieht keiner. Wenn man es ihnen dann erklärt, kommen sie drauf, dass sie selber die Eier gar nicht hätten das zu tun und werden so groß mit Hut. Was Du meinst ist Risikokapital. Da kommt/kam das öfter vor was Du schreibst. Das kriegt man aber nicht von ner Bank sondern von nem Risikokapitalgeber (institutionell oder privat). Um das zu kriegen musst Du aber was drauf haben und ne Hand voll Leute von deiner Geschäftsidee, von Dir und Deiner unternehmerischen Kompetenz überzeugen. Ja, es gibt Blender und Betrüger. In der Dot-Com war es am witzigsten. Aber nen Radladen mache die alle nicht auf. Die drehen das große Rad. ;) |
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@Helmut S: danke für Deinen Mini-Exkurs, finde ich gut geschrieben und das Wichtigste in Kürze! |
Ich sags mal so: Solang ihr nicht direkt im produzierenden Gewerbe oder in der direkten Dienstleistung (Friseur, Maler, Handwerker...) tätig seid (wie übrigens immer weniger Menschen in Deutschland und Europa), dann lebt ihr selbst genau davon, dass Dinge eben nicht zum Herstellungspreis verkauft werden. Und zwar ihr alle - ohne jede Ausnahme :-D
- verwalten - planen - transportieren - warten - sichern - finanzieren - beraten - verkaufen - einkaufen alles will mitbezahlt werden. Und an jeder Stelle sitzt jemand, der davon auch leben will... |
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Edit: Was ich damit sagen will, es ist völlig peinlich, sich im Konzert der Gier-Kritiker und Kritiker ungebildeter Kunden einzureihen, wenn man diese Gier bewusst und vorallem wettbewerbswidrig ausnutzt. Ob Ihr das in Eurem Laden macht? Keine Ahnung. Dein Kommentar klingt zumindest so. |
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UWG
§ 5 Irreführende geschäftliche Handlungen (1) 1Unlauter handelt, wer eine irreführende geschäftliche Handlung vornimmt. 2Eine geschäftliche Handlung ist irreführend, wenn sie unwahre Angaben enthält oder sonstige zur Täuschung geeignete Angaben über folgende Umstände enthält: 1. die wesentlichen Merkmale der Ware oder Dienstleistung wie Verfügbarkeit, Art, Ausführung, Vorteile, Risiken, Zusammensetzung, Zubehör, Verfahren oder Zeitpunkt der Herstellung, Lieferung oder Erbringung, Zwecktauglichkeit, Verwendungsmöglichkeit, Menge, Beschaffenheit, Kundendienst und Beschwerdeverfahren, geographische oder betriebliche Herkunft, von der Verwendung zu erwartende Ergebnisse oder die Ergebnisse oder wesentlichen Bestandteile von Tests der Waren oder Dienstleistungen; 2. den Anlass des Verkaufs wie das Vorhandensein eines besonderen Preisvorteils, den Preis oder die Art undWeise, in der er berechnet wird, oder die Bedingungen, unter denen dieWare geliefert oder die Dienstleistung erbracht wird; 3. die Person, Eigenschaften oder Rechte des Unternehmers wie Identität, Vermögen einschließlich der Rechte des geistigen Eigentums, den Umfang von Verpflichtungen, Befähigung, Status, Zulassung, Mitgliedschaften oder Beziehungen, Auszeichnungen oder Ehrungen, Beweggründe für die geschäftliche Handlung oder die Art des Vertriebs; 4. Aussagen oder Symbole, die im Zusammenhang mit direktem oder indirektem Sponsoring stehen oder sich auf eine Zulassung des Unternehmers oder der Waren oder Dienstleistungen beziehen; 5. die Notwendigkeit einer Leistung, eines Ersatzteils, eines Austauschs oder einer Reparatur; Abs. 4 seh ich jetzt nicht, allenfalls den besonderen Preisvorteil in Abs. 2, aber das Verfahren ist absolut üblich. Daher dürfte wohl kein "besonderer" Preisvorteil vorliegen. Dazu müßten wohl "Mondpreise" als UVP behauptet werden, die sich nie am Markt realisieren lassen. Das dürfte hier aber nicht reichen, meine ich. |
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Also §5 (4) und nicht §5 (1) Nr. 4 Formal gesehen hast Du recht, dass natürlich Nr. 2 einschlägig ist und (4) nur eine Beweislast regelt. Wer ein Fahrrad für 5 Minuten (oder gar nicht) zu 2000 Euro anbietet, diesen Preis dann durchstreicht und 1099 dranschreibt, der macht irreführende Werbung. Ebenso wie noam schrieb: Es gibt diese durchgestrichenen Preise tatsächlich nie und nirgendswo. |
Natürlich, haste ja auch geschrieben.
Abs. (4) 1Es wird vermutet, dass es irreführend ist, mit der Herabsetzung eines Preises zu werben, sofern der Preis nur für eine unangemessen kurze Zeit gefordert worden ist. 2Ist streitig, ob und in welchem Zeitraum der Preis gefordert worden ist, so trifft die Beweislast denjenigen, der mit der Preisherabsetzung geworben hat. Allerdings müßte der Wettbewerber dann erst mal vortragen, wann welcher Preis vom Wettbewerber verlangt wurde und ein Auskunftsanspruch besteht wohl nicht. Scheint also nach erstem Überfliegen schwierig zu sein, so was durchzusetzen, mal davon abgesehen, dass man selbst ja auch "vernünftig" werben will. |
Nach dem Wortlaut, brauchst Du nur in den Laden reinzugehen und Dir durchgestrichene Preise angucken. Dann kannste abmahnen.
Der Durchstreichende müsste den Nachweis erbringen, wann er den nicht durchgestrichenen Preis tatsächlich verlangt hat. Um die Überleitung zum eigentlichen Thema zu schaffen: Die Einzelhändler preisen meiner Meinung nach zu hoch aus, um dann großzügig Rabatte gewähren zu können. Viele Hersteller spielen mit der UVP dieses Spiel mit. Es wird ein Produkt, dass für 1,99 UVP für 1,49 verkauft wird, wahrscheinlich öfter über die Theke gehen als das exakt gleiche Produkt, dass unrabattiert für 1,49 raus geht. Die Räder sind somit zum UVP wirklich zu teuer, nach der Rabattrunde haben sie dann ihren Marktwert erreicht (werden schließlich dann ja auch erst gekauft). Naja, es weiß ja eigentlich jeder, was gespielt wird. Kann man sich ja drauf einstellen. |
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Sonst halt nix auf der Naht, und nie gewohnt kleine Brötchen zu backen, also mitm gebrauchten Caddy anfangen statt mit ner dicken Karosse. Designermässige Ladeneinrichtung, immer einen auf dicke Hose, aber am Jahrsende nix am Konto. Das isses auch, was meiner Meinung nach wieczorek meinte: du kannst so viel Umsatz machen, wie du willst, letztlich zählt aber, was du danach in der Tasche hast. Zitat:
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Und wir behandeln alle gleich, bestenfalls jene, die seit 25Jahren regelmässig die Räder und Zubehör für die komplette Grossfamilie kaufen, etwas gleicher. Aber es gibt keine Rabatte, weil jemand bei x oder y arbeitet oder in diesem oder nenen Verein ist (Ausnahmen: Inspektion via VCD oder ADFC, das bieten die aber an und weniger wir, weil wir gute Kerle wären) Und: Zitat:
Schaut euch doch mal mit offenen Augen um: es gibt tausend tricks, dank derer uns keiner an den Karren fahren könnte. Hausmarke: bleibt vollkommen uns überlassen, wie wir die kalkulieren. Zu Hausmarken gehörten auch Marken, von denen niemand weiss, dass wir die Namensrechte besitzen... Exklusivmodelle: die meisten denken, die wären besonders gut ausgestattet fürs Geld und das wird auch über nen angeblich ehemaligen VK sugeriert. Meist ist eher das Gegenteil der Fall und alleine die Änderung eines einzelnen Ausstattungsdetails entzieht das Modell nem Vergleich mit dem identischen Rad des Herstellers, welches dieser über die Fachhandelsschiene vertreibt. Das sind nur zwei der gängigsten Tricks und selbst die Branche interveniert gegen Mitglieder, die sich mit Dauerpreisreduzierungen wie im Möbel- oder Teppichmarkt hervorheben. |
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Aber schön, das wenigstens Wurzi mich verstanden hat, das macht mir Mut. |
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offensichtlich schon...
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Die sind im allgemeinen so kalkuliert, dass du als Händler gut damit leben kannst/könntest. Abgesehen von weiter oben mal angesprochenen Eigen- und Hausmarken, bei denen die Marge aufgrund entfallenden Zwischenhandles ab ner gewissen Grössenordnung eh königlich ausfällt, kommt irgendwann die Vetriebspolitik des Herstellers ins Spiel. Der Vertriebsleiter von Flyer (Marktführer bei Elektrorädern) meinte mal spasseshalber: "wir machen euch doch schon extra so ne miese Marge, wie könnt ihr denn da noch Rabatte geben" (dennoch verdient man an so nem Ding mehr, als bei nem Rad für die Hälfte, aber mit ner besseren Handelsspanne, womit wir wieder bei Umsatz und Gewinn wären...) Also: Flyer (aber nicht nur) versucht, die Preise im Bereich des EVP zuhalten, damit der Kunde auch nen gewissen Werterhalt hat, sollte er sein Rad mal verkaufen oder in Zahlung geben wollen. Dann gibts aber ganz andere, die zB. massiv in die Voroder drängen. Man bestellt also im September all die Räder, die man im Folgejahr zu verkaufen gedenkt. Der Hersteller/Importeur ordert diese Räder dann selbst erst in Taiwan/China oder sonstwo und hält somit seine Lagerkosten gering, weshalb er den Händler wiederum mit nem Zuckerle ködert: dem Preis für diese Aktion. Logo: keiner weiss, wie das Wetter wird oder wie ein bestimmtes Modell laufen wird, also grosses Risiko beim Bestellen. Und diese Bikes stehen dann also beim Händler und müssen raus, weshalb der wiederum an der Preisschraube dreht. Wenn bei uns jemand ein Fremdfabrikat in Zahlung geben will, lassen wir uns immer die Verkaufsrechnung zeigen oder steigen bei dem Deal nicht oder zu so ungünstigen Konditionen ein, dass der Kunde abspringt. Beim ersten Kontakt aufgezeigte Veraufspreise ("...hat neu 2700 Euro gekostet...!") relativieren sich dann, wenn auf der Rechnung nur 1600Öre stehen. Und diese Sechzehnhundert sind dann eben auch der wirkliche Marktpreis/-wert, sprich diese Räder/Marken sind wirklich überteuert, was den angegebenen bzw. empfohlenen Veraufspreis angeht. Das liegt aber, wie beschrieben, an der Vertriebspolitik und daran hängt dann der ganze Rattenschwanz wie krankhaft zu steigernde Umsätze bei wenig Gewinn (da wenig Gewinn an der verkauften Einheit), damit einhergehend mieser Service und Verkauf mit der Brechstange. Alleine, wenn ich bedenke, wie lang es dauert, so n Rad aufzubauen: ich hab mal wo gejobt, da gabs im Schnitt 12 Minuten, inklusive Aufräumen, also Karton zerkleinern etc. Heute brauchen wir problemlos ne Stunde und mehr, dann ist das Rad aber auch top und wir sind sicher, dass der Kunde nicht nach nem Tag mit nem abgefallenen Scheinwerfer wieder dasteht. Daran sei jetzt nur verdeutlicht, wie die Nebenkosten, die bei so nem Verkauf anfallen, zu Buche schlagen. Ob ich an nem verkauften Rad fürn Tausender 300 oder nur 100Taler hab: der Aufwand für die Verwaltung und um es herzurichten ändert sich kaum, aber wenn ich nur nen Hunni daran hab, kann man sich ja sicher vorstellen, wo eingespart wird... Weiteres Übel, dass dem Verbraucher vorgaukelt, die Böcke seien zu teuer, sind die lustigen Finanzierungsmodelle. Im Dezember stehen sinnlos 20Räder frisch geliefert am Hof, bezahlt wird zB. im Mai. Das kriegt man dann schmackhaft gemacht, indem man die 20Karren zu nem Preis kriegt, den fünf verkaufte Räder aus der Charge in die Kasse spülen (dafür muss man sie selbst aufbauen, wozu man ja im Winter genug Zeit hat, aber das iss auch wieder so ne Milchmädchenrechnung...). Geht bei dem Deal zB. wettertechnisch was in die Hose (und wenn, gilt das auch für die anderen Marken, mit denen man das so nun entstehende Loch stopfen könnte...), muss man Kohle auftreiben, und die gibts nicht umsonst. Was tut der kluge Mann also? Genau: raushauen zu jedem Preis, denn mit jeden Tag, den die Hütten länger stehen, kostet sie nur noch mehr Geld. Wer weiss wo und wie, kommt auf diese Weise zu Rädern, für die er weniger bezahlt, als der Händler... Dann: krasses Ungleichgewicht zwischen Einkaufspreisen. Es kann sich keiner vorstellen, welche Klimmzüge ich veranstalte, meine Komponenten, die ich verbaue, zu tragbaren Konditionen einzukaufen. Kauft man mehr, wirds natürlich billiger, aber alleine der Status "Einzelhändler" (unabhängig von der Abnahmemenge!) gegenüber "Fahrradhersteller" macht einige hybsche Prozentpunkte aus. Nu kennt ja jeder das Spiel, das zwischen Onlineversendern und deren meist unsichtbaren Partnern am Laufen ist, sprich die Komponenten, die zu nem Kurs ungleich höher (wenn überhaupt) Händler-EK vercheckt werden, fallen bei der Radherstellung in der Nachbarhalle ab. Das versaut einerseits die Preise für Einzelteile, andererseits scheinens einige Marken zu schaffen, ihre Preise trotzdem stabil zu halten, ich will aber darauf hinaus, dass beim Kunden die Wahrnehmung für den Service zwischen Hersteller und Einzelhändler, von dem er direkt profitiert, verloren geht. Wir haben zum Glück (bzw. mit Absicht) nur sehr preisstabile Marken im Programm, die alle in Deutschland (bzw. Schweiz)gebaut werden (teils sogar die Rahmen, die meisten kaufen aber auch die in Fernost und lassen nur in Dtld. lackieren und aufbauen), dementsprechend bis auf Ausnahmefälle ganzjährig in der benötigten Konfiguration geliefert werden können, die uns mit keinen Rechenspielchen übern Löffel barbieren wollen, ne vernünftige Qualitätspolitik- und kontrolle fahren, dabei aber auch keine Sperenzchen machen, wenns wirklich mal wo hapert (lässt sich meist auch schon rein von der verkauften Menge kaum vermeiden, dasses mal Ausreisser oder Transportschäden gibt) und denen klar ist, dasses ihnen gutgeht, wenns uns gutgeht. Ich glaube, "dieses Leben und Lebenlassen" kommt viel zu oft abhanden, komischerweise geht es aber mit den oben beschriebenen Kriterien Hand in Hand. Wir gehen vernünftig mit unseren Kunden um und die gestehen uns die Luft (/das Geld) zum Leben zu, und bei den Lieferanten das selbe. Wenn ein Kunde uns auspressen will, verzichten wir notfalls auf den Deal;- Kundenbindung durch Rabatte hat noch nie funktioniert;- in so nem Fall ist es kein Verlust, wenn er zur Konkurrenz (und der finanziell an die Gurgel) geht. Wir haben Kunden seit über 20Jahren, die einschliesslich Kindern und Enkeln garantiert nicht wegen günstiger Preise kommen und ich erlebs fast täglich, dass sich Kunden trotz versprochener, üppiger Nachlässe bei nem Mitbewerber für uns entscheiden, weil wir vermitteln können, dass sie mehr bekommen als nur nen billigen Kurs. Sowas muss man dann halt auch einhalten können, aber ich bin sehr froh, dasses in unserer Ramschgesellschaft, in dem es oft genug scheint, als wäre niemandem was billig genug, funktioniert. BTW: Kuota und BMC wird grad teils richtig verramscht;- ich würde mich ärgern, mir in den vergangenen Jahren eines der regulär ja recht hochpreisigen und stabil gehandelten Räder gekauft zu haben. Ein Moment der Schwäche bleibt dem Kunden länger im Gedächtnis als viele stabile Jahre... |
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