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KernelPanic 09.12.2010 22:11

Fuentes verhaftet
 
Operacion Galgo

Wetten werden angenommen, wer diesmal dafuer sorgt, dass er wieder raus kommt.

Wasserträger 10.12.2010 11:12

Mist. Muss mir wieder einen neuen Hausarzt suchen...

Wingman 10.12.2010 11:15

Zitat:

Zitat von Wasserträger (Beitrag 504460)
Mist. Muss mir wieder einen neuen Hausarzt suchen...

echt? :Gruebeln:
du bist eine frau? :Lachen2:

3-rad 10.12.2010 11:19

Zitat:

Zitat von Wasserträger (Beitrag 504460)
Mist. Muss mir wieder einen neuen Hausarzt suchen...

dann fährste auch nicht mehr im Frühjahr nach Spanien oder?
Wohin jetzt?
Ukraine?
;)

Wasserträger 10.12.2010 11:20

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 504467)
dann fährste auch nicht mehr im Frühjahr nach Spanien oder?
Wohin jetzt?
Ukraine?
;)

Mexiko. Californien geht da natürlich auch ganz gut...

ironlollo 10.12.2010 11:25

Zitat:

Zitat von Wasserträger (Beitrag 504460)
Mist. Muss mir wieder einen neuen Hausarzt suchen...

Gibt sicher auch noch genügend andere gute Hausärzte... ;)

Joersch 10.12.2010 11:27

Zitat:

Zitat von Wasserträger (Beitrag 504471)
Mexiko. Californien geht da natürlich auch ganz gut...

Hmmm, ich überlege echt kommendes Frühjahr paar Tage Trainingslager in Californien zu machen... schwer verdächtig

Hendock 10.12.2010 11:29

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 504475)
Gibt sicher auch noch genügend andere gute Hausärzte... ;)

Aber auch Gynäkologen? :confused:

Rälph 10.12.2010 17:01

Auch Marta Domínguez steht unter Verdacht...schade, wenn auch nicht wirklich verwunderlich.



http://doping.zdf.de/ZDFsport/inhalt...168920,00.html

KernelPanic 12.12.2010 20:30

Tja, da isser wieder raus. Hat ja lang gedauert.

LidlRacer 14.12.2010 01:56

Fuentes über Fußball:
“If I told them what I know, then goodbye to the World Cup and European championship.”
http://www.cyclingnews.com/news/fuen...ut-out-of-jail

powermanpapa 14.12.2010 07:11

gestern im Fernsehn

Doping Kontrolle verstösst gegen die Menschenwürde

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitr...Sportlerwuerde

DeRosa_ITA 14.12.2010 07:32

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 505808)
gestern im Fernsehn

Doping Kontrolle verstösst gegen die Menschenwürde

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitr...Sportlerwuerde

seh ich genauso, leider wird das ganze dadurch net einfacher:(

Helmut S 14.12.2010 07:58

Diese (drohende) "Totalüberwachung" halte ich auch für den falschen Weg.

Mir behagt das ganz und gar nicht, wenn gewisse Menschen/Gesellschaftsgruppen von einer Autorität "total Überwacht" werden. Das ist zu viel Macht in einer Position und die Erfahrung zeigt: Macht wird missbraucht. Von den restlichen Phantasien (z.B. Inquisition) die ich bei so "Totalüberwachungsgeschichten" habe, ganz zu schweigen.

Was allerdings der richtige Weg ist, weiß ich auch nicht. Ich wäre ja grundsätzlich für Freigabe bei Erwachsenen, wenn da das Problem mit den Jugendlichen im Kader/Leistungsübergang Junioren/Senioren nicht wäre.

dude 14.12.2010 08:20

Ohne den BEricht gesehen zu haben oder ertragen zu wollen:

Wenn man als Sportler Geld verdienen will, dann muss man sich diese "Ueberwachung" halt gefallen lassen. Zwingt ja niemanden dazu. Mir waere es geradezu ein Anliegen auf Schritt und Tritt "ueberwacht" zu werden. Schreien da wieder die deutschen Google Street View Liebhaber?

Kindergarten!

sybenwurz 14.12.2010 10:11

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 505800)
Fuentes über Fußball:
“If I told them what I know, then goodbye to the World Cup and European championship.”
http://www.cyclingnews.com/news/fuen...ut-out-of-jail

Der Wichtigtuer.
Stand doch schon wie oft in irgendwelchen Gazetten: hats jemanden gestört?
Dicker kanns eh nimmer kommen als dass die Kicker genauso voll sind wie alle anderen. Stand in den 80ern schon in "Anpfiff" und uns´ Fuentes kann da nix Wesentliches mehr beitragen als vielleicht genaue Dosierungen...


Ich hab logisch mangels Fernseher nix im ZDF gesehen, aber die Fumics wehren sich schon seit langem gegen die Überwachung.
Wäre alleine schon n Grund, mir kein Canyon zu kaufen, wenn die die noch unterstützen.
Ansonsten bin ich bei dude: wem´s nedd passt, der/die hat jederzeit die Option, nen andern Job auszuüben.

Helmut S 14.12.2010 10:15

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 505819)
Wenn man als Sportler Geld verdienen will, dann muss man sich diese "Ueberwachung" halt gefallen lassen.

Oha! Ist da einer etwa obrigkeitshörig?

speedskater 14.12.2010 10:52

Krank zum Schein bzw. Doping mit Attest.

http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F17...~Scontent.html

KalleMalle 14.12.2010 11:27

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 505819)
Wenn man als Sportler Geld verdienen will, dann muss man sich diese "Ueberwachung" halt gefallen lassen. Zwingt ja niemanden dazu. Mir waere es geradezu ein Anliegen auf Schritt und Tritt "ueberwacht" zu werden.

Ernstgemeinte Frage:
Gehst Du davon aus, daß eine "optimale" Überwachung Doping wirklich verhindern würde ?
Eindämmen ja, aber bei "verhindern" habe ich da meine Zweifel. Somit ist es IMHO keine Lösung.

FuXX 14.12.2010 11:59

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 505907)
Krank zum Schein bzw. Doping mit Attest.

http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F17...~Scontent.html

Das ist doch ein polemischer Mistartikel.

Um es mit Gernot Hassknecht zu sagen: "Da kotz ich im Strahl!"

Der Satz: "Wie gelingt es einem derart Kranken, eine erfolgreiche Saison zu fahren?" schlaegt dem Fass wirklich den Boden aus.

Es mag ja sein, dass X wirklich bescheisst, aber das heisst noch lange nicht, dass jemand der Asthma hat keine Rennen gewinnen kann, wenn er richtig medikamentiert wird. Deswegen hat er aber umgekehrt auch keinen Vorteil gegenueber Nichtasthmatikern, es wird nur sein Nachteil gegenueber gesunden Sportlern auf ein Minimum reduziert. Dieser unterschwellige Vorwurf, dass bei Asthmatiker die dennoch schnell sind irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht ist einfach eine Frechheit.

FuXX

Helmut S 14.12.2010 12:04

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 505959)
... es wird nur sein Nachteil gegenueber gesunden Sportlern auf ein Minimum reduziert...

Kann ich den Nachteil meiner genetischen Kraftschwäche gegenüber Sportlern mit genetisch normalen Krafteigenschaften durch die Einnahme von anabolen Steroiden ausgleichen?

Kurt D. 14.12.2010 12:05

Eine "optimale" Verhinderung gegen Doping, auch mittels "fast lückenloser" Überwachung, kann es nie geben. Ich glaube auch nicht, dass dies machbar ist, denn "Gelegenheit macht Diebe". Aber wenn nichts getan wird (ich betone ..."nichts"..., nicht "garnichts"...) kolabiert der Sport früher oder später.

Natürlich ist die Form (Adams Sysytem/Überwachung),wie es nun praktiziert wird, mit Bedenken behaftet. Kann ich verstehen. Aber eine Alternative (in Bezug auf Kontrolle/Überwachung) hat bisher auch noch keiner aufgezeigt.

Man kann nicht gleichzeitig nach "sauberem Sport" (fast sauberem Sport...) rufen, die dann notwendigen Konsequenzen aber ablehnen. Denn der/die Dopingfahnder haben nach den jetzt auf dem Markt vorhandenen Dopingmöglichkeiten (Präparate/perfekte ärztliche Einstellung des Probanden...) meist nur ein Zeitfenster von max. 6 Std. - oft weniger!
Nur in diesem engen Zeitfenster ist bei vielen "modernen" Vergehen eine justizsichere Beweisführung seitens der Fahnder überhaupt möglich (vielleicht wissen dies einige nicht, welche die Kritik hierzu nun abgeben ?).

Deshalb hat man leider hier wohl mittlerweile nur noch die Wahl zwischen dem "harten Überwachungsdruck", oder dem totalen Ausufern.

PS: Fussball (...Tennis...) usw.- wenn hierzu die heiligen Kühe der Iberer wirklich (?) mal "geschlachtet" werden sollten, gibt es Volksaufstand und der Offenbarende benötigt Asyl auf dem Mars...;)

FuXX 14.12.2010 12:22

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 505966)
Kann ich den Nachteil meiner genetischen Kraftschwäche gegenüber Sportlern mit genetisch normalen Krafteigenschaften durch die Einnahme von anabolen Steroiden ausgleichen?

Wenn deine genetische Kraftschwaeche ne Krankheit waere, dann waere das wohl erlaubt.

Aber da gibt es ja fundamentale Unterschiede. Deine Muskeln funktionieren normal. Vielleicht nicht so effizient wie bei nem Topathleten, aber dennoch korrekt. Bei nem Asthmatiker funktionieren die Bronchien nicht normal (deswegen Krankheit). Wenn er die Sprays nimmt hingegen schon. Die Effizienz der Bronchien wird dadurch aber nicht verbessert, es wird nur die Effektivitaet wiederhergestellt/gewaehrleistet. (zwischen Effektivitaet und Effizienz gibt es ja einen Unterschied)

Und wenn ein gesunder Sportler die Sprays nimmt, dann wird er dadurch nicht schneller. Vielleicht bei extremer Ueberdosierung durch die teils vorhanden sehr leicht anabolen Effekte. Da das Spray aber sehr lokal in der Lunge wirkt, ist da nichts messbares zu erwarten. Die Sprays sind ja auch wohl eher verboten, weil man damit andere Anwendungen verschleiern koennte (wobei ich mich frage, welche Dosen dazu noetig waeren).

FuXX

PS: Meine Lungenfunktion ist uebrigens trotz Sprays immer noch schlechter als bei Nichtasthmathikern, allerdings nur ein klein wenig.

Helmut S 14.12.2010 12:59

FuXX, ich sehe Deine Argumentation schon und an sich hast Du ja auch recht. Siehst Du aber auch wo im aktuellen System, solche Argumentationen hinführen? Stichfragen: Wer ist krank? Was ist krank? Wer attestiert das? Ist derjenige integer (Stichwort: Freiburg)?

Sportbetrug findet grundsätzlich bei allen Beteiligten statt.

Das aktuelle AD-System ist konzeptionell nicht tragfähig und im Rahmen eines freiheitlichen Rechtsstaates meinem Empfinden nach auch grenzwertig.

KalleMalle 14.12.2010 13:04

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 505967)
Eine "optimale" Verhinderung gegen Doping, auch mittels "fast lückenloser" Überwachung, kann es nie geben. [...]

Danke. Das bringt mich zu folgenden - vielleicht nicht ganz zu Ende gedachten - Thesen:

Das Problem hat zwei Aspekte.
a) Fairness im Sport
b) Gesundheit

Zu a)
Es sei mal die Frage erlaubt, weshalb sich der Sport selbst Regeln gibt, deren Einhaltung er nicht kontrollieren kann.
Die Konsequenz wäre Aufhebung aller Dopingverbote.
Dem Zuschauer als "Sportkonsument" wird es herzlich egal sein. Es hat schließlich auch nie jemanden gestört, daß Michael Schumacher mehrfach mit unfairen Mittel gearbeitet hat. War doch spannend.
Was allerdings damit leider verschwindet, das ist das Berufsbild eines "sauberen" Leistungssportlers. Aber ist das sowieso nicht ebenso absurd wie das von einem "rücksichtsvollen" Bankmanager?


Bleibt also b)
Die Tatsache, daß sich Menschen selbst wissentlich durch Einnahme irgendwelcher Substanzen schaden wird man nie verhindern können (siehe Rauchen, Saufen, ungesundes Essen, usw.).
Es genügt also, ungewollte Schädigungen zu verhindern.
Dazu sollte es doch meines Erachtens genügend Straftatbestände wie z.B., Körperverletzung, Produkthaftung etc. geben, die entsprechend wirken.
Ggf. muß man noch drüber nachdenken, für einige Substanzen Herstellung und Vertrieb zu kontrollieren.
Wenn heutzutage die Qualitätssicherung eines ordentlichen Automobilherstellers in der Lage ist, auch Jahre später noch die Herkunft eines defekten Bremsattels zurückzuverfolgen bis in die Gießerei, die den Rohling gegossen hat, dann wird es ja wohl auch möglich sein, den Verbleib von etlichen Kanistern Clenbuterdingsbums nachzuverfolgen.
Und wer sich Zeugs ausm Internet zur intravenösen Anwendung bestellt, der fällt wieder unter "selbst wissentlich".

Was meint Ihr dazu ?

FuXX 14.12.2010 13:42

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 505994)
FuXX, ich sehe Deine Argumentation schon und an sich hast Du ja auch recht. Siehst Du aber auch wo im aktuellen System, solche Argumentationen hinführen? Stichfragen: Wer ist krank? Was ist krank? Wer attestiert das? Ist derjenige integer (Stichwort: Freiburg)?

Sportbetrug findet grundsätzlich bei allen Beteiligten statt.

Das aktuelle AD-System ist konzeptionell nicht tragfähig und im Rahmen eines freiheitlichen Rechtsstaates meinem Empfinden nach auch grenzwertig.

Der Wille Recht zu schuetzen darf aber nicht dazu fuehren anderes Recht ueber die Massen zu beugen oder gar zu brechen. So sehe ich es schon ein wenig mit Sorge, in welchem Masse die Sportler ueberwacht werden und wuerde es mit noch viel groesserer Sorge sehen, wenn Kranke nur noch die Wahl haetten "Krankheit oder Wettkampfsport", obwohl beides mit der richtigen Medikation problemlos moeglich ist. Das geht weit ueber die Opfer hinaus, die meines Erachtens ertraeglich waeren um dafuer zu sorgen, dass sich eine kleine Gruppe von Idioten etwas besser an die Regeln haelt.

Der Hebel wo man ansetzen muss, ist falsche Atteste zu verhindern. Da wuerde es vll auch helfen, wenn Doping und Beihilfe zum Doping Straftaten waeren, das hat ein gewisser Herr Bach aber zu verhindern gewusst und man koennte vermuten, dass die Politik da auch kein Interesse dran hatte.

Zudem werden die Spitzensportler ja von der NADA kontrolliert, da sollte es schon moeglich sein Aerzte zu finden, die sich nicht so einfach bestechen lassen - zumindest wenn daran ein Interesse besteht. Und was die Agies machen ist ja eigentlich egal, es geht eh um nichts. Die Doper selbst sind eh die aermsten Schweine, ihr Dasein allein ist da schon Strafe genug... ;)

FuXX

ironlollo 14.12.2010 14:47

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 506021)
So sehe ich es schon ein wenig mit Sorge, in welchem Masse die Sportler ueberwacht werden und wuerde es mit noch viel groesserer Sorge sehen, wenn Kranke nur noch die Wahl haetten "Krankheit oder Wettkampfsport", obwohl beides mit der richtigen Medikation problemlos moeglich ist. Das geht weit ueber die Opfer hinaus, die meines Erachtens ertraeglich waeren um dafuer zu sorgen, dass sich eine kleine Gruppe von Idioten etwas besser an die Regeln haelt.

So sehe ich das auch. Denn ansonsten müsste ich als insulinpflichtiger Diabetiker (Insulin steht auf der Dopingliste) auch mit dem Wettkampfsport aufhören.

oberst enzian 14.12.2010 17:52

salbutamol ist besonders in verbindung mit aspirin und koffein, ein ziemlich wirksames aufputschmittel.

zusätzlich reduziert sich auch bei gesunden, die atemarbeit ganz deutlich.

drullse 14.12.2010 17:55

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 506054)
So sehe ich das auch. Denn ansonsten müsste ich als insulinpflichtiger Diabetiker (Insulin steht auf der Dopingliste) auch mit dem Wettkampfsport aufhören.

Die Frage ist halt: wäre es schlimm, wenn Du zwar starten dürftest aber nicht in der Ergebnisliste auftauchst?

ironlollo 14.12.2010 18:01

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 506159)
Die Frage ist halt: wäre es schlimm, wenn Du zwar starten dürftest aber nicht in der Ergebnisliste auftauchst?

Auch wenn ich keine Bäume ausreiße aber ich fänd es schon schlimm. Das würde m.E. einen Nachteil bedeuten, der nur meiner Krankheit zuzuschieben ist. Und das fänd ich nicht so witzig. Aber hier geht es wohl weniger um mich als um Leute, die die bestehenden Regeln unter Zurhilfenahme von Ärzten bis aufs Äußerste "beugen" oder einfach bescheißen/betrügen etc.

drullse 14.12.2010 18:03

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 506167)
Auch wenn ich keine Bäume ausreiße aber ich fänd es schon schlimm. Das würde m.E. einen Nachteil bedeuten, der nur meiner Krankheit zuzuschieben ist. Und das fänd ich nicht so witzig. Aber hier geht es wohl weniger um mich als um Leute, die die bestehenden Regeln unter Zurhilfenahme von Ärzten bis aufs Äußerste "beugen" oder einfach bescheißen/betrügen etc.

Ja - um die geht es. Nur wo und wie willst Du eine Grenze ziehen? Das ist ja die große Frage.

ironlollo 14.12.2010 18:10

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 506170)
Ja - um die geht es. Nur wo und wie willst Du eine Grenze ziehen? Das ist ja die große Frage.

Klar ist das die Frage. Ich habe da auch keine Lösung parat. Jedoch sollte man Leute nicht aufgrund von Krankheiten und der daraus resultierenden Behandlung vom Wettkampfsport ausschließen.
Man könnte zwar den Standpunkt "keinerlei Ausnahmen/Ausnahmegenehmigungen" vertreten. Dann wäre zumindest die Handhabe eindeutig/er aber das würde dann die (ehrlichen) Sportler mit Handicap vollkommen ausschließen. Also ich bin da auch überfragt, wie man allen am ehesten Gerecht werden könnte.

Kurt D. 14.12.2010 20:27

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 506001)
Danke. Das bringt mich zu folgenden - vielleicht nicht ganz zu Ende gedachten - Thesen:

Das Problem hat zwei Aspekte.
a) Fairness im Sport
b) Gesundheit

Zu a)
Es sei mal die Frage erlaubt, weshalb sich der Sport selbst Regeln gibt, deren Einhaltung er nicht kontrollieren kann.
Die Konsequenz wäre Aufhebung aller Dopingverbote.
Dem Zuschauer als "Sportkonsument" wird es herzlich egal sein. Es hat schließlich auch nie jemanden gestört, daß Michael Schumacher mehrfach mit unfairen Mittel gearbeitet hat. War doch spannend.
Was allerdings damit leider verschwindet, das ist das Berufsbild eines "sauberen" Leistungssportlers. Aber ist das sowieso nicht ebenso absurd wie das von einem "rücksichtsvollen" Bankmanager?


Bleibt also b)
Die Tatsache, daß sich Menschen selbst wissentlich durch Einnahme irgendwelcher Substanzen schaden wird man nie verhindern können (siehe Rauchen, Saufen, ungesundes Essen, usw.).
Es genügt also, ungewollte Schädigungen zu verhindern.
Dazu sollte es doch meines Erachtens genügend Straftatbestände wie z.B., Körperverletzung, Produkthaftung etc. geben, die entsprechend wirken.
Ggf. muß man noch drüber nachdenken, für einige Substanzen Herstellung und Vertrieb zu kontrollieren.
Wenn heutzutage die Qualitätssicherung eines ordentlichen Automobilherstellers in der Lage ist, auch Jahre später noch die Herkunft eines defekten Bremsattels zurückzuverfolgen bis in die Gießerei, die den Rohling gegossen hat, dann wird es ja wohl auch möglich sein, den Verbleib von etlichen Kanistern Clenbuterdingsbums nachzuverfolgen.
Und wer sich Zeugs ausm Internet zur intravenösen Anwendung bestellt, der fällt wieder unter "selbst wissentlich".

Was meint Ihr dazu ?

@Kalle: Ich versuchs mal...

zu a) Egal sollte und kann es dem Zuschauer nicht sein. Würde es ihm auch nicht sein! Spätestens dann nicht, wenn die ersten Frankenstein Exemplare grüne Soße blubbernd zur besten TV Zeit im Zielkanal zusammensacken.
Es wäre am Ende (und dieses Ende käme relativ schnell...) ein Wettbewerb zwischen Pharma- und Biotech Konzernen, mit Gestalten welche einer modernen Giftmischerei entspungen sind.
Natürlich haben wir schon heute die einen oder anderen Pharmakologen und "Mediziner" im "Spiel", aber wenn man den "Teufel mit dem Belzebub" austreiben will (sprich Freigabe von Doping!) erhält man Freifahrscheine zum Suizid.

Ich habe viel Unfug und Übles gesehen. Ich habe viel an Gutgläubigkeit verloren. Ich weiß aber, dass Siege auch ohne unerlaubte Mittel auch heute noch möglich sind und das diese Sportlerinnen/Sportler es zu beschützen gilt. Dies gelingt nicht durch Freigabe von Doping! Dies gelingt auch nicht zu 100% durch die immer noch lückenhafte und oft viel zu geringe Kontrolle und noch viel verbreitet ungeschickte Handhabung.
Die Alternative wäre aber wesentlich grausamer, als die, sich ab und an die Birne zu zerbrechen, ob man sich wirklich so "richtig mitfreuen" kann/soll.

Zu "Topmanagern" (und dem wiederholt benutzen Einwand das diese Burschen in den Topetagen sich auch böse Dinge reinziehen...):
Hier steht für mich der Topsportler in einer ganz anderen ethischen Wertigkeit als der Topmanager, und zwar in Bezug auf die Vorbildfunktion bei Schülern und Jugendlichen.
Diese kennen keinen Ackermann oder Obermann (z.B. !), aber die kennen "ihr" Sportvorbild. Und wenn dieses Vorbild vor laufenden Kameras dann vollkommen frei und erlaubt sich das Mittel "h2XYZ" reinzieht, werden die entsprechenden Nachahmeffekte und Folgen grausamer für uns Alle sein, als das was uns bisher "geboten" wurde und wird.

zu b)
1) Zum wiederholten Male nun erklärend: Es ist eben nicht überall wirklich ein STRAF-TATBESTAND, u.a. auch nicht im Germanenland. Und deshalb sind die Aufdeckungs/-Entdeckungsquoten auch so niedrig. Eben weil die durchgreifenden Mittel (Telefon abhören, Hausdurchsuchungen) nur in ganz wenigen Ländern gesetzlich verankert sind (wie z.B. Italien, nun auch Spanien...).
Die Wirksamkeit solcher Maßnahmen zeigen sich ja offensichtlich. Die jetzt aufgedeckten Vorgänge sind u.a. gerade wegen abgehörten Telefongesprächen erst möglich gewesen!

Wenn dies bei uns auch so gesetzlich geregelt wäre (nur mal Wunschgedanke...), würden heute viele "sportliche Volkshelden" ganz einfach und schnell enttarnt und erwischt sein. Ob das gewollt ist (vom Fan...und/oder vom Funktionär..., lass ich mal offen, ich habe da so meine Erfahrung gemacht).

ALSO: Schreib deinem Bundestagsabgordneten, mach ihm Druck -so wie bei "Stuttgart 21" :Huhu: - lass Zehntausende auf die Straße gehen (ich wäre dabei!) - und die betreffenden Sesselfurzer bewegen sich dann auch ... (Ironie).

2) Das ist generell auch eine Frage des Geldes (das kostet richtig Kohle). Nicht unbedingt des nicht Machbaren.
Der Automobilhersteller z.B., welchen du anführst, legt die entsprechend entstehenden Materialkosten in seinen Produktions- Verkaufspreis um. Ich weiß was so etwas beim Blut usw. kostet, da stößt man schnell als Einzelveranstalter, oder Einzelverband, an Grenzen. Auf das Ganze gesehen. Für 10 bis 30 Kandidaten kannst du so etwas mal 'ne Weile durchhalten. Nicht aber bei der Masse.
Beim Sport ist nicht alles so 1:1 machbar wie in der Industrie. Auch weil u.a. hier oft, selbst im professionellen Leistungsbereich, noch viel von ehrenamtlich tätigen Funktionären abgewickelt wird.

PS: Ich finde es gut, dass du dich so intensiv damit beschäftigst. Es ist eine "schwere Materie". Es wird hier leider nie den Königsweg geben und deine und meine Nachfahren werden wahrscheinlich - oder vielleicht -, etwas schlauer sein?.:Blumen:

Gruß,
Kurt

monte gaga 14.12.2010 22:16

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 506243)
@Kalle: Ich versuchs mal...

Ich weiß aber, dass Siege auch ohne unerlaubte Mittel auch heute noch möglich sind und das diese Sportlerinnen/Sportler es zu beschützen gilt.

Ja, ist möglich und es gilt !!!

Es ist ein Wettrennen des technischen Fortschritts bei den Dopingfahndern mit dem pharmazeutischen Fortschritt der "faulen Eier".

Wer sagt denn, daß alle Blut / Urinproben die wirklich teuren Tests durchlaufen müssen ?

>> Proben ungetestet einlagern, Stichproben / Evidenz (umfassend !!!) testen und bei positivem Befund retroaktive Analysen der eingelagerten Proben (einschliesslich DNA Identifikation / Zuordnung).

Bei nachhaltigem Befund dann nachhaltige Sperre und monetären Ersatz des medizinischen / analytischen Aufwands durch den Bescheisser. Dazu noch ein passender gestzlicher Rahmen zur starafrechtlichen Ermittlung von Sachverhalt und Begleitumständen.

"Whereabouts" sind auch überflüssig, sobald die Technik Eigentests mit eindeutiger Identifikation (Datum / Uhrzeit), Zuordnung (Sportler) sowie sachgerechte Lagerung der Proben bis zum "Zugriff" durch die Kontrolleure erlaubt...

Alles wird gut !!!

Helmut S 15.12.2010 08:16

Zitat:

Zitat von monte gaga (Beitrag 506313)
Es ist ein Wettrennen des technischen Fortschritts bei den Dopingfahndern mit dem pharmazeutischen Fortschritt der "faulen Eier".

Das ist m.E. das Problem. Das aktuelle Konzept (Grob: ich suche nach allem was aktuell bekannt ist) wird dieses Wettrennen nicht gewinnen, nichtmal qualitativ in eine andere Klasse hieven. Die Schwäche ist systemimmanent.

Ein ähnliches Problem hatte früher die Softwareindustrie mit den Kopierschutzmechanismen. Hat nicht funktioniert. Die "Cracker" waren immer ne Nasenlänge voraus. Sogar bei den sog. "Dongles". Erst als man herging un den Kopierschutz weglies und viel später dann auf Aktivierung (anderes Konzept) setzte wurde es etwas besser, wenn auch nicht vollumfänglich.

Whereabouts sind insofern lächerlich, weil sie davon ausgehen, dass Kontrollen verbotene Substanzen finden. Das sie das nicht tuen weiß jeder (es sei denn man macht Paleo-Doping, also mit Mitteln die schon lange keiner mehr nimmt, weil sie eben leicht gefunden werden können).

FuXX 15.12.2010 10:25

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 506159)
Die Frage ist halt: wäre es schlimm, wenn Du zwar starten dürftest aber nicht in der Ergebnisliste auftauchst?

Waere es gerecht? Nein, waere es nicht. Warum willst du es dann aendern? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass du damit das wirklich wirksame Doping verringerst.

Man kann doch nicht auf der einen Seite Gerechtigkeit mit Fuessen treten um auf der anderen die Chance auf Gerechtigkeit minimal zu erhoehen. Und wie schon gesagt, die Topleute werden eh von der NADA kontrolliert. Wenn die es nicht hinbekommt Aerzte zu installieren, die sich nicht bestechen lassen, dann muss man sich um den Dopingkampf eh keinen Kopf mehr machen.

Ich haette uebrigens nie nach Hawaii gedurft, haett ich durchaus schlimm gefunden - und vor allem ne totale Ungerechtigkeit, wo mir doch meine Lungenfunktionstests zeigen, dass ich auch medikamentiert noch im Nachteil bin.

@oberst enzian: Das Salbutamol entkrampft die Bronchien - wer kein Asthma hat, bei dem sind die nicht verkrampft - was soll das Salbutamol dann bringen? Die Bestaetigung dieser These laesst sich auch leicht finden, wenn man sich denn zumindest mal die Muehe macht danach zu suchen: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1435165 Es ist ne urban legend und eigentlich ne totale Frechheit, dass oftmals behauptet wird Asthmatiker seien insgesamt sogar im Vorteil! Wenn, dann kann man solche Sachen bei Hormongaben diskutieren, da die eben wirklich nen Effekt haben. Ich bin da aber ganz bei Ironlollo - wir koennen nicht fairen Sportlern den Wettkampfsport verbieten um Betruegern das betruegen zu erschweren.
Zu dem Cocktail sag ich mal nix, den Bloedsinn mit dem Mix diverser kaum wirksamer Substanzen haben schon viele probiert - Kopfdoping...

FuXX

FuXX 15.12.2010 10:37

Ich denke, man muss sich mehr Partner mit ins Boot holen. Am wichtigstens waere eine verstaerkte Kooperation mit den Pharma Unternehmen. Dazu eine Kooperation mit der Presse, die an prominenter Stelle regelmaessig Informationen ueber den Antidopingkampf mitteilt und auflistet welche Pharmafirmen mit der WADA kooperieren.

Die Unternehmen koennten recht problemlos Marker in ihren Mitteln unterbringen, so dass der Nachweis einfach waere. Zudem koennten Neuentwicklungen der WADA direkt mitgeteilt werden, was ja zum Beispiel bei CERA wohl auch passiert ist.

Auf konventionellem Weg ist der Kampf nicht zu gewinnen, da man immer einen Schritt hinterher ist und sein wird.

FuXX

Kurt D. 15.12.2010 10:40

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 506490)
Das ist m.E. das Problem. Das aktuelle Konzept (Grob: ich suche nach allem was aktuell bekannt ist) wird dieses Wettrennen nicht gewinnen, nichtmal qualitativ in eine andere Klasse hieven. Die Schwäche ist systemimmanent.

Ein ähnliches Problem hatte früher die Softwareindustrie mit den Kopierschutzmechanismen. Hat nicht funktioniert. Die "Cracker" waren immer ne Nasenlänge voraus. Sogar bei den sog. "Dongles". Erst als man herging un den Kopierschutz weglies und viel später dann auf Aktivierung (anderes Konzept) setzte wurde es etwas besser, wenn auch nicht vollumfänglich.

Whereabouts sind insofern lächerlich, weil sie davon ausgehen, dass Kontrollen verbotene Substanzen finden. Das sie das nicht tuen weiß jeder (es sei denn man macht Paleo-Doping, also mit Mitteln die schon lange keiner mehr nimmt, weil sie eben leicht gefunden werden können).

:Nee: ----Einspruch euer Ehren!
Das ist alles theoretisch zwar nett formuliert, aber praktisch nicht umsetzbar (ich erspare mir hier die Verbands/Staatsproblematik etc. etc.-)
Also sollte man sich an das halten, was erlaubt und machbar ist und nicht "vom Leben auf dem Mars träumen wenn auf der Erde noch nicht mal die Probleme zu lösen sind" (Ironie aus).

Whereabouts vergleiche ich etwas (!) mit dem Fahrtenbuch. Da wirst du dich auch hüten auf die Dauer dummes Zeug rein zu schreiben (z.B. beim Wohnort: "Caravan in der Wüste zwischen km 1 und km 1.000 ;) :Lachen2: ) -bezogen auf die "Whereabouts".

Gleichwohl: Mele Kaliki Maka !

FuXX 15.12.2010 10:47

Google sagt Kalikimaka schreibe man zusammen ;)

Bist du etwa immer noch auf den Inseln? Ich will auch... ...bloeder Schnee hier...

FuXX,
macht jetzt mal den IZ an, zumindest etwas Hawaii auf den Ohren...

Helmut S 15.12.2010 10:58

Kurt, das ist nicht nur nett formuliert, sondern auch richtig.

Von Umsetzbarkeit müssen wir nicht reden, denn ich habe gar keinen Vorschlag gemacht, der umgesetzt werden könnte, da hast Du was falsch verstanden/bin ich falsch rüber gekommen. Ich habe nämlich keinen Alternativvorschlag ausser den, es so zu lassen wie es ist - mit allen Problemen/Schwierigkeiten.

Im Detail kann man sicher noch viel drehen und Verbessern. Detaildiskussionen interessieren mich persönlich jetzt aber nicht so. Mich interessiert das "big picture" und das stimmt nicht im aktuellen AD System.

Darum geht es mir auch: Zu erkennen, dass das aktuelle AD System nicht funktionieren KANN. Das liegt an dem schwachen Konzept und nicht an der ggf. noch schwachen Umsetzung (von der ich nicht bestreite, dass es sie gibt). Bis man ein besseres Konzept hat, kann man meinetwegen aber auch gerne mit dem aktuellen weitermachen.

Kurt, wir diskutieren hier wohl aus verschiedenen Perspektiven.

Bildlich (und alles positiv gemeint): Du bist mit Deinen Jungs mit Macheten im Dschungel und schlägst Dir den Weg frei. Du forderst mehr und schärfere Macheten um sich den Weg noch besser frei schlagen zu können. Ab und an gibt es Gespräche mit den Jungs, das man sich den Weg doch besser anders frei schlagen könnte. Du argumentierst dann zurecht, dass Du schon sehr oft den Werg frei geschlagen hast und auch gesehen hast was passiert, wenn man sich den Weg nicht so frei schlägt wie Du es vorschlägst. Du hast Erfahrung damit, machst das lange genug - Du bist der Macher.

Ich dagegen stelle schlicht die Frage: Sind wir im richtigen Dschungel?

:Huhu:
Helmut


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