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-   -   "Der Papst kommt nach Freiburg…" (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=16733)

Helmut S 25.11.2010 16:25

"Der Papst kommt nach Freiburg…"
 
Der Papst kommt nach Freiburg - Schöner kleiner Artikel Arne! Mir geht es ebenfalls meist so, wenn ich sowas lese.

Allerdings könnte der Papst sogar in Freiburg residieren - die Dummheit mancher ist grenzenlos!

Aber

Zitat:

Kaum zu glauben, wenn man nicht wüsste, dass es wahr ist. Himmel hilf!
Grüße
Helmut

Rhing 25.11.2010 18:59

Abenteuerlich und in der Tat eigentlich nicht zu glauben.

Zitat:

Dass das Dopingproblem in der Breite und nicht im so oft thematisierten Spitzensport liegt, stellt auch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft München I fest.
Und es sind nicht nur die Jungen sondern auch die alten Säcke, die es eigentlich besser wissen müßten und das allenfalls für'n Platz auf'm Treppchen in der AK machen, weil sowieso nicht mehr geht.

mauna_kea 25.11.2010 19:10

Einstein:
Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit

Leider wird das durch meine fast täglichen Erfahrungen im Studioalltag unterstützt.

Rhing 25.11.2010 19:13

Beim Universum war er sich da aber nicht ganz sicher. ;)

Vinoman 25.11.2010 19:50

Interessanterweise wird das Thema in der Öffentlichkeit ja auch lieber nicht diskutiert. Auch hier im Forum führt es schnell zu schlechter Laune, wenn man einige Leistungen hinterfragt bzw. sich über die tolle Regenerationsfähigkeit einiger Pro's wundert.... :Nee:

Ich gehe mal nicht davon aus, dass diese schlechte Laune entsteht, weil sich der ein oder andere selbst ertappt fühlt. Mich würde aber schon mal interessieren, ob triathlon-szene.de Doping-freie Zone ist oder ob das nur schön diskret behandelt wird. Die genannten Zahlen würden vermuten lassen, dass der Abuse so verbreitet ist, dass viele damit Kontakt haben. Wenn ich das vom Bonn Marathon höre, verstehe ich nix mehr. Bin ich so naiv? Ich käme nie auf die Idee vor einem Wettkampf Schmerzmittel einzuwerfen. :Huhu:

Komischerweise bin ich auch noch nie jemanden begegnet, der das eingeräumt hätte und ich hab/hatte doch viel Kontakt zu Teilnehmern einschlägiger Veranstaltungen.

Anyway, ich glaube es geht damit los, dass es ein Bewusstsein dafür gibt das Doping allgemein geächtet wird und nicht Privatsache ist. Und daran fehlt es schon, was zumindest auch daran liegt, dass die gesetzlichen Vorschriften dies nicht klar genug machen.

noam 25.11.2010 19:54

Zitat:

Zitat von Vinoman (Beitrag 496254)
Komischerweise bin ich auch noch nie jemanden begegnet, der das eingeräumt hätte und ich hab/hatte doch viel Kontakt zu Teilnehmern einschlägiger Veranstaltungen.

es gibt auch ne studie die belegt dass jeder 2. mann schon mal bei einer nutte war. eine kollegin befragt seit dem sie das gehört hat jeden und es hat ihr gegenüber auch noch nie jemand einen puffbesuch zugegeben

is ja immer das selbe.

NBer 25.11.2010 20:01

Zitat:

Zitat von Vinoman (Beitrag 496254)
..... Mich würde aber schon mal interessieren, ob triathlon-szene.de Doping-freie Zone ist oder ob das nur schön diskret behandelt wird...

die frage ist, was du machen willst, da ja alles nur auf hörensagen beruht. wenn ich bedenke, dass es auf hawaii keinen einzigen offiziellen dopingfall gab, es hier aber einen ellenlangen "doping auf hawaii"-thread gibt, kann man nicht gerade sagen, dass das thema zu kurz kommt und verdächtigungen nicht in ale mögliche richtungen sprießen würden.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 496257)
es gibt auch ne studie die belegt dass jeder 2. mann schon mal bei einer nutte war. eine kollegin befragt seit dem sie das gehört hat jeden und es hat ihr gegenüber auch noch nie jemand einen puffbesuch zugegeben.

wundert mich nicht....gibt ja schließlich noch escortservice!!! :Cheese:

neonhelm 25.11.2010 20:07

Zitat:

Zitat von Vinoman (Beitrag 496254)
Ich käme nie auf die Idee vor einem Wettkampf Schmerzmittel einzuwerfen. :Huhu:

Komischerweise bin ich auch noch nie jemanden begegnet, der das eingeräumt hätte und ich hab/hatte doch viel Kontakt zu Teilnehmern einschlägiger Veranstaltungen.

Ich habe mittlerweile bei Training und Wettkampf schon Schmerzmittel eingeworfen, um mich überhaupt bewegen zu können.

Das gleiche gilt für mehrere Sportler, die ich kenne. Kein Sport ist auch keine Lösung, also Schmerzmittel.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 496257)
es gibt auch ne studie die belegt dass jeder 2. mann schon mal bei einer nutte war. eine kollegin befragt seit dem sie das gehört hat jeden und es hat ihr gegenüber auch noch nie jemand einen puffbesuch zugegeben

Es hat nur zu einem Bier gelangt, dann war das Geld alle... :Lachen2:

witzknubbel 25.11.2010 20:29

Mal unabhängig von dem, was ein solches Verhalten für den Sport bedeutet...

Zitat:

Als Mitte November 2007 ein IGF-1-Präparat auch in Deutschland zugelassen wurde (Increlex von Ipsen Pharma), hatten die selben Triathleten das neue Medikament nur wenige Wochen später von ihrem Hausarzt bekommen. Die Kosten liegen bei rund 1000 Euro pro Tag. Finanziert wird das von allen Krankenversicherten über ihre Beiträge.
:Kotz:

Zitat:

Die Behandlung der Spätfolgen zahlt die Gemeinschaft. Trotzdem fühlt sich kaum jemand zuständig, etwas dagegen zu unternehmen.
:Kotz: :Kotz:

Ich kann garnicht soviel Essen und Trinken, wie ich :Kotz: möchte.

dude 25.11.2010 20:43

Ich habe nicht die Musse den Hintergrundartikel zu lesen, daher kurze Frage:

Warum nennt niemand die Gurkentruppe beim Namen? Doping dieser Art gehoert angeprangert. Schonungslos. Denn erst dann kann man auch wieder zur Tagesordnung uebergehen.

Vinoman 25.11.2010 20:54

Zitat:

Zitat von witzknubbel (Beitrag 496276)
Mal unabhängig von dem, was ein solches Verhalten für den Sport bedeutet...



:Kotz:



:Kotz: :Kotz:

Ich kann garnicht soviel Essen und Trinken, wie ich :Kotz: möchte.

Ja, ist das gleiche Problem wie beim Rauchen. Allerdings soll das ja recht kostenneutral sein .... vielleicht gilt das hier ja auch ein Stück weit. Ich finde ja gut das es Sozialsysteme gibt, aber es sollte auch nicht möglich sein, dass man diese schamlos ausnutzt. Das gilt allerdings für die gesamte Range; die sie tatsächlich brauchen kommen am Ende zu kurz.:(

Vinoman 25.11.2010 20:56

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 496286)
Ich habe nicht die Musse den Hintergrundartikel zu lesen, daher kurze Frage:

Warum nennt niemand die Gurkentruppe beim Namen? Doping dieser Art gehoert angeprangert. Schonungslos. Denn erst dann kann man auch wieder zur Tagesordnung uebergehen.

Hab ich mich auch gefragt. Steht aber im Artikel nicht drin. Vermute da wird versucht den Mantel des Schweigens drüber zu decken von irgendwelchen Verbands-/Vereinsstellen....:Nee:

Vinoman 25.11.2010 21:14

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 496270)
Ich habe mittlerweile bei Training und Wettkampf schon Schmerzmittel eingeworfen, um mich überhaupt bewegen zu können.

Das gleiche gilt für mehrere Sportler, die ich kenne. Kein Sport ist auch keine Lösung, also Schmerzmittel.

Das tut mir leid, scheiß Situation. :(

neonhelm 25.11.2010 21:22

Zitat:

Zitat von Vinoman (Beitrag 496299)
Das tut mir leid, scheiß Situation. :(

Wohl wahr. Aber es wird langsam wieder. :)

Corki 25.11.2010 21:24

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 496286)
Ich habe nicht die Musse den Hintergrundartikel zu lesen, daher kurze Frage:

Warum nennt niemand die Gurkentruppe beim Namen? Doping dieser Art gehoert angeprangert. Schonungslos. Denn erst dann kann man auch wieder zur Tagesordnung uebergehen.

Sehe ich auch so. Wohne übrigens in NRW! Könnte mich also angesprochen fühlen...
Im Prinzip ist das ein Generalverdacht gegen alle NRW Vereine. (der mitgliederstärkste Verband übrigens)
Namen? Verein?
Fakten oder Wichtigtuerrei?
Entweder der Autor weiß was und geht damit an die Öffentlichkeit oder hält den Mund. Keine falsche Scheu!
So ist das nur Gelaber nach dem Motto "Ich hab´da was gehört..."

Vinoman 25.11.2010 21:42

Zitat:

Zitat von Corki (Beitrag 496308)
Sehe ich auch so. Wohne übrigens in NRW! Könnte mich also angesprochen fühlen...
Im Prinzip ist das ein Generalverdacht gegen alle NRW Vereine. (der mitgliederstärkste Verband übrigens)
Namen? Verein?
Fakten oder Wichtigtuerrei?
Entweder der Autor weiß was und geht damit an die Öffentlichkeit oder hält den Mund. Keine falsche Scheu!
So ist das nur Gelaber nach dem Motto "Ich hab´da was gehört..."

Ich weiß nicht ob man das so abtun kann. Namentlich genannt wird hier nur der Lübecker Doping Experte Professor Horst Pagel, an den sich der Trainer des Teams gewandt hat und der mit den Sportlern gesprochen hat. Es geht dem Autor in dem gesamten Artikel mehr um Beispiele, welche Facetten Doping im Breitensport hat, als einzelne Personen vorzuführen. Ich glaube nicht, dass dadurch seine Glaubwürdigkeit leidet.

Komme übrigens auch aus NRW und bin im Sommer in Deinem Revier mal mit dem Rad unterwegs gewesen; gar nicht so ohne...:Cheese:

drullse 26.11.2010 00:25

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 496286)
Ich habe nicht die Musse den Hintergrundartikel zu lesen, daher kurze Frage:

Warum nennt niemand die Gurkentruppe beim Namen? Doping dieser Art gehoert angeprangert. Schonungslos. Denn erst dann kann man auch wieder zur Tagesordnung uebergehen.

Jep.

Aber schöner Artikel - da täten Einige gut daran, das endlich mal als Realität anzuerkennen.

LidlRacer 26.11.2010 00:56

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 496286)
Ich habe nicht die Musse den Hintergrundartikel zu lesen, daher kurze Frage:

Warum nennt niemand die Gurkentruppe beim Namen? Doping dieser Art gehoert angeprangert. Schonungslos. Denn erst dann kann man auch wieder zur Tagesordnung uebergehen.

Komisch, mit dem identischen Zitat "Das Zeug hat gezündet wie Dynamit"
wird hier
http://www.tagesspiegel.de/sport/rus...e/1278218.html
über "zweitklassige professionelle deutsche Radfahrer" und chinesisches HGH berichtet.

Ich gehe davon aus, dass nur eine der beiden Storys stimmt.
Welche? Und wer hat die andere warum erfunden?

PS: Es kann wirklich keine zufällige Übereinstimmung sein. Pagel kommt in beiden Stories vor und auch die Verschreibung kurz nach Zulassung des Medikamentes.

Klugschnacker 26.11.2010 02:43

Danke, Lidl, jetzt weiß ich wieder, warum mir die Geschichte bekannt vorkam. Ich hatte den Artikel aus dem Tagesspiegel einmal im Frühstücksei verlinkt.

Möglicherweise werden durch diese Verfremdungen die Informanten geschützt. Ich wüsste aber trotzdem gerne, ob es sich um ein Triathlonteam handelte oder nicht.

Ich habe mit dem Autor Daniel Drepper telefoniert, bevor ich meinen kleinen Artikel schrieb. Er schätzt die Aussagen von Herrn Pagel bezüglich des Triathlonteams als glaubwürdig ein, allerdings haben wir nicht über die Koinzidenz mit dem "zweitklassigen Profiradteam" gesprochen.

Grüße,
Arne

rookie2006 26.11.2010 08:04

Zitat:

Zitat von Vinoman (Beitrag 496254)
Mich würde aber schon mal interessieren, ob triathlon-szene.de Doping-freie Zone ist oder ob das nur schön diskret behandelt wird.

definitv zweiteres

Joerg aus Hattingen 26.11.2010 09:10

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 496286)
Warum nennt niemand die Gurkentruppe beim Namen? Doping dieser Art gehoert angeprangert. Schonungslos. Denn erst dann kann man auch wieder zur Tagesordnung uebergehen.

Das fragst ausgerechnet Du als Anwalt? Eine Namensnennung würde auch hier in D einen Prozess nach sich ziehen. Außerdem würde der Autor wohl kaum mehr Informationen zu diesem Thema erhalten. Was nützt es also?

FinP 26.11.2010 09:35

In Deutschland gibt es mittlerweile die (meiner Meinung nach sehr bedenkliche) Tendenz dazu, dass nicht mehr die Justiz, sondern die "4. Säule" Journalismus als das Durchsetzungsmittel von Gerechtigkeit gilt.

Beispiele gefällig?

Der Holzklotzwerfer wäre ohne öffentliche Berichterstattung sicherlich nicht im Gefängnis.
Kachelmann wäre nicht fürs Leben gebrandmarkt.
Andreas Türck...
Die Hausdurchsuchung bei Zumwinkel.
Dieses widerliche "Tatort Internet".
Neuester Fall ist dieser Mörder aus Bodenfelde. Warum angekündigtes Geständnis zu diesem Zeitpunkt?

Journalisten sollten nicht Ersatzstaatsanwälte und die Öffentlichkeit sollte nicht Ersatzrichter sein. Die Namen - auch wenn ich natürlich noch so neugierig bin - gehen mich einfach nichts an.

Hafu 26.11.2010 10:08

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 496231)
Abenteuerlich und in der Tat eigentlich nicht zu glauben.

"Dass das Dopingproblem in der Breite und nicht im so oft thematisierten Spitzensport liegt, stellt auch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft München I fest. "

.

die Aussage ging mir auch schwer gegen den Strich. Wer sowas behauptet, der muss es auch plausibel belegen können und das tut der bunt geschriebene Artikel von Daniel Drepper nicht einmal ansatzweise.

Dass es in der Bodybuildingszene im Umfeld der Fitnessstudios ein breites Dopingproblem gibt, ebenso wie im Profi-Radsport und in Teilen des Amateur-Radsportes, st eine Binsenweisheit, aber daraus Rückschlüsse auf den Amateursport in Deutschland allgemein, namentlich die Läufer- und Triathlonszene zu ziehen ist Schwachsinn.

Der einzige überprüfbare Beleg, der angeführt wird, ist die methodisch äußerst schwach angelegte Bonner Studie über den Schmerzmittel-Konsum von Läufern. Die gebräuchlichen Schmerzmittel in der Läuferszene sind Paracetamol, Aspirin, Ibuprofen und Voltaren--> keins dieser Mittel steht auf der Dopingliste, vielmehr stehen sie alle ausdrücklich auf der sog. Beispiel-Liste zulässiger Medikamente der NADA-Bonn, die jeder Sportmediziner erhält, gerade damit er bei der Betreung von Sportlern nicht versehentlich Präparate mit verbotenen Substanzen einsetzt.

Aus dem Gebrauch (und in vielen Fällen sicherlich auch Missbrauch, denn wer ein Schmerzmmittel nimmt, ohne verletzt oder krank zu sein begeht zweifellos einen Fehler) erlaubter Schmerzmittel auf das Ausmaß von Doping Rückschlüsse ziehen zu wollen ist nicht nur unzulässig, sondern grenzt an Verleumdung!

Hafu 26.11.2010 10:22

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 496465)
Komisch, mit dem identischen Zitat "Das Zeug hat gezündet wie Dynamit"
wird hier
http://www.tagesspiegel.de/sport/rus...e/1278218.html
über "zweitklassige professionelle deutsche Radfahrer" und chinesisches HGH berichtet.

Ich gehe davon aus, dass nur eine der beiden Storys stimmt.
Welche? Und wer hat die andere warum erfunden?

PS: Es kann wirklich keine zufällige Übereinstimmung sein. Pagel kommt in beiden Stories vor und auch die Verschreibung kurz nach Zulassung des Medikamentes.

Ich hatte denselben Reflex, wie Lidl-Racer und habe nach dem Lesen des Klugschnacker-Textes und des Blog-Eintrages von Daniel Drepper gleich mal Google gequält mit diversen suchwörtern, wie WPagel, HGH, TriathlonW usw. und hab' nirgendwo im Netz eine publizierte Meldung über eine "Amateur-Triathlon-Team", das HGH bezogen hat ,gefunden. Die Geschichte ist angeblich drei Jahre alt, mindestens einer der betroffenen Athleten ist geschwätzig und hat mit den erzielten Leistungssteigerungen geprahlt: schwer vorstellbar, dass sich das in unserer kleinen Szene, wo ja fast jeder jeden kennt, nicht herumgesprochen hätte.

Gerade die vielen (haarsträubenden) offenen Dopingaussagen aus dem von Daniel Drepper zitierten Bodybuilding-Forum belgen doch, dass dopende Amateure zumindest in anonymen Foren (zu denen ja auch TS.de gehört) durchaus ein großes Mitteilungsbedürfnis (und Beratungsbedarf) haben. Dass man vergleichbare Aussagen in diesem und in anderen deutschprachigen Triathlonforen nur äußerst selten findet, nehme ich als Indiz, dass das Problem bei uns (wohlgemerkt im Amateur- und Breitensportbereich) ein ganz anderes ist.

Außerdem gibt es den Begriff "Amateur-Triathlon-Team" gar nicht. Im Radsport gibt es bekanntlich Profi- und Amateur-Teams. Im Triathlon gibt es zwei Profi-Teams in Deutschland (Commerzbank und Abu Dhabi), aber ansonsten gibt es nur Triathlonvereine und da tummeln sich in jedem Bundesligaverein und selbst in den meisten Vereinen der zweiten Liga neben Amateuren auch Triathleten mit Profi-Lizenz (der DTU oder der WTC). Wenn da der Autor (Daniel Drepper) nicht mal einiges durcheinander gebracht hat?

LidlRacer 26.11.2010 13:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 496485)
Ich habe mit dem Autor Daniel Drepper telefoniert, bevor ich meinen kleinen Artikel schrieb. Er schätzt die Aussagen von Herrn Pagel bezüglich des Triathlonteams als glaubwürdig ein, allerdings haben wir nicht über die Koinzidenz mit dem "zweitklassigen Profiradteam" gesprochen.

Ich wollte eigentlich Daniel Drepper schon wegen der widersprüchlichen Infos anmailen. Aber da Du schon Kontakt zu ihm hattest, wäre es wohl ergiebiger, wenn Du noch mal nachhakst, ob es da vielleicht ein Missverständnis gab ...

Die Radprofi-Variante erscheint mir deutlich glaubwürdiger.

dude 26.11.2010 13:56

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 496526)
Das fragst ausgerechnet Du als Anwalt? Eine Namensnennung würde auch hier in D einen Prozess nach sich ziehen.

Als Jurist sage ich eben: wenn es stimmt, hab' ich nichts zu fuerchten. Also raus damit! Entweder stimmt der Umkehrschluss oder der Autor ist ein Hasenfuss.

dude 26.11.2010 14:00

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 496542)
Journalisten sollten nicht Ersatzstaatsanwälte und die Öffentlichkeit sollte nicht Ersatzrichter sein. Die Namen - auch wenn ich natürlich noch so neugierig bin - gehen mich einfach nichts an.

Falsch. Du verwechselst Journalismus mit oeffentlicher Meinung. Das Internet bietet Verbrechern und Gesetzesbrechern neue Moeglichkeiten. Warum soll man diesen modernen Informationsfluss nicht auch zum Positiven nuetzen? Als im Ausland wohnhafter sagt mir keiner der von Dir genannten Faelle etwas. Wurde da jemand unberechtigt bestraft?

KalleMalle 26.11.2010 14:13

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 496730)
Du verwechselst Journalismus mit oeffentlicher Meinung.

Da gibt es nichts zu verwechseln, weil es das Gleiche ist.
Eine Medienmeldung ist ein Konsumgut das nur hergestellt wird, wenn es einen Markt dafür gibt. Insofern schreiben Journalisten letzlich nur das, was die offentliche Meinung hören und sehen will.
Oder glaubt Du ernsthaft, daß es irgendein Massenmedium gibt, das sich noch ernsthaft mit so etwas wie einem "Informationsauftrag" auseinandersetzt ?

Und die Öffentlichkeit (in der Masse) glaubt das, was in der Zeitung steht, weil's ja nur da stehen kann wenn's stimmt.

dude 26.11.2010 14:15

Die institutionalisierten Medien kommen doch heute gar nicht mehr mit eigenen Meldungen daher. Der Grossteil stammt von Foren, Bloggern, Twitter etc.

Joerg aus Hattingen 26.11.2010 14:21

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 496728)
Als Jurist sage ich eben: wenn es stimmt, hab' ich nichts zu fuerchten. Also raus damit! Entweder stimmt der Umkehrschluss oder der Autor ist ein Hasenfuss.

Du musst es aber beweisen können und das halte ich für ein Problem.

KalleMalle 26.11.2010 14:32

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 496747)
Die institutionalisierten Medien kommen doch heute gar nicht mehr mit eigenen Meldungen daher. Der Grossteil stammt von Foren, Bloggern, Twitter etc.

Eben.

LidlRacer 26.11.2010 14:33

Was mich an der Story (unabhängig von Radprofis oder Tria-Amateuren) auch noch interessiert/irritiert sind die Rollen des Trainers und von Horst Pagel:

War der Trainer entsetzt über das Doping und wollte es verhindern?
Wenn ja, wäre das ja wohl gründlich gescheitert, oder warum haben die selben Sportler später das Zeug statt aus China per Rezept bekommen?
Oder wollte er nur sicher stellen, dass sie "gutes" Zeug nehmen?
Und was macht Pagel? Stellt fest, dass das Zeug gut ist, und gibt damit das ok, dass sie so weiter machen können, oder was?

Erscheint mir alles ein wenig unplausibel. :confused:

dude 26.11.2010 14:35

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 496751)
Du musst es aber beweisen können und das halte ich für ein Problem.

Vor Gericht schon, ja. Aber als Buerger?

dude 26.11.2010 14:39

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 496757)
Eben.

Aber der Journalist macht damit ja nicht die Meinung, sondern gibt sie nur wieder.
Ich stimme Dir schon zu, dass viele glauben, was sie aus den institutionalisierten Medien aufnehmen und damit Medien grosse Meinungsmacher sind. Doch die Quellen sind heute eben anders und das ist IMHO schon ein gewaltiger Unterschied.

FinP 26.11.2010 14:52

Ein Namensnennung oder auch nur eine Möglichkeit zur Recherchierbarkeit, stellen nichts anderes dar, als einen Pranger.

Gerichtsverhandlungen sind öffentlich, finde ich gut. Da sollte auch drüber berichtet werden können, von mir aus auch mit Klarnamen etc..

Wenn aber nur ein Verdacht oder manchmal nicht mal das ausreicht, um einer Person über "öffentliche Meinung" die Existenz zu nehmen, ihre Familie bloßgestellt etc wird, dann ist das nicht in Ordnung bzw. eine Schweinerei.

Es werden ja nicht nut die vermeintlichen Täter bloßgestellt, sondern auch die Opfer. Kaum stirbt irgendwo ein Teenager, werden Facebook etc nach (miss-)brauchbaren Bilder durchsucht.

Es kommt teilweise sogar vor, dass falsche Bilder publiziert werden und Kinder/Jugendliche zu Opfern werden, die gar nichts damit zu tun haben außer einer zufälligen Namensgleichheit etc..

Ich vertraue dem Justizsystem einigermaßen, dem Journalismus traue ich überhaupt nicht. Da stöpseln Praktikanten, freie Mitarbeiter irgendwelche Scheiße zusammen und wenn später dagen protestiert wird, dann ist der entsprechende Mitarbeiter schon längst entlassen etc..

Wenn sich dann noch Staatsanwaltschaften und Polizei ihre drei Sekunden Ruhm haben wollen, dann ist das eine fatale Mischung.

Zum Lynchmob ist dann nicht mehr weit...

KalleMalle 26.11.2010 14:57

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 496763)
Aber der Journalist macht damit ja nicht die Meinung, sondern gibt sie nur wieder.

Das ist eine Ei-und-Henne-Diskussion.
Fakt ist - ohne Dir zu nahe treten zu wollen - daß Du und diverse andere im Moment auf der Grundlage einer Pressemeldung daran glauben, daß es in NRW einen Tria-Verein gibt, der wie im Artikel beschrieben dopt.
Und auf dieser Grundlage wird jetzt zur Treibjagd geblasen, die moralisch mit der Aussage "sowas muß an den Pranger" gerechtfertigt wird.

Wenns' stimmt: Schön im Sinne des Sports.
Wenn's nicht stimmt dann ist's für diejenigen, deren Namen da irgendwann als "Verdächtige" in den Ring geworfen werden eben nicht mehr lustig.

Kruemel 26.11.2010 14:59

Vielleicht mag es ja eine romantische Vorstellung sein aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir wirklich ein flächendeckendes Problem im Triathlon-Amateurbereich haben.
Ich betreibe den Sport nun schon ein paar Jahre und habe noch nie etwas angeboten bekommen noch hätte ich überhaupt das Wissen was ich nehmen sollte.
Das Wissen kann man sich natürlich aneignen aber ich würde fast wetten, dass die meisten meiner Kollegen auch nicht wüssten was sie mit einer Ampulle EPO anfangen sollten (trinken, spritzen, gurgeln) :Cheese:

Sicher gibt es auch bei den Amateuren "schwarze Schafe" aber oft erscheint mir die Leistung vieler AK-Sieger auch ohne Hilfsmittel möglich. So hoffe ich mal, dass sie auch so zustande kommt.

Nemmt mir bitte nicht mein naives Weltbild :Blumen: :Cheese:

Helmut S 26.11.2010 15:08

Ist denn die Frage wirklich "Ob oder ob nicht?" - wohl eher nein.

Die Frage ist möglicherweise: "Wie viele?" oder - und dann, darauf wollte der Artikel von Arne m. E. raus: "Wie dumm (unaufgeklärt) muss man den eigentlich sein so mit seinem Körper umzugehen?" oder "Welch verschobene Ansichten muss man haben, damit einem Triathlon das wert ist?"

dude 26.11.2010 15:12

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 496771)
Ein Namensnennung oder auch nur eine Möglichkeit zur Recherchierbarkeit, stellen nichts anderes dar, als einen Pranger.

Wenn das Justizsystem versagt oder mangels Relevanz nicht agiert, dann sind andere Methoden IMHO gerechtfertigt. Du gehst vom Schlimmsten aus. Meine Erfahrung im Bereich Doping - und nur darum geht es, es geht nicht um Kinderschaender oder sonstwas, Kirche im Dorf alssen - reicht mir, um eine Blossstellung als geeignete Massnahme anzusehen.

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 496778)
Wenn's nicht stimmt dann ist's für diejenigen, deren Namen da irgendwann als "Verdächtige" in den Ring geworfen werden eben nicht mehr lustig.

Where there is smoke, there is fire. Nirgendwo trifft fuer mich persoenlich diese Aussage so zu wie im Bereich Doping.
Warum sollte man denn nicht Doper veroeffentlichen? Das ist kein "Pranger", grosser Unterschied! Einen Sportler als Doper zu outen finde ich prima. Damit habe ich ueberhaupt kein Problem. Er ist doch nur (!) Doper im Sport!

topre 26.11.2010 15:41

Also ich hoffe auch, dass der besagte Artikel einiges falsch darstellt. Bin ja noch nicht lange und auch nicht tief in der "Szene", aber ich hoffe immer noch, dass es wirklich nur ein kleiner Bruchteil der Athleten ist. Für mich kann ich garantieren, dass ich noch nie unter Tabletteneinfluss (egal ob legal oder nicht) Sport gemacht habe. Weder früher Tennis noch heute Triathlon bzw. dessen Einzeldisziplinen. Meine einzige Kopfschmerztablette in den letzten 5 Jahren gab es vor 2 Wochen und der Grund war einfach: "zu tief ins Glas geschaut!" :Cheese: Und da war mir nicht nach Sport zumute.

PS: Statt eurer juristischen Spitzfindigkeiten sollte es eher um die Sache gehen!!!


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