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Begriffe des Lexikons
Hier werden die Begriffe des Lexikons erfasst, da nicht mehr alle in einen Beitrag gehen. Und mit Verlinkung ist es auch hübscher.
Bitte hier nicht reinschreiben, da ich nicht weiß, ob Arne mir die alleinigen Schreibrechte gibt. Danke /S. |
ABKACKEN, das – 1. fäkalsprachlich für „Scheitern“ im Wettkampf. Häufigstes Vorkommen: Wettkampfberichte. 2. ergiebiges und durchaus freudvolles Defäkieren, gerne während der Vorstartprozedur. Für die Forumspraxis: "Ich habe abgekackt" hat eine andere Bedeutung als "Ich bin abgekackt", da intransitive Verben mit "sein", transitive Verben jedoch mit "haben" gebildet werden. Als trennbares Partikelverb sagt man im Partizip II "Ich kackte ab" und nicht "Ich abkackte". - Habt ihr das verstanden?
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AEROHELM, der - aerodynamisch gestalteter Radhelm, auch als FREE-SPEED-GADGET verwendbar, allerdings mit dem Risiko, unversehens zur „Pickelhaube“ zu werden. Insbesondere bei Temperaturen von jenseits der 35° C gerne genutzt, um den Einsatz von ARMCOOLERN zu rechtfertigen, da der Wettkämpfer sonst überhitzen würde. Siehe auch EISTÜTE.
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ATHLETE’S GARDEN, der - neudeutsche Bezeichnung für den Zielbereich, in dem die ins Ziel kommenden und sich meist im Adrenalin-/Endorphinrausch befindlichen Finisher mit zahlreichen Dienstleistungen für ihre Qualen belohnt werden. Hierzu zählt man u. a. die Ausgabe von Getränken und Essen, Medaillen und anderen Finisher-Gaben, aber auch das Angebot von Duschen, Massagen und medizinischen Regenerationshilfen (siehe MEDICAL TENT). Meist auch der Ort, wo der innere Monolog des Athleten von "Nie wieder!" auf "War das geil, wann ist der nächste Wettkampf?!" umschlägt. Ein ATHLETE’S GARDEN wird auf allen großen Veranstaltungen angeboten. Bei den normalen Veranstaltungen im nächsten Ort wird es profan „Zielbuffet“ genannt.
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BIOPREN, der - Kurzform: Fett.
Wenn Greenpeace Dich nach der Schwimmstrecke nicht aus dem Meer lässt, dann weißt Du, dass Du Dir zu viel Winterspeck angefuttert hast. |
BENTO BAG, die – zu deutsch: Oberrohrtasche. Nein, kein anderes Wort für die Lümmeltüte eines Angebers, sondern eine zumeist aus vorgeblich aerodynamischen Gründen hinter dem Steuerrohr und auf dem Oberrohr platzierte kleine Transporttasche für Verpflegung bei längeren Wettkämpfen oder Radausfahrten.
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BOLLERN, das - für den Athleten extrem motivierendes Geräusch eines Scheibenrades (s. SCHEIBE), das insbesondere in von Mauern begrenzten Straßen auftritt. Der END-OF-THE-PACK-ATHLET kennen dieses Geräusch nur von Erzählungen des Verkäufers im Radladen seines Vertrauens, also leider nur vom Hörensagen.
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BORTEN, das - ein neuer Begriff, der den bisher verwendeten Begriff WANDERTAG ablöst. Die Wortherkunft bezieht sich hier auf einen Athleten, der in einem bekannten Triathlonforum den Nickname "BORT" trägt. Dieser Athlet hat zum wiederholten Mal während einer Langdistanz den Marathon entgegen vorheriger Ankündigungen mehr gehend als laufend, aber äußerst gut gelaunt zurückgelegt. Der positive Aspekt des BORTENs ist also, dass das Rennen nicht aufgegeben wird, sondern gehend (wandernd) beendet, also gefinished wird.
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BOTTLE LAUNCHER, der - für den Triathleten, der in einen CARBONHOBEL € 3.000 oder mehr investiert hat (aber mit lediglich einem Flaschenhalter), ein unerlässliches Transportgerät für Trinkflaschen, Reparaturteile und sonst mehr. Kann in Extremform ausschauen wie ein explodierter Fluxkompensator. Meist ist er ob der schlechten technischen Ausführung nur Abschussrampe für überzählige Radflaschen. Der BOTTLE LAUNCHER wird hinter dem Sattel montiert.
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CARBONHOBEL, der - das Must-Have-FREE-SPEED-GADGET des Triathlons im 21. Jahrhundert. Nicht aber für den Athleten bringen CARBONHOBEL entscheidende Vorteile, sondern für die Hersteller von Triathlonrädern. Für weniger als € 300 beim Ausbeuterbetrieb in Fernost hergestellt, lassen sich mit dem FREE-SPEED- und Gewichtsargument bislang ungeahnte Margen erzielen, da der END-OF-THE-PACK-ATHLET für den CARBONHOBEL ohne mit der Wimper zu zucken € 3.000 hinblättert. Das Rad ist wegen der FREE-SPEED-Theorie zumeist so auf Aerodynamik getrimmt, dass man an ihm nur noch einen FLASCHENHALTER anbringen kann und damit auf AEROBOTTLE und BOTTLE LAUNCHER zurückgreifen muss - welche die aerodynamischen Vorteile des CARBONHOBELS sofort wieder aufheben.
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CEP(s), die - allgemeiner Begriff für Kompressionssocken (eigentlich Markenname). Manchmal auch als "Sissisocken" bezeichnet. Erinnern stark an die Stützstrümpfe der von Krampfadern geplagten Menschen. Während Letztere diese zu medizinischen Zwecken tragen müssen, stolziert mancher Triathlet freiwillig damit herum, oft auch im beruflichen Alltag. Das Auftreten dieser Art von Triathlet-Spezies führt bei anderen Triathleten oft zum Verhalten des Fremdschämens.
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EIERMANN, der - umgangssprachlicher Begriff für Ironman-Triathlon, also der mit dem MDOT-Dingens da. Häufig kaltschnäuzig verwendet von Leuten, die so was schon öfter hinter sich gebracht haben, die aber immer noch auf so’n Blödsinn stehen...
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EINBRUCH, der – ein Athlet erzielt eine Split- oder Endzeit, die weit über a) der erwarteten Split-/Endzeit, b) der Vorjahresleistung bei etwa vergleichbaren äußeren und körperlichen Bedingungen liegt.
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EISTÜTE, die – umgangssprachlicher Begriff für AEROHELM, wegen der spitz zulaufenden Form. Weitere Verunglimpfungen sind Aeromütze, Eiswaffel.
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END-OF-THE-PACK-ATHLET, der - Athlet, der im letzten Drittel des Starterfeldes unterwegs ist. Überproportional häufig sind in Langdistanzrennen bei ihm CEPs sowie sämtliche GADGETS zu entdecken, die FREE SPEED versprechen.
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FREE SPEED, der – eine Theorie unter Triathleten, dass Geschwindigkeit auf dem Rad nicht nur durch fleißiges Training, nein, auch durch den Erwerb neuer GADGETS erkauft werden kann.
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DRAFTING, das - Verstoß gegen die Vorschrift, während des Radfahrens im Wettkampf zum Vordermann einen Mindestabstand von sieben bis zehn Metern (Nordamerika bzw. Europa) in Fahrtrichtung und 1,5 Metern seitlich einzuhalten. Interessantes und bisher noch ungeklärtes Phänomen ist, dass in der Geschichte der Sportart Triathlon DRAFTING grundsätzlich nur bei anderen Sportlern festgestellt wird und dass eine Ahndung generell ohne nachvollziehbaren Grund immer die Falschen trifft.
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FINISHEN, das - eingedeutschtes Wort aus dem Englischen, welches das Beenden eines Wettkampfs nach offiziellen Bedingungen bezeichnet. Kann auch bei anderen Sportarten angewendet werden.
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GADGETS, die - englische Bezeichnung für unnützes Technikspielzeug. Unter diese Kategorie fallen beispielsweise SCHEIBE, AEROMÜTZE, AEROLAUFRÄDER, CARBONHOBEL, BENTO BAG, BOTTLE LAUNCHER, AEROBOTTLE, uvm.
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GLAURUNG MACHEN, den - umgangssprachlich für: nicht trainieren. Wird oft von Personen angewendet, die großes THEORETISCHES POTENZIAL haben, aber eher "mit Feuereifer gegen die Wand rennen" oder sich auf Nebenschauplätzen verlustieren anstatt ihr THEORETISCHES POTENZIAL praktisch umzusetzen.
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ISOPLÖRRE, die - für den modernen Sportler unverzichtbares, im besten Fall isotonisches Erfrischungsgetränk, das im Wettkampfgeschehen von eifrigen Helfern gerne mal fälschlicherweise an Stelle von Wasser angereicht wird (oder vom verpeilten Athleten einfach verwechselt wird) und beim Über-den-Kopf-Schütten zu extremen Verklebungen führt.
ISOPLÖRRE kann man sich ganz leicht selbst herstellen, hier das Rezept zu "Natalies Maltoplörre". |
KARI, der – Kurzform für Kampfrichter (männlich/weiblich). Meist Motorradtourist, manchmal auch verkappter Türsteher: "Mit dem Helm kommst Du hier nicht rein ..."
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KEKOISMUS, der - eine kaum bekannte Glaubensrichtung, die entgegen dem Triathlon-Mainstream das Schwimmen als ernsthafte Disziplin ansieht. Ist häufig verbunden mit ernsthaftem und intensivem Technik- und Tempotraining. Es bestehen Gerüchte, dass die Anhänger des KEKOISMUS sich ab und an in SIFI einfinden, um ihren grauenerregenden und kaum zu beschreibenden Ritualen zu frönen.
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KIENLE MACHEN, den - Begriff zur Beschreibung eines unter Ironman-Rookies weit verbreiteten Verhaltens, nämlich trotz aller Warnungen den Marathon mit Kurzdistanzgeschwindigkeit anzulaufen, um dann gegen Kilometer 20 mit der harten Realität eines Marathons konfrontiert zu werden. Meist verbunden mit einer zweiten Marathonhälfte, die über 20 Minuten länger ist als die erste. Im Gegensatz zum BORTEN wird das Debut Rennen aber trotz des EINBRUCHS noch in einer überragenden Zeit gefinished.
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KINDERPORTIONEN, die - werden die normalen Portionen in Restaurants von ausgehungerten Triathleten genannt. Ein anderer Begriff ist SENIORENTELLER. Weibliche Gäste werden beim Anblick einer solchen KINDERPORTION zur reißenden Bestie, ähem zum Hai . Der kaum zu stillende Hunger setzt bei Triathleten hauptsächlich nach dem SCHWIMMTRAINING ein.
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KNICKLICHT-FINISH, das – ist denjenigen vorbehalten, die weit nach Anbruch der Dunkelheit im Rahmen einer Langdistanz das Ziel erreichen. Die Athleten bekommen bei Dämmerung einen phosphoriszierender Lichtstab in die Hand gedrückt. Dies geschieht, damit sie nicht über den Haufen gefahren werden, der Veranstalter etwaigen Schadenersatzklagen entgeht und weil liegende Athleten mit Knicklicht einfach besser zu orten sind. Um das Phosphoriszieren zu aktivieren, muss der Stab geknickt werden.
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LAKTATDUSCHE VERPASSEN, die - der harte Antritt, der lästige Konkurrenten abschütteln soll. Der Begriff wurde geprägt vom Profitriathleten Sebastian Kienle bei seinem LD-Debüt in Roth. Nicht zu verwechseln mit DEN KIENLE MACHEN.
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LANDSTART, der – circa 2.000 Bekloppte rennen nach dem Startschuss zeitgleich ins Wasser, um ja keine Sekunde zu verschenken. Führt meist zur PRÜGELEI.
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LAUFENLASSEN, das - ein Begriff mit doppelter Belegung: 1.) die Ausübung auf dem Rad dient der LUTSCHER-Abwehr, was per Sportordnung verboten ist, aber hey wenn die KARI‘s das LUTSCHEN nicht sehen, sehen sie auch das nicht. 2.) allgemein für das öffnen jedweder Bremse, sei es am Rad oder im Kopf. Wenn man es LAUFEN LÄSST, ist man im FLOW.
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LUTSCHEN, das - verächtliche Bezeichnung des DRAFTING. Ein LUTSCHER ist also ein Triathlon-Teilnehmer, welcher die Tätigkeit des DRAFTING exzessiv ausübt. Hier ist der vehemente Auftritt von KARI’s gefragt.
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MDOT, der – künstliche Erweiterung des Alphabets. Ein „M“ mit einem Punkt oben drauf, der den Rennen unter dem Label IRONMAN als Logo dient.
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MEDICAL TENT, das - Treffpunkt aller schwächelnden Langdistanzfinisher, denen entweder schwarz vor Augen ist, die das Pipi nicht mehr halten können oder die einfach hemmungslos in der Gegend rumkotzen.
In aller Regel ein sehr großes Zelt mit Ärzten, Sanis und jeder Menge Infusionsbuddeln, wo unter Ausschluss der Öffentlichkeit ohne Hemmungen Heldentaten gesponnen werden, die keinen Vergleich zum besten Anglerlatein scheuen müssen. |
NASENPFLASTER, das - ein Klebestreifen, der die Nasenflügel anheben und damit die Sauerstoffversorgung verbessern soll. Ein Trend, der nach wie vor in verschiedensten Sportarten anhält.
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NEOPREN, der - Kurzform: NEO. Ein Schwimmanzug aus geschäumten Chloropren-Kautschuk. Bestimmungsgemäß ein Kälteschutz für Athleten ohne BIOPREN, faktisch aber durch den vorhandenen Auftrieb eine Schwimmhilfe für jene Triathleten, die auch gerne mit PULL BUOY trainieren. Der NEO darf gemäß der Bestimmung bis zu einer definierten Wassertemperatur im Wettkampf benutzt werden. Es gibt Gerüchte, dass - um diese Wassertemperatur stets zu unterschreiten - einige Veranstalter der Wettkampfleitung besonders kalibrierte Thermometer zur Verfügung stellen.
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NIEMAND, der - wird im Triathlon nicht weiter beschrieben, da es niemand interessiert.
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OLD SCHOOL, die – jene Glaubensrichtung und Fraktion unter Triathleten, die den modernen Errungenschaften und Entwicklungen im Triathlonsport skeptisch gegenüber steht und sich lieber auf ursprüngliche Werte und Materialien besinnt. Vertreter der OLD SCHOOL sind u. a. durch ihre Wettkampfbekleidung (Badehose und Oberteil statt Einteiler/Tri-Short mit Top) erkennbar und starten gern auch auf einem klassischen Rennrad. Wird auch als Adjektiv genutzt: Jemand ist „OLD SCHOOL“.
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PANIKBRUST, das – eigentlich nur in Wettkämpfen zu beobachtender Schwimmstil, dem oft die SCHNAPPATMUNG vorausgeht. Der PANIKBRUST schwimmende Triathlet befindet sich längst nicht am Ende des Feldes, er zeichnet sich durch angstvoll geweitete Pupillen und die Unfähigkeit, das Gesicht ins Wasser zu tauchen, aus. Man vermutet einen Zusammenhang zwischen der Wassertemperatur und PANIKBRUST. Je niedriger die Temperatur, umso niedriger ist die Auslöseschwelle.
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PENALTY, der - grundsätzlich zu Unrecht verhängte Zeitstrafe für einen Triathleten, der für eine Missachtung des DRAFTING-Verbots bestraft wurde.
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PONY RAUSLASSEN, das - vorzugsweise in Wettkämpfen alles, aber auch alles geben. Ab und zu erscheint das PONY auch bei RTFs, um die ahnungslosen Mitfahrer zu ZERSÄGEN. Während eines Wettkampfs ist lautes Atmen und Keuchen sowie Sabbern gestattet (wir sprechen immer noch vom ZERSÄGEN, nur dass keine Missverständnisse aufkommen); bei RTFs allerdings ist es tunlichst zu unterdrücken, um somit die Mitfahrer zu verunsichern.
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POSEN, das - vor allem in Trainingslagern sowie in den Tagen vor Saisonhöhepunkten bis hin zum CHECK-IN anzutreffendes auffälliges Imponiergehabe von Triathleten, vergleichbar mit dem Aufschlagen der Schwanzfedern zum „Rad“ beim Pfau (Pavo cristatus). Damit wird versucht, Fressfeinde abzuschrecken und Gegner in die Flucht zu schlagen. POSER sind nahe Verwandte des TRAININGSWELTMEISTERS.
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