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Fährt Andreas Raelert in ein neues Zeitalter?
![]() Fährt Andreas Raelert in ein neues Zeitalter? Von Arne Dyck Die Sensation des Ironman Germany 2010 war die Erkenntnis, dass Andreas Raelert der mit Abstand stärkste Radfahrer auf der Langstrecke ist. Seine Radzeit war von einem anderen Stern. » Weiterlesen… |
Schön, dass du das klar ansprichst, nicht in die Doping-Richtung zu gehen.
Haben sich außer der Umleitung von 3 km gegenüber der 2006er-Strecke noch andere Teile der Strecke (wesentlich) geändert? Ansonsten halte ich 7 Minuten für 3 km bei einem 42er-Schnitt für übertrieben. Eher 4-5 Minuten. Zudem war es 2006 nach meiner Erinnerung schwül und es gab zwischendurch richtig fette Schauer. Ich glaube aber auch, dass ein Ex-Kurzdistanzler in seinen ersten Nicht-Lutscher-Rennen einiges an Steigerungspotenzial auf dem Rad haben dürfte. Man sieht ja auch in Buschhütten immer wieder, wie Leute von der Kurzdistanz (z.B. Maik Petzold) ihre Minuten fast ausschließlich auf dem Rad aufgebrummt bekommen und beim Schwimmen/Laufen ganz weit vorne dabei sind. |
Wie war denn der TV-Motorrad/Rennleitung etc. 'support' im Vergleich zu sonst?
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Wie Arne schon in seinem Text mit den 5000m Zeiten anklingeln lässt, vermute ich, dass wir bald öfter Radzeiten unter 4:20 sehen werden.
Ich überlegen schon die ganze Zeit, wo ich vor ca. einem Jahr einen Artikel über die Steigerungen in der Leichtathletik gelesen habe. In dem Bericht wurde dargestellt, dass über Jahrzehnte eine bestimmte Schallmauer über eine Mittelstrecken-Distanz? nie unterboten wurde und als der erste dann die Schallmauer unterboten hatte, haben es aufeinmal schlagartig sehr viele geschafft. In diesem Fall scheint der Kopf der limitierende Faktor zu sein. |
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Manchmal ändern sich so langfristige Konstellationen, dann sind plötzlich wieder ganz neue Möglichkeiten offen ... :Lachen2: Ich weiß nicht so recht ... die plausibelste Erklärung für solche kollektiven Schallmauer-Durchbrüche wollen wir ja nicht schon wieder im Kreis herum treiben ... :cool: Suchen wir also was anderes ... hat Frodeno nicht schonmal rausgestellt, daß Olympioniken prinzipiell etwas härter wären als der schnöde Standard-Ironman ? Vielleicht liegt's ja daran ? Bisher ist es ja auch erstmal eine einzelne herausragende Leistung, nicht wahr ? "Neue Ära" bleibt damit erstmal Spekulation. Mal sehen ... |
Also ich fande die Bedingungen dieses Jahr nicht einfach. Es hat ganz schön geblasen, insbesondere auf der zweiten Radrunde. Ich glaube aber schon, dass die eigentliche Strecke dieses Jahr schneller geworden ist, da Großteile der Straßen komplett neu asphaltiert wurden. Trotzdem ist die Leistung angesichts der verlängerten Radstrecke der Hammer...
Die Leistungen der beiden Raelertbrüder machen mir Angst. Ich hoffe es geht alles mit rechten Dingen zu, aber diese Illusion ist ja schon zigmal geplatzt. |
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Und sollte der Level doch mal jenseits des Linearen ausschlagen, dann hilft retrospektiv halt leider auch oft der Blick auf die Dopingentwicklung (zB Radsport 1992). |
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Natürlich stellt man sich irgendwann die Frage, woher die Leistung kommt. Gerade wenn sie so ausfällt, wie dieses Jahr in Frankfurt. Von der Temperatur und dem Wind war es zwar fast optimal, aber das alleine reicht ja nicht als Erklärung. |
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Es war eine gängige Distanz, also nichts über 1 Meile oder ähnliches. Ich hatte gehofft, den Bericht bei eineistags.spiegel.de gelesen zu haben, aber da war es schheinbar nicht. Vermutlich fällt es mir nachher beim Autocorso ein :Cheese: |
Ich hab großen Respekt vor den Jungs, die von der Kurzdistanz kommen!
Da wurde schon vor Jahren mit Köpfchen trainert, wo auf der LD (fast) nur Talent und Kilometer entscheidend schienen... Haile machts ja auch beim Marathon vor...:Huhu: |
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Zudem sind sie häufig ausgeglichener in allen 3+1 Disziplinen (Wechselzone). Gerade die Raelerts. |
Die Jungs, die auf Lang frueher was gebracht haben und davor NICHT auf kurz gut waren, kannst Du doch aber an einer hand abzaehlen. Faris, Bracht, aeh...
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Also konret Draftathleten, denn Kurz-WM-Teilnehmer aus den 90ern gab's ja vorne genug. Olympia hat zu einer Professionalisierung gefuehrt, das stimmt natuerlich. Mit allem drum und dran.
Andererseits aber weder die Olympioniken von 2000 noch die von 2004 oder gar 2008 dominieren die Langstrecken. 2000 CAN GOLD Simon Whitfield 1:48:24 2000 GER SILVER Stephan Vuckovic 1:48:37 2000 CZR BRONZE Jan Rehula 1:48:46 2004 NZL GOLD Hamish Carter 1:51:07 2004 NZL SILVER Bevan Docherty 1:51:15 2004 SUI BRONZE Sven Riederer 1:51:33 2008 GER GOLD Jan Frodeno 1:48:53 2008 CAN SILVER Simon Whitfield 1:48:58 2008 NZL BRONZE Bevan Docherty 1:49:05 Genau genommen bleiben sie halt lieber so lange wie noetig auf kurz. Finanziell logisch, oder? |
Was mich wundert ist die Tatsache, dass Andreas Raelert vor einem Jahr in Frankfurt eine Zeit von 4:26h fuhr und später sagte, er habe sich mitreißen lassen und etwas überzockt. Auf Hawaii machte er dann alles richtig, fuhr etwas langsamer (als z.B. Timo Bracht), blieb damit innerhalb seiner Möglichkeiten und machte ein super Rennen.
Vor diesem Hintergrund ist eine alles-oder-nichts-Taktik mit einer Soloflucht ab Radkilometer 1 für einen Spitzenläufer sehr bemerkenswert. Ich hätte ihn gerne gefragt, wie er zu dieser Entscheidung gekommen ist und woher er das Selbstbewusstsein dafür genommen hat. Aus den Radleistungen der Vorbereitungswettkämpfe kann es meiner Meinung nach nicht kommen. Ich hoffe, er wird in Zukunft eine unserer Einladungen für eine Live-Sendung annehmen und uns über diesen großen Tag aufklären. Grüße, Arne |
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Es muss eine Kombination aus optimalem Training und perfekter Wettkampf gewesen sein. Erstaunlich ist es aber auf jeden Fall. |
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Ach Du warst die Nervensaege im Gespraech mit Macca.
Dann ist es doch klar, wo er die 10min. herhat. |
man sollte vielleicht auch bedenken das Raelert 2009 in Frankfurt Schon einen der Schnellesten Marathons gerannt ist wenn man seine 5 min...toilettenpause Herrausrechnet. Dann kommt man ebenfalls auf Timo's 2:43 von daher kann man sagen -10 min rad +10min Lauf = das selbe in Grün, +den Riesen Taktischen "Schocker" :).
Außerdem Kaufe ich Raelert diese "Spontan" Story nicht ab. Ich denke das es ihn gewurmt hat (wie seinen kleinen Bruder auch schon) das er Rennen angeblich "nur" im Laufen gewinnen kann. Auch Traue ich ihm zu diese neue Taktische Waffe nicht in Erding oder der Schweiz zu "verraten" Viel Platz für Spekulationen !:) Fest Steht jedoch das Raelert jetzt der heißeste Kanditat für Hawai ist das er Schwimmen kann (MUSS man in Hawaii drauf haben) Und dann hält er alle Taktischen Zügel in der Hand.... :) P.s. ich sehe eher die "neue" Ära darin das das Niveau einfach zu hoch wird als das eine Stärke reicht um das Rennen zu Gewinnen. Die Zukunft liegt bei Leuten die das Rennen in Beiden Land Disziplinen Gewinnen können. |
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wärs ein Österreicher, gings zumindest für dude nur in eine richtung.
ohne etwas unterstellen zu wollen. |
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kam AR eigentlich als erster aus dem Wasser, bzw. ist er als erster
mit dem Rad raus? Seine Radleistung ist ohne Zweifel nicht die schlechteste. Interessant die Frage, ob er den Marathon noch hätte schneller rennen können. So bleibt nur Spekulation: Wenn er gemusst hätte, ja dann wäre auch ein Marathon in 2:46 drin gewesen. So aber konnte er "locker" nach Hause laufen. Man wird es nie erfahren. |
Man kann meiner Einschätzung nach nicht einfach Rad- gegen Laufleistung eintauschen und gegeneinander aufrechnen. Denn man bewegt sich auf dem Rad bereits an der Grenze dessen, was der Fettstoffwechsel hergibt. Das sind Leistungen von 285 Watt bei Leuten wir Bracht oder Al-Sultan und 300 Watt bei den absoluten Top-Bikern wir Stadler. Steigert man das auf durchschnittlich 310-315 Watt, und von dieser Leistung muss man ausgehen, verlässt man seinen Fettstoffwechsel und ist nach kurzer Zeit vollkommen leer.
Aus diesem Grund fährt niemals, bei keinem einzigen Rennen über die Langdistanz, ein Radfahrer der Leistungsklasse eines Cameron Brown spontan bei Normann Stadler mit, wenn der mit 300 Watt unterwegs ist. Es geht nicht. Entweder hat man 300 Watt drauf oder nicht. Und Andreas Raelert bewegte sich mit schätzungsweise 310-315 Watt in einer eigenen Liga. Grüße, Arne |
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Moin Arne, zur weiteren Einschätzung der Radleistung mal der Bericht von einer Szene, die sich Sonntag bei ca. Radkilometer 18 (Hanauer Landstraße): abspielte: Timo B. zum KR der Führungsgruppe: "Wo ist denn das Führungsfahrzeug? Das muss bei uns sein, wir führen doch!" KR: "Hmmm... kann sein, wir schauen mal nach." Motorrad mit KR gibt Gas, fährt vor & findet ca. 2km wieter vorn das Führungsfahrzeug. Aber Uups! Da ist noch wer, nämlich Andreas R. Als diese Nachricht dann der Gruppe überBracht ;) wurde waren die sehr überrascht, das hatten sie nicht mitbekommen. Und: Wie man Timos Aussagen nach dem Rennen entnehmen kann, wurde in der Gruppe gebummelt. Das mag für Frank V. und ein paar andere anstrengend gewesen sein, aber Macca & Timo sind die ersten 140km niemals Anschlag gefahren. Was die Radleistung von Andreas weiter relativiert sind folgende Dinge: 1. War die Strecke wegen der Umleitung keine 5, sondern "nur" 3,5km länger. 2. War für frankfurter Verhältnisse fast perfektes Radwetter. Bis 12h keine 25°. Kein Wind auf Runde 1 und kaum mehr Wind auf Runde 2. 3. Die 4:33h, die die Gruppe gefahren ist, ist auch unser Nopogobiker gefahren. Ja, Alex ist ne Radrakete, aber es gibt, wir haben das bei der Vorbereitungs-MD gesehen, auch Amateure, die noch ne Ecke schneller fahren. Alex war in den letzten Jahren immer ca. 15min langsamer als die Spitze, das kommt auch dieses Jahr hin. Fazit für mich: Ja, 4:20h sind fix, aber ne übermächtige Leistung ist was anderes. Due Gruppe hat schlicht verpennt, dass Andreas rausgefahren ist und drauf gehofft, dass der wie 2009 hinten raus auf dem Rad hochgeht. Für mich hat das sehr viel von Hawaii 2004 als sich die Läufer gegenseitig belauert haben und erst zu spät merkten, dass der Normann jetzt 18min Vorsprung hat. Selbst schuld! |
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Ich glaube einfach auch, dass die "kurzen Jungs" die ganze "lange Szene" dermaßen aufmischen werden, dass solche Zeiten dan "normal" werden. Wie ein Vorschreiber schon geschrieben hat, dass hier eventuell noch andere Trainingsmethoden einfließen, an die sich die Athleten noch nicht herangewagt haben (zu schnell, zu hart,...) bzw. dran gedacht haben. Die Anzahl der KD Athleten wird immer länger werden und somit könnte es passieren, dass Zeiten unter 8h normal werden, Diese Athleten besitzen einfach die Grundschnelligkeit, die sie auf die lange Distanz übertragen. |
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selbst schuld ist richtig. |
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was hältst du von der vorstellung vom marino am sonntag in klagenfurt? 4.18.29 + 2.42 (2.runde schneller als die erste). und den allergrößten teil allein von vorne |
@Hazelman:
Timo hat die Aussage, es sei in seiner Gruppe gebummelt worden ("Kaffeefahrt") später zurückgenommen. Ihm war das im Rennen so erschienen, weil seiner Gruppe so große Zeitrückstände zugerufen wurden. Das Tempo war jedoch hoch, was auch die SRM-Geräte zeigen. In der ersten Radrunde gab es Gegenwind bis zum Wendepunkt. Timo Bracht und andere Top-Athleten sind die Umfahrung der Baustelle im Training gefahren. Sie sagten mir, das Stück würde 7-8 Minuten kosten (es geht bergauf, in der Abfahrt sind ein paar Ecken). Meiner Einschätzung liegt diese Extrazeit zugrunde und nicht 3,5 oder 5 Kilometer. Grüße, Arne |
Als Normann 2006 fuhr, waren die Verhältnisse viel schwieriger, da es in mehr als einem Drittel der Radstrecken nicht regnete, sondern aus allen Wolken schüttete!!! Ich sah einige Leute von der Strecke fliegen.
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Wenn die nicht gebummelt sind, und das war der Eindruck des KR wie des Motorradfahrers der KR der Spitzengruppe, dann erklär mir mal bitte, wie unser Nopogobiker von 2009 (4:24 vs. 4:36)auf 2010 (4:33 vs (3:34h) den Unterschied zwischen sich und Timo von 12min auf 1min reduziert? Ist Alex so viel besser geworden? Volle Kanne sind die jedenfalls nicht gefahren! |
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jedoch war es beindruckend wie er das rennen kontrolliert hat. |
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Fest steht, dass bis jetzt noch niemand in Frankfurt so schnell Rad gefahren ist wie Andreas Raelert am vergangenen Sonntag. Der Radrekord auf verlängerter Strecke ist bemerkenswert. Grüße, Arne |
Ich kann ein paar Zahlenspiele beitragen, natürlich völlig wertfrei:
Leistung Bracht 2010: 285 Watt, Schnitt 40,7 km/h errechnete Leistung Raelert 2010: 323 Watt, Schnitt 42,4 km/h errechnete Leistung Raelert 2009: 285 Watt, Schnitt 40,7 km/h Natürlich sind bei diesen Berechnungen Unsicherheiten dabei, aber diese könnten auch den Unterschied noch größer machen. Die Leistungssteigerung von Andreas Raelert ist "outstanding", egal wie der Rest gebummelt hat oder nicht. Timo Bracht hat den Zeitunterschied der Strecke im Vergleich zum Vorjahr penibel ermittelt und 7 Minuten angegeben. Der Streckenunterschied betrug 4,4 km. Gruß Jürgen |
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Ok, Du kannst es nicht wissen. Aber das Motorrad hatte einen schweren Unfall hinter der Burg. Als ich auf die Verfolgergruppe aufgefahren bin, waren die Abstände zwischen den Sportlern grenzwertig. Als ich auf der Höhe von TB und er mich anguckte, hatter er Angst, wohl eine Karte zu bekommen. Der Blick war einzigartig. |
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