![]() |
Spiegel-Thema: Debatte über Unternehmenskultur
Ein paar Passagen aus dem Text http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...88162,00.html:
- Es gibt Menschen, die sind oben; das sind Gewinner. Und Menschen, die sind unten; die Verlierer - Führungskräfte nutzen ihre Macht dafür, nichts mehr hinzulernen zu müssen ... Neun von zehn deutschen Arbeitnehmern fühlen sich laut einer Gallup-Umfrage emotional mit ihrer Firma nicht verbunden, sieben von zehn beklagen, am Arbeitsplatz "nicht als Mensch" behandelt zu werden!! Besonders den letzten Abschnitt finde ich sehr bedenklich. 'Früher' war das anders. Man ging Jahrzehnte in der gleichen Firma schaffen, hatte natürlich auch seine Probleme, aber die wurden untereinander ausgeräumt. Und wenn's nicht mehr paßte? Dann halt der Wechsel. Für die, die blieben, war man meist 'mutig'... Der Chef kannte einen meist noch persönlich, Weihnachten machte er seine Runde und sprach mit jedem. Heiratete man, war ein kleiner Umtrunk üblich, wurde man Eltern, gab's etwas persönliches zur Erstausrüstung oder einen Umschlag (hieß bei uns 'Deckgeld'...:Cheese: ) und beim Jubiläum wurde man mit dem Chef-Daimler von zu Hause abgeholt... Rituale, die es heute nicht mehr gibt. Der Chef ist ein Turnaround-Manager, dem die Mitarbeiter egal sind. Kollegen sind von heute auf morgen nicht mehr da: Dauerkurzarbeit, dann arbeitslos, dann Harzer... Und so weiter und so fort... Wie erlebt ihr diese Themen an euren Arbeitsplätzen..? |
[Schlagt mich für meine Meinung]
Ich denke, dass ist alles eine Frage des Alters. Es ist heute nicht besser oder schlechter als "früher" (wie ich dieses Wort verabscheue), sondern nur anders. Wenn man aber viele Jahre an etwas gewöhnt war, nimmt man jede Veränderung so wahr als WÄRE früher alles besser gewesen. Dieses ganze "gejammere": früher war alles besser ist nichts weiter als eine Entschuldigung für mangelnde persönliche Weiterentwicklung. Die großen Philosophen haben schon vor 2000 Jahren prophezeit, dass alles bergab geht weil es immer schlimmer wird und so weiter und so fort ---- und es gibt uns immer noch und ALLEN!!! geht es besser als früher, nur die persönliche Wahrnehmung ist eine andere und deswegen sieht man das meist nicht ein. [/Schlagt mich für meine Meinung] Wenn ich mich am Arbeitsplatz nicht wohl fühle bin ich in der falschen Firma und sollte Sie wechseln. Da kann ich jetzt bloß ein anderes Vorurteil vorholen: Dafür sind die Deutschen zu unflexibel und haben zu viel Angst vor Veränderung (was wiederum die Verbindung zum Alter und obigem Absatz darstellt). André, 27, der heute auch den Kopf schüttelt wie er "früher" war, und deswegen entschieden gegen diese "Geschichtsverklärung" ist. Und jetzt dürft ihr :quaeldich: |
Zitat:
Da sind alle auf längeres Bleiben bis zur Rente eingerichtet. Okok, der Chef hat keinen Daimler, mit dem man abgeholt werden könnte;- er hat gar kein Auto und als meine Kollegen Kinder kriegten, gabs den Laden noch nicht. Wahrscheinlich gehören meine Kollegen (und ich) damit zu den 10 bzw. 30% die sich emotional verbunden und als Mensch behandelt fühlen...:Lachen2: Und morgen darf ich wieder hin, froy...:) |
Zitat:
War früher alles besser? Keine Ahnung, so alt fühle ich mich noch nicht. :cool: Gruß Meik, der nicht erwartet im gleichen Job bis zur Rente zu bleiben |
Wenn man, so wie ich mich derzeit, sich bei seiner Arbeitststelle wohlfühlt, bezeichnet man diese als Arbeitsplatz, dabei identifiziert sich der AN mit dem Unternehmen.
Bei Arbeitsstellen an denen man sich nicht wohlfühlt, die man nur angenommen hat, um Arbeit zu haben bezeichnet man als JOB! So jedenfalls definiere ich, diese Arbeitsplatzgeschichte für mich. |
Zitat:
mit 27 bist du ja auch noch in dem alter, den andere mit "früher" meinen :-) und ich kenne deine persönlichen verhältnisse nicht, könnte mir aber vorstellen das die meinungen was flexibilität und veränderung angeht, zwischen einem gerade fertig studierten alleinlebenden mitzwanziger und einem 40jährigen familienvater mit 2 kindern und haus unterschiedlich interpretiert werden......... |
Ich denke der Knackpunkt ist der Verdrängungswettbewerb . Nur grosse Unternehmen können noch überlegen , weil der Wettbewerb viel grösser geworen ist las z Bsp noch vor 10 Jahren . (z bsp durchs Internet ) . Die Margen werden kleiner , die Kosten steigen ...das bricht einem kleinen Unternehmen das Genick . Das Kaufverhalten hat sich dadurch verändert , das ist Fakt . Die Menschen sind immer noch die gleichen ..Das erkannt man an dem Gejammere ,das früher alles besser war :Cheese: ...(also zum Beispiel der Krieg , oder die Planwirtschaft in der jeder Arbeit hatte ,die RAF usw..... ;) )
|
Zitat:
Meine Flexibilität schränke ich auch gerade ein (Haus) und alleinlebend bin ich auch nicht, hab sogar wegen der Beziehung (unter anderem) den Arbeitsplatz gewechselt, aber auch da bin ich der Meinung, dass man flexibel bleiben muss. Sicher steckt in dem Haus viel Eigenes (Relativ viele Eigenleistungen), aber wenn die Situation es erfordert kann man ein Haus auch wieder verkaufen und wenn man nicht totalen Mist gebaut hat dann auch mit nicht ganz so großen Verlusten oder Gewinn, je nach Zeitspanne die zwischen Erwerb und Veräußerung liegt. Dinge kommen und gehen, oder um es mit Holgers Worten zu sagen: "wer nicht variiert stagniert" ;) |
Wenn noch ein Plätzchen frei ist, reihe ich mich bei den 10 bzw. 30% ein, denen es gut geht :Huhu:.
Dass ich zum arbeiten und nicht zum umsorgt werden zur Arbeit gehe, ist für mich normal. Aber ich werde nicht unmenschlich behandelt. Emotionale Bindung zur Firma? Es macht mir Spaß, für DIESE Firma zu arbeiten, ohne dass ich ihr deshalb eine lebenslange Zusage geben würde. Bei uns gibt es auch kein Hire&Fire. Ich stimme Superpimpf in seiner Meinung zu. Wobei viele der unzufriedenen Leute auch in einer anderen Firma unzufrieden sein werden. Thorsten, der anscheinend in einer besseren Welt lebt oder das ganze schlechte einfach nur nicht wahrnimmt |
interessant auch diese Textpassage:Huhu: :
Die abgeschlossenen Zirkel der Macht erinnern stark an die studentischen Korporationen von früher, nur dass an Stelle der Mensuren als Männlichkeitsritual Marathon- oder Triathlon-Wettkämpfe getreten sind.:cool: |
Zitat:
Auf der einen Seite ist das Leben als Arbeitnehmer rauher geworden, auf der anderen Seite hat man auch mehr Freiheiten. Amerikaner sagen schon lange "It´s just a job" oder "it´s business, not private" und wir kommen zum Glück (meiner Meinung nach) auch dahin oder sind länst dort. |
Naja, so ganz einfach ist es nicht.
Die Zeiten haben sich schon gewandelt. Wir sind Teil eines Konzerns. In guten Zeiten erhält der Konzern Rendite für sein eingesetztes Kapital. Das sind 8%. Wo die Gewinne hingehen weiß ich jetzt nicht so hundert Pro. Ich liege aber glaube ich nicht so falsch wenn ich sage das der Konzern dann auch noch Teile des Gewinns bekommt. Wir bekommen Gehalt / Urlaubsgeld und erfolgsabhängige Einmalzahlung (Weihnachtsgeld). Letztes Jahr haben wir angeblich ein minus von 1 Mio gemacht. Was fällt dem Betrieb ein? Genau, er kommt zum Arbeitnehmer, sagt das es schlecht läuft und gespart werden muß. Jetzt ratet mal wo gespart wird. Nicht bei der Rendite des Konzerns, sondern bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld, und noch so ein paar Kleinigkeiten. |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
Ansonsten fühle ich mich auch sehr wohl in meinem Job und auch mit der Firma - genau es ist dennoch nur ein Job. Naja und unser Chef hat sich auch nach Bekanntgabe einer Umsatzredite von über 5% im letzten Jahr hingestellt und eine Nullrunde für alle wegen der Wirtschaftskrise angekündigt. Blumig begründet selbstverständlich... :Blumen: |
Zitat:
Zitat:
|
Zum Artikel und dessen Schreiberling. Platt, Stammtischniveau, unspezifisch. Der Autor versieht er die kritisierte Klientel mit geistigen Ergüssen in Lifestylemagazinchen. Er war beim Stern Ressortleiter für die Bereiche Ausland sowie Unterhaltung und Medien. Er war Redaktionsleiter der Computer-Zeitschrift "konrad", Autor bei "Tempo" und "Max". Heute schreibt er für Magazine von "GQ" bis "Emma", von "Player" bis "Best Life", entwickelt Magazine und TV-Formate. Quasi embedded Berufsbetroffener. Sehr schwierig.
Zum Thema. Zu dem was in den letzten Jahren abgelaufen ist, kann ich nur sagen, willkommen im echten Leben. Nirgendwo auf der Welt (vielleicht in Schweden) findet man eine solche Versorgungsgesellschaft wie in D. 6 Wochen Urlaub, x-Monatsgehälter, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc. die soziale Hängematte ist gewaltig und einer der Gründe, weshalb die deutsche Wirtschaft immer wieder durch unnötige Krisen geht. "Früher" und damit meine ich die Jahre 1978 bis Ende der 80ziger Jahre, war es tatsächlich anders. Private Telefonate während der Arbeitszeit auf Firmenkosten z.B. waren undenkbar. Personalentwicklung ein Fremdwort. Da hatte ich um Punkt 7 Uhr auf der Matte zu stehen und bis 17.30 Uhr wurde stramm gearbeitet. Überstunden? *haha* Dank fehlendem Internet, Email etc. gab es wenig was einem ablenkte und sobald man mal länger als 5 min. mit einem Kollegen schwätzte, gab es missbilligende Blicke und dann eine deutliche Ansage bezüglich der noch zu erledigenden Arbeit. Heute, behaupte ich, wird deutlich weniger gearbeitet. 50% schätze ich, verbringen ihre Arbeitszeit mit privaten Dingen. Das sieht man u.a. auch an den postings in den diversen Foren, Blogeinträgen etc. Und das was an Arbeitsqualität geliefert wird ist unter aller Kanone. Mir kann es nur recht sein, immerhin ernährt das die Beratungsbranche. Nein, ganz ehrlich, dieses Rumgejammere ist peinlich. Richten wir uns auf eine strammere Gangart ein, die "anderen" sind uns in Sachen Überlebensstrategie und Zielorientierung deutlich voraus und damit meine ich Menschen und keine Firmen. Und, eine solche Unzufriedenheit wie hierzulande findet sich selten. Mehr Selbstverantwortung hilft in vielen Lebensbereichen weiter. |
Zitat:
Zitat:
Zitat:
André |
@dasOe
Liege ich so falsch, wenn ich sage das zuerst bei den AN gespart wird bevor ich den Geldgebern die Dividende kürze? Ist das gerecht, das diejenige die Geld investieren Ihre Rendite bekommen, aber diejenigen die Arbeit investieren die Löhne gekürzt bekommen? Das läuft früher oder später auf die Zweiklassengesellschaft hinaus. |
@Aussunda: und was willst Du damit sagen? Das die Welt ungerecht ist *ui* ... nix Neues ...
Zweiklassengesellschaft? Hatten wir je was anderes? Selbst im real existierenden Sozialismus gab es die ... Wenn sich etwas in meinem Leben ändern soll, muss ich meinen Hintern bewegen und nicht darauf warten, dass mir das jemand abnimmt. |
Zitat:
wenn dadurch ein Trainingslager nicht gemacht werden kann wenn die neue Triamaschine nicht bezahlbar ist wenn die 400€ Startgeld wirklich zu hoch sind wenn man sich aufs wesentliche zu reduzieren bereit ist, dann gings deutlich einfacher mit dem "Chef! dann rutsch mir doch den Buckel runter" man hat aber Schiss vor Verlust des Luxus --- ansonsten... und da bin ich sicher, wäre der Arbeitnehmer auch mal wieder ganz schnell am längeren Hebel---weil ohne die kann der dollste Manager nix zu stande kriegen |
Zitat:
und alles von DasOe's und Superpimpf's erstem Beitrag. |
Zitat:
Zitat:
Sicher, damals wurde nicht während der Arbeit im Internet gesurft, aber wurde wirklich mehr = besser = effektiver gearbeitet? Projektarbeit am Wochenende? Für meine Eltern und alle anderen ihrer Generation undenkbar. Arbeitszeiten nach 18.00 Uhr? Aber doch wohl nur mit Nachtzuschlag. Arbeiten auf dem Bau bei Nieselregen? ABer doch nicht 1970-1980. Damals gab es ja Schlechtwettergeld. |
Die "soziale Hängematte" finde ich gut und wir sollten glücklich sein sie zu haben. Aber sie kostet halt auch schlicht gewaltige Summen die bezahlt werden wollen. Die hohen Lohn(neben)kosten sind einer der Hauptgründe warum in den letzten Jahren bis Jahrzehnten immer mehr Produktion ins Ausland verlagert wurde.
Bei Arbeitszeiten finde ich heute vor allem dieses widersprüchliche Denken daneben. Man selber will natürlich die 35h-Woche von 8Uhr bis 16Uhr täglich, Freitags früher Schluss. Auf der anderen Seite fordert man längere Ladenöffnungszeiten, mehr flexibilität bei den Dienstleistern etc., will aber selber weder die Flexibilität aufbringen noch für Dienstleistungen zahlen. Was mir aber subjektiv auffällt ist die abnehmende Motivation und tendenziell schlechtere Bildungsniveaus. Da gibt´s zig Abiturienten die im Bewerbungsgespräch nicht 10% von 100 ausrechnen können, zu spät kommen, bei ggf. anfallenden Überstunden den Job nicht annehmen etc.. Da scheint die Hängematte zu bequem zu sein um den eigenen Hintern hoch zu bekommen. :Nee: Das ist sicher nicht verallgemeinernd, es gibt immer noch genug die motiviert arbeiten und sich weiterbilden, aber der Trend geht vor allem bei jungen Leuten gefühlt immer mehr dahin. Ansonsten versuche ich die Trennung Job-Privat aufrecht zu erhalten. Mein Chef muss nicht über mein Privatleben bescheid wissen oder gar daran teilhaben. Was nicht heißt dass man mal mit Kollegen + Chef ein Bierchen trinken gehen kann, aber Privatleben und Freundeskreis halte ich strikt getrennt vom Job. Gruß Meik |
Zitat:
Wir haben seit ein paar Jahren nur die Situation, dass Geld für Investitionen viel mobiler ist, als die Arbeitskraft. |
Zitat:
Ein Betriebsrat von Porsche hat einmal zu Wiedekings Einkommen gesagt: Solange die AN Prämien erhalten und Sonderzahlungen, macht der Mann seinen Job gut und ist sein Geld wert. Wenn aber Manager Bonis einfahren und beim normalen AN gekürzt wird ist das eine Sauerei. |
Zitat:
:Danke: |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
Auch in der Ebene ist es ein Job ..Und man darf eins nicht vergessen . Wenn das Ergebnis nicht stimmt , ist man selber weg vom Fenster ... Und es gibt weitaus weniger Manger/Führungskräfteposten als Arbeiterstellen .. |
Zitat:
Will heissen, zB: Kundenberater XY erwirtschaftet 100mio. Wenn er geht, gehen 80% der Kunden mit. Wenn Du dem jetzt nicht 20mio bezahlst, dann ist er weg. Und auch 80mio in Ertraegen. Das ist in den Branchen, die im Rahmen der Boni diskutiert werden, Standard. |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
|
Zitat:
Augen öffnen und den Tatsachen in die selbigen sehen ... ;) |
Zitat:
|
Ich habe selten so viel undifferenzierten Schwachsinn gespickt mit Offensichtlichkeiten und Halbwahrheiten gelesen wie in dem Spiegel Artikel ...
Wenn einer schon LOHAS Bücher schreibt ... |
Zitat:
Das laeuft in der Bankenbranche, insebsondere in den USA anders. Da wird fuer 100.000 USD gearbeitet, weil Boni in Hoehe von 500.000 USD versprochen werden. Teilweise vertraglich. Und man nennt es trotzdme noch Bonus. |
Zitat:
Zitat:
Zitat:
|
| Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:13 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.