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Triathlon "old school": Schneller durch Verzicht?
![]() Triathlon "old school": Schneller durch Verzicht? Von Ulrich Fluhme und Arne Dyck Triathleten waren schon immer innovativ und Neuerungen gegenüber aufgeschlossen. Doch schießen wir heute über das Ziel hinaus und sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr? Ulrich Fluhme erläutert in diesem Interview seine Sicht auf diese Dinge. » Weiterlesen… |
Der Ratschlag "SRM abbauen und verkaufen" kommt mir sehr entgegen, dann kaufe ich mir am besten erst gar keine...
Ich find Ulrichs Thesen sympatisch. Bei meiner ersten LD hat ich durch Defekt kein Radtacho und bin trotzdem eine recht gute Zeit gefahren. |
Ein schönes Interview:)
old school rulez |
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Ab und an kam ein Franzose oder ein Aussie vorbei und hat echt gerippt - wenn da ne Kleinigkeit nicht stimmte war es für die Jungs gleich ein mieser Tag. Fiel mir nur gerade so ein. |
otz old school, super Interview, trifft den Kern.
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Ich finde Ulrichs Konzept auch mehr als sympathisch. Als Thesen wuerde ich dieses nicht bezeichnen, weil damit schon lange Bestleistungen erzielt werden. Dinge zu vereinfachen ist fuer viele evl. der entscheidende Schritt nach vorne. Der gesunde Menschenverstand sollte allem anderen vorgeschaltet sein und sich auch mal den Freiraum fuer Intuition lassen.
Vielen Dank fuer den Beitrag und alle anderen Beitraege von Ulrich die mir persoenlich viel bringen. Gruss Theo |
"Ist "Old School" ein Konzept älterer Athleten, die mit ansehen müssen, wie heutige Triathleten mit weniger Mühe bessere Ergebnisse bringen?"
die frage von arne geht von einer voraussetzung aus, die ich nicht sehe. die ergebnisse zb auf der langstrecke sind nicht besser, nur breiter gestreut, als zb vor 15-20 jahren. an den siegzeiten hat sich kaum etwas geändert. auf der kurzstrecke ist ein vergleich wegen der veränderten wettkampfform (windschattenfreiugabe) und der daraus resultierenden änderung der disziplinengewichtung kaum möglich. |
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Grüße, Arne |
vielleicht sollte man auch den Placebo-Effekt berücksichtigen, den all die hypergeilen Gadgets, Tools und Gears bestimmt haben
" ... geil, wie schnell ich in diesem Super-Neo schwimme ..." " .... wahnsinn diese Rennmaschine, ich fliege ..." " ... oh mit dieser mega-geilen Rennflunder laufe ich wie der Chef-Profi ..." ;-) btw, mein (für mich) spannenster WK war die KD, bei dem mein Pulser beim Einschwimmen abgesoffen war ... und ich kam dennoch gut (und in der geschätzetn Zeit!) ins Ziel ... fast nicht zu glauben :Huhu: |
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An Ulrichs Ansatz ist m.E. sehr viel Wahres dran. Man darf nicht vergessen, das Triathlon eine extrem von wirtschaftlichen Interessen beeinflußte Subkultur geworden ist und damit naturgemäß immmer wieder eine neue eierlegende Wollmilchsau durchs Dorf getrieben werden muss.
Da tut eine Rückbesinnung auf das wirklich Essentielle m.E. oft sehr Not. Die zentrale Frage ist halt nur: Was sind denn nun wirklich die Essentials? Was ist die echte Old School? Sollen wir das Laufen trainieren wie Paavao Nurmi, der permanent auf seine Stoppuhr fixiert war - oder wie Emil Zatopek, der mit Armeestiefeln und Turnbeutel über dem Kopf 40*1000m Intervalle auf der Bahn abspulte - oder ist die echte Old School die Lydiard-Schule mit harten und ausdauernden Läufen in cupiertem Gelände? Wird die Art wie Haile G. heute trainiert in 20 Jahren die Old School der heute Neugeborenen sein? Ich find den Ansatz sehr charmant - aber es klingt halt so ein wenig, als würden die Veteranen vom Krieg erzählen und von der guten alten Zeit schwadronieren als die Bäume noch grün und die Mädels resch waren.... Nicht jede neue Entwicklung und jede technische Innovation muss Blödsinn sein (hat Uli ja auch so gemeint). Ich finde man sollte die wissenschaftliche Fundierung jedes behaupteten Nutzens kritisch prüfen. In vielen Fällen kann man das, wenn man sich etwas reinliest. Auch geht Probieren immer über Studieren. Ich verleihe dem dude hiermit den (Ehren)Titel "Franz Beckenbauer des Triathlon". Warum? Der sagte, danach gefragt, was er seiner Mannschaft mit auf den Weg auf den Rasen gegeben hat: "Jungs - gehts raus und spuits Fuaßboi" Klingt verdächtig nach Uli's Ansatz. Gruß Robert |
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Das Interview erinnert mich an Faris' Spruch irgendwann mal: "Taktik habe ich keine. Schnell schwimmen, schnell Rad fahren und schnell laufen. Das ist alles".
Find ich gut. :) |
Ja, wenn Faris nicht Mr. Old School ist, wer dann?
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Da musste ich googeln und finde so Dinge wie das. Scheint Oeschisprache zu sein. |
danke an uli und arne!!!
jetz komm ich mir nicht mehr so "low-tech" vor :Cheese: viele grüße, Maxi (der mittlerweile in seinem 12. jahr ohne NEM, SRM und pulser unterwegs is und :liebe053: ) |
Schönes Interview :) Ein bisschen muß man aufpassen, dass man vor lauter oldschool nicht aktuelle Entwicklungen verpasst, aber da sehe ich im Moment keine Gefahr.
Früher war es wichtig, überhaupt an Informationen zu kommen. Man wußte teilweise gar nicht, wie man "richtig" trainiert oder warum man etwas so und so machen sollte oder nicht. Heute ist es eher so, dass man in der ganzen Informationsflut die wichtigen Sachen herausfiltern muß. Letztendlich hat sich nichts geändert: viel und hartes Training mit "Köpfchen" und das nötige Talent entscheidet ;) |
Ich hab hier jüngst gelinde gesagt "etwas" Unverständnis geerntet als ich andeutete, evtl. mit der Feuerwehr in Regensburg zu starten.
Dabei iss die Hütte kaum älter als die Rakete. Beim Endurofahren beweg ich dagegen richtig alte Kisten und könnt mich immer schieflachen, wenn das mitleidig/nachsichtig-milde Lächeln vorm Start blanker Frustration weicht, wenn ich mit dem Alteisen irgendner am Steilhang verendeten oder bis zu den Achsen eingegrabenen High-End-Möhre den Auspuff zeige...:Lachen2: Neenee, das hat schon was;- nicht nur Triathleten sind ins Material der Profis verliebt;- auch in anderen Bereichen können die wenigsten Normalsterblichen damit umgehen und täten gut daran, sich aufs Wesentliche zu besinnen...:Cheese: |
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... perfektes Körpergefühl ... :Blumen: |
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das wirklich schöne daran man lehnt sich entspannt zurück und guggt was die neuen mit HyperHighTech zustande kriegen wirklich viel ist dabei noch nicht zu sehen, sonst würden wir das GANZ SICHER wohlwollend anerkennen ........ am liebsten mag ich die over fourty Theoretiker die bis dato den Arsch nicht bewegt haben, jetzt aber glauben durch 200€ Schuhe, 6000€ Räder und das Auswendig lernen von klugen Texten, was zustande kriegen und dann kommt einer der noch 10 Jahre älter ist mit seinem Eisenkörbchenrad und lässt die Pfeifen alt aussehen ------ Also nicht Labern Überzeugen durch Leistung :Huhu: |
Mein Reden...
Letztlich haben sich die Diskussionen hier ja auch hin und wieder genau an der Frage "wozu das?" entzündet, wenn die nächste trainingsmethodische "Revolution" ;) verkündet wurde. Drüber nachdenken kann (sollte) man immer - letztlich hilft aber nur der von Uli angesprochene gesunde Menschenverstand, um die genutzten Mittel der eigenen Leistungsfähigkeit anzupassen. Weswegen ich auch nach wie vor jedem Anfänger von Pulsuhr, Leistungsdiagnostik und Trainingsplänen abraten werde. Erst Gefühl entwickeln, dann kann mit der Technik gespielt werden. |
Bezüglich der Leistungsmessgeräte wie SRM möchte in noch anmerken, dass es sich dabei IMO nicht um bunte Gimmicks handelt, die auf schnellen Erfolg abzielen. Das Gegenteil ist der Fall, solche Geräte entwickeln nur langfristig einen Nutzen.
Leistungsmessgeräte liefern zunächst nur einen Haufen Daten. Man kann diese Daten analysieren, um im Folgejahr das Training aufgrund dieser Daten zu verbessern. Ob das gelungen ist, weiß man nach dem zweiten Jahr. Mit diesen Erfahrungen geht man in das dritte Jahr. Seriös und ernsthaft angewendet, kann man diese Geräte nicht mit einem neuen fancy Carbon-Aerolenker vergleichen. Die oberste Entscheidungsinstanz muss immer das Gefühl bleiben. Ein SRM-Gerät ersetzt nicht das Gefühl, sondern es schult die eigene Wahrnehmung durch den ständigen Vergleich mit der objektiven Wirklichkeit. Grüße, Arne |
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Und: ich glaube, dass die meisten grade durch Pulsmesser zu sehr gebremst werden. Meine besten Rennen bin ich fast alle ohne Pulser gelaufen. Nur mit dem Ohr am Rauschen des Bluts... |
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Viele Dinge haben ohne Zweifel richtig angewendet ihren Nutzen, können aber auch den gegenteiligen Effekt haben. Zwei Sätze von Uli fand ich richtig treffend: "Die Botschaft ist klar: Zu viel Technik lenkt vom Wesentlichen ab. Es kommt auf das Körpergefuehl an. Und das muss trainiert werden." "Der "Old Schooler" ist flexibler, anpassungsfähiger und mental stärker, weil er weiß, dass seine Leistung nicht von marginalen Details abhängt. Er bringt genau das Selbstbewusstsein mit, das nachher entscheidend ist." Sich mit neuen Trainingsmethoden auseinandersetzen, neues Material, ein tolles Rad, ... alles Dinge die einfach ihren Reiz haben und Spaß machen. Aber wenn man sich mental im Training wie Wettkampf von solchen Dingen abhängig macht ist es IMHO der falsche Weg. Gruß Meik |
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macht ja nix denn nur wer überhaupt erst mal weiß wie´s geht, der kann solche moderne Gimmicks tatsächlich sinnvoll einsetzen damit so ein Aerohelm Wirkung bringt, muss man schon einige Tausend Kilometer geübt haben, den Kopf in der richtigen Position zu halten und ob dann der Helm? .......oder die tausende Kilometer???? ---fuhr Lance mit Leistungsmesser? wenn ja mit welchem? |
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Aber vermutlich nicht beim Material. Ich kann mir kaum Vorstellen, dass ein Profi zusätzlich zu dem Gratis-SRM auch noch pro Monat einen Tausender bekommt, nur damit das Ding am Rad steckt. Die haben einfach das Gerät am Rad oder eben den Helm auf dem Kopf... Hunki |
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Vielen Dank für diesen Beitrag!
Einfach genial! Bitte mehr davon!!! |
Interessanter Mann dieser "dude" mit nachdenkenswerten Ansichten; den würde ich mal gerne persönlich zum Gedankenaustausch treffen.
Und ja, HURRA, seit diesem Interview muss ich mir nicht mehr blöd vorkommen, wenn ich meine Wettkämpfe mit A-Schorle im Radflascherl betreibe anstatt mit irgendeiner Iso-Power-Super Malto-Plörre. ;) Ja, das gibts wirklich, Leute, die pikiert schauen, wenn ich A-Schorle auf dem Parklatz vor dem Wk in mein Aerobottle (übrigens wirklich praktisch im Wk) fülle. :Nee: |
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Rosinenbrötchen ins Oberrohrtäschchen stopfe. |
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...lassen wir mal die Kirche im Dorf! Oldschool ist ja auch schon ein schöner neudeutscher Begriff!...jetzt fehlt nur noch "back to the roots".
Man sollte sich doch eh bei jeder Neuerung fragen, ob man tatsächlich benötigt oder machen sollte. In meiner Jugend wurde immer Zirkeltraining überall trainiert. Irgendwann war das total verpönt. ...jetzt heißt das ganze halt Crossfit oder HIT und schon ist wieder total angesagt, mal als Beispiel. |
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Hunki |
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Hunki |
Toller Selbstbeweihräucherungsfred der Alten, Abgeschriebenen.
Wäre mal interessant zu wissen, was die junge, dynamische Fraktion (Danksta, Fuxx, Bischi usw.) darüber denkt. BTW: nichts gegen "old school", aber die Zukunft gehört den Jungen, Wilden. Und auch wenn die Leistungen nicht unbedingt besser sind als vor 20 Jahren, schlechter sind sie auch nicht. Also ist das was die Jugend heute macht viell. nicht besser, aber eben auch nicht schlechter. Von daher ist (für mich) "old school" EIN WEG von vielen, und nicht DER WEG. Wenn man jedoch diesen Fred der Alten Männer, die ihre besten Tage lange hinter sich haben, hier liest, könnte man fast meinen, Der Rock'n Roll gehört verboten. Gruß Tobi, der mit 36Jahren längst am verwesen ist, und noch nie im WK einen Pulser dranhatte oder sonstigen technischen SchnickSchnack nutzt. |
Konsequente Umsetzung von Oldschool bedeutet auch Verzicht auf Internet und computergestütztes Training. Ich gehe mal davon aus dass wir hier alle weit entfernt von Oldschool sind.
In diesem Sinne, Rechner runter fahren und trainieren :Lachanfall: |
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Nur Docci fehlt, aber der schreibt nichts, weil er eh schneller ist als der Autor. Voll Paleo der Dude. |
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