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Gesundheitsreform !?
Was erwartet ihr von der großen Gesundheitsreform, die ja nun kommen wird? Im HickHack der letzten Wochen ist mir irgendwann der Überblick über die Veränderungen verloren gegangen (und auch der Glaube, dass das, was in so großer Abstimmungsnot geboren wurde, der ultimative Wurf sein kann). Hat noch jemand die Gesundheits-Über-Sicht? :Gruebeln:
TriSt |
die wirkliche uebersicht hat da wohl keine ... nicht so sehr was die reform angeht, sondern eher was die auswirkungen betrifft.
grundsaetzlich sehe ich drei hauptproblem bei allen varianten der gesundheitsreformen: 1) das solidarsystem ist komplett unsolidarisch. junge und gesunde entziehen sich dem solidarsystem und versichern sich in einem kapitalgedecktem (ist das der fachausdruck?) system. zurueck bleiben die alten und kranken (statistisch gesprochen). die pkv's scheine heilige kuehe zu sein - meine loesung: pkv abschaffen und staatliche grundversorgung als pflicht fuer alle! 2) die leute gehen einfach zu haeufig zum arzt und erwarten zu viel fuer ihre beitraege. das merkt man hier immer wieder wenn z.b. nach leistungsdiagnostiken gefragt wird und dann ein kompletter sportmedizinischer check-up - natuerlich inklusive labor und belastungs-ekg - auf kassenkosten empfohlen wird. die jungen muessen einsehen, dass die argumentation "ich zahlen sooooviel, dann kann ich auch entsprechende leistungen erwarten" mit dem solidarsystem eben nicht vereinbar ist. meine loesung: die zuzahlungen bei arztbesuchen ist schon ein guter weg. zudem sollte arzthopping verhindert werden, beispielsweise durch einschraenkung des arztwechsels (pro fach) auf maximal einmal jaehrlich und sonst nur mit spezieller begruendung. 3) es muss eine ehrliche debatte ueber rationierung gefuehrt werden! (artikel aerzteblatt) alle wissen es, aber es auszusprechen wuerde wohl politischem selbstmord gleichkommen. bei derart rasantem medizinischen fortschritt und dem steigenden lebensalter muss die medizinische versorgung zwangslaeufig DEUTLICH teurer werden als noch vor ein paar jahren. die debatte ueber rationalisierung, die momentan im arzt-patienten verhaeltniss ausgetragen wird, sollte jedoch auf deutlich hoeherer ebene und möglichst patientenfern gefuehrt werden, da wenn es um leben und gesundheit des einzelnen geht, kosten-nutzen-analysen keinen platz haben (s.artikel). meine loesung: jemand muesste genug mut haben die wahrheit deutlich auszusprechen ... wird wohl eher nicht so schnell passieren schwieriges thema ... |
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Grüße, Klugschnacker zum Glück privat versichert |
Zum Thema PKV vs. GKV:
Keine GKV bietet die Transparenz für den jeweils Versicherten im Vergleich zu der Transparenz, die man als PKV-Mitglied hat. 1. Als PKV-Mitglied musst Du fast immer in Vorkasse treten (Ausnahme zB. Krankenhausaufenthalte). Die Kontrollmöglichkeit, die ein PKV-Mitglied hat, wenn er die Rechnung direkt vom Arzt bekommt, ist unschlagbar. Die Fehler, die ich über die Jahre schon in Abrechnungen gefunden und bemängelt habe, machen ca. einen 4stelligen Euro-betrag über die letzten 5 Jahre aus (Und ich bin nicht wirklich oft krank). Wenn ich diese Fehlerquote den Abrechnungen der GKV unterstelle....wer kann das mal bitte eben ausrechnen:-(( 2. Wenn ich in Vorkasse treten muss (bie der PKV) dann spüre ich auch, was eine gute Gesundheitsversorgung in D kostet. Ich lerne es zu schätzen und mecker nicht rum. Wenn ich sehe, dass der Allgemeinmediziner für eine 15min Untersuchung incl. Gespräch bei mir ca 21 Euro abrechnen kann (bei der GKV ist IMHO weniger als die Hälfte) und ich mir den Rattenschwanz an Kosten bei einem Mediziner anschaue (Personal, Miete etc.) dann wunder ich mich manchmal, dass die nicht unter der Brücke schlafen. Andererseits sehe ich auch, dass bei KH Abrechnungen astronomische Beiträge entstehen, die in mir Frage nach "Effizienz" im KH-System aufwerfen. 3. Warum geht es in anderen Staaten (zB Frankreich) was in Deutschland als heilige Kuh geschützt wird: Warum braucht hier niemand bei Betreten der Praxis (abgesehen von dieser komischen Praxisgebühr) niemand Kohle auf den Tresen legen, jedesmal wenn er den Arzt besucht. Die ganzen Leute, die Arztbesuche als Hobby haben, belasten das system doch auch und werden davon bestimmt abgeschreckt. 4. Wie oben schon erwähnt, die heilige Kuh der "Patientenabrechnung" traut sich in D auch keiner zu schlachten. Ich weiss, jetzt kommt wieder das Argument der armen und mittellosen, na klar gibt es dafür Mittel und Wege, da bin ich mir sicher. Aber die GKV wollen das ja gar nicht, die Lobby ist viel zu stark und zu viel administrativer Wasserkopf hängt doch daran (Den jeder Beitragszahler) mitbezahlen muss. 5. Warum gibt es in D keinen (meinetwegen kontrollierten) Wettbewerb unter Ärzten. Im internationalen Bereich funktioniert das doch schon, die Patienten fahren nach Polen, Ungarn, Spanien o.ä. um sich zB die Zähne sanieren zu lassen, aber in D ist alles fest reglementiert und man zahlt mehr oder weniger ueberall das gleiche. MacZahn stösst da IMHo in die richtige Richtung, dass muss doch woander auch möglich sein. So, das reicht erstmal. |
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Solidarität mit den Schwachen und Schwächsten in unserer Gesellschaft finde ich gut, auch gegenüber chronisch Kranken. Ich möchte keine amerikanischen Verhältnisse. Meine Solidarität gegenüber der sehr breiten deutschen Mittelschicht hat aber Grenzen. Man kann ihr durchaus zumuten, dass sie nur das ausgibt, was sie erwirtschaftet. Das ist immerhin mehr als fast überall sonst auf der Welt.
Wer täglich um 16:00 Feierabend macht und mit seinem auf Pump gekauften BMW zu seinem auf Pump gekauften Häuschen fährt, braucht meine Solidarität nicht. Dass fünfköpfige Familien aus der Mittelschicht zusammen erheblich weniger in die KV einzahlen als ich alleine, geht etwas zu weit. Grüße, Klugschnacker |
ich rede ja nicht davon die besser-verdienenden einfach so in das existierende system zu pressen. vorstellbar waeren jedoch eine obergrenze. wenn der fabrikarbeiter aber netto genausoviel einzahlen soll wie der top-manager, bedeutet das faktisch amerikanische verhaeltnisse!
du wuerdest verheiratet mit kind im uebrigen gar nicht so schlecht fahren. wie du sicher schon festgestellt hast, kosten die kleinen racker eh schon ziemlich viel. ein solches system trifft die gut verdienenden singles und dinks und entlastet familien. natuerlich auch den aso mit 7 kindern, der taeglich 2 schachteln raucht und das kindergeld in wodka investiert. ich habe vor kurzem ein sehr schoenen satz gehoert: "soziale gerechtigkeit ist ein widerspruch in sich - entweder ein system ist sozial oder es ist gerecht". viel wahres dran |
Eine Reform bräuchten wir auch. Wir bekamen heute gerade die Krankenakaseprämien fürs neue Jahr:
+10.1% !!! :( :Traurig: Meine Frau meinte ich müsse 10% mehr Lohn verlangen ... Felix |
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Felix |
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erschreckend finde ich aber auch, wie die Ärzte damit umgehen, wenn sie einen Privatversicherten vor sich haben. Da werden Sachen verordnet, die völlig unnötig sind- was ich als Laie evtl erst später feststelle... und warum bastelt man nur an dem System in Richtung Patienten herum - was ist mit den Wasserköpfen (also den Verwaltungsapparaten) der vielen Krankenkassen - insbes. der grossen Kassen. Da könnte man richtig Geld sparen! |
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Sonst fällt uns der Himmel auf den Kopf oder die Welt geht unter oder noch schlimmeres ... :-((
Muss ja so sein, sonst hätte irgendeine Regierung schon mal was dagegen unternommen. :Nee: (Schaut man sich die Berufsgruppen an, die im Bundestag sitzen ... - der Anteil der Beamten unter den Abgeordneten im Vergleich zum Anteil der Beamten in der Gesamtbevölkerung - ... :Traurig: ) |
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Natuerlich hat jedes System Lücken und Grenzen, dass sehen wir doch in den achsotollen Niederlanden genauso wie in England (da moechte ich niemals krank werdn) oder in den USA. US-amerikanische Verhaeltnisse wuensche ich auch niemandem, wo sich die Arbeitsentlohnung zu einem grossen teil als KV-Mitgliedschaft entpuppt (Vor allem im Niedriglohnsektor) |
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ich auch nicht, aber das ist Realität! hierzu gab es mal einen Versuch einer KV: den Mitgliedern wurde freigestellt, ob sie mitmachen oder nicht: man konnte wie bei Privatversicherten die Rechnung vom Arzt bekommen, diese prüfen u. an die KV weiterleiten -evtl eben mit Korrekturen. An diesem Projekt wollte nur ein geringer Prozentsatz teilnehmen....schlimm ..... Zitat:
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Was tun? Alle 4 Jahre darf man "eingreifen" ...
PS: Ein weiteres immenses Einsparpotential wäre es den Apothekenmarkt freigeben (DocMorris) - ich habe neulich was für meinen Dad online gekauft, das identische Mittel hätte in der Apotheke um die Ecke den VIERFACHEN (!) Preis gekostet. |
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jaaaaaa, ich bestelle schon seit längerem in ner online Apo in Hamburg!!! du weißt wo ich wohne....aber da sind viele Produkte - auch Kosmetik, Zahnpasta etc deutlichst billiger als im Drogeriemarkt, in Supermarkt oder in der Apo vor Ort |
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Leider läuft es in D halt so, dass NICHT gewirtschaftet wird. Es werden halt die Beiträge erhöht und die Leistungen reduziert ... :Weinen: |
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Hab diverses bei meiner Apotheke gekauft und später mit den DocM Preisen verglichen waren immer nurn paar Cent Differenz GKV-PKV mich wollten se nicht, da ich schon 40 war und ausserdem ne kaputte Wirbelsäule hab schätze mal das ich mir die PKV auch nicht hätte leisten können, mit Frau und 2 Kindern |
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OT: ich stell mich jetzt in den freitaag-nachmittag stau :Weinen: :Huhu: |
Ich habe nicht behauptet das DocMorris immer am billigsten ist ... :cool:
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http://apotheke-am-rothenbaum.savit.de/ kann ich wärmstens empfehlen! und hier ist wirklich vieles deutlich günstiger! ;) |
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Viel Spaß im Stau :Huhu: |
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yes war als zustimmung gemeint - sowohl inhaltlich als auch zum :Weinen: ;) |
Ärztehasser Prof.Lauterbach spricht von der mangelhaften Beteiligung der PKV an der Solidargemeinschaft.
Er verschweigt dabei gewollt und bewußt, dass die PKV mittlerweile zu einem nicht mehr wegzudenkendem Quersubventionierer des gesamten Gesundheitssystems geworden ist. Bei Abschaffung der PKV würde das Gesundheitssystem komplett kollabieren; mindestens 30-40% aller fachärztlich niedergelassenen Kollegen könnte ihre Praxen dichtmachen (und das wäre politisch höchst gewollt). Im Endeffekt zahlt der Patient mit monatelangen Wartezeiten für Behandlungstermine dann die Zeche. Docpower |
Was rechtfertigt dann noch dieses duale System von PKV und GKV bzw. wie konnte es dazu kommen?
TriSt |
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meine einschätzung zu eckpunkten einer brauchbaren gesundheitsreform: 1. abschaffung der trennung von gkv-pkv 2. pflicht zum abschluss einer grundversicherung für alle mit wohnsitz in deutschland, diese muss von jeder krankenversicherung angeboten werden, kosten gerne abhängig vom einkommen. zusätzliche leistungen kann sich jeder versicherte nach geldbeutel und gusto selbst zusammenstellen. 3. kontrahierungszwang für alle krankenversicherer, um wettbewerb sicherzustellen 4. abschaffung der umverteilung durch die kassenärztlichen vereinigungen, ärzte rechnen direkt nach einem vorgegebenen punkteschlüssel (von dem bin ich übrigens ein fan, weil das ein super steuerungsinstrument ist) mit den krankenversicherungen ab. zur sicherstellung einer flächendeckenden versorgung kann der punktwert regional relativ zur ärztedichte variieren. über details kann man da immer noch ausgiebig debattieren, zb was die grundversorgung alles beinhalten soll und was sie kosten darf. die aktuelle "reform" wird vor allem eins bringen, heiliger bürokratius steh uns bei. durch eine menge unnötiger umschichtungsmaßnahmen wird das system für alle unnötig verteuert. so wird sas nichts werden, solange nicht endlich jemand anfängt (bildhaft zum abschluss) den baum von unten zu fällen. grüß gott andi |
stimme dir mit einer ausnahme 100%ig zu: konkurenz bei den versicherern kann nur dann funktionieren, wenn es einen aufnahmezwang ohne gesundheitspruefung und einen fuer alle verbindlichen massnahmenkatalog geben wird. der wettbewerb bezieht sich dann nur noch auf eine moeglichst schlanke organisation und buerokratieabbau.
gut finde ich die idee mit dem ortabhaengigen punktwert, waere ein klasse steuerungsintrument. |
Ich verstehe nicht viel von diesem Thema und lese sehr interessiert Eure Statements.
Als Privatversicherter wird mir jedoch Angts und Bange, wenn ich mir vorstelle, demnächst vielleicht zurück in eine (erneuerte) gesetzliche KV zu müssen. Als meine hochschwangere Freundin wegen beunruhigender Beschwerden im Bauch an einem Sonntag die Frauenklinik aufsuchte, mit der Bitte, ein Arzt möge sich das kurz ansehen, hieß es an der Rezeption (!): "Die Ärztin ist nicht da, sorry, blaba...". Wir sagten dann nur den kurzen Satz "ich bin privat versichert", und wir waren nach 5 Minuten mit der Ärztin im Behandlungszimmer. Die Ärztin war sehr geduldig und hatte sehr viel Zeit für uns. Das ist eine Sauerei. Doch im Zweifel spiele ich das Spiel mit und bezahle, was die Ärztin braucht, um helfen zu können. Da ist mir die Gesundheit der Nächsten wichtiger, als gesellschaftspolitische Überlegungen. Grüße, Klugschnacker |
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"kontrahierungszwang" bedeutet, die versicherer müssen mit jedem, der es ihnen anträgt, einen vertrag abschließen. sie dürfen sich also genau nicht die rosinen aus dem kuchen herauspicken. wäre das, was du meintest? entschuldigung, ich weiss, fachgeschwafel versteht üblicherweise kein mensch ;) gruß andi |
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es ist eine ausprägung der realen und trotzdem forwährend politisch geleugneten zweiklassenmedizin. zu der befürchtung: nach meinen vorstellungen müsstest du aber nicht "zurück" in eine gesetzliche krankenversicherung. du musst zwar die verbindliche grundversorgung kaufen (wobei hier sicher reihlich diskussionsstoff vorhanden ist, was diese beinhalten soll und was nicht), schon deshalb, weil das derzeitige verfahren die hohen einkommen aus der solidargemeinschaft fernhält, darfst dich darüber hinus aber exakt so versichern, wie du möchtest oder es finanzieren kannst. man darf sich keinen illusionen hingeben, der besser verdienende/versicherte wird beim arzt immer lieber gesehen sein. die gut verdienenden würden und sollen auch in zukunft auf jeden fall die geringen einkommen subventionieren, nur aus dem prinzip der scharfen trennung guter patient hier <-> schlechter patient da muss man unbedingt raus. versuche, es einmal von der anderen seite zu sehen. einem pflichtversicherten ist es per gesetz so gut wie nicht möglich, bestimmte risiken, wie zb den berühmten zahnersatz, vollständig abzusichern. in deinem beispiel, also in der harten realität, hat man als gesetzlich versicherter gar nicht die möglichkeit, selbst wenn man dazu bereit wäre, es sich vom munde abzusparen, für einen solchen fall vorzusorgen. gruß andi |
DocPower,du sprichst mir aus der Seele!
Statt daß die Politik die Stärken der PKV erkennt (.. Kostentransparenz,Alters- rückstellung) und diese Elemente eines funktionierenden Systems in die GKV einführt, bekommen wir zuteilende Staatsmedizin , planwirtschaftlicher als es in der DDR je war. Es ist ein Grauen, daß eine sinnvolle Reform auf dem Altar des Koalitionsfriedens geopfert wird. ..vermutlich wird diese Murkskoalition nicht bis 2008 halten, insofern braucht man sich wegen des Gesundheitsfonds noch keine grauen Haare wachsen lassen. Es ist sicher:Ulla nervt! mit kollegialen Grüßen,hkab |
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wo der versicherungsstatus allerdings einen gewaltigen unterschied macht ist bei niedergelassenen aerzten. die subventionieren den verlust, den sie mit den kassenpatienten machen, mit den privaten, insofern bekommst du jederzeit sofort termine und musst nie warten. sehr bequem aber medizinisch meist nicht wirklich relevant. ich weiss von einigen kliniken wo der private versicherungsstatus negativ mit der ueberlebenswahrscheinlichkeit gekoppelt ist. chefs besonders in chirurgischen faechern werden nicht chefs weil sie gut operieren koennen, sondern weil sie geforscht haben. mir sind professoren bekannt die eigentlich aufgrund ihrer op-ergebnisse hinter gittern gehoeren wuerden - und die "opfer" sind alle privat ... |
Zum Thema Quersubventionierung:
In Hochpreis-Regionen wie zB hier in Muenchen wuerden viele Arzt- und Physiotherapie-Praxen schliessen muessen, wenn sie nicht einen Stamm von PK Versicherten haetten. Die Miet- und Personalkosten sind so hoch, dass es sich betriebwirtschaftlich nicht mehr ausgeht, wenn nur ueber die GKV abgerechnet werden könnte. Beispiel Physiotherapie: Leistungen wie Fango oder Elektro können hochpreisig bei Privat-Pateinten abgerechnet werden, ohne dass ein Therapeut zum Einsatz kommt. Der kann in der gleichen zeit einen "Gesetzlichen" behandelt, von dem er für eine 20min Session ca. 15 Euro bekommt. Das entspricht einem Stundenlohn von 45 Euro, von dem müssen die Personalkosten, Miete (In München und dem Speckgürtel ca. 20-30 Euro/qm), Nebenkosten etc. bezahlt werden. Fallen die Privaten mit ihren Leistungen raus, müssen die Kosten für die Gesetzlichen steigen oder aber der Laden kann zumachen. Für Niedergelassene Ärzte gibt es ähnliche Rechenbeispiele. Viel schlimmer kommt hier aber noch, dass niedergelassene Ärzte Leistungen an GK Versicherten erbringen, die sie nicht abrechnen können (bzw, die der GK versicherte eigentlich Zahlen müsste, i.e. Vorsorgeleistungen in der Schwangerschaft). Über die PK Versicherten werden diese Leistungen quersubventioniert, da diese Leistungen mit dem entsprechenden Satz auf ihrer Rechnung finden. Da ist schon jetzt was gewaltig schief gelaufen in dem System und die Ärzte und andere Anbieter im Gesundheitssystem versuchen gegenzusteuern, indem sie Lücken nutzen und Budgets umschichten |
Was ich nicht verstehe: Wer viel Geld verdient darf/kann sich privat versichern. Die anderen müssen in die gesetzliche, die gleichzeitig über mangelnde Einahmen klagt. Die Ärzte brauchen hingegen wieder beide Art Patient, um zu überleben. Also sind die privat Versicherten notwendig, um das System zu halten? und damit wichtiges Teil der Solidargemeinschft (Danke, Klugschnacker, indirekt ;-)
Wer hat sich das ausgedacht und warum? Zur Reform: Keiner scheint die zu wollen, wenn man den Beiträgen im TV traut. Aber was wird sich ändern, ausser das alles nochmals teurer wird -berechtigt oder nicht-, was den Begriff "Reform" verdient? TriSt |
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Das "Warum" hinsichtlich der Besserverdienenden wird da aber nicht beantwortet. Ich könnte mir aber gut vorstellen... :cool: |
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die beitragsbemessungsgrenze, also der betrag, ab dem man nicht mehr einzahlunspflichtig ist, war in der größenordnung damals ähnlich wie heute (wenngleich die absolutbeträge natürlich trotzdem deutlich unterschiedlich sind, nur die größenordnung). dies war für einen arbeiter ein derart unvorstellbar hoher betrag, dass man davon ausging, dass jemand mit einem einkommen oberhalb dieses betrags keiner leistungen aus der pflichtversicherung bedarf und man ihn deswegen auch nicht zum einzahlen zwingen kann (er kann sich allerdings freiwillig bei einer gkv versichern). auch diese regelung hatte ursprünglich also durchaus ihre berechtigung. die pkv hängt damit also gar nicht zusammen, es gibt sie, weil man jemandem, der sich nicht versichern MUSS, privatrechtlich natürlich die möglichkeit dazu geben sollte. man kann sich schließlich privat gegen fast alles versichern, warum also nicht dagegen, krank zu werden. die aktuelle situation ist also tatsächlich nicht die abstruse idee von politikern (obwohl das vom absurditätsgrad her glatt sein könnte ;) ), sie ist historisch gewachsen. die politik darf sich vorwerfen lassen, nichts gegen eine seit jahrzehnten gleiche und deswegen vorhersehbare entwicklung zu unternehmen, sodern immer nur zu verschlimmbessern. soweit ein kleiner abriss zur gkv in d. Zitat:
grüße andi |
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