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-   -   Ein Schlag ins Gesicht der Zivilcourage... (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=10608)

Wasserträger 13.09.2009 16:39

Ein Schlag ins Gesicht der Zivilcourage...
 
Schlimm: Da macht einer alles richtig, schützt seine Mitbürger und zahlt dafür mit dem Leben... Unfassbar! :(
http://www.spiegel.de/panorama/justi...648663,00.html

Dieda 13.09.2009 16:54

Schlimm!!!
 
Wieder frag ich mich, wie man so skrupellos und brutal sein kann. Was hat die Jungs so gemacht? Alles ziemlich traurig, macht einen sprachlos. :Nee:

dude 13.09.2009 17:14

Schlimm, aber kein "Schlag ins Gesicht der Zivilcourage".

Courage, also known as bravery, will, intrepidity, and fortitude, is the ability to confront fear, pain, risk/danger, uncertainty, or intimidation. "Physical courage" is courage in the face of physical pain, hardship, or threat of death, while "moral courage" is the ability to act rightly in the face of popular opposition, shame, scandal, or discouragement.

tobi_nb 13.09.2009 17:48

....

phonofreund 13.09.2009 17:51

Habs auch gerade gelesen..........Ich bin eh schon wütend auf die Welt, oder einen Teil davon.

Campeon 13.09.2009 18:00

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 276936)
Wir!

Bestimmt nicht wir!

Die durchgeknallten, völlig überforderten, schwachsinnigen Eltern. Unfähig Werte zu vermitteln, die leider in der ach so verrückt gewordenen Welt leider verloren gegangen sind!

Und dann bekommen die noch nen Verteidiger gestellt der vom Steuerzahler gezahlt wird und dann labert so ne Fuzzipsychtherapeuthin von "schlechtem Elternhaus und Wohnen im sozialen Brennpunkt und eigentlich können die nix dafür, die wollten ja nur mal ein bischen Spaß"!

Und dann gibts lächerliche 4-5 Jahre und 3 davon auf Bewährung!

Die gehören für 25 Jahre in ein Uranbergwerk, zum kehren verdonnert und das mit ner Zahnbürste, aber das ist halt mein nicht zu erfüllender, unmenschlicher Wunschgedanke!

Die Welt ist oftmals recht schlecht!:Nee:

esan 13.09.2009 18:15

...und mir sag einer das kommt nicht von den scheiß Ballerspielen und Aktionfilmen wo einer noch aufsteht wenn man ihm 10 mal in die Fresse getreten hat und eine Flasche oder sonstwas auf dem Schädel zertrümmert hat.

Arme Welt, aber ich werde trotzdem nicht wegschauen und meine Möglichkeiten der iNtervention nutzen, auch wenn ich nun mehr an die Risiken dabei denken werde.

DragAttack 13.09.2009 18:29

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 276947)
Bestimmt nicht wir!

Dann warens wohl die anderen :Nee:

tobi_nb 13.09.2009 18:39

....

engelchen 13.09.2009 18:40

Ich persönlich habe bestimmt keinen Mangel an Zivilcourage, aber ein gewisses Maaß an selbsterhaltungstrieb ist auch nie verkehrt.
In den 3 Situationen die ich bis dato erlebt habe, habe ich zuerst die Grünen per Handy gerufen, die zahlt der Steuerzahler, sollen die lieber 1 x zuviel kommen als umgekehrt. Ausserdem sind die auf solche Situationen geschult.

Nicht das ich mich vor allem verp.... würde,aber wenn zB ne Horde angetrunkener Jungendlicher oder ähnlichem auf Krawall aus ist, weiß man nie wie das ausgehen wird.
Ob man da Männlein, Weiblein, groß oder klein ist spielt da keine Rolle mehr. Respekt sollte man nicht immer erwarten
(wo sollen die "betroffenen" Kids den auch erlernt haben?)

tobi_nb 13.09.2009 18:40

gelöscht

titansvente 13.09.2009 18:45

mal wieder fassungslos :Nee:

in frankfurt gab es vor gut zwei jahren auch so ne u-bahnschlägergeschichte.
vor kurzen stand einer der beiden jugendlichen von damals wieder wegen schwerer körperverletzung vor gericht.
im zuge der verhandlung kam auch sein strafregister zur sprache.
da fällt einem nix mehr zu ein, ausser einer negativen sozialprognose!
aber was macht man mit so menschen ? und was macht man mit menschen die solche menschen "machen"?
wegschliessen kann man sie nicht, davon werden die meisten nur schlimmer. knast ist für die wie ne lehre...

es ist einfach nur traurig :Weinen:

spiderschwein 13.09.2009 18:45

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 276947)
Bestimmt nicht wir!

Die durchgeknallten, völlig überforderten, schwachsinnigen Eltern. Unfähig Werte zu vermitteln, die leider in der ach so verrückt gewordenen Welt leider verloren gegangen sind!

Werte werden aber nicht _nur_ durch Eltern vermittelt, Werte werden durch die gesamte Gesellschaft vermittelt - zb durch abzockende Banker, lügende Politiker, Aussortierung in Schulen insofern finde ich schon dass diese Null Bock Generation in der ich auch aufwuchs und die es von vorn bis hinten in den A... geschoben bekommen hat auch mit Schuld ist an der sozialen Unfähigkeit.

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 276947)
Die gehören für 25 Jahre in ein Uranbergwerk, zum kehren verdonnert und das mit ner Zahnbürste, aber das ist halt mein nicht zu erfüllender, unmenschlicher Wunschgedanke!
Und dann gibts lächerliche 4-5 Jahre und 3 davon auf Bewährung!

Die Forderung ist etwas hart, aber Arbeit hat bestimmt "therapeutische Wirkung" ... Eine gute Bekannte von mir hat 5 Schüler die jede Woche 2x nachsitzen müssen und deren Eltern es ok finden, wenn sie sich kloppen, mit Messern bedrohen und Morddrohungen aussprechen (Rechtfertigungen für Gewalt: sind ja iraker .... blah, sind ja _unsere_ feinde aus xyz) - dazu verdonnert nachmittags mit dem Hausmeister zu arbeiten und putzen zu müssen, was ich denke mehr hilft, als sinnlos 1ne Stunde im Klassenzimmer zu sitzen und so zu tun als würde man was schreiben. In sofern ist Arbeit denke ich auch ne gute Sozialtherapie - die wir aber unseren Kindern vorenthalten - die Schule wird von der Putzfrau geputzt, keine alte Sau muss sich da selber um was kümmern - ich glaube so einfache Maßnahmen würden unsere soziale Kompetenz und Verantwortung anderen gegenüber positiv beeinflussen ...

Aber immer zu warten bis die Sau in Brunnen gefallen iss, um sie dann auf Resozimaßnahme am Amazonas zu schicken find ich voll daneben.

Moe 13.09.2009 18:50

Traurig, aber da überlegt man sich "Zivilcourage" zweimal.

drullse 13.09.2009 19:03

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 276947)
Die gehören für 25 Jahre in ein Uranbergwerk, zum kehren verdonnert und das mit ner Zahnbürste, aber das ist halt mein nicht zu erfüllender, unmenschlicher Wunschgedanke!

Ziemlich genau mein Gedanke. Wäre das in Berlin passiert, dürften die zwei sich schonmal auf ne Karibik-Kreuzfahrt freuen zur Resozialisierung, in Bayern wird wohl etwas realitätsnaher geurteilt.

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 276962)
Dann warens wohl die anderen :Nee:

Wenn DU Dir die Jacke anziehen möchtest bitte (wüßte zwar nicht warum aber gut...), ich nicht. ICH bin nicht dafür verantwortlich, dass es solche Hohlbratzen gibt und diese ihre Aggressionen frei ausleben können.

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 276971)
Und du und ich lassen das zu.

Siehe oben: nein.

Zitat:

Zitat von cube04 (Beitrag 276982)
Traurig, aber da überlegt man sich "Zivilcourage" zweimal.

Oder bewaffnet sich - da wird's nämlich hinführen.

Raimund 13.09.2009 19:08

Vielleicht muss nur konsequenter sein:

Tränengas und Kabelbinder!

Da kann man die Burschen gleich da abgeben, wo sie hingehören...;)

tobi_nb 13.09.2009 19:11

....

be fast 13.09.2009 19:20

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 276990)
Vielleicht muss nur konsequenter sein:

Tränengas und Kabelbinder!

Da kann man die Burschen gleich da abgeben, wo sie hingehören...;)

Er (C.B.) ist leider von uns gegangen ....:
http://www.youtube.com/watch?v=frMQs1Tge2I

Onnomax 13.09.2009 19:32

Zitat:

Zitat von engelchen (Beitrag 276972)
Ich persönlich habe bestimmt keinen Mangel an Zivilcourage, aber ein gewisses Maaß an selbsterhaltungstrieb ist auch nie verkehrt.
In den 3 Situationen die ich bis dato erlebt habe, habe ich zuerst die Grünen per Handy gerufen, die zahlt der Steuerzahler, sollen die lieber 1 x zuviel kommen als umgekehrt. Ausserdem sind die auf solche Situationen geschult.

Das Schlimme ist: Auch das hat er gemacht. Er hat wirklich nach menschlichem Ermessen "alles richtig gemacht" und trotzdem keine Chance gehabt. Extrem traurig.

Joerg aus Hattingen 13.09.2009 19:57

In meinen Augen sind das Psychopaten, die weder Erbarmen noch Mitleid kennen und daher halte ich sie auch nicht für therapierbar. Ne angemessene Strafe weiß ich allerdings auch nicht.

titansvente 13.09.2009 20:14

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 277013)
In meinen Augen sind das Psychopaten, die weder Erbarmen noch Mitleid kennen und daher halte ich sie auch nicht für therapierbar. Ne angemessene Strafe weiß ich allerdings auch nicht.

es sind eher soziopathen, unfähig sich in die gesellschaft zu integrieren und sich an deren regeln zu halten, unfähig mitleid zu empfinden und sich in andere hineinzuversetzen.

ich sach nur "clockwork orange"...

keko 13.09.2009 20:18

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 276947)
Die durchgeknallten, völlig überforderten, schwachsinnigen Eltern. Unfähig Werte zu vermitteln, die leider in der ach so verrückt gewordenen Welt leider verloren gegangen sind!

Eltern haben´s auch nicht immer leicht: 3.0TDi finanzieren, große Wohnung abbezahlen, nächsten Winter- und Sommerurlaub planen, Freunde treffen, schön sein, "in" sein, fit sein, sich selbst verwirklichen, Karriere machen. Da bleibt nich immer Zeit um Werte zu vermitteln. :cool:

Raimund 13.09.2009 20:19

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 277025)
Eltern haben´s auch nicht immer leicht: 3.0TDi finanzieren, große Wohnung abbezahlen, nächsten Winter- und Sommerurlaub planen, Freunde treffen, schön sein, "in" sein, fit sein, sich selbst verwirklichen, Karriere machen. Da bleibt nich immer Zeit um Werte zu vermitteln. :cool:

Das haben sie ja damit schon gemacht...

yankee 13.09.2009 20:25

Zitat:

Zitat von esan (Beitrag 276956)
...und mir sag einer das kommt nicht von den scheiß Ballerspielen und Aktionfilmen wo einer noch aufsteht wenn man ihm 10 mal in die Fresse getreten hat und eine Flasche oder sonstwas auf dem Schädel zertrümmert hat.

Steile These. Ich sehe du kennst dich mit der Materie aus.
Aber das hatten wir hier auch schon 100 mal.

drullse 13.09.2009 20:30

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 277022)
es sind eher soziopathen, unfähig sich in die gesellschaft zu integrieren und sich an deren regeln zu halten, unfähig mitleid zu empfinden und sich in andere hineinzuversetzen.

ich sach nur "clockwork orange"...


qbz 13.09.2009 20:47

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 276988)
Ziemlich genau mein Gedanke. Wäre das in Berlin passiert, dürften die zwei sich schonmal auf ne Karibik-Kreuzfahrt freuen zur Resozialisierung, in Bayern wird wohl etwas realitätsnaher geurteilt.

Kennst Du konkret 1 ähnlichen Fall (Totschlag oder Mord), auf den das in Berlin zutrifft? Ansonsten kommt das bei mir nur als reine Stimmungsmache an.
Vielleicht interessiert es Dich, rein informationshalber: Es gibt Menschen in Tegel, welche als junge Erwachsene jemand anders umbrachten (z.B. auch gemeinsam begangen als "Bande") u. 10 -15jährige Haftstrafen dort verbüssen.
Ausserdem finanziert die Jugendhilfe schon seit längerem solchen Massnahmen nicht mehr, die im übrigen nie als Ersatz für Strafe im Strafvollzug eingesetzt wurden, sondern als "Sozialierungs- u. Integrationshilfe" für Jugendliche z.B. Suchtabhängige nach einem Entzug, bezahlt von der Jugendhilfe.

-qbz

drullse 13.09.2009 21:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 277042)
Kennst Du konkret 1 ähnlichen Fall (Totschlag oder Mord), auf den das in Berlin zutrifft? Ansonsten kommt das bei mir nur als reine Stimmungsmache an.
Vielleicht interessiert es Dich, rein informationshalber: Es gibt Menschen in Tegel, welche als junge Erwachsene jemand anders umbrachten (z.B. auch gemeinsam begangen als "Bande") u. 10 -15jährige Haftstrafen dort verbüssen.
Ausserdem finanziert die Jugendhilfe schon seit längerem solchen Massnahmen nicht mehr, die im übrigen nie als Ersatz für Strafe im Strafvollzug eingesetzt wurden, sondern als "Sozialierungs- u. Integrationshilfe" für Jugendliche z.B. Suchtabhängige nach einem Entzug, bezahlt von der Jugendhilfe.

-qbz

Naja - kannst ja mal nach den Urteilen für Intensivtäter in Berlin schauen, mir ist offen gestanden egal, ob jemand "nur" 20mal "einen geklatscht hat" und dafür resozialisiert wird oder ob am Ende ein Todesopfer zu beklagen ist. Für MICH sind die Strafen zu lasch und der Täterschutz nach wie vor zu hoch.

Mit dem Titel "Stimmungsmacher" kann ich leben.

Joerg aus Hattingen 13.09.2009 21:05

Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass das umgebende Milieu für alles mögliche verantwortlich gemacht wird. Es gibt aber einfach Leute, die ohne Empathie geboren werden. Die sind einfach so, mehr oder weniger eine Laune der Natur, genetischer Defekt, was auch immer. Wie ich schon schrieb, ich halte sie für nicht therapierbar.

drullse 13.09.2009 22:05

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 277055)
Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass das umgebende Milieu für alles mögliche verantwortlich gemacht wird. Es gibt aber einfach Leute, die ohne Empathie geboren werden. Die sind einfach so, mehr oder weniger eine Laune der Natur, genetischer Defekt, was auch immer. Wie ich schon schrieb, ich halte sie für nicht therapierbar.

Da dürftest Du Recht haben: "Der 18-Jährige, der zur Tatzeit angetrunken war, ist wegen schwerer Körperverletzung, räuberischer Erpressung und Diebstahls vorbestraft, sagte der Münchner Staatsanwalt Laurent Lafleur am Sonntag."

TriBlade 13.09.2009 22:05

Ich bin der Ansicht, dass wir keine anderen Gesetze oder Regelungen brauchen. Wichtig wäre, dass die Richter die die beiden Jugendlichen, die wenn man den Zeitungsberichten glauben schenken kann schon häufiger mit der Justiz Kontakt hatten, jetzt den Angehörigen des Opfers persönlich erklären warum es wichtig gewesen ist diese Jugendlichen Gewalttäter nicht einzusperren sondern sie weiterhin auf freiem Fuß zu lassen. Die Personen die für die Anwendung des Jugendstarfrechts verantwortlich sind müssen mal verpflichtet werden Nachts mit der Polizei Streife zu fahren und im Anschluß an solche Gewaltverbrechen mit den Opfern und ihren Angehörigen zu sprechen. Einfach um mal zu begreifen was so in der Wirklichkeit passiert. Ich glaube das dann unsere Gesetze durchaus ausreichen.

drullse 13.09.2009 22:18

Prima Vorschlag - impliziert aber, dass jemand auch eigene Fehler eingestehen kann. Da haperts aber in der Regel gewaltig...

keko 13.09.2009 22:21

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 277027)
Das haben sie ja damit schon gemacht...

Tja..... :(

Megalodon 13.09.2009 22:25

Zitat Die WELT

Landesinnenminister Joachim Herrmann verlangte mehr Härte der Justiz. Der ältere der beiden Tatverdächtigen habe bereits eine längere kriminelle Karriere hinter sich, aber stets „nur sehr moderate Reaktionen“ dafür erfahren, sagte Herrmann dem „Münchner Merkur“ zufolge.


Falls sich noch irgendjemand fragt, wie sowas möglich ist, hier stehts.

Insofern hat das recht wenig mit unseren Gesetzen zu tun sondern viel mehr mit deren Anwendung. Und letzteres ist konsequent zu Ende gedacht wirklich ein Problem einer Gesellschaft, in der Jugendlich beispielsweise generell als die Zukunft gesehen werden (falsch) und sich sehr viel erlauben können (erst recht falsch). Gewisse Jugendliche sind eben NICHT die Zukunft unserer Gesellschaft und sollten deshalb keinen besonderen Schutz vor Strafverfolgung genießen.

10 Jahre Gefängnis plus die inzwischen auch bei Jugendlichen mögliche anschließende Sicherungsverfahrung wäre für beide angemessen.

tobi_nb 13.09.2009 22:37

....

Kampa 13.09.2009 22:42

Jugendstrafrecht in Verbindung mit dem Erziehungsauftrag des Staates ist wohl eines der schwierigsten und sensibelsten Themen in unserer Gesellschaft. Viel wichtiger als der ganze Schmodder, der sonst gerade in diesem sog. Wahlkampft dahergeblubbert wird.

Um so wichtiger für mich, nicht mit einem Schlag diejenigen, die sich dieses Themas i.d.R. mit mühevoller sachbezogener Arbeit annehmen, per se in die Tonne zu kloppen.

Härtere Strafen, sog. konsequenteres Durchgreifen sehe ich nicht als den richtigen Weg an. Er mag kurzfristig eine aufgebrachte Öffentlichkeit beruhigen, er mag hier und da einen Brennpunkt auflösen. Die Problematik der Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen hiflt es hingegen wohl kaum zu begegnen.

Hier im aktuellen Fall ist wohl schon vor dem tragischen Ereignis eine Menge schief gelaufen. Doch um eine allgemeine Bewertung abgeben zu wollen, müßte man wohl zunächst mal recherchieren, in wievielen Fällen eine vorherige "Milde" sich positiv ausgewirkt hat.

Das Einzige was ich mir wünschen würde, wäre, dass das gesamte Thema mehr in den Fokus rückt.

Einfach wahllos auf z.B. die Richter rumzuhacken, bringt hier doch auch nix.
Der Vorschlag von TriBlade mag zwar etwas bösartig gemeint gewesen sein, aber warum nicht? Allerdings müßte dann der Staat, also wir in Konsequenz, ein bisschen Kohle locker machen, damit sich ausreichend Richter in ausreichender Zeit mit den Einzelschicksalen und deren Weiterverfolgung beschäftigen können.
Dann müßte diejenigen, die für nen Hungerlohn als Streetworker und Sozialarbeiter durch die Brennpunktviertel ziehen, angemessener entlohnt und vor allem einen höheren Zuspruch und Anerkennungswert in der Gesellschaft erfahren.
Dafür müßte man die Abteilungen der Jugendämter besser unterstützen, die Arbeit von Kindergärtnerinnen und Lehrern vor allem an den Hauptschulen mehr Wert schätzen und und und.

Einfach nur härtere Strafen zu fordern kann nie und nimmer die Lösung sein.

drullse 13.09.2009 22:44

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277094)
Wie gesagt, die Täter zu bestrafen ist nichts weiter als Rache. Ein Verhindern von weiteren Taten bewirkt es überhaupt nicht.

Oh doch - wer hinter Schloß und Riegel sitzt KANN keine weiteren Straftaten mehr begehen (außer an seinen Knastkumpels). Das hat nix mit Rache zu tun sondern mit Prävention.

tobi_nb 13.09.2009 22:52

....

Megalodon 13.09.2009 22:56

Sicherheitsverwahrung ist kein Mittel zur Abschreckung, sondern dient dazu, die Gesellschaft vor Psychopathen zu schützen.

Der Witz ist, um mal in Deinem Bild zu bleiben, der eingeschläferte Hund beißt niemanden mehr. Natürlich verhindert das nicht, von einem anderen Hund gebissen zu werden, aber darum gehts ja garnicht.

Grundsätzlich kann man darüber diskutieren, inwiefern solche Toten Mitbürger als "Kollateralschaden" einer liberalen und humanistischen Gesellschaft hinzunehmen sind. Die Diskussion wird aber nicht geführt, weil die meisten denken, dass es beim nächsten Mal hoffentlich wieder einen anderen erwischt oder sich garkeine Gedanken machen.

Zur Zivilcourage allgemein: Wer nicht in der Lage ist, in so einem Fall mit äußerster Entschlossenheit und Brutalität vorzugehen, und z.B. nicht in der Lage ist, den meisten mitgeführten Kugelschreiber effektiv im Auge des Gegners zu versenken o.ä., soll wegschauen und weggehen.

drullse 13.09.2009 22:58

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277100)
Strafe als Prävention zu nutzen, geht nur, wenn ALLE Taten (also auch jede Kneipenschlägerei, jede häussliche Gewalt, jeder Schulhofschlägerei usw.usw. sofort geahndet werden, ALLE Täter sofort (und nicht erst nach Monaten) für immer weggeschlossen werden, oder wenn ihnen dauerhafte körperliche Schäden zugeführt werden. (Für Totschlagen beide Arme ab z.B. )

Das ist Unfug und das weißt Du auch.

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277101)
Zur Zivilcourage allgemein: Wer nicht in der Lage ist, in so einem Fall mit äußerster Entschlossenheit und Brutalität vorzugehen, und z.B. nicht in der Lage ist, den meisten mitgeführten Kugelschreiber effektiv im Auge des Gegners zu versenken o.ä., soll wegschauen und weggehen.

So ist es!

Megalodon 13.09.2009 22:59

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 277100)
O.K. Der Weg der Bestrafung ist auf jeden Fall eine Möglichkeit, um DIESEN Täter zu bestrafen. Was aber macht man, damit morgen nicht ne neue Schlagzeile kommt?

Strafe als Prävention zu nutzen, geht nur, wenn ALLE Taten (also auch jede Kneipenschlägerei, jede häussliche Gewalt, jeder Schulhofschlägerei usw.usw. sofort geahndet werden, ALLE Täter sofort (und nicht erst nach Monaten) für immer weggeschlossen werden, oder wenn ihnen dauerhafte körperliche Schäden zugeführt werden. (Für Totschlagen beide Arme ab z.B. )

Ich bin der Meinung, nur mit dieser Radikalität ist Strafe ein sinnvolles Instrument der Vorsorge und Abschreckung.

Aber ist es dass, was wir wollen, um Strafe präventiv zu nutzen.

Das gibts schon lange, nennt sich Scharia.


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