"Gentle Running"
An unsere werte Buchbesprechungsfraktion: wenn Ihr Lust habt, lest doch mal den Schmöker und gebt Eure Meinung ab.
http://www.amazon.de/Gentle-Running-...9616256&sr=8-6 Ich fand es sehr gut und kann mich den Rezensionen bei Amazon nur anschließen. |
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Naja, ich weiß nicht, ob ich das nötige journalistische Talent mitbringe, um so etwas in ausreichender Qualität hinzubekommen. Aber wenn es ein normaler, etwas ausführlicherer Beitrag auch tut, warum nicht.
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Worauf wartest Du noch? :quaeldich:
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Ich kämme das Teil nochmal durch und schreibe was am nächsten Wochenende. Heute krieg ich das nicht mehr auf die Reihe und ich bin von Montag bis Freitag nicht hier zuhause und habe von der Arbeit aus keinen Zugriff auf alle "nichtdienstlichen" Internetseiten. Also bitte um ein paar Tage Geduld :)
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Keine Vorschußlorbeeren bitte. Warte das Gemurkse erst mal ab :Cheese:
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Gibt doch auch noch eine Lektorin, die kriegt das schon wieder hin ;).
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...mit Widmung ...!!!
hi Gonzo,
... hätte dann sehr gerne ein Exemplar mit Widmung....!!! gentle running ... hört sich jut an ...!!! :) |
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ich auch haben will.....:Huhu: |
... vielleicht gibts auch ne Vorlesestunde bei Kerzenschein ... und diversen Getränken....!!!
... der Luipers... (Autor des Buches) schreibt auch regelmässig im Magazin "Trilife" ... (Österreich) ... wirklich lesenswert. |
Soderle,
hier der versprochene Bericht: Eins vorweg (werden die meisten wohl auch nicht vermutet haben, aber noch mal zur Sicherheit): das Buch ist kein Trainingsbuch im klassischen Sinne, das einem Hinweise, Tips, Trainingspläne usw. für eine Leistungsverbesserung liefert. Ein sich diesbezüglich evtl. einstellender Erfolg wäre höchstens ein nettes "Abfallprodukt". Die Gliederung sieht in etwas so aus: auf den ersten 25 Seiten wird relativ ausführlich der "spirituelle" Aspekt und die mentale Seite des Laufens beleuchtet, gleitet aber nie in unerträgliches esotherisches Geschwafel ab. Auf den nächsten ca. 50 Seiten wird dann ganz konkret das Erlernen des "Gentle Running" geschildert. Anschließend kommen noch ein paar Kapitel zu Entspannungs- und Dehnübungen, Bergauf-/Bergablauf, Lauftechnikübungen, Ernährung usw. dazu. Das Buch ist eine Anleitung zum natürlichen Laufen, das wir mehr oder weniger alle verlernt haben. Es ist ein Anstoß, sich wieder völlig streßfrei der reinen Lust an der Bewegung hinzugeben, statt ausschließlich Bestzeiten und Plazierungen hinterherzujagen. Die pure Freude am Laufen steht im Vordergrund, der Weg ist das Ziel. Dabei hat Luijpers absolut nichts gegen ziel-/leistungsorientiertes Laufen einzuwenden. Er war ja selbst (übrigens unter seinem Trainer Arthur Lydiard) ein recht guter Läufer (ich glaube, seine Bestzeiten liegen so ca. bei 1:48 auf 800m und 3:42 auf 1.500m). Aber auch leistungsorientiert kann man seiner Ansicht nach lockerer, schöner, entspannter, effizienter laufen. Wie sieht dieses tolle Laufen denn nun aus? Hauptprinzip ist das optimale Ausnutzen der Schwerkraft für ein energiesparendes und gelenkschonendes Laufen. Der Körperschwerpunkt verlagert sich durch ein "nach-vorne-fallen-lassen", man wird sozusagen von selbst vorwärts gezogen. Die Füße setzen nie vor, sondern maximal unter dem Körper auf (--> Mittelfuß nicht Ferse). Die Beine werden dadurch eigentlich nur "nachgezogen". Die Hauptkraft kommt aus einer rollenden Drehbewegung aus dem Becken heraus. Hinzu kommt als wichtiger Bestandteil ein tiefes Atmen (mit viel weinger Atemzügen als gewohnt) durch die Nase als Ersatz für das wahrscheinlich von uns allen praktizierte relativ flache Atmen durch den Mund. Wie das im Detail genau aussieht und wie man schrittweise aufbauend "zum Ziel" kommt, wird im Buch detailliert und mit vielen Tips genau geschildert. An wen richtet sich das Buch? Eigentlich an alle, die aus dem "normalen Trainingstrott" raus wollen, offen für Veränderung und Neues sind und auch die dafür notwendige Zeit und Geduld mitbringen. Denn die braucht es. Wer sich nur eine schnelle, mühelose Anleitung zum Schnellerwerden erhofft, wird hier nicht bedient. Selbst wenn man nicht zu 100% seinen Stil umstellen möchte, kann man bestimmt das eine oder andere Element der Technik für sich nutzen. Und selbst wenn es nur als Denkanstoß dazu dient, woran es liegen könnte, daß einem der zighunderste GA1-Lauf irgendwie keinen Spaß mehr macht... Aus der Praxis: ich habe mich mal rangewagt. Macht irgendwie schon Spaß, leicht federnd wie ein Kenianer über die Piste zu schweben :Cheese: Es erfordert aber eine Menge Konzentration, denn wir haben unser jetztiges Laufschema ja im Kopf "einprogrammiert", so daß man sich immer wieder dabei ertappt, wieder in alte Bewegungsmuster zurückzufallen. Speziell die Nasenatmung habe ich mir schwierig vorgestellt. Ging aber (für mich überraschend) auch bei etwas höherem Tempo. Problem war einmal ein leichter Schmerz/Muskelkater im unteren, hinteren Bereich der Wadenmuskulatur. Liegt evtl. an dem (ungewohnt) nach vorn verlagerten Gewicht. Ich weiß selbst noch nicht, ob ich mich komplett zu einem "Gentle Runner" umwandeln möchte, aber alleine die Beschäftigung mit der Materie macht schon Spaß und bringt mir Abwechslung in die manchmal ja langweilige Trainingsroutine. Also, wer Lust hat, einfach mal rausgehen und ausprobieren :) Gruß Gonzo |
Hi Gonzo,
Danke für den Service. Klingt interessant, hast Du über das "kenianische Federn" aufgrund der Achillessehnenprobleme nachgedacht oder war es gar die Ursache dafür? :Gruebeln: Falls nötig: Weiterhin gute Besserung! Stefan der zurzeit auch etwas am Laufstil tüftelt; Zwischenergebnis bei Mittelfuß und höherer Frequenz: scheint etwas schneller zu sein, deftige Muskelkater im Oberschenkel über dem Knie, aber es macht irgendwie Spaß :) |
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wegen meiner Probleme habe ich ursprünglich nicht über den Laufstil nachgedacht. Wenn es aber helfen sollte wäre es ja schön. Das Dumme ist nur: im Vor-/Mittelfußlaufstil sind die Schmerzen an meiner Problemstelle sogar größer, als wenn ich mit der Ferse aufsetze. Von daher kann ich momentan nur im konventionellen Fersenstil laufen. Bis dann Gonzo |
Deine Achillessehne ist eh vie zu verwöhnt - wenn die mal für mich laufen resp. mich schleppen müßte, wüßte sie, was wahre Belastung ist.:Peitsche:
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Danke Gonzo!
Ich hab' jetzt allerdings nicht kapiert was daran so neu sein soll. Dass die meisten Hobbylaeufer Fersenlaeufer sind und dass das falsch ist, ist ja hinlaenglich bekannt. Das "federnd laufen" meinst Du bestimmt nicht woertlich, denn das waere aus Leistungsaspekten fuer einen Strassenlaeufer falsch. Gruss! dude |
Hallo Dude,
daran ist eigentlich auch nichts neu (bis vielleicht auf die Nasenatmung). Es wird einem nur noch einmal (etwas ausführlicher) in Erinnerung gebracht. Ob ein "herkömmliches" Mittel-/Vorfußlaufen automatisch die von Luijpers propagierten Bewegungsmuster (Schwerpunkt verlagern, rollen/mit Drehbewegung aus dem Becken heraus laufen) mit sich bringt, oder ob das von ihm doch neu "erfunden" wurde, kann ich auch nicht beurteilen. "Federnd" in der Tat nicht so wörtlich zu nehmen. Sollte eher mein subjektives Laufgefühl widerspiegeln. Du meinst "falsch" im Sinne von energieverschwendend? Luijpers bezeichnet seinen Stil (er sagt ja nicht "federnd") sogar als energetisch effizienter, da weniger aus der Beinkraft heraus gelaufen werden muß, sondern die Schwerkraft als Hilfsmittel ausgenutzt wird. Gruß Gonzo |
hallo gonzo.
danke fürs lesen und beschreiben! neu ist tatsächlich nix, auch die nasenatmung hat vor ca. 3 jahren mal greif wochenlang promoted. trotzdem find ich es allein daher gut, daß man sich mal wieder vor augen führt, wie man eigentlich so da lang schlappt! wobei ich dich leichtgewicht da explizit ausnehme, du weißer kenianer, du! heiko, gerade zurück von der langen runde |
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das mit Nase und Greif wußte ich gar nicht. Ist da überhaupt was dran, von wegen bessere Sauerstoffversorgung durch das tiefe Zwerchfellatmen? Zum "weißen Kenianer": da paßt leider nur das Gewicht, aber leider nicht die Performance :Traurig: Gonzo, auch gerade von der langen Runde zurück (und das heißt momentan eine knappe halbe Stunde...) |
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Grüße Stefan, gerade von der extralangen 2.000 kcal-Runde zurück:) |
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Nasenatmung bringt mE nichts. Das haelt vll. Anfaenger davon ab immer zu intensiv zu laufen, aber sonst? Reicht natuerlich nicht fuer einen Marathonlauf, aber darum geht es ihm ja nicht. Ansonsten: Luft muss rein (und raus), egal wie! Da hat sich die doch deutlich groessere Mundoeffnung als praktikabler erwiesen. gruss dude |
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Gegen Nasenatmung spricht natürlich, daß es scheinbar keine wissenschaftlich belegten Vorteile einer größeren Sauerstoffaufnahme gibt. Wenn es so wäre, würden es ja mehr (vor allem Spitzen-) Läufer praktizieren. Aber ich denke, es geht ihm hierbei eher um den "Beruhigungseffekt", da man langsamer, bewußter, tiefer atmet. |
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Da die gelehrte Praxis zwangsläufig von der physikalisch unmöglichen Theorie abweicht, mag sie aber gar nicht so schlecht sein. :Cheese: |
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Auf letsrun.com findest Du andere Meinungen. |
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Er gibt mir Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die "Nilpferde und Walroesser" sicherlich nur der Pose-Theorie folgen, dass die Schwerkraft die Hauptantriebskraft des Läufers sein soll. Demnach kann Übergewicht ja nicht schaden. :Maso: EDIT: Hab noch ein p gekauft. |
Ich kann Dir nicht folgen.
Walroesser purzeln gerne auf die Ferse. |
Die Schwerkraft zieht nach unten, ich will aber nach vorn. Diese beiden Richtungen sind orthogonal, das heisst es gibt KEINE (und zwar wirklich GARKEINE) Möglichkeit die Schwerkraft für Vortrieb zu nutzen, es sei denn der Schwerpunkt bewegt sich nach unten wie auf einer schiefen Ebene.
Da das Laufgefühl nicht nur durch physikalische Gesetze bestimmt ist, können die Ratschläge als Tipps fürs Training gut sein, aber bei mir als Ingenieur stellen sich wirklich die Nackenhaare auf. Wenn das beschriebene funktionieren würde, dann hätte ja wohl ein Tüftler längst ein Auto erfunden, dass ohne Sprit auskommt und stattdessen die Schwerkraft nutzt. Und Wim Luijpers wäre Nobelpreisträger und Millionär. |
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Beim Mittelfußlauf wenn der Körperschwerpunkt über dem Aufsetzpunkt ist fällt diese Abbremsbewegung weg. Zusätzlich ist es so, dass wenn der Schwerpunkt dann ganz leicht vorm Aufsetzpunkt ist, dein Gewicht ein Drehmoment um den Aufsetzpunkt erzeugt und du nach vorne kippst. Dadurch hast du deinen Schwerpunkt automatisch durch die Schwerkraft ein Stück nach vorne bewegt. Mit Perpetuum Mobile hat das nichts zu tun da dein Schwerpunkt sich dabei auch ein Stück Richtung Fußboden bewegt und du diese verlorengegangene potentielle Energie beim nächsten Abstoßen wieder ausgleichen musst. |
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Da fällt mir wieder unser Matheprof in der Mathematik für Physiker Vorlesung ein der damals zu uns sagte: "Das was Sie verstehen ist entweder falsch oder trivial" Es hat lange gebraucht, aber irgendwann wurde mir klar, dass er recht hatte... Gruß, Scotii. |
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@Scotti
Lustigerweise bin ich Segler und Surfer, und ich kann Dir versichern, dass man nicht genau gegen den Wind segeln kann. Und dass man mehr Energie verbrauchen kann, als die Idealisierung bzw. Vereinfachung ergibt ist klar, aber weniger geht eben in der Regel nicht. Und wenn Du wirklich einen Mathe-oder Physikprof kennst, dann frag ihn mal nach dem Drehmomentengleichgewicht beim Läufer. Der braucht keine 10 Sekunden um zu erkennen, dass die Pose-Lauftechnik Schwachsinn ist. Oder schau Dir ein Laufvideo von Haile an und halte es an wenn er den Fuß aufsetzt. @macoio Mit den Drehmomenten bist Du einer sehr interessanten Sache auf der Spur und verstehst wohl etwas von Mechanik. Zeichne Dir das mal auf und überleg wie sich das Momentengleichgewicht verhält, wenn der Fuß hinter dem Schwerpunkt aufsetzt und damit NIE vor dem Schwerpunkt ist. Ergebnis ist, dass (bei gleichbleibender Geschwindigkeit der Mensch vornüber fallen würde, wenn der Fuß immer hinter dem Körperschwerpunkt ist (genau wie im Stand^^). Für die kurze Zeit der Beschleunigung geht das, aber beim Marathon beschleunigen wir vielleicht die ersten 5 Sekunden, danach sind wir gleichförmig unterwegs. |
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Ganz bestimmt führt weder der Schwerpunkt noch irgendein anderer gedachter Punkt beim Gehen oder Laufen des Menschen eine gleichförmige Bewegung aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichf...rmige_Bewegung p.s. Bitte verdrehe nicht nicht meine Aussagen um sie dann zu wiederlegen: Ich hatte nichts von "genau gegen den Wind segeln" geschrieben. Trotzdem kann man segelnd einen Punkt erreichen der genau entgegen der Windrichtung liegt. |
Na, man sollte sich vielleicht etwas mit der POSE-Lauftechnik vertraut machen und sich die Kernaussagen daraus ansehen.
Die Ansätze sind nicht neu und auch nicht revolutionär, im Endeffekt war der Author ja nicht auf der Suche nach einer neuen Lauftechnik sondern auf der Suche nach einer Methode das Laufen zu vermitteln. Zum Thema Schwerkraft ist zu sagen, das die Kernaussage des Autors nach meiner Interpretation ist nicht gegen die Schwerkraft zu arbeiten, ich hab nirgendwo gelesen das wir durch die Schwerkraft schneller werden, nur wenn man gegen die Schwerkraft arbeitet ermüdet man schneller und wird langsamer. Ansonsten sind sehr viele sinnvolle Dehn- und Kräftigungsübungen beschrieben. Ich bin der Meinung das viele wenn sie sich einige dieser Grundsätze beherzigen würden auch besser laufen würde. Wie der Autor auch mehrmals vermerkt ist Laufen auch abspulen von eingeübten effizienten Bewegungsabläufen und verlangt einem einiges an Konzentration beim Laufen ab, ohne natürlich dabei zu verkrampfen. |
Ich bin am Samstag ganz schnell gerannt, meine Waden sind im Eimer. :Cheese:
Axel, Praktiker |
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