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Gonzo 06.01.2008 11:54

"Gentle Running"
 
An unsere werte Buchbesprechungsfraktion: wenn Ihr Lust habt, lest doch mal den Schmöker und gebt Eure Meinung ab.

http://www.amazon.de/Gentle-Running-...9616256&sr=8-6

Ich fand es sehr gut und kann mich den Rezensionen bei Amazon nur anschließen.

swimslikeabike 06.01.2008 14:55

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 59391)
An unsere werte Buchbesprechungsfraktion: wenn Ihr Lust habt, lest doch mal den Schmöker und gebt Eure Meinung ab.

http://www.amazon.de/Gentle-Running-...9616256&sr=8-6

Ich fand es sehr gut und kann mich den Rezensionen bei Amazon nur anschließen.

Die Rezensionen bei Amazon ("einzig richtiger Laufstil") sind ja teils ein bissel merkwürdeig. Aber wieso schreibst Du dann nicht ne kleine Rezension, Arne wird sich bestimmt freuen! DU bist das Forum :Lachen2:

Gonzo 06.01.2008 15:18

Naja, ich weiß nicht, ob ich das nötige journalistische Talent mitbringe, um so etwas in ausreichender Qualität hinzubekommen. Aber wenn es ein normaler, etwas ausführlicherer Beitrag auch tut, warum nicht.

Hubschraubär 06.01.2008 15:46

Worauf wartest Du noch? :quaeldich:

Gonzo 06.01.2008 16:00

Ich kämme das Teil nochmal durch und schreibe was am nächsten Wochenende. Heute krieg ich das nicht mehr auf die Reihe und ich bin von Montag bis Freitag nicht hier zuhause und habe von der Arbeit aus keinen Zugriff auf alle "nichtdienstlichen" Internetseiten. Also bitte um ein paar Tage Geduld :)

Hubschraubär 06.01.2008 16:21

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 59437)
Ich kämme das Teil nochmal durch und schreibe was am nächsten Wochenende. Heute krieg ich das nicht mehr auf die Reihe und ich bin von Montag bis Freitag nicht hier zuhause und habe von der Arbeit aus keinen Zugriff auf alle "nichtdienstlichen" Internetseiten. Also bitte um ein paar Tage Geduld :)

Na gut, wir sind da ja nicht so. ;)

swimslikeabike 06.01.2008 16:36

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 59426)
Naja, ich weiß nicht, ob ich das nötige journalistische Talent mitbringe, um so etwas in ausreichender Qualität hinzubekommen. Aber wenn es ein normaler, etwas ausführlicherer Beitrag auch tut, warum nicht.

jetzt entdecken wir noch ein paar versteckte Talente, es wird ja immer besser :Blumen:

Gonzo 06.01.2008 17:40

Keine Vorschußlorbeeren bitte. Warte das Gemurkse erst mal ab :Cheese:

Thorsten 06.01.2008 18:59

Gibt doch auch noch eine Lektorin, die kriegt das schon wieder hin ;).

eifel-man 07.01.2008 10:51

...mit Widmung ...!!!
 
hi Gonzo,


... hätte dann sehr gerne ein Exemplar mit Widmung....!!!

gentle running ... hört sich jut an ...!!!

:)

fitnesstom 07.01.2008 11:04

Zitat:

Zitat von eifel-man (Beitrag 59560)
hi Gonzo,


... hätte dann sehr gerne ein Exemplar mit Widmung....!!!

gentle running ... hört sich jut an ...!!!

:)

hi markusse!

ich auch haben will.....:Huhu:

eifel-man 07.01.2008 11:10

... vielleicht gibts auch ne Vorlesestunde bei Kerzenschein ... und diversen Getränken....!!!

... der Luipers... (Autor des Buches) schreibt auch regelmässig im Magazin "Trilife" ... (Österreich) ... wirklich lesenswert.

Gonzo 12.01.2008 09:22

Soderle,

hier der versprochene Bericht:

Eins vorweg (werden die meisten wohl auch nicht vermutet haben, aber noch mal zur Sicherheit): das Buch ist kein Trainingsbuch im klassischen Sinne, das einem Hinweise, Tips, Trainingspläne usw. für eine Leistungsverbesserung liefert. Ein sich diesbezüglich evtl. einstellender Erfolg wäre höchstens ein nettes "Abfallprodukt".

Die Gliederung sieht in etwas so aus: auf den ersten 25 Seiten wird relativ ausführlich der "spirituelle" Aspekt und die mentale Seite des Laufens beleuchtet, gleitet aber nie in unerträgliches esotherisches Geschwafel ab. Auf den nächsten ca. 50 Seiten wird dann ganz konkret das Erlernen des "Gentle Running" geschildert. Anschließend kommen noch ein paar Kapitel zu Entspannungs- und Dehnübungen, Bergauf-/Bergablauf, Lauftechnikübungen, Ernährung usw. dazu.

Das Buch ist eine Anleitung zum natürlichen Laufen, das wir mehr oder weniger alle verlernt haben. Es ist ein Anstoß, sich wieder völlig streßfrei der reinen Lust an der Bewegung hinzugeben, statt ausschließlich Bestzeiten und Plazierungen hinterherzujagen. Die pure Freude am Laufen steht im Vordergrund, der Weg ist das Ziel. Dabei hat Luijpers absolut nichts gegen ziel-/leistungsorientiertes Laufen einzuwenden. Er war ja selbst (übrigens unter seinem Trainer Arthur Lydiard) ein recht guter Läufer (ich glaube, seine Bestzeiten liegen so ca. bei 1:48 auf 800m und 3:42 auf 1.500m). Aber auch leistungsorientiert kann man seiner Ansicht nach lockerer, schöner, entspannter, effizienter laufen.

Wie sieht dieses tolle Laufen denn nun aus? Hauptprinzip ist das optimale Ausnutzen der Schwerkraft für ein energiesparendes und gelenkschonendes Laufen. Der Körperschwerpunkt verlagert sich durch ein "nach-vorne-fallen-lassen", man wird sozusagen von selbst vorwärts gezogen. Die Füße setzen nie vor, sondern maximal unter dem Körper auf (--> Mittelfuß nicht Ferse). Die Beine werden dadurch eigentlich nur "nachgezogen". Die Hauptkraft kommt aus einer rollenden Drehbewegung aus dem Becken heraus. Hinzu kommt als wichtiger Bestandteil ein tiefes Atmen (mit viel weinger Atemzügen als gewohnt) durch die Nase als Ersatz für das wahrscheinlich von uns allen praktizierte relativ flache Atmen durch den Mund. Wie das im Detail genau aussieht und wie man schrittweise aufbauend "zum Ziel" kommt, wird im Buch detailliert und mit vielen Tips genau geschildert.

An wen richtet sich das Buch? Eigentlich an alle, die aus dem "normalen Trainingstrott" raus wollen, offen für Veränderung und Neues sind und auch die dafür notwendige Zeit und Geduld mitbringen. Denn die braucht es. Wer sich nur eine schnelle, mühelose Anleitung zum Schnellerwerden erhofft, wird hier nicht bedient. Selbst wenn man nicht zu 100% seinen Stil umstellen möchte, kann man bestimmt das eine oder andere Element der Technik für sich nutzen. Und selbst wenn es nur als Denkanstoß dazu dient, woran es liegen könnte, daß einem der zighunderste GA1-Lauf irgendwie keinen Spaß mehr macht...

Aus der Praxis: ich habe mich mal rangewagt. Macht irgendwie schon Spaß, leicht federnd wie ein Kenianer über die Piste zu schweben :Cheese: Es erfordert aber eine Menge Konzentration, denn wir haben unser jetztiges Laufschema ja im Kopf "einprogrammiert", so daß man sich immer wieder dabei ertappt, wieder in alte Bewegungsmuster zurückzufallen. Speziell die Nasenatmung habe ich mir schwierig vorgestellt. Ging aber (für mich überraschend) auch bei etwas höherem Tempo. Problem war einmal ein leichter Schmerz/Muskelkater im unteren, hinteren Bereich der Wadenmuskulatur. Liegt evtl. an dem (ungewohnt) nach vorn verlagerten Gewicht. Ich weiß selbst noch nicht, ob ich mich komplett zu einem "Gentle Runner" umwandeln möchte, aber alleine die Beschäftigung mit der Materie macht schon Spaß und bringt mir Abwechslung in die manchmal ja langweilige Trainingsroutine. Also, wer Lust hat, einfach mal rausgehen und ausprobieren :)

Gruß
Gonzo

alessandro 12.01.2008 10:04

Hi Gonzo,

Danke für den Service. Klingt interessant, hast Du über das "kenianische Federn" aufgrund der Achillessehnenprobleme nachgedacht oder war es gar die Ursache dafür? :Gruebeln:

Falls nötig: Weiterhin gute Besserung!

Stefan
der zurzeit auch etwas am Laufstil tüftelt; Zwischenergebnis bei Mittelfuß und höherer Frequenz: scheint etwas schneller zu sein, deftige Muskelkater im Oberschenkel über dem Knie, aber es macht irgendwie Spaß :)

Gonzo 12.01.2008 10:14

Zitat:

Zitat von alessandro (Beitrag 60953)
Hi Gonzo,

Danke für den Service. Klingt interessant, hast Du über das "kenianische Federn" aufgrund der Achillessehnenprobleme nachgedacht oder war es gar die Ursache dafür? :Gruebeln:

Falls nötig: Weiterhin gute Besserung!

Stefan
der zurzeit auch etwas am Laufstil tüftelt; Zwischenergebnis bei Mittelfuß und höherer Frequenz: scheint etwas schneller zu sein, deftige Muskelkater im Oberschenkel über dem Knie, aber es macht irgendwie Spaß :)

Hi Stefan,

wegen meiner Probleme habe ich ursprünglich nicht über den Laufstil nachgedacht. Wenn es aber helfen sollte wäre es ja schön. Das Dumme ist nur: im Vor-/Mittelfußlaufstil sind die Schmerzen an meiner Problemstelle sogar größer, als wenn ich mit der Ferse aufsetze. Von daher kann ich momentan nur im konventionellen Fersenstil laufen.

Bis dann
Gonzo

alessandro 12.01.2008 10:17

Deine Achillessehne ist eh vie zu verwöhnt - wenn die mal für mich laufen resp. mich schleppen müßte, wüßte sie, was wahre Belastung ist.:Peitsche:

Gonzo 12.01.2008 10:22

Zitat:

Zitat von alessandro (Beitrag 60957)
Deine Achillessehne ist eh vie zu verwöhnt - wenn die mal für mich laufen resp. mich schleppen müßte, wüßte sie, was wahre Belastung ist.:Peitsche:

Dann nimm doch einfach ab :Lachen2: :Cheese:

dude 12.01.2008 11:20

Danke Gonzo!

Ich hab' jetzt allerdings nicht kapiert was daran so neu sein soll. Dass die meisten Hobbylaeufer Fersenlaeufer sind und dass das falsch ist, ist ja hinlaenglich bekannt.

Das "federnd laufen" meinst Du bestimmt nicht woertlich, denn das waere aus Leistungsaspekten fuer einen Strassenlaeufer falsch.

Gruss!
dude

Gonzo 12.01.2008 12:03

Hallo Dude,

daran ist eigentlich auch nichts neu (bis vielleicht auf die Nasenatmung). Es wird einem nur noch einmal (etwas ausführlicher) in Erinnerung gebracht. Ob ein "herkömmliches" Mittel-/Vorfußlaufen automatisch die von Luijpers propagierten Bewegungsmuster (Schwerpunkt verlagern, rollen/mit Drehbewegung aus dem Becken heraus laufen) mit sich bringt, oder ob das von ihm doch neu "erfunden" wurde, kann ich auch nicht beurteilen.

"Federnd" in der Tat nicht so wörtlich zu nehmen. Sollte eher mein subjektives Laufgefühl widerspiegeln. Du meinst "falsch" im Sinne von energieverschwendend?

Luijpers bezeichnet seinen Stil (er sagt ja nicht "federnd") sogar als energetisch effizienter, da weniger aus der Beinkraft heraus gelaufen werden muß, sondern die Schwerkraft als Hilfsmittel ausgenutzt wird.

Gruß
Gonzo

fitnesstom 12.01.2008 12:58

hallo gonzo.
danke fürs lesen und beschreiben!
neu ist tatsächlich nix, auch die nasenatmung hat vor ca. 3 jahren mal greif wochenlang promoted.
trotzdem find ich es allein daher gut, daß man sich mal wieder vor augen führt, wie man eigentlich so da lang schlappt!
wobei ich dich leichtgewicht da explizit ausnehme, du weißer kenianer, du!

heiko, gerade zurück von der langen runde

Gonzo 12.01.2008 15:04

Zitat:

Zitat von fitnesstom (Beitrag 60994)
hallo gonzo.
danke fürs lesen und bechreiben!
neu ist tatsächlich nix, auch die nasenatmung hat vor ca. 3 jahren mal greif wochenlang promoted.
trotzdem find ich es allein daher gut, daß man sich mal wieder vor augen führt, wie man eigentlich so da lang schlappt!
wobei ich dich leichtgewicht da explizit ausnehme, du weißer kenianer, du!

heiko, gerade zurück von der langen runde

Hallo Heiko,

das mit Nase und Greif wußte ich gar nicht. Ist da überhaupt was dran, von wegen bessere Sauerstoffversorgung durch das tiefe Zwerchfellatmen?

Zum "weißen Kenianer": da paßt leider nur das Gewicht, aber leider nicht die Performance :Traurig:

Gonzo, auch gerade von der langen Runde zurück (und das heißt momentan eine knappe halbe Stunde...)

alessandro 12.01.2008 15:26

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 60958)
Dann nimm doch einfach ab :Lachen2: :Cheese:

Einer, der aus einer Karotte zwei Mahlzeiten machen kann, sagt das natürlich leicht. Aber ich bin ja schon dran und wenigstens schon wieder auf Lanza-Gewichtsniveau...

Grüße

Stefan,
gerade von der extralangen 2.000 kcal-Runde zurück:)

Gonzo 12.01.2008 16:47

Zitat:

Zitat von alessandro (Beitrag 61013)
Einer, der aus einer Karotte zwei Mahlzeiten machen kann, sagt das natürlich leicht. Aber ich bin ja schon dran und wenigstens schon wieder auf Lanza-Gewichtsniveau...

Hätte ich bloß nie mit den Möhren angefangen. Das wird mich bis ins Grab verfolgen.......
Zitat:

Zitat von alessandro (Beitrag 61013)
gerade von der extralangen 2.000 kcal-Runde zurück:)

Lauf?

alessandro 12.01.2008 18:33

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 61019)
Hätte ich bloß nie mit den Möhren angefangen. Das wird mich bis ins Grab verfolgen.......

Stimmt, die wachsen auch irgendwo dort unten :Cheese:

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 61019)
Lauf?

Nur an den immernoch hartnäckig vereisten Passagen.;) Langer Lauf war gestern.

dude 12.01.2008 23:31

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 60973)
Du meinst "falsch" im Sinne von energieverschwendend?

Luijpers bezeichnet seinen Stil (er sagt ja nicht "federnd") sogar als energetisch effizienter, da weniger aus der Beinkraft heraus gelaufen werden muß, sondern die Schwerkraft als Hilfsmittel ausgenutzt wird.

Gruß
Gonzo

Ja, verschwendend. Komisch finde ich nur, dass er als "sein Stil" verkauft, was jeder Spitzenlaeufer so oder so macht. Das ist ja nichts anderes als der effiziente Marathonschlappschritt.

Nasenatmung bringt mE nichts. Das haelt vll. Anfaenger davon ab immer zu intensiv zu laufen, aber sonst? Reicht natuerlich nicht fuer einen Marathonlauf, aber darum geht es ihm ja nicht.

Ansonsten: Luft muss rein (und raus), egal wie! Da hat sich die doch deutlich groessere Mundoeffnung als praktikabler erwiesen.

gruss
dude

Gonzo 13.01.2008 18:04

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 61091)
Ja, verschwendend. Komisch finde ich nur, dass er als "sein Stil" verkauft, was jeder Spitzenlaeufer so oder so macht.

Laufen die wirklich alle so?? Aber für die ist das ja auch egal. Entscheidend ist bei denen ja nur die Zeit/Leistung. Wie die zustande kommt (lauftechnisch) ist ja zweitrangig.

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 61091)
Das ist ja nichts anderes als der effiziente Marathonschlappschritt.

Der typische "Schlappschritt" sieht meiner Meinung nach aber schon anders aus. Ist doch eher monoton/mühsam geprägt, als leicht/spielerisch.

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 61091)
Nasenatmung bringt mE nichts. Das haelt vll. Anfaenger davon ab immer zu intensiv zu laufen, aber sonst? Reicht natuerlich nicht fuer einen Marathonlauf, aber darum geht es ihm ja nicht.

Ansonsten: Luft muss rein (und raus), egal wie! Da hat sich die doch deutlich groessere Mundoeffnung als praktikabler erwiesen.

Der letzte Satz ist eindeutig unbestritten :Cheese:
Gegen Nasenatmung spricht natürlich, daß es scheinbar keine wissenschaftlich belegten Vorteile einer größeren Sauerstoffaufnahme gibt. Wenn es so wäre, würden es ja mehr (vor allem Spitzen-) Läufer praktizieren. Aber ich denke, es geht ihm hierbei eher um den "Beruhigungseffekt", da man langsamer, bewußter, tiefer atmet.

LidlRacer 21.04.2008 00:42

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 60947)
Hauptprinzip ist das optimale Ausnutzen der Schwerkraft für ein energiesparendes und gelenkschonendes Laufen. Der Körperschwerpunkt verlagert sich durch ein "nach-vorne-fallen-lassen", man wird sozusagen von selbst vorwärts gezogen. Die Füße setzen nie vor, sondern maximal unter dem Körper auf

Klingt sehr nach Pose Method of Running, was wir im Laufen-aktuell (jetzt Runnersworld)-Forum bereits ausführlich als physikalischen Unfug geoutet haben.

Da die gelehrte Praxis zwangsläufig von der physikalisch unmöglichen Theorie abweicht, mag sie aber gar nicht so schlecht sein. :Cheese:

dude 21.04.2008 07:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 86579)
Klingt sehr nach Pose Method of Running, was wir im Laufen-aktuell (jetzt Runnersworld)-Forum bereits ausführlich als physikalischen Unfug geoutet haben.

Klar, dort tummeln sich ja auch die ganzen Nilpferde und Walroesser, die nicht einsehen wollen, dass sie bloss zu fett sind, um dynamisch zu laufen.
Auf letsrun.com findest Du andere Meinungen.

LidlRacer 21.04.2008 11:08

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 86592)
Klar, dort tummeln sich ja auch die ganzen Nilpferde und Walroesser, die nicht einsehen wollen, dass sie bloss zu fett sind, um dynamisch zu laufen.

Danke für diesen überaus sachlichen Beitrag!
Er gibt mir Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die "Nilpferde und Walroesser" sicherlich nur der Pose-Theorie folgen, dass die Schwerkraft die Hauptantriebskraft des Läufers sein soll. Demnach kann Übergewicht ja nicht schaden. :Maso:

EDIT: Hab noch ein p gekauft.

dude 21.04.2008 11:38

Ich kann Dir nicht folgen.
Walroesser purzeln gerne auf die Ferse.

RioLouco 27.07.2009 15:03

Die Schwerkraft zieht nach unten, ich will aber nach vorn. Diese beiden Richtungen sind orthogonal, das heisst es gibt KEINE (und zwar wirklich GARKEINE) Möglichkeit die Schwerkraft für Vortrieb zu nutzen, es sei denn der Schwerpunkt bewegt sich nach unten wie auf einer schiefen Ebene.

Da das Laufgefühl nicht nur durch physikalische Gesetze bestimmt ist, können die Ratschläge als Tipps fürs Training gut sein, aber bei mir als Ingenieur stellen sich wirklich die Nackenhaare auf.

Wenn das beschriebene funktionieren würde, dann hätte ja wohl ein Tüftler längst ein Auto erfunden, dass ohne Sprit auskommt und stattdessen die Schwerkraft nutzt. Und Wim Luijpers wäre Nobelpreisträger und Millionär.

macoio 27.07.2009 16:28

Zitat:

Zitat von RioLouco (Beitrag 256835)
Die Schwerkraft zieht nach unten, ich will aber nach vorn. Diese beiden Richtungen sind orthogonal, das heisst es gibt KEINE (und zwar wirklich GARKEINE) Möglichkeit die Schwerkraft für Vortrieb zu nutzen, es sei denn der Schwerpunkt bewegt sich nach unten wie auf einer schiefen Ebene.

Da das Laufgefühl nicht nur durch physikalische Gesetze bestimmt ist, können die Ratschläge als Tipps fürs Training gut sein, aber bei mir als Ingenieur stellen sich wirklich die Nackenhaare auf.

Wenn das beschriebene funktionieren würde, dann hätte ja wohl ein Tüftler längst ein Auto erfunden, dass ohne Sprit auskommt und stattdessen die Schwerkraft nutzt. Und Wim Luijpers wäre Nobelpreisträger und Millionär.

Naja da is das Funktionsprinzip bei dir vielleicht ein bisschen falsch rübergekommen, ich habs so verstanden. Dadurch das der Körperschwerpunkt beim Fersenlaufen hinter dem Fußaufsetzpunkt liegt kommt es zwangsläufig zu einer Bremsbewegung, erst ab dem Moment wo der Schwerpunkt dann wieder über dem Fuß ist kannst du beginnen dich nach vorne abzudrücken.
Beim Mittelfußlauf wenn der Körperschwerpunkt über dem Aufsetzpunkt ist fällt diese Abbremsbewegung weg. Zusätzlich ist es so, dass wenn der Schwerpunkt dann ganz leicht vorm Aufsetzpunkt ist, dein Gewicht ein Drehmoment um den Aufsetzpunkt erzeugt und du nach vorne kippst. Dadurch hast du deinen Schwerpunkt automatisch durch die Schwerkraft ein Stück nach vorne bewegt. Mit Perpetuum Mobile hat das nichts zu tun da dein Schwerpunkt sich dabei auch ein Stück Richtung Fußboden bewegt und du diese verlorengegangene potentielle Energie beim nächsten Abstoßen wieder ausgleichen musst.

Matthias 27.07.2009 17:07

Zitat:

Zitat von macoio (Beitrag 256865)
Naja da is das Funktionsprinzip bei dir vielleicht ein bisschen falsch rübergekommen, ich habs so verstanden. Dadurch das der Körperschwerpunkt beim Fersenlaufen hinter dem Fußaufsetzpunkt liegt kommt es zwangsläufig zu einer Bremsbewegung, erst ab dem Moment wo der Schwerpunkt dann wieder über dem Fuß ist kannst du beginnen dich nach vorne abzudrücken.

Ist aber nicht so die Revolution, oder? Vokuhila halt.

Scotti 27.07.2009 19:03

Zitat:

Zitat von RioLouco (Beitrag 256835)
Die Schwerkraft zieht nach unten, ich will aber nach vorn. Diese beiden Richtungen sind orthogonal, das heisst es gibt KEINE (und zwar wirklich GARKEINE) Möglichkeit die Schwerkraft für Vortrieb zu nutzen, es sei denn der Schwerpunkt bewegt sich nach unten wie auf einer schiefen Ebene.

Da das Laufgefühl nicht nur durch physikalische Gesetze bestimmt ist, können die Ratschläge als Tipps fürs Training gut sein, aber bei mir als Ingenieur stellen sich wirklich die Nackenhaare auf.

Wenn das beschriebene funktionieren würde, dann hätte ja wohl ein Tüftler längst ein Auto erfunden, dass ohne Sprit auskommt und stattdessen die Schwerkraft nutzt. Und Wim Luijpers wäre Nobelpreisträger und Millionär.

Was wirst du erst sagen, wenn du erfährst, dass man sogar gegen den Wind segeln kann ... und dass man Energie zuführen muss, auch wenn beim Triathlon der Start und das Ziel an der selben Stelle sind ...

Da fällt mir wieder unser Matheprof in der Mathematik für Physiker Vorlesung ein der damals zu uns sagte:
"Das was Sie verstehen ist entweder falsch oder trivial"

Es hat lange gebraucht, aber irgendwann wurde mir klar, dass er recht hatte...

Gruß,
Scotii.

macoio 27.07.2009 23:01

Zitat:

Zitat von Matthias (Beitrag 256876)
Ist aber nicht so die Revolution, oder? Vokuhila halt.

Ich habe mich nicht auf das Buch bezogen sondern unserem Physikspezialisten nochmal erklärt wie das mit dem Mittelfuß/Vorfußlauf allgemein funktioniert, hatte das aus den anderen Beiträgen so rausgelesen dass das "gentle running" alter Wein aus gebrauchten Schläuchen oder wie mans nennt ist.

RioLouco 29.07.2009 14:31

@Scotti
Lustigerweise bin ich Segler und Surfer, und ich kann Dir versichern, dass man nicht genau gegen den Wind segeln kann. Und dass man mehr Energie verbrauchen kann, als die Idealisierung bzw. Vereinfachung ergibt ist klar, aber weniger geht eben in der Regel nicht.
Und wenn Du wirklich einen Mathe-oder Physikprof kennst, dann frag ihn mal nach dem Drehmomentengleichgewicht beim Läufer. Der braucht keine 10 Sekunden um zu erkennen, dass die Pose-Lauftechnik Schwachsinn ist. Oder schau Dir ein Laufvideo von Haile an und halte es an wenn er den Fuß aufsetzt.

@macoio
Mit den Drehmomenten bist Du einer sehr interessanten Sache auf der Spur und verstehst wohl etwas von Mechanik. Zeichne Dir das mal auf und überleg wie sich das Momentengleichgewicht verhält, wenn der Fuß hinter dem Schwerpunkt aufsetzt und damit NIE vor dem Schwerpunkt ist. Ergebnis ist, dass (bei gleichbleibender Geschwindigkeit der Mensch vornüber fallen würde, wenn der Fuß immer hinter dem Körperschwerpunkt ist (genau wie im Stand^^).

Für die kurze Zeit der Beschleunigung geht das, aber beim Marathon beschleunigen wir vielleicht die ersten 5 Sekunden, danach sind wir gleichförmig unterwegs.

Scotti 30.07.2009 01:25

Zitat:

Zitat von RioLouco (Beitrag 257776)
@Scotti
Lustigerweise bin ich Segler und Surfer, und ich kann Dir versichern, dass man nicht genau gegen den Wind segeln kann. Und dass man mehr Energie verbrauchen kann, als die Idealisierung bzw. Vereinfachung ergibt ist klar, aber weniger geht eben in der Regel nicht.
Und wenn Du wirklich einen Mathe-oder Physikprof kennst, dann frag ihn mal nach dem Drehmomentengleichgewicht beim Läufer. Der braucht keine 10 Sekunden um zu erkennen, dass die Pose-Lauftechnik Schwachsinn ist. Oder schau Dir ein Laufvideo von Haile an und halte es an wenn er den Fuß aufsetzt.

@macoio
Mit den Drehmomenten bist Du einer sehr interessanten Sache auf der Spur und verstehst wohl etwas von Mechanik. Zeichne Dir das mal auf und überleg wie sich das Momentengleichgewicht verhält, wenn der Fuß hinter dem Schwerpunkt aufsetzt und damit NIE vor dem Schwerpunkt ist. Ergebnis ist, dass (bei gleichbleibender Geschwindigkeit der Mensch vornüber fallen würde, wenn der Fuß immer hinter dem Körperschwerpunkt ist (genau wie im Stand^^).

Für die kurze Zeit der Beschleunigung geht das, aber beim Marathon beschleunigen wir vielleicht die ersten 5 Sekunden, danach sind wir gleichförmig unterwegs.

Ein Rollstuhlfahrer auf ner scheifen Ebene ist vielleicht "gleichförmig unterwegs". Das aber auch nur dann, wenn die Hangabtriebskraft gleich der Reibungskraft ist und er die Hände nicht zum Antrieb benutzt.

Ganz bestimmt führt weder der Schwerpunkt noch irgendein anderer gedachter Punkt beim Gehen oder Laufen des Menschen eine gleichförmige Bewegung aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichf...rmige_Bewegung

p.s.
Bitte verdrehe nicht nicht meine Aussagen um sie dann zu wiederlegen:
Ich hatte nichts von "genau gegen den Wind segeln" geschrieben.
Trotzdem kann man segelnd einen Punkt erreichen der genau entgegen der Windrichtung liegt.

pXpress 30.07.2009 07:42

Na, man sollte sich vielleicht etwas mit der POSE-Lauftechnik vertraut machen und sich die Kernaussagen daraus ansehen.
Die Ansätze sind nicht neu und auch nicht revolutionär, im Endeffekt war der Author ja nicht auf der Suche nach einer neuen Lauftechnik sondern auf der Suche nach einer Methode das Laufen zu vermitteln.
Zum Thema Schwerkraft ist zu sagen, das die Kernaussage des Autors nach meiner Interpretation ist nicht gegen die Schwerkraft zu arbeiten, ich hab nirgendwo gelesen das wir durch die Schwerkraft schneller werden, nur wenn man gegen die Schwerkraft arbeitet ermüdet man schneller und wird langsamer.
Ansonsten sind sehr viele sinnvolle Dehn- und Kräftigungsübungen beschrieben.
Ich bin der Meinung das viele wenn sie sich einige dieser Grundsätze beherzigen würden auch besser laufen würde. Wie der Autor auch mehrmals vermerkt ist Laufen auch abspulen von eingeübten effizienten Bewegungsabläufen und verlangt einem einiges an Konzentration beim Laufen ab, ohne natürlich dabei zu verkrampfen.

Axel 30.07.2009 08:18

Ich bin am Samstag ganz schnell gerannt, meine Waden sind im Eimer. :Cheese:

Axel, Praktiker

psyXL 30.07.2009 09:33

Zitat:

Zitat von Axel (Beitrag 258028)
..., meine Waden sind im Eimer. :Cheese:

Axel, Praktiker

Dann hast du eine falsche Lauftechnik :Lachen2:

;)


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