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-   -   Saudi-Arabien übernimmt Vorsitz der Uno-Frauenrechtskommission (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=52826)

Klugschnacker 29.03.2024 08:40

Saudi-Arabien übernimmt Vorsitz der Uno-Frauenrechtskommission
 
Kurz notiert:

Saudi-Arabien übernimmt Vorsitz der Uno-Frauenrechtskommission
In Saudi-Arabien müssen Ehefrauen ihrem Mann gehorchen, so will es das Gesetz. Trotzdem erhält das Königreich nun den Vorsitz im wichtigsten Uno-Gremium zum Thema Gleichberechtigung.

[…] Mit Reformen, wie etwa der Erlaubnis zum Autofahren für Frauen, versucht Saudi-Arabien, sein Image nach außen aufzupolieren. Zugleich herrschen in dem ultrakonservativen Land jedoch weiter zutiefst patriarchale Strukturen.

Das Gesetz schreibt etwa vor, dass eine Frau die Erlaubnis eines männlichen Vormunds einholen muss, um zu heiraten. Ist sie dann verheiratet, muss sie ihrem Mann in »angemessener Weise« gehorchen. Von ihrem »Gehorsam« hängt unter anderem ihre finanzielle Unterstützung ab. Als »ungehorsam« zählt eine Ehefrau beispielsweise, wenn sie sich ohne »berechtigten Grund« weigert, mit ihrem Mann Sex zu haben, in der ehelichen Wohnung zu leben oder mit ihm zu reisen.

Menschenrechtlerinnen werfen dem saudischen Königshaus vor, es täusche den Reformwillen nur vor. Öffentliche Kritik, vor allem von Aktivistinnen, wird oft mit drakonischen Haftstrafen belegt.
SPON

su.pa 29.03.2024 08:55

In solchen Momenten zweifle ich an der UNO...

sybenwurz 29.03.2024 08:57

Bock - Gärtner.

:Maso:

tandem65 29.03.2024 09:06

Ich vermute sie haben das beste Gesamtpaket.
Ich finde man sollte auch mal das Positive betrachten.

Siebenschwein 29.03.2024 09:37

Gewählt durch „… the current 45 CSW members, which include states with much better records on women’s rights like the Netherlands, Japan, Portugal and Switzerland.“
DAS ist der Skandal.
Oder ist das alles nur eine Finte, um die Saudis öffentlich unter Druck zu setzen? Das wäre dann schon wieder raffiniert, fast schon diabolisch.

Adept 29.03.2024 10:54

Ich hoffe auch, dass die Wahl das Ziel hat, die Rechte der Frauen dort zu verbessern, weil sie jetzt im Rampenlicht stehen und nun mit dem Vorsitz eine besondere Verantwortung bekommen haben.

qbz 29.03.2024 11:05

Wirklich sehenswert zu diesem Thema finde ich diesen bei der Berlinale ausgezeichneten Spielfilm aus Saudi Arabien: Das Mädchen Wadjda.

Zitat:

Ein zehnjähriges Mädchen. Ein Fahrrad. Eine restriktive Gesellschaft. Ein Mädchen und ihr großer Traum. Der Schulweg der zehnjährigen Wadjda aus dem saudiarabischen Riad führt sie an einem Spielzeuggeschäft vorbei, das ein grünes Fahrrad anbietet. Dabei schlägt ihr Herz stets höher, denn dieses Rad zu besitzen würde bedeuten, sich endlich gegen den Nachbarsjungen Abdullah durchsetzen zu können und ihm, schnell wie der Wind, davon zu flitzen. Obwohl es Mädchen untersagt ist Fahrrad zu fahren, heckt Wadjda einen Plan aus, wie sie auf dem Schulhof Geld für das Rad verdienen kann...

Mit ihrem Debütfilm erzählt die saudische Regisseurin und Drehbuchautorin Haifaa Al Mansour die berührende Geschichte des zehnjährigen Mädchens Wadjda, das am Stadtrand von Riad aufwächst und mit Mut und Witz ihre eigenen Träume entgegen strenger Konventionen zu verwirklichen weiß.

Klugschnacker 29.03.2024 11:15

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1742114)
Wirklich sehenswert zu diesem Thema finde ich diesen bei der Berlinale ausgezeichnenten Spielfilm aus Saudi Arabien: Das Mädchen Wadjda.

Habe ich gesehen, als er auf Arte lief. Wirklich sehenswert! :Blumen:

Klugschnacker 29.03.2024 11:30

Man kann das sicher nicht ganz vergleichen, aber ich möchte bei der Gelegenheit daran erinnern, dass wir Deutsche diesen Sommer eine internationale Großveranstaltung ausrichten, an der Frauen nicht aktiv teilnehmen dürfen: Die Fußball-Europameisterschaft (der Männer).

In anderen großen Sportarten wäre das längst undenkbar – etwa eine Leichtathletik-Weltmeisterschaft mit ausschließlich männlicher Beteiligung. Oder Olympische Spiele, bei denen nur Männer teilnehmen dürfen, und die Frauen dann, ähnlich wie die Paralympics, irgendwo und irgendwann eigene Meisterschaften haben.

Jedenfalls denken wir uns beim Volkssport Nummer 1 nichts dabei, dass die Fußballspielerinnen nicht Teil des Sommermärchens sein werden. Richtig wäre es, der FIFA und der UEFA mitzuteilen, dass sie sich ihre WM und EM sonstwohin stecken können, solange das nicht geändert wird.

iron_heiner 29.03.2024 11:41

....und der Papst ist Schirmherr des CSD´s.

sabine-g 29.03.2024 12:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742116)
Man kann das sicher nicht ganz vergleichen, aber ich möchte bei der Gelegenheit daran erinnern, dass wir Deutsche diesen Sommer eine internationale Großveranstaltung ausrichten, an der Frauen nicht aktiv teilnehmen dürfen: Die Fußball-Europameisterschaft (der Männer).

Die Frauen Euro ist 2025 in der Schweiz und sie war 2022 in England und hatte dort so viele Zuschauer wie nie zuvor.

DocTom 29.03.2024 13:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742116)
Man ... an der Frauen nicht aktiv teilnehmen dürfen: Die Fußball-Europameisterschaft (der Männer).
...

Mixed Teams, das hätte ja mal etwas ganz neues...

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1742119)
Die Frauen Euro ist 2025 in der Schweiz und sie war 2022 in England und hatte dort so viele Zuschauer wie nie zuvor.

Das ist das schöne, und ich vermute, die Fussballerinnen haben das Potential, auch bei den Gehältern bald aufzuschließen. (Hoffen ist erlaubt...)

Schönes Thema, danke Arne, frohes Osterfest.
Thomas

Nogi87 29.03.2024 16:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742116)
Man kann das sicher nicht ganz vergleichen, aber ich möchte bei der Gelegenheit daran erinnern, dass wir Deutsche diesen Sommer eine internationale Großveranstaltung ausrichten, an der Frauen nicht aktiv teilnehmen dürfen: Die Fußball-Europameisterschaft (der Männer).

In anderen großen Sportarten wäre das längst undenkbar – etwa eine Leichtathletik-Weltmeisterschaft mit ausschließlich männlicher Beteiligung. Oder Olympische Spiele, bei denen nur Männer teilnehmen dürfen, und die Frauen dann, ähnlich wie die Paralympics, irgendwo und irgendwann eigene Meisterschaften haben.

Jedenfalls denken wir uns beim Volkssport Nummer 1 nichts dabei, dass die Fußballspielerinnen nicht Teil des Sommermärchens sein werden. Richtig wäre es, der FIFA und der UEFA mitzuteilen, dass sie sich ihre WM und EM sonstwohin stecken können, solange das nicht geändert wird.

Gemeinsame Welt- oder Europameisterschaften gibt es ebenfalls nicht bei:

Basketball, Handball, Eishockey, Hockey, Volleyball, Rugby usw.

Also im Endeffekt bei allen wichtigen Mannschaftssportarten.

Helmut S 29.03.2024 21:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742116)
eine internationale Großveranstaltung ausrichten, an der Frauen nicht aktiv teilnehmen dürfen: Die Fußball-Europameisterschaft (der Männer).

Du denkst an ein gemeinsames Turnier in dem parallel sowohl die Frauen als auch die Männer WM ausgespielt werden würde?

:Blumen:

Klugschnacker 30.03.2024 08:49

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1742153)
Du denkst an ein gemeinsames Turnier in dem parallel sowohl die Frauen als auch die Männer WM ausgespielt werden würde?

:Blumen:

Na klar. :Blumen:

(Abgesehen vom WM- und EM-Turnier hat der Fußball generell eine Kultur, der etwas weiblicher Einfluss aus meiner Sicht gut täte: Hooligans, die sich gegenseitig Straßenschlachten liefern, besoffen grölende Fans in den Innenstädten, ein unsportlicher Mangel an Respekt vor der gegnerischen Mannschaft, das ganze Macho-Gehabe – von der halbseidenen Kickerfrisur über die Spielerfrauen (die am WM-Ruhetag zu den Männern "gelassen" werden) bis hin zu halbschlauen Analysen aus dem Neandertal: wir bräuchten Eier – das alles ist doch längst auf einem unterirdischen Niveau. Mit mehr weiblicher Beteiligung kann das nur besser werden.)

Raspinho 30.03.2024 09:33

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1742132)
Gemeinsame Welt- oder Europameisterschaften gibt es ebenfalls nicht bei:

Basketball, Handball, Eishockey, Hockey, Volleyball, Rugby usw.

Also im Endeffekt bei allen wichtigen Mannschaftssportarten.

vergiss bloß nicht den Triathlon (Ironman WM/EM ) bei deiner Auflistung :Cheese:

Genussläufer 30.03.2024 11:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742163)
Na klar. :Blumen:

So eine Euro oder eine WM ist auch ohne diese Kombi eine organisatorische Herausforderung. Dafür haben wir alle 4 Jahre die Olympischen Spiele. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn die Frauen- und die Männer WM getrennt stattfinden.

@DocTom: wegen der Bezahlung muss man bedenken, dass die Sportler in erster Linie von den Vereinen bezahlt werden. Und die bekommen einen Beitrag in die Kasse gespült, den man dann verteilen kann (Liebhaberei mal außen vor). Der eingespielte Betrag hängt an Einschaltquoten, Werbeffekten, etc. Das ist Profisport und hier zählt Angebot und Nachfrage. Es gibt auch Sportarten, wo die Frauen besser vergütet werden. Und von den Sportarten untereinander wollen wir lieber nicht reden. Wenn eine Torfrau beim Fußball schlechter bezahlt wird als ein Tormann kann man das schlecht finden. Was soll nun aber der Tormann beim Unterwasserrugby sagen?

Ein systematisches Problem würde ich dann sehen, wenn verbandsübergreifend geringere Quoten an die Spielerinnen ausgeschüttet werden als sie einspielen oder es keinen Wettbewerb unter den Vereinen geben würde. Aber selbst dann würde der Druck über andere Ligen kommen.

Was man definitiv anschauen sollte, ist die Vergütung durch den Verband, wenn Sportler das Land vertreten. Das ist eine andere Geschichte. Es ist aber auch nur ein kleiner Teil der Vergütung.

Adept 30.03.2024 13:04

Gut erklärt Genussläufer.

Die finanziellen Unterschiede zwischen Männer und Frauen im Sport sehe ich nicht a priori als unfair an. Es geht um Einnahmen und Aufmerksamkeit.

Und dass sich das ändern kann, sieht man am Frauenradsport. Er wird zunehmend für Zuschauer attraktiver und somit steigen die Gehälter. Die Top Gehälter dort sind im Millionenbereich angekommen. Vor 5-10 Jahren noch undenkbar.

Tolle Entwicklung! :Blumen:

sybenwurz 30.03.2024 17:10

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1742169)
… wegen der Bezahlung muss man bedenken, dass die Sportler in erster Linie von den Vereinen bezahlt werden. Und die bekommen einen Beitrag in die Kasse gespült, den man dann verteilen kann (Liebhaberei mal außen vor).

Naja, das ist die Perspektive aus dem Winkel, wie es aktuell läuft.
Die Karten könnte man beispielsweise dann neu mischen, wenn das, was von den Girls und den Kerlen innerhalb einer Sportart gemeinsam erwirtschaftet wird, auch an beide Geschlechter gleichermassen verteilt würde.

Und der Organisationsaufwand, mei.
Obs mehr Aufwand ist, zwei Meisterschaften nach Geschlechtertrennung und zu verschiedenen Zeiten zu organisieren als eine für alle gemeinsam und gleichzeitig?

Adept 30.03.2024 17:36

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1742178)
Naja, das ist die Perspektive aus dem Winkel, wie es aktuell läuft.
Die Karten könnte man beispielsweise dann neu mischen, wenn das, was von den Girls und den Kerlen innerhalb einer Sportart gemeinsam erwirtschaftet wird, auch an beide Geschlechter gleichermassen verteilt würde.

Das würde ich unfair finden und widerspricht dem Leistungsgedanken im Profisport. Ansonsten kann man im Sport anfangen die Bemühungen zu vergüten und am Schluss bekommen einfach alle eine Goldmedallie.

Wäre auch ok, ist dann aber kein Leistungssport mehr.

Klugschnacker 30.03.2024 18:31

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1742169)
So eine Euro oder eine WM ist auch ohne diese Kombi eine organisatorische Herausforderung. Dafür haben wir alle 4 Jahre die Olympischen Spiele. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn die Frauen- und die Männer WM getrennt stattfinden.

Demnach kennst Du Dich mit der Organisation von Europa- und Weltmeisterschaften im Fußball aus, insbesondere mit dem Aufwand eines Turniers für zwei Geschlechter, verglichen mit dem Aufwand zweier separater Turniere.

Magst Du uns vielleicht einen kleinen Einblick geben, woran eine Europameisterschaft für zwei Geschlechter vor allem scheitern würde? Zu wenig Hotels in Deutschland für die Teams? Zu wenig Fußballplätze? Überlastete Fans?

qbz 30.03.2024 18:50

Letztlich entscheiden doch allein finanzielle Verwertungsgesichtspunkte bei der FIFA darüber. Würde es sich finanziell lohnen, statt 104 Spiele einer WM im selben Zeitraum 208 Spiele an die TV-Anstalten, Werbesponsoren und die Zuschauer zu verkaufen, würde das die FIFA vermutlich sofort tun und Frauen-WM wie Männer-WM gleichzeitig austragen lassen.

Klugschnacker 30.03.2024 18:51

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1742172)
Die finanziellen Unterschiede zwischen Männer und Frauen im Sport sehe ich nicht a priori als unfair an. Es geht um Einnahmen und Aufmerksamkeit.

Es wurde jahrzehntelang nur Männerfußball im Fernsehen gezeigt. Der Grund dafür waren nicht die Einschaltquoten. Denn Frauenfußball hatte keine TV-Quote, weil es ihn nicht gab. Die Nichtexistenz des professionellen Frauenfußballs beruhte auf sportpolitischen Entscheidungen, die ausschließlich von Männern getroffen wurden.

Aus dieser Entwicklung heraus ergaben sich die extrem unterschiedlichen medialen Aufmerksamkeitswerte von Männer- und Frauenfußball. Sie sind eine Folge des männlichen Chauvinismus im Fußball.

Wir könnten das ändern, wenn wir wollten. Der Deutsche Volkssport Nummer Eins ist viel mehr als nur ein Markt, der nach den Gesetzen des reinen Profits funktioniert und nur so funktionieren könne. Fußball ist ein Stück gelebte Kultur und nicht nur ein Markt für Umsätze und Profite. Wenn wir dort Gleichberechtigung haben wollen, können wir das durchsetzen. Mit Geldzählerei alleine können wir das aber nicht schaffen.

Adept 30.03.2024 19:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742182)
Es wurde jahrzehntelang nur Männerfußball im Fernsehen gezeigt. Der Grund dafür waren nicht die Einschaltquoten. Denn Frauenfußball hatte keine TV-Quote, weil es ihn nicht gab. Die Nichtexistenz des professionellen Frauenfußballs beruhte auf sportpolitischen Entscheidungen, die ausschließlich von Männern getroffen wurden.

Aus dieser Entwicklung heraus ergaben sich die extrem unterschiedlichen medialen Aufmerksamkeitswerte von Männer- und Frauenfußball. Sie sind eine Folge des männlichen Chauvinismus im Fußball.

Wir könnten das ändern, wenn wir wollten. Der Deutsche Volkssport Nummer Eins ist viel mehr als nur ein Markt, der nach den Gesetzen des reinen Profits funktioniert und nur so funktionieren könne. Fußball ist ein Stück gelebte Kultur und nicht nur ein Markt für Umsätze und Profite. Wenn wir dort Gleichberechtigung haben wollen, können wir das durchsetzen. Mit Geldzählerei alleine können wir das aber nicht schaffen.

Ist ein bisschen das Henne-Ei-Problem: Liegt es am mangelndem Interesse, dass kein Frauenfussball prominent gezeigt wird, oder fehlt das Interesse und die Begeisterung, weil die Spiele nicht regelmässig übertragen werden?

Daher finde ich es gut, wenn es versucht wird, manchen Sport mal zu pushen und zu schauen. Hat beim Frauen-Radsport gut geklappt. Und meiner Wahrnehmung nach bekommt doch der Frauenfussball immer mehr Beachtung und weckt Begeisterung.

sabine-g 30.03.2024 19:10

Ich kann mich für Frauenfußball nicht begeistern.
Ich schalte dann ab bzw. um.
Bei Hockey oder Volleyball oder Tennis schalte ich ein.
Ich finde es dennoch gut wenn den Sportarten Interesse und Showtime entgegen gebracht wird aber man kann es nicht erzwingen.
Allerdings finde ich Turniere zu unterschiedlichen Zeiten besser.
Ich glaube dass bei gleichzeitiger Austragung die Frauen weniger Beachtung finden würden - zumindest in gewissen Sportarten.

Genussläufer 31.03.2024 11:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742180)
Magst Du uns vielleicht einen kleinen Einblick geben, woran eine Europameisterschaft für zwei Geschlechter vor allem scheitern würde? Zu wenig Hotels in Deutschland für die Teams? Zu wenig Fußballplätze? Überlastete Fans?

Das kann ich Dir nicht sagen. Ich kann Dir lediglich aus der Erfahrung sagen, dass die Komplexitätskosten bei solchen Veranstaltung mit der Größe und Dauer wachsen. Du kannst dann aber leider anders als in einem Unternehme wenig Skalierungseffekte heben. Woran das genau liegt, kann ich auch nur vermuten. Ich kenne lediglich Zahlen für die Gesamtfinanzierung.

Wie qbz richtig geschrieben hat, würde die FIFA längst so agieren, wenn es sich rechnen würde. Da würden auch die konservativste Entscheider eiinschwenken. Pecunia non olet ;)

Klugschnacker 31.03.2024 11:47

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1742202)
Wie qbz richtig geschrieben hat, würde die FIFA längst so agieren, wenn es sich rechnen würde. Da würden auch die konservativste Entscheider eiinschwenken. Pecunia non olet ;)

Wenn wir in unserer Sportkultur nur das tun, was Profite bringt, können wir die Paralympics einstampfen, denn sie rechnen sich nicht. Sie werden im Nachgang der Olympischen Spiele dennoch durchgeführt, weil wir das als Gesellschaft wollen.

Ich halte das Argument, der Weltfußball befinde sich – leider, leider – in den Händen der Raffkes, für vorgeschoben. Wenn wir im Fußball Gleichberechtigung erreichen wollten, könnten wir das auch.

qbz 31.03.2024 12:04

Wie sich Saudi-Arabien die WM 2034 sicherte. Den offiziellen Beschluss durch die FIFA wird es erst Ende 2024 geben, doch an der Vergabe der WM 2034 nach Saudi-Arabien besteht kaum ein Zweifel. Die FIFA bestätigt: Es gibt keine andere Bewerbung.

qbz 31.03.2024 12:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742205)
Wenn wir in unserer Sportkultur nur das tun, was Profite bringt, können wir die Paralympics einstampfen, denn sie rechnen sich nicht. Sie werden im Nachgang der Olympischen Spiele dennoch durchgeführt, weil wir das als Gesellschaft wollen.

Ich halte das Argument, der Weltfußball befinde sich – leider, leider – in den Händen der Raffkes, für vorgeschoben. Wenn wir im Fußball Gleichberechtigung erreichen wollten, könnten wir das auch.

So wertet die FIFA die wirtschaftlichen Gesichtspunkte, als staatlich unabhängige kommerzielle Sportorganisation:

Zur Vergabe der Frauen WM 2027: Konkurrenz zwischen Deutschland, USA, Mexiko.

Zitat:

Das andere sind die Finanzen. So verspricht die Offerte aus den USA und Mexiko einen Erlös von drei Milliarden US-Dollar. Dies würde durch das rasante Wachstum des Frauenfußballs möglich sein, schreiben die Organisatoren.

Das wäre eine unfassbar hohe Summe im Frauenbereich. Zum Vergleich: Bei der WM 2023 war bei Rekordeinnahmen von 570 Millionen Dollar zur großen Freude von FIFA-Impresario Gianni Infantino erstmals die Gewinnzone erreicht worden.

Auch der Verbund "BNG" betont das kommerzielle Potential. "Dieses zielt darauf ab, neue Maßstäbe hinsichtlich der Erlöse durch den Verkauft der Medienrechte, Sponsorship und Kartenverkauf zu setzen", heißt es.

dr_big 31.03.2024 12:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1742206)
Wie sich Saudi-Arabien die WM 20234 sicherte…..

Das werde ich wohl nicht mehr erleben

Genussläufer 31.03.2024 12:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742205)
Wenn wir in unserer Sportkultur nur das tun, was Profite bringt, können wir die Paralympics einstampfen, denn sie rechnen sich nicht. Sie werden im Nachgang der Olympischen Spiele dennoch durchgeführt, weil wir das als Gesellschaft wollen.

Das war keinerlei Wertung. Ich habe lediglich auf Deine Frage geantwortet, warum das teurer sein könnte. Mein Meinung dazu habe ich für mich behalten.

Kann ich Dein Argument so verstehen, dass Du die Paralympics in die Olympischen Spiele integrieren würdest und dann die Gelder zwischen allen aufteilen wolltest? Und wäre das dann Gleichberechtigung? Wäre es einfach Umverteilung? Was wäre es? Würden die OS damit an Wert gewinnen oder verlieren? Steht auch hier die Moral über allem? Ist die Leistung noch relevant? Sind ernstgemeinte Fragen. Ich kann mir vorstellen, dass wir diese unterschiedlich beantworten würden.

Zitat:

Ich halte das Argument, der Weltfußball befinde sich – leider, leider – in den Händen der Raffkes, für vorgeschoben. Wenn wir im Fußball Gleichberechtigung erreichen wollten, könnten wir das auch.
Man müsste allerdings auch die Frage stellen, was Gleichberechtigung ist und wo diese zur Gleichmacherei werden könnte :Blumen:

Trimichi 31.03.2024 20:13

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1742207)
So wertet die FIFA die wirtschaftlichen Gesichtspunkte, als staatlich unabhängige kommerzielle Sportorganisation:

Zur Vergabe der Frauen WM 2027: Konkurrenz zwischen Deutschland, USA, Mexiko.

Das ist ja der Punkt. Es geht ums Geld. Heute haben Frauen eine Doppelbelastung, Männer i.a.R. nicht (nur Job). Hier wird nun ein grosser Markt erschlossen, man denke nur an Fan-Shops und Markenkleidung.

Trainer der deutschen Topmannschaft ist Horst Hrubesch. Das waren noch Zeiten. 42 Jahre ist die WM' 82 her. In 42 Jahren schreiben wir 2066. Ob bis dahin ähnliche Legenden entstehen bei den Frauen? 2034 in Saudi-Arabien bei den Männern sehe ich sehr kritisch, am WE konnte man den Saharsand auf der Zunge schmecken und berghoch mitm Rad war nicht so prickelnd.

Vllt wäre ein Mixed-Team die Lösung? Klappt ja auch im Biathlon und Triathlon. Vllt machbar da dort, hier gibt es auch Kampfpilotinnen bei der saudischen Luftwaffe. Die hocken in Düsenfliegern genauso wie Männer.

Ansonsten verzichte ich gerne auf eine Männer WM. Jetzt sind die Frauen mal dran! Sollte immer noch genug Wachstum erzeugen, eine Damen-WM, bei so vielen männlichen Fussballfans plus die Damen als Fans. Und wir Männer können dann zusehen, wie bei den Damen Legenden entstehen. Hinzu kommt der Sicherheitsaspekt. Rumruepeln und Hooliganismus wird wohl out sein in Folge dessen. Stattdessen trinken die Männer gemeinsam gepflegt das Bier.

Frauen WM 2027 ja, und danach nur noch Frauen-WMs! Bis zur Klimaneutralität! Als emanzipierte Männer schaffen wir das mental und genießen die Show. Ist ja bei den Männern auch nichts anders nur mit dem feinen Unterschied, dass die Männer tätowiert sind wie die Teufel, und Frauen nicht so. Also nicht in der Form, das schaut ja aus bei den Männern. Nichts gegen eine gute Tätowierung, aber man könnte meinen die Yakuza habe bei den Männern das sagen. Nichts gegen die Yakuza, das hat Stil, aber im Fussball?

Im Übrigen sagte Nagelsmann, dass ein Fußballclub keine Firma ist. Verlieren geht also in Ordnung. Weil ja dann nicht 30000 Leute ihren Job verlieren. Nur so ein paar unorthodoxe Gedanken.

Die Entwicklung im Frauenfußball ist spannend. Maennerfussball, naja, immer wieder dasselbe. Zumal wenn Bayern München zum 157zigsten Mal hintereinander dt. Rekordfußballmeister werden muss. Bei den Frauen ist das traditionell offener, wegen den Wolfsburgerinnen. Oder auch den Frankfurterinnen. Die Frauen haben echt zugelegt in Sachen Athletik, Dynamik, Spielfreude und Durchschlagskraft und es ist wirklich nicht mehr so wie zu Zeiten von Stefanie Graf, die ja selbst sagte, gegen die ersten 1000 der ATP Weltrangliste bei den Männern keine Chance zu haben. Und hier haben wir es ja schon wieder. Was waren das für Duelle, die Enthronung von Martina Navatilova, Arancha Sanzez Vicario, Gabriela Sabatini hatte sogar ein eigenes Parfuem hervorgebracht und Steffi Graf ist im Tennis das was Franz Beckenbauer im Fussball ist. Niemand auch bei den Männern nicht hat den Slam vergolden können. Nur Frau Graf 1988, die ja dann den Paradiesvogel Andre Agassi geheiratet hat. Und nun? Geht im Frauenfußball die Post ab. Gut so! Das ist wenigstens was los, genauso wie letztes Jahr beim Damenradsport.

Wenn man bedenkt wie 1982 gekickt wurde bei den Männern und jetzt 2024 bei den Frauen, hm, wäre vllt eine Aufgabe für die KI zu errechnen wäre gewinnen müsste: die Männer in der Staerke vom WM-Finale 82 oder die Frauen von heute. Da wäre ich mir nicht so sicher wer gewinnen müsste. So wie die Dynamik bei den Frauen heute ist und man denke zugleich an die Gesten und die Ratlosigkeit von Paule Breitner im Mittelfeld so von wegen wohin mit dem Ball? Zu wenig Bewegung usw. und irgendwann hat er dann einen Distanzschluss losgelassen und den unueberwindbaren (!) Dino Zoff überwunden.

Liebe Grüße und sicher, man könnte auch pro Mixed-Team einen diversen Menschen einbinden. Das wäre interessant! Ein WM-Team in der Aufstellung "5-5-1" :Blumen: Und das im Dienste von Menschlichkeit, Teamspirit, Gleichberechtigung bei nur einer WM (Klima schützen).

P.S : Naja, ist wohl utoisch, qbz, daher prost. Gucke beides gerne Frauenfussball und in Ansätzen noch Maennerfussball (nur die EM also). Bei der EM drücke ich heuer der türkischen Nationalmannschaft die Daumen hundert Pro. :) Sie haben das echt voll verdient Europameister zu werden. Sorry at Admin für off-topic.

iron_heiner 01.04.2024 12:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742116)
Man kann das sicher nicht ganz vergleichen, aber ich möchte bei der Gelegenheit daran erinnern, dass wir Deutsche diesen Sommer eine internationale Großveranstaltung ausrichten, an der Frauen nicht aktiv teilnehmen dürfen: Die Fußball-Europameisterschaft (der Männer).

In anderen großen Sportarten wäre das längst undenkbar – etwa eine Leichtathletik-Weltmeisterschaft mit ausschließlich männlicher Beteiligung. Oder Olympische Spiele, bei denen nur Männer teilnehmen dürfen, und die Frauen dann, ähnlich wie die Paralympics, irgendwo und irgendwann eigene Meisterschaften haben.

Jedenfalls denken wir uns beim Volkssport Nummer 1 nichts dabei, dass die Fußballspielerinnen nicht Teil des Sommermärchens sein werden. Richtig wäre es, der FIFA und der UEFA mitzuteilen, dass sie sich ihre WM und EM sonstwohin stecken können, solange das nicht geändert wird.


Also lieber Arne, so sehr ich Deine sportliche Expertise auch schätze, so sehr finde ich Deinen Ansatz der Rechtfertigung für diese Vergabe an das besagte Land doch sehr an den Haaren herbei gezogen.
Es geht hierbei aus weiblicher Sicht sicherlich um grundlegendere Angelegenheiten als ein splitting im Rahmen eines Fußballturniers. :Cheese:
Die Möglichkeit des Individuellen, Zugang zu Bildung und das Recht zur sexuellen Selbstbestimmung sind nicht unbedingt die Stärken der dortigen Kultur und somit für mich kurzfristig nicht vereinbar mit den Werten der westlichen Welt.
Aber, man soll ja Konflikte als Chancen wahrnehmen, vielleicht steckt bei dieser Vergabe ja doch mehr Wille zur Weiterentwicklung als man zu nächst vermuten könnte.

Klugschnacker 01.04.2024 13:09

Zitat:

Zitat von iron_heiner (Beitrag 1742234)
Es geht hierbei aus weiblicher Sicht sicherlich um grundlegendere Angelegenheiten als ein splitting im Rahmen eines Fußballturniers. :Cheese:

Demnach sollte man nur das – aus weiblicher Sicht – allerwichtigste Problem thematisieren? Bereits beim zweitwichtigsten Problem würde ja Dein Argument greifen, dass es wichtigere Probleme gäbe.

Aus meiner Sicht ist der populärste Sport der Welt von ausreichender Bedeutung, um ihm Fragen der gleichberechtigten Teilhabe an diesem Gesellschaftsbereich zu stellen. Ich wüsste auch nicht, was dagegen spräche.

Genussläufer 01.04.2024 14:01

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1742217)
Wenn man bedenkt wie 1982 gekickt wurde bei den Männern und jetzt 2024 bei den Frauen, hm, wäre vllt eine Aufgabe für die KI zu errechnen wäre gewinnen müsste: die Männer in der Staerke vom WM-Finale 82 oder die Frauen von heute. Da wäre ich mir nicht so sicher wer gewinnen müsste.

Das wäre ein ganz schlechter Vergleich. Diesen sollte man auch nicht ziehen. Damit schmählert man die Leistung der Frauen. Die haben nun mal andere körperliche Voraussetzungen. Da wollen und müssen sie als Sportler das beste draus machen. Selbst mit Rasenschach sind die Männer so signifikant schneller, sprung- und schussstärker, dass ein Vergleich einfach nicht fair wäre. Schau Dir das Beispiel der Amerikanerinnen in der Vorbereitung auf das Spiel gegen Russland im letzten Jahr an. Die Amerikanerinnen spielten gegen die U15 Mannschaft des FC Dallas und verloren 2:5.

Und dennoch sind sie unglaublich gute Fussballerinnen. Es sind aber Frauen. Warum hat denn eine Kugel bei Frauen 4kg und bei Männern 7,26kg. Warum hat der Diskus 2kg vs. 1kg. Warum sind die Hürden 1,06m vs. 91cm hoch? Das hat doch Gründe :Blumen:

Genussläufer 01.04.2024 14:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742235)
Demnach sollte man nur das – aus weiblicher Sicht – allerwichtigste Problem thematisieren? Bereits beim zweitwichtigsten Problem würde ja Dein Argument greifen, dass es wichtigere Probleme gäbe.

Es ist vielleicht auch eine Frage der Priorisierung. Ich kenne nicht so viele Beispiele, wo eine Utopie von 0 auf 100 umgesetzt wurde. Vielleicht beginnt man mit den wichtigsten Schritten.

Dann wäre noch die Frage, ob alle diese Utopie auch teilen.

Schwarzfahrer 01.04.2024 18:06

Ich finde es faszinierend, wie diese (m.M.n. skandalöse) UN-Entscheidung nach nur wenigen passenden Kommentaren, wie z.B. hier:
Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1742106)
Gewählt durch „… the current 45 CSW members, which include states with much better records on women’s rights like the Netherlands, Japan, Portugal and Switzerland.“
DAS ist der Skandal.

zu einer Diskussion führt, die nur noch um Kritik im Umgang mit Frauen in unserer Welt geht, als ob es sich um Probleme ähnlicher Dimension handeln würde. Dabei sind die unterschiedliche Behandlung von Frauen und Männern in den meisten Sportarten eine Marginalie im Vergleich zu den "progressivsten" Zugeständnissen von den meisten muslimischen Staaten an ihre Frauen.

Diese Besetzung ist etwa so passend, als ob man Putin für seinen Kampf gegen den ukrainischen Faschismus für den Friedens-Nobelpreis vorschlagen würde. Ich kann mir vorstellen, daß für viele Muslime diese Besetzung ein Zeichen ist, daß sich der Islam mit seinen (mittelalterlichen) Werten und Moralvorstellungen mal wieder gegenüber den westlichen Kulturen durchgesetzt hat, weil der Westen zu schwach ist, seine (aus muslimischer Sicht verdorbenen) Werte zu vertreten. Appeasement gegenüber dem radikalen Islam ist keine gute Idee, finde ich. Aber das ist leider in der UN schon länger der Trend, also eigentlich keine Überraschung, höchstens deprimierend.

Klugschnacker 01.04.2024 21:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1742252)
Ich finde es faszinierend, wie diese (m.M.n. skandalöse) UN-Entscheidung nach nur wenigen passenden Kommentaren, wie z.B. hier […] zu einer Diskussion führt, die nur noch um Kritik im Umgang mit Frauen in unserer Welt geht, als ob es sich um Probleme ähnlicher Dimension handeln würde. Dabei sind die unterschiedliche Behandlung von Frauen und Männern in den meisten Sportarten eine Marginalie im Vergleich zu den "progressivsten" Zugeständnissen von den meisten muslimischen Staaten an ihre Frauen.

Ich halte das für einen berechtigten Einwand. Man kann mit gutem Recht mit dem Finger auf ferne Länder zeigen, wo Frauen sehr viel schlechter gestellt sind als bei uns. Das habe ich getan, schließlich habe ich den Thread deshalb eröffnet.

Aber auch am anderen Ende der Skala gibt es etwas zu tun, nämlich vor unserer eigenen Haustüre. Daher mein Hinweis auf die weltgrößten Kulturveranstaltungen, welche die Welt- und Kontinentalmeisterschaften im Fußball darstellen. Die ziehen wir ungerührt als reine Männerveranstaltung durch.

Für mich ein offensichtlicher Anachronismus. Du kannst das gerne anders sehen. :Blumen:

Schwarzfahrer 01.04.2024 21:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742263)
Ich halte das für einen berechtigten Einwand. Man kann mit gutem Recht mit dem Finger auf ferne Länder zeigen, wo Frauen sehr viel schlechter gestellt sind als bei uns. Das habe ich getan, schließlich habe ich den Thread deshalb eröffnet.

Habe ich auch so verstanden. Nur fasziniert es mich, wie selbstzentriert viele Zeitgenossen sind, um sich offenbar mehr für eine kleine Ungerechtigkeit in der eigenen westlichen Welt zu interessieren, als um eine viel größere globale. Von außen betrachtet gibt das (ebenso wie die inzwischen teilweise extreme) Ablehnung des Christentums wegen der Probleme in den Kirchen) ein Bild der Ablehnung der eigenen Kultur ab, was die Feinde dieser Kultur in ihrer Meinung bestärkt.

Wenn schon die UNO eine Kommission für einen ausgesprochen westlichen Wert einrichtet, muß dieser entweder von einem Vertreter eines westlichen Landes besetzt werden, der diese Werte überzeugend vertritt - oder man ist wertneutral als UNO, dann spart man sich das Ganze, weil man die Unterschiedlichkeit der Kulturen akzeptiert. Letzteres wäre ehrlicher, und ließe mehr Überzeugung in den eigenen Werten ausstrahlen, als so.

Übrigens, unter Frauenthemen gepostet - aber bisher sehr wenig Frauen bei den Wortmeldungen, wenn ich die Nicknames richtig einschätze. Liegt es am Drift zum Fußball, oder am ursprünglichen Thema?

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742263)
Aber auch am anderen Ende der Skala gibt es etwas zu tun, nämlich vor unserer eigenen Haustüre. Daher mein Hinweis auf die weltgrößten Kulturveranstaltungen, welche die Welt- und Kontinentalmeisterschaften im Fußball darstellen. Die ziehen wir ungerührt als reine Männerveranstaltung durch.

Für mich ein offensichtlicher Anachronismus. Du kannst das gerne anders sehen. :Blumen:

Ja, das sehe ich anders. Es gibt Sportverantaltungen, wie Wimbledon, wo Männer und Frauen parallel antreten, bei anderen eben nicht (s. Liste weiter oben), beides kann begründet sein. Eine Trennung ist erst mal neutral, es kann ebenso für die Frauen wir für die Männer als Nachteil oder Vorteil ausgelegt werden (wer gerade nicht dabei ist, ist im Nachteil?).

Bei Fußball-Großveranstaltungen ist ab einer gewissen Größe die Anzahl der Spiele zu groß, das Interesse für die einzelnen Spiele wird zu sehr aufgesplittert und nimmt ab; dazu nimmt die Menge an Reisen, Fahrten, etc. extrem zu, weil die Abstände zwischen den Spielorten wächst (man kann ein Fußballstadion nicht täglich für 5 - 6 Spiele benutzen, wie die Tennisplätze in Wimbledon) - das kann auch zum Nachteil der Frauen (bzw. aller) werden, wenn sie zeitgleich antreten. Solche Argumente gibt es schon gegen das Aufblähen der Fußball-WM, wie sie Infantino plante, unabhängig von den Frauen.

Siebenschwein 01.04.2024 21:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1742263)
… Daher mein Hinweis auf die weltgrößten Kulturveranstaltungen, welche die Welt- und Kontinentalmeisterschaften im Fußball darstellen. Die ziehen wir ungerührt als reine Männerveranstaltung durch.

Für mich ein offensichtlicher Anachronismus. Du kannst das gerne anders sehen. :Blumen:

Follow the money: zwei Veranstaltungen sind einfach grösser und lukrativer zu vermarkten als eine. So einfach ist das. Wäre es möglich, beide gleichzeitig mit höherem Profit durchzuziehen als separat, würden wir darüber gar nicht mehr diskutieren.
Aber ich biete Euch an, wenn mein Beinbruch voll ausgeheilt ist, am FIFA Hauptquartier hier in Zürich vorbeizujoggen und dabei stellvertretend für Euch demonstrativ auszuspucken. Wird nichts helfen, tut aber eventuell gut.


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