Mannschaftszeitfahren (4er) Führungszeit
In 1.5 Wochen starte ich bei einem Mannschaftszeitfahren über 57km (flach) in einem 4er Team.
Welche Zeitabstände sind zu empfehlen bis zum Wechseln der Führungsarbeit? Nächsten Samstag haben wir ein Training, wo unsere zusammengewürfelte Gruppe dies trainieren kann. |
Ich fände persönlich 30 Sekunden gut, aber das erfordert viel Übung. Sonst wird es immer schneller. Versucht mal, wie Ihr mit einminütigen Führungen klarkommt.
Zwei Minuten sind nach meiner Erfahrung hingegen recht lang. Wenn man mit blauen Beinen aus der Führung geht und der neue Führende zieht vorne etwas an, erwischt man das Ende der Gruppe noch noch schwer. In Freiburg gab’s mal ein tolles 4er Mannschaftszeitfahren über ca. 60 Kilometer, dass wir damals gewonnen hatten. Das hat großen Spaß gemacht! Viel Erfolg! :Blumen: |
Ich würde auch zwischen 45-75s anpeilen, abhängig von der Leistungsstärke. Die Leistung vorne sollte ungefähr gleich bleiben, die Leistungsunterschiede werden durch die Führungszeit ausgeglichen.
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Gleiche Ablösung für alle ist nur zu empfehlen, wenn alle gleich stark sind. Das ist aber so gut wie nie der Fall. In jedem Fall müsst ihr so ablösen, dass das Tempo konstant gehalten wird. Die größten Fehler sind hartes beschleunigen wenn man die Führung kommt und zu lange führen, so dass man sich ausknockt. Ganz schlecht ist auch, so lange führen dass der Zug langsamer wird. So um ne Minute ist schon ok. Stärkere vielleicht etwas länger, Schwächere nicht länger als sie das Tempo ohne sterben halten können.
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Hmmm, das halte ich für zu lang, oder zumindest machen wir das anders.
Sowohl bei kürzeren, also um die 30-40km, als auch bei längeren Mannschaftszeitfahren haben wir nur Führungen zwischen 10 und 20 Sekunden. Teilt das nach der Leistungsfähigkeit ein, und packt euren Stolz weg. Ihr werdet sicher nicht alle gleich gut sein, und das muss vorher auch so kommuniziert werden. Gerade hier am Wochenende sind wir auf Rennrädern damit 105 km mit 43,9km/h im Schnitt gefahren. Ihr werdet bei nur 57km über 400 Watt (mit Ausgangspunkt 70kg für den Fahrer) in den Führungen liegen. 1-2 Minuten sind dann viel zu lang. Lieber höhere Watt in der Führungsarbeit, dafür kürzer vorne. Wenn die anderen auch Tri- oder Duathleten sind, solltet ihr vor allem die Führungswechsel üben. In den Wind wechseln, mit dem auf der anderen Seite liegenden Arm dem Nachfolgenden den Wechsel vorher ankündigen. Nur mal so, Michael |
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Es ist in der Tat ein oft vorkommender Fehler, dass der der nach Vorne kommt meint er müsse jetzt plötzlich reintreten wie ein Verrückter weil er der Führende ist. Das muss man halt Allen klar machen, dass das nicht so ist. Immer nach Geschw. fahren nicht nach gefühlter Antrengung. |
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Frage am Rande: wie rum wird denn gewechselt? --- Also fährt Nr. 1 nach links raus, fällt zurück und reiht sich als Nr. 4 ein? --- oder wird immer links vorbeigefahren? Ich frage für weitere Trainingsfahrten, um die Leute zu disziplinieren und Routine einzuschleifen. |
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Das macht man so, weil die nachfolgenden Fahrer auf der windabgewandten Seite möglicherweise leicht versetzt fahren (Windstaffel). Denen will man nicht ins Vorderrad fahren, wenn man als Führender ausschert. Ist hingegen mit Autos zu rechnen, ist es aus meiner Sicht besser, wenn alle am rechten Rand fahren und der Führende nach Links wechselt. |
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Kommt also der Wind von rechts vorne, fährt ja der jeweils hintere Fahrer links am HR des davor fahrenden. Dann kann der natürlich nicht nach links rausgehen, sondern nach rechts. Sonst fährt er dem dahinter das VR weg. Das mit dem "nicht Rucken" hört sich einfach an, passiert aber auch richtig guten Leuten. Und ich bin bin schon häufig mit richtig guten Leuten MZF gefahren. Die beiden extreme dabei waren einer, der ansonsten fährt wie ein Uhrwerk. Der kam mit der Überlast die er in Führung fahren musste überhaupt nicht klar. Ein anderer, der auch schon öfter beim King sehr weit vorne platziert war, dachte am Anfang und wenn er in die Führung kam immer, er müsste die Welt zerreißen und die anderen können alle nix. Der ist dann immer extra draufgetreten wenn vorne einer rausging und dann ist er so lange gefahren, bis er selbst blau war. Bei einem 100km MZF hat er das mal so lange gemacht, bis er selbst total blau war. Kurze Wechsel können gut sein, stellt aber hohe Anforderungen an die Fahrer und deren technischen Fähigkeiten. Ist ja beim vorne raus und hinten reinfahren immer auch nen ziemlicher Lastwechsel und je unsauberer man fährt, desto ruppiger. Etwas längere Führungen beruhigen das ganze etwas. Bei der Aufstellung der Fahrer sollte man bedenken, dass man schwache Fahrer nicht hinter kleinen starken Fahrern fahren lässt, wo sie dann zusätzlich noch weniger Windschatten haben. Und man muss klar und eindeutig kommunizieren. Zu schnell ist zu schnell. Abreisen und wieder ranfahren bringt überhaupt nix. Man muss brutal aufeinander achten, sonst taugt das überhaupt nix. Das was zählt ist das schwächste Glied in der Kette. Mindestens die ersten 10 bis 20km wird es sich speziell für die stärkeren Leute sehr leicht anfühlen. Das ändert sich dann aber hinten raus wenn man geschickt wechselt und jeder seine Stärke fürs Team einsetzt. |
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ich hab nur in unteren Triathlon-Ligen 2-3mal MZF gemacht, also keine wirklich ernstzunehmende Erfahrung darin. Wir hatten mal einen deutlich schwächeren Fahrer permanent ganz hinten gelassen, der Führende scherte dann als vorletzter wieder ein. Da Pippi von "zusammengewürfelter Haufen" sprach, ggf. sind die Leistungsunterschiede bei Euch auch sehr groß? Oberstes Ziel war bei uns ihn nicht zu verlieren weil wir ihn beim Laufen brauchten, da war dann ein anderer das schwächste Glied, der aber vorher beim Radeln entsprechend viel gearbeitet hat und beim Laufen planmässig ausstieg.
Kommunikation fand ich extrem schwierig unterwegs, weil man mit den Windgeräuschen ja kaum was versteht was die anderen da unter (Voll)Last ggf. versuchen zu artikulieren. Da brüllt einer irgendwas, will er schneller? Hat jemand abreißen lassen oder steht kurz davor? Defekt? Falsch abgebogen? ... EDIT: Gibts da etablierte Kommandos? |
Bei grösseren Gruppen fahren bei uns die schwächeren Fahrer fest hinter einem andern breiten/grossen Fahrer hinterher, damit der Windschatten für die anderen Fahrer besser ausgenutzt werden kann. Das dauernde Wechseln am Ende kann durchaus anstrengender sein, als fest hinter einem anderen zu liegen.
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Stümmt, bezieht sich aber auf "zusammengewürfelt".
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Besten Dank für die Tipps. Wir sind ein Duathleten und kennen uns schon länger. Ich schätze uns ziemlich ausgeglichen leistungsmässig ein. Gegen Ende der Strecke
werden aber wahrscheinlich 2 die bessere Ausdauer haben. Ich fahre rund 320 Watt über 25min und bin auch der einzige der einen Wattmesser am Rad hat. Wird spannend werden auch die taktischen Massnahmen. Die Zeit zählt beim Zieldurchgang vom dritten Fahrer. Falls jemand mal kurz leere Beine hat, könnte er 1, 2 Ablösungen hinten bleiben und dann wieder kreiseln. Der zweit hinterste Fahrer könnte ev am meisten profitieren vom Windschatten (Luftabrisskante, oder wie man dem sagt)? |
Wenn ich mich recht erinnere sind Ullrich und Armstrong damals gern doppelt so lange Führungen gefahren, wie die anderen Mannschaftskollegen. Bei schon leichten Erhebungen hatten dort viele das Problem die Gruppe zu halten, wenn die Stars vorn reingetreten haben. Man sollte also definitiv nach Stärke gehen.
GANZ wichtig beim Gruppefahren...NIEMALS all out fahren vorn....das Harte ist nicht die Führung, sondern nach der Führung hinten drinzubleiben. |
Vielen Dank für die Hinweise. Da kann ich einiges demnächst mal probieren. Kommandos wäre auch interessant, das Gequatscht bei dem Tempo mit Aerohelm ist kaum zu verstehen. :-)
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War so ein toller Anlass.
Wir hatten einen guten Teamgeist. 4 Duathleten im Alter von 42, 46, 51 und 61 schafften wir einen Schnitt von 43.7km/h über 57km mit 260 Höhenmeter. 1x war ich etwas euphorisch. Ein stärkeres Team überholte uns, als ich zur Führung kam, mit 20m hinter diesem Team, es fühlte sich irgendwie so locker an auch mit 20m Abstand, dann überholte ich das ganze Team vor uns reichte mich davor wieder ein. Super waren auch die Motorradfahrer die vor uns fuhren. In der Kategorie (der Teamjüngste zählte) erreichten wir den 2. Rang. Bei der jüngeren Kategorie über 85km siegten 2 Duathloneuropameister der Elite (Daan de Groot und Felix Köhler mit zwei Kumpels) mit einer Geschwindigkeit von 48.5 Auch die deutsche Duathlonlegende Sebastian Retzlaff (nicht in unsrem Team) sagte, was für ein geiler Scheiss, musste ich so alt werden, um mal so was tolles zu machen. ;) |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:03 Uhr. |
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