Heute starte ich einen Weltrekordversuch ....
 

.....im Dauerrutschen. Ist kein Scherz. Zwar vor einem Jahr aus einer Bierlaune heraus entstanden und in der Umsetzung von mir eigentlich auch nicht ernst genommen. Habe daher leichtsinnigerweise zugesagt :Nee: . Das Ganze hat dann tatsächlich Gestalt angenommen und geht heute mit allem pipapo und Sponsoren und sonstigem Gedöns über die Bühne. Rahmenveranstaltung ist eine Pool-Night mit Disko in diesem Hallenbad (MonteMare Rengsdorf). Wer nicht weit weg wohnt, kann sich den Wahnsinn ja mal anschauen kommen.

Wir müssen mit 10 Mann innerhalb 24 Stunden (heute 14:00 bis morgen 14:00) so viele Rutschmeter wie möglich hinter uns bringen. Da der alte Weltrekord bei ca. 760 km besteht und die Rutsche 120m lang ist, müssen wir im Schnitt 640 Rutschgänge pro Nase absolvieren. D.h. 640 mal 94 Stufen eine Wendeltreppe hoch (-->10.000 Höhenmeter) und eine über 80% der Strecke stockdunkle kurvige Röhre runter. Prost Mahlzeit,das wird ein "Späßchen". Beim letzten Proberutschen war ich schon nach 2 Stunden Matsch in der Birne. Außerdem hatte ich Probleme mit leichter Übelkeit und Schwindel :Kotz: Wenn ich auf einen Knopf drücken und einen Stellvertreter herbeizaubern könnte, würde ich das sofort tun. Aber es gibt keine zurück mehr :Traurig: Das einzig Positive: ist für einen guten Zweck. Alle Erlöse und Sponsorengelder gehen an das Altersheim underes Ortes.

Bin mal gespannt, wieviel Stumpfsinnigkeit ein Mensch ertragen kann, darauf läuft es nämlich raus :Maso:

Werde um 11:00 (also gleich) abgeholt. Kann am Montag ja mal berichten, wie es so war. Trainingstechnisch für eine Langdistanz bestimmt nicht ganz übel. Danach ist man mental wahrscheinlich so stark wie nie zuvor :Cheese:

Gruß
Ein verzweifelter Gonzo

*boah*
sei tapfer :Maso:

N

Krank, aber hört sich super an:Cheese:

Viel Erfolg!!!

Ich weiß ja nicht, was da mental von einem übrigbleiben soll :Cheese:

Wenn ich richtig gerechnet habe, heißt das, im Schnitt alle 2 min 15 s ein neuer Rutschdurchgang ...

Ob man's da schaffen kann, sich Pausen "rauszuarbeiten" :Gruebeln:

Hammer!:Holzhammer: ... nimm was zu lesen mit :Lachanfall:


Car-'nix für mich'-los ;)

@Gonzo: Viel Glück dabei, Monte Mare war ich auch schon öfters, wohne ganz in der Nähe. Hab aber leider schon den ganzen Tag verplant, sonst würde ich mir den Spaß mal angucken!

:Huhu:

Wieviel Badehosen hast de den eingepackt...:Holzhammer: :Holzhammer:

Morgen hat er bestimmt Schwielen am Arsch. :Huhu:

Den Ar*** muss man sich soch wohl irgendwie polstern. Ne Radlerhose mit ner Windel oder so.

Ich bin jetzt schon gespannt auf den Bericht. "Rutschen" hört sich ja eigentlich easy an, das wird aber bestimmt der absolute :Holzhammer: :Maso: .

Volker

..überlegt sich gerade das das ja mal ein Hardcorematerialtest für 'nen Neo wär:Cheese: :Holzhammer: :Holzhammer:

Unser Chef(Monte Mare Kaiserslautern) hatte mit heute bei der Teamsitzung davon erzählt und mir Freikarten für die Poolnight angbeoteb, aber die Fahrt war mir zu weit...

Viel Spass in der "Black Hole" *g*

Aber nicht als Schwimmkilometer eintragen

viel spass. man hört sich das hart an...

Und die rutschen immer noch!!! Wenn ich bedenke was ich in der Zeit alles gemacht habe....

Ich frage mich gerade, was die mal machen, wenn die pinkeln müssen (heute ist Welttoilettentag):Gruebeln:

Ich stell mir gerade vor, wie irgendwelch Kiddies im Hallenbad quengelnd daneben stehen - ich will auch rutschen :Lachanfall:

Viel Spaß - und wenn ihr sowas mal mit Loopingbahn fahren plant, sag bescheid :Blumen:

Gruß Torsten

Ich werde langsam nervös :Nee: wo bleibt Gonzo ??
lebt er noch - oder ist er am würgen? :Kotz:
hatter n schleudertrauma?
ne chlorvergiftung :Ertrinken:
kaputte beine vom vielen stufen steigen :kruecken:
----vielleicht schläft er einfach auch nur :Schlafen:


N

So Kinnners, bin gerade eben zurückgekommen und ........... wir haben es geschafft !!!!! :liebe053:

Da es sich ja um eine relativ ungewöhnliche Sache handelte, habe ich mal einen ausführlichen Roman verfaßt, wo ich aber auf die Schnelle bestimmt noch einiges vergessen habe:

War mal ein völlig neues "Erlebnis", was ich aber nie wieder machen möchte. Ich dachte mir schon, daß es knüppelhart wird, aber die Realität war tausendmal schlimmer. Wir sind alle zusammen um 14:00 Uhr gestartet. Es gab keinen festen Zeitplan unsererseits und auch keine Vorgaben, wann Pausen gemacht werden können/sollen und auch nicht wie lang die sind. Jeder hatte also seinen eigenen Plan (oder gar keinen), wie er das für sich handhaben will. Da ein Rutschvorgang ca. 1:30 dauert und 640 Vorgänge im Schnitt zu absolvieren waren, war durchnittlich pro Person 960min. zu rutschen, was 16 Stunden entspricht. Ergibt also 8 Stunden Pause (wenn man will....). Ist zusammen eine rechnerisch schön einfache Relation von 2:1. Einige wollten 8 3er-Blöcke machen (2 Stunden Rutschen, 1 Stunde Pause), andere 12 2er (1:20 Rutschen, 40 min. Pause) usw.
Soweit zur Theorie.

In der Praxis sah alles ganz anders aus. Die meisten wollten sich für die Nacht ein Sicherheitspolster verschaffen, um nicht durchrutschen zu müssen, sondern ein wenig schlafen zu können. Ich selbst wollte eigentlich mit 5-6 Stunden beginnen, da man ja noch frisch ist, und hintenraus kürzer werden. War aber genau umgekehrt: 2,5 Stunden - 3 Stunden - 4 Stunden - Schlafen - 8 Stunden (!). Als ich in meinen Schlafsack kroch, hatte ich 400 Turns absolviert und das beruhigende Gefühl im Hinterkopf, die 250 restlichen auf einer Backe abzurutschen.

Weit gefehlt. Dadurch, daß einer mit Gehirnerschütterung ausfiel, mußten alle anderen ja weit mehr als den üblichen Durchschnitt leisten. Da auch das Trainingslevel recht unterschiedlich war und nach anfänglicher relativer Ausgeglichenheit größere Unterschiede deutlich wurden, blieb die größte Last davon auf 6 Schultern verteilt. Also war heute im Gegensatz zu gestern, wo auch nach kürzeren Blöcken mal 30min. Pause gemacht wurde, um sich mal richtig abzutrocknen und ein wenig hinzulegen oder massieren zu lassen, Dauerbetrieb angesagt, nur unterbrochen von Pausen von 5-10min., um sich mal Ruhe und Zeit zu nehmen, zu essen und zu trinken und nicht wie an einer Verpflegungsstelle eines Triathlon im Vorbeigehen irgendwas zu erhaschen und auch in Bewegung zu verdrücken. Da mir bereits die erste Session von 2:30 gestern schwer fiel, habe ich nicht den Hauch eines Schimmers, wie ich das heute 8 Stunden am Stück gemacht habe. Sicherlich hilfreich war, das Helfer und Besucher in den letzten 3 Stunden dermaßen "Alarm gemacht haben", das man gar nicht anders konnte, als robotergleich weiterzumachen.
Klasse war auch (und das war auch einer der Punkte, sich trotz der monotonen Stupidität der Endlos-Wiederholung zusammenzureißen), daß jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten wirklich alles gegeben hat und so eine sehr starke Solidarität aufkam, auch im Sinne des Gemeinschaftsziels voll mitzuziehen. Zusammen mit der Motivation von außen sind wir da so gepusht worden, daß nach gewissen Zweifeln am Gelingen des Projekts in der Endphase die Leute wie gestört die Treppe raufgestürzt sind :Cheese: , so daß wir das Ding schon eine Stunde vor Zeitablauf im Sack hatten :Prost:


Allgemein lag die größte Herausforderung (zumindest für mich) sowieso nicht im Treppensteigen. Sicher, auch da werden nach Stunden die Beine etwas dick, aber es ist rein gar nichts gegen die mentale Herausforderung. Immer wieder die gleiche Betonwendeltreppe hoch, nur um sich in dieses grauslige Rohr zu schwingen (wie schon erwähnt: 1. sehr kurvig, und zwar unrhytmisch mit sanfteren und schäferen Kurven; 2. 80% stockdunkel, da schwarz beschichtet), das einen dann in das Auffangbecken ausspuckt, nicht ohne Begleiterscheinungen wie Chlor-Wasserschwälle in Augen und Nase. Dazu ständig nasse Klamotten und Haare, die Füße und Hände trotz Neopren(hand)schuhen und Vaseline aufgeweicht und verschrumpelt. Fein waren auch die asymmetrische Belastung der Beine durch die rechtsdrehende Wendeltreppe und die Finger voller Blasen vom unterstützenden "am-Geländer-hochziehen", was die Beine doch entlastet hat. Dazu muskuläre Dauerbeanspruchung von Bauch- und Nackenmuskeln (leichtes Kopfanheben in Rutschphase in Liegeposition; seitliche Fliehkräfte in den Kurven). Hört sich vielleicht alles pillepalle an, aber nach dem 348sten Durchgang merkt man das ganz anders. Ich bin mal gespannt, wie ich morgen aus dem Bett komme, da ist es bestimmt schlimmer als heute.

Gemessen wurde das Ganze übrigens durch eine Lichtschranke, die jeder nach Verlassen des Beckens passieren mußte. Zusätzlich war eine Batterie von 10 Schaltern installiert, auf die jeder entsprechend seiner Nummer nach jedem Rutschvorgang draufgedrückt hat. Alles war an einen Laptop angeschlossen, der über eine Beamer die ganze Rutschstatistik (absovierte Einheiten pro Teilnehmer, dgl. des Teams, Soll/Ist-Vergleich, prozentualer "Erreichtheitswert", Rückwärtszähler des Teams ausgehend vom bestehenden Weltrekord usw.) an eine Leinwand geworfen hat. Zusätzlich zur Technik wurde alles noch durch manuell geführte Strichlisten doppelt abgesichert.

Auch der sonstige logistische Aufwand war nicht ohne (Essen, Trinken, Verbindung zur Hallenbadküche für Sonderwünsche, Ruheraum, Schlafmöglichkeiten, Absperrungen, Musikanlage, 2 Masseure mit Massagebank u.v.m.). Der ganze "Betreuerstab" waren mindestens nochmal 20 Personen.

Hoffe, das war interessant für Euch
Gonzo

P.S.: die Frage mit dem Durchrutschen der Bekleidung --> jeder hatte an den entsprechenden Stellen eine ca. 2mm dicke Teichfolie draufgenäht, die sich nicht durchrutschen kann.

Hatte Dein Post gar nicht gesehen. Schreibe schon seit einer halben Stunde ;)

R E S P E K T ! ! !

Große Sache - noch eine Frage: wieviel Geld ist zusammen gekommen?

Glückwunsch :Huhu:

Bei wieviel KM steht jetzt der Rekord?
Wie ist denn das passiret, beim rutschen zu sehr durchgeschüttelt worden?

Gruß Torsten

Du meinst Arschbacken. :Cheese:

Coole Sache, ich mag Verrückte. :Maso:

@drullse: keine Ahnung, war in die Planung nicht so eingebunden; schätze aber mal, daß so 10.000 bis 20.000 EUR zusammengekommen sind.

@DragAttack: ist zwar schwer vorstellbar aber soll so passiert sein: beim Runterrutschen :confused: :Nee: (derjenige war einer von den "Im-Sitzen-Rutschern" --> vermute, daß er in einer der scharfen Kurven - warum auch immer - das Gleichgewicht verloren und seitlich durch die Fliehkraft gegen die Röhre geknallt ist). Anschließende Befragung des Geschädigten war nicht möglich, da zur Untersuchung im Krankenhaus.

Dar Alte war bei ca. 762km, wir sind nach dem Einstellen um ca. 13:10 einfach noch ein bißchen weiter, ohne uns umzubringen --> 216 Turns á 120m = 25.920 --> ca. 788km

@wehaka: na klar, Arschbacken (bzw. je nach Rutschstil 50% Arschbacke/50% Schulterblätter) ;)

Hab mir mit ~8Jahren auf diese Art eine Platzwunde am Kopf in ner Rutsche gehört :kruecken:

Hmmh....dann war es ja doch nicht so "unvorstellbar". Der Gute ist zwar eher 38 als 8, aber Fliehkraft ist Fliehkraft............

Hallo Gonzo,

ich habe gerade nachgeforscht, wer der alte Rekordinhaber war, weil vor ca. 2-3 Jahren m.E. unsere Heimatstadt den Rekord hielt. War einfach neugierig, ob ihr denen den Rekord entrissen habt. Dabei bin ich per Zufall auf diesen Link gestoßen, der von heute ist!

http://www.diepolitik.de/baden-wuert...g-2006.03.html

Wenn das stimmt, dann hattet ihr den Rekord leider nur ganz kurz. Wie die das allerdings geschafft haben?!

Auf jeden Fall Respekt vor Eurer Leistung!

Grüße
Pioto

Hallo Pioto,

Ähemmm.......das wußten wir schon im Vorfeld. Zu dem Zeitpunkt der Anmeldung unseres Rekordversuchs galt allerdings noch der Alte aus Bremen. Der Stuttgarter Versuch war ja dann einige Monate nach unserer Anmeldung. Als wir davon hörten, waren ja schon alle Vorbereitungen im Prinzip vollendet. Die Terminabsprache und mit dem Hallenbad, die ganzen Sponsorenkontakte usw. Daß wir den Stuttgarter Rekord nicht brechen können würden, war sofort allen klar. Um aber die Spannung am Tag X aurechtzuerhalten, haben wir uns gesagt: o.k., unser Versuch gilt der [b]alten[b] Vorgabe (den zu brechen hatten wir bei Anmeldung als realistisch erachtet). Also versuchen wir, diesen zu überbieten. Der neue durchläuft wohl noch die üblichen Prüfungsinstanzen bei Guinness und ist als solcher noch gar nicht rechtskräftig anerkannt.

Das grundsätzliche Problem ist die Nichtvergleichbarkeit der Anlage vor Ort und zeigt die Willkürlichkeit eines solchen Vergleichs. So waren zwei Punkte entscheidend für den "Quantensprung" des Stuttgarter Ergebnisses:
a) zwischen Wasserausstieg und Treppenaufgang war eine deutlich kürzere zeitliche Differenz (aufgrund der räumlichen Distanz). Man kann sich ja ausrechnen, wieviel 10 Sekunden pro Rutschvorgang auf die Gesamtzahl der Rutschversuche ausmacht.
b) die Jungs mußten statt unseren 94 Stufen für einen Rutschvorgang nur 45 Stufen erklimmen. Die Rutsche war dafür zwar kürzer, aber die Gesamtkombination deutlich vorteilhafter.
Um einen objektiven Vergleich zu haben, müßten derartige Rekordversuche eigentlich immer auf genau derselben Anlage erfolgen.

Vielleicht waren die örtlichen Gegebenheiten in Bremen ja gegenüber den unsrigen auch schlechter und daher relativ besser.

Aber was soll's. Geht ja nur um Spielereien, der "Spaß" war auch dabei ;) und wenn dann noch ein guter Zweck dabei herausspringt........

Gruß
Gonzo

Hallo nochmals,

hatte mir auch überlegt, ob ich es überhaupt HEUTE posten soll, um euch nicht evtl. den Abend zu vermiesen. Die Leistung ist so oder so top, und dass die erzielten Kilometer stark von der Anlage abhängen, liegt auf der Hand. Ich bin einmal in einer extrem steilen Rutsche drin gewesen, bei der sicher Tempo 45 km/h erreicht wurde (weiß es nicht mehr, ist schon 8-10 Jahre her). Jedenfalls wäre da kein Rekord im Dauerrutschen gefallen, weil es massig Stufen waren und die Röhre total kurz. Außerdem habe ich mir bei meinen 2 Rutschgängen dermaßen die Schulter aufgerissen, dass ich nach 10 Runden wohl in eine Spezialklinik für Hautverbrennungen gemusst hätte.

Hauptsache, bei euch war der Spaß vorhanden und die Spenden werden vernünftig angelegt.

Gut' Nacht (heute bei dir vermutlich in Bauch- oder Seitenlage)
Pioto

Hallo Gonzo,

ganz verrückte Geschichte, Glückwunsch zu der Leistung und zu dem erzielten Spendenaufkommen.

Gruss strwd