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Hippoman 22.04.2015 09:21

Bahnstreik: Danke für nichts, GDL
 
Obwohl ich eine Monatskarte habe, durfte ich heute morgen zum wiederholten Male mit dem PKW zur Arbeit nach Freiburg fahren...

Besonders bitter ist der Streik aber nicht unbedingt für die Berufstätigen, sondern für die Schulkinder, die die Bahn als Beförderungsmittel zur Schule nutzen und auf deren Pünktlichkeit angewiesen sind. Meist müssen die Kids auf Alternativen zurückgreifen, was nicht anderes bedeutet als dass die Eltern ihre Sprösslinge zur Schule fahren.

Wenn ich nur die 3 Buchstaben "GDL" höre, muss ich fast k...:Kotz: :Kotz: :Kotz:

Danke für nichts, GDL! Ich hasse diesen Streik und seine Folgen.

Hippoman :cool:

carolinchen 22.04.2015 09:33

..und die Realschüler die heute Prüfung haben !

tandem65 22.04.2015 09:43

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1126837)
Wenn ich nur die 3 Buchstaben "GDL" höre, muss ich fast k...:Kotz: :Kotz: :Kotz:

In dem Zusammenhang mag ich kotzen wenn ich die 4 Buchstaben abhn lese und höre. zu Kompromissen müssen immer beide Seiten bereit sein. Die abhn-AG trägt an dem Streik die gleiche Schuld wie ihr Verhandlungspartner.
Wenn die immer noch nicht gemerkt haben das der Verhandlungspartner an gewisser Stelle zu keinerlei Kompromissen bereit ist, spricht das auch nicht gerade für die Kompetenz der Seite.:Huhu:
Mich stört es nicht so wirklich. Ich fahre dann halt auch am Samstag mit dem Rad nach Hause. Gibt ja noch andere Möglichkeiten als PkW und Bahn.:cool: :Huhu:

Kasrwatzmuff 22.04.2015 09:47

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1126837)
Obwohl ich eine Monatskarte habe, durfte ich heute morgen zum wiederholten Male mit dem PKW zur Arbeit nach Freiburg fahren...

Wenn ich mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren wollte, würde ich länger in den öffentlichen Verkehrsmitteln sitzen als im Büro.


Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1126837)
Besonders bitter ist der Streik aber nicht unbedingt für die Berufstätigen, sondern für die Schulkinder, die die Bahn als Beförderungsmittel zur Schule nutzen und auf deren Pünktlichkeit angewiesen sind. Meist müssen die Kids auf Alternativen zurückgreifen, was nicht anderes bedeutet als dass die Eltern ihre Sprösslinge zur Schule fahren.

Als ich jung war, da hatten meine Eltern mangels zweitem PKW keine Möglichkeit mich in die Schule zu fahren. Wenn dann (meist wegen widrigen Wetters) kein Schulbus fuhr, konnte ich eben nicht zur Schule und blieb daheim. Das waren noch Zeiten!!

Nobodyknows 22.04.2015 10:08

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1126837)
Wenn ich nur die 3 Buchstaben "GDL" höre, muss ich fast k...:Kotz: :Kotz: :Kotz:

Danke für nichts, GDL! Ich hasse diesen Streik und seine Folgen.

Hippoman :cool:

"Die GDL wirft der Bahn vor, auf Zeit zu spielen. Einen Grund, die bereits seit fast einem Jahr laufenden Verhandlungen noch ein paar Monate hinauszuzögern, hätte die Bahn durchaus: Voraussichtlich wird der Bundestag noch vor der Sommerpause das Tarifeinheitsgesetz verabschieden..."

http://www.fr-online.de/bahn-streik/...,30490318.html

Gruß
N. :Huhu:

Bumppo 22.04.2015 10:08

Ich bin als Pendler leider auch betroffen. Da weder das eigene Auto noch eine Fahrgemeinschaft eine Alternative darstellt, muss ich mich mit dem Regionalverkehr mehr schlecht als recht durchschlagen. Konkret bedeutet das einen nahezu vollständigen Verzicht auf Privatleben während des Streiks und jeden Tag zweimal 2h in überfüllten Regionalzügen stehen.

Dennoch hätte ich durchaus Verständnis für die Streikenden, wenn es sich um einen Arbeitskampf für bessere Arbeitsbedingungen und Entlohnung handeln würde. Für einen Machtkampf um die dickeren Eier habe ich jedoch absolut null Verständnis.

Wo bleibt Pofalla, wenn man ihn braucht?

Matthias75 22.04.2015 10:54

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1126844)
Wenn die immer noch nicht gemerkt haben das der Verhandlungspartner an gewisser Stelle zu keinerlei Kompromissen bereit ist, spricht das auch nicht gerade für die Kompetenz der Seite.:Huhu:

Und wenn die Bahn an den gleichen Stellen keine Kompromisse eingehen will?

"Ein Kompromiss ist nur dann gerecht und brauchbar, wenn beide Parteien gleich unzufrieden sind." (Henry Kissinger)

Warum man sich nach über einem Jahr noch nicht mal auf grundlegende Dinge einigen konnte, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Auch wenn ich das Tarifeinheitsgesetzt kritisch sehe und befürchte, dass es vom BVG gekippt wird, muss es doch irgendwie möglich sein, beide Parteien an den Verhandlungstisch zu zwingen.

M.

(lange Zeit von den Streiks betroffen, aktuell glücklicherweise zu Fuß zur Arbeit unterwegs)

wh1967 22.04.2015 11:04

Ich habe für die GDL auch keinerlei Verständniss. Die will einfach möglichst viel Macht bekommen bzw. erhalten.

Das die Bahn für eine Berufsgruppe einheitliche Tarife möchte halte ich für vollkommen richtig. Es macht doch keinen Sinn das die Gehälter davon abhängen in welcher Gewerkschaft man ist.

Ich denke das wir in Deutschland ein sehr gutes Tarifsystem haben. In solchen Fällen wie hier fange ich aber an zu zweifeln. Ähnlich sehe ich es wenn z.B. die Lufthansa nicht fliegen kann weil eine Woche die Piloten, die nächste Woche das Bodenpersonal und zum Schluss die Kabinencrew streicken.

tandem65 22.04.2015 12:06

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1126868)
Und wenn die Bahn an den gleichen Stellen keine Kompromisse eingehen will?

Dann ist sie für den Streik genau so verantwortlich wie die Arbeitnehmerseite.:Huhu: ;)
Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Matthias75 22.04.2015 13:26

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1126888)
Dann ist sie für den Streik genau so verantwortlich wie die Arbeitnehmerseite.:Huhu: ;)
Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Stimmt. Interessant wäre nur, ob und welche Seite sich um einen Kompromiss bemüht. Aber das werden wir wohl nie erfahren....

In der Presse sah sich die Bahn ja schon kurz vor einiger Einigung während die GDL noch nicht mal den Ansatz einer Einigung sah. Welche Seite die Wahrheit spricht werden wir wohl auch nie erfahren.

Die Rhetorik der GDL erscheint allerdings wenig geeignet, in der betroffenen Bevölkerungen Sympathien für den Streik zu wecken. Vor allem wirkt die GDL nicht so, als wären sie überhaupt an Kompromissen interessiert, während die Bahn immer betont auf Einigungskurs zu sein. Kann aber vielleicht auch daran liegen, dass die GDL nicht so viel Energie in die Öffentlichkeitsarbeit steckt....

M.

Harm 22.04.2015 15:02

Zitat:

Zitat von wh1967 (Beitrag 1126872)
Das die Bahn für eine Berufsgruppe einheitliche Tarife möchte halte ich für vollkommen richtig. Es macht doch keinen Sinn das die Gehälter davon abhängen in welcher Gewerkschaft man ist.

Du nennst ja selber das Beispiel Lufthansa, da ist es üblich, daß Piloten unterschiedliche Gehälter bekommen, je nachdem für welche Lufthansa Tochter sie arbeiten. Das macht in meinen Augen genau so wenig Sinn!

Generell gilt nun einmal: ein Streik der niemandem wehtut, hat noch nie was bewirkt.

aequitas 22.04.2015 15:57

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1126961)
Du nennst ja selber das Beispiel Lufthansa, da ist es üblich, daß Piloten unterschiedliche Gehälter bekommen, je nachdem für welche Lufthansa Tochter sie arbeiten. Das macht in meinen Augen genau so wenig Sinn!

Generell gilt nun einmal: ein Streik der niemandem wehtut, hat noch nie was bewirkt.

Problematisch sind allerdings die kleinen Spartengewerkschaften, welche zum Teil doch wirklich unsolidarisch handeln. Gewerkschaften wie Cockpit, oder der Marburger Bund haben nun einmal eine herausgehobene Rolle, dank der Position ihrer Mitarbeit, sind aber gegenüber Kolleg_innen unsolidarisch.
Ansonsten habe ich vollstes Verständnis für Streik, gerade in einem Land, welches sich sonst schnell mit Arbeitsbedingungen zufrieden gibt, welche seit Jahren verbessert gehören (s. u.a. Lehrer_innen, welche als Beamte nicht streiken dürfen. Dieser Vorwurf wird auch der Türkei gemacht, auch als Grund, dass sie nicht der EU beitreten dürfen, obwohl gerade in Deutschland diese Berufsgruppe seit Jahren unverhältnismäßigen Einschränkungen utnerliegt).

wh1967 22.04.2015 16:14

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1126961)
Du nennst ja selber das Beispiel Lufthansa, da ist es üblich, daß Piloten unterschiedliche Gehälter bekommen, je nachdem für welche Lufthansa Tochter sie arbeiten. Das macht in meinen Augen genau so wenig Sinn!

Die Piloten haben dann aber unterschiedliche Arbeitgeber da die Töcher rechtlich selbstständige Unternehmen sind. Ist also eine andere Situation.
Ob das Sinn macht ist wieder ein anderes Thema.

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1126961)
Generell gilt nun einmal: ein Streik der niemandem wehtut, hat noch nie was bewirkt.

Das ist sicher richtig. Und das Streikrecht ist ein sehr hohes Gut. Daher sollte es nach meiner Meinung mit Bedacht gewählt werden. Ob hier noch eine Verhältnissmäßigkeit gewahrt bleibt ist zumindest mal sehr umstritten.

noam 22.04.2015 16:27

Ich bin ja nun Beamter und habe daher mit Streiks recht wenig am Hut.

Was mir aber völlig unverständlich ist, ist das Gestreike nach mehr Lohn.

Ist es nicht so, dass man seinen Arbeitsvertrag, in dem das einem zustehende Gehalt festgeschrieben ist, selber unterschreibt? Und steht es einem nicht frei, dass wenn man mit einem Inhalt nicht einverstanden ist diesen nicht zu unterschreiben?


Ich verstehe einen Streik zB, wenn die Firmenleitung sich eine satte Erhöhung genehmigt und der kleine Arbeitnehmer in die Röhre schaut bzw. Stellen abgebaut werden, weils die wirtschaftliche Lage anders nicht hergibt.

Ich verstehe einen Streik auch, wenn man in einer Fa. unter gleichen Voraussetzungen die gleiche Arbeit in gleicher Qualität macht aber unterschiedlich entlohnt wird.


Ich habe das Gefühl, dass es bei der GDL und der Bahn aber ganz woanders hinführt. Die GDL will ja gerade unterschiedliche Gehaltsstufen durchsetzn. Nämlich für die bei sich organisierten Lokführer besser und der Rest kann sehen wo er bleibt. Das ist zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit und man sollte die GDL deshalb schon auflösen

alex1 22.04.2015 16:33

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1126945)
Weselsky (...) genießt die unglaubliche mediale Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, in vollen Zügen (...)

Schönes Wortspiel ;)

tandem65 22.04.2015 18:59

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1126996)
Ich bin ja nun Beamter und habe daher mit Streiks recht wenig am Hut.

Was mir aber völlig unverständlich ist, ist das Gestreike nach mehr Lohn.

Ist es nicht so, dass man seinen Arbeitsvertrag, in dem das einem zustehende Gehalt festgeschrieben ist, selber unterschreibt? Und steht es einem nicht frei, dass wenn man mit einem Inhalt nicht einverstanden ist diesen nicht zu unterschreiben?

Aha, Du hast also noch das gleiche Gehalt wie am Anfang Deiner Beschäftigung? :Huhu:

ika 22.04.2015 19:03

Ich finde die Diskussion hier (und in den Medien) sehr interessant. Aus meiner Erinnerung war es früher üblich, das die Arbeitnehmer in einem Unternehmen und einen Tarifvertag gefallen sind. Also wer in der Bank arbeitete war Bankkaufmann - auch wenn er "nur" Sachbeareitung gemacht hat, derjenige der im Supermarkt die Regale eingeräumt hat war Einzelhandelskaufmann, etc. etc.
Heute werden die Tätigkeiten oftmals von anderen Berufsgruppen ausgeübt die unter einen anderen - für den AG günstigeren - Tarifvertrag fallen. Gar nicht so selten wurden die bisherigen Mitarbeiter entlassen um dann Externe einzustellen die nicht unter den teuren Tarifvertrag fallen. Da hat es die AG auch nicht belastet mit zwei Tarifpartnern zu verhandeln.
im Übrigen drängt sich mir auch der Verdacht auf, dass die Bahn auf Zeit spielt oder unter Realitätsverlust leidet wenn sie sich kurz vor der Einigung sehen und auch nach Monaten des ergebnislosen Verhandelns vom Streik überrascht sind.

tandem65 22.04.2015 19:05

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1126996)
Die GDL will ja gerade unterschiedliche Gehaltsstufen durchsetzn. Nämlich für die bei sich organisierten Lokführer besser und der Rest kann sehen wo er bleibt. Das ist zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit und man sollte die GDL deshalb schon auflösen

Es steht der Bahn AG sicherlich frei auch den anderen Lokführern, die nicht oder bei andeneren Gewerkschaften Organisiert sind, das gleiche Gehalt zu zahlen.:Huhu:
Auch steht es den nicht organisierten und anders organisierten Lokführern frei sich der GDL anzuschliessen.
Da ist nichts ungerechtes dran. Das können alle beteiligten Parteien frei für sich entscheiden.:Huhu:

noam 22.04.2015 19:25

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1127037)
Aha, Du hast also noch das gleiche Gehalt wie am Anfang Deiner Beschäftigung? :Huhu:

Also wenn man Beförderungen und Dienstaltersstufen mal herausrechnet ist mein Gehalt auf jeden Fall unter den Inflation gestiegen. Bzw. im Prinzip bekomme ich durch Wegfall des Urlaubs und Weihnachtsgeldes, was ja den Politikern nur einen Pinselstrich bedeutet, trotz oben genannter Dienstaltersstufen weniger als zu Beginn meiner Laufbahn.

Pmueller69 22.04.2015 19:54

Ich sitze gerade im ICE von München nach Mannheim. Alles im grünen Bereich hier. Danke deutsche Bahn. Mit streikenden Lokführern können Sie mittlerweile besser umgehen, als mit umstürzenden Bäumen.:Cheese:

Thorsten 22.04.2015 20:52

Streikende Lokführer kommen ja auch ständig vor, während Bäume nur ab und zu mal umfallen :Lachen2:.

Nobodyknows 23.04.2015 08:33

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1126996)
Ich bin ja nun Beamter und habe daher mit Streiks recht wenig am Hut.

Was mir aber völlig unverständlich ist, ist das Gestreike nach mehr Lohn.

Ist es nicht so, dass man seinen Arbeitsvertrag, in dem das einem zustehende Gehalt festgeschrieben ist, selber unterschreibt? Und steht es einem nicht frei, dass wenn man mit einem Inhalt nicht einverstanden ist diesen nicht zu unterschreiben?
....

Das ist zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit und man sollte die GDL deshalb schon auflösen

Aber bei der Übernahme eines von einer Gewerkschaft ausgehandelten Tarifabschlusses für die Beamten hast du dich noch nicht beschwert und auf eine höhere Besoldung verzichtet? :Cheese:

Mein Vermutung, dass mancher Beamter nicht so sehr in der Lebenswirklichkeit unterwegs hast du jetzt nicht gerade entkräftet. ;)

Gruß
N. :Huhu:

tandem65 23.04.2015 08:54

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1127143)
Aber bei der Übernahme eines von einer Gewerkschaft ausgehandelten Tarifabschlusses für die Beamten hast du dich noch nicht beschwert und auf eine höhere Besoldung verzichtet? :Cheese:

Na und Noam muß die Inflation mit einrechnen um unter dem Strich weniger zu haben als früher. Jemand der Heute noch sein Gehalt von vor 25Jahren bekommt braucht da gar nicht erst anfangen zu rechnen.:Huhu:
Das Gehalt ist übrigens auch immer erstmal ohne Weihnacht- und Urlaubs-geld betrachten. Die werden auch in der freien Wirtschaft schnell gestrichen wenn es angesagt ist.

Rhing 23.04.2015 10:50

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1126929)
Stimmt. Interessant wäre nur, ob und welche Seite sich um einen Kompromiss bemüht. Aber das werden wir wohl nie erfahren....

Da gibt es ja auch kein „richtig oder falsch“. Hängt ja auch davon ab, was „gerechte Bedingungen“ sind. Beispiel: Schnaps bestellt, geliefert und der Käufer bemüht sich sehr um einen Kompromiss. Er ist bereit, die Hälfte des vereinbarten Kaufpreises zu zahlen.

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1126929)
Die Rhetorik der GDL erscheint allerdings wenig geeignet, in der betroffenen Bevölkerungen Sympathien für den Streik zu wecken. Vor allem wirkt die GDL nicht so, als wären sie überhaupt an Kompromissen interessiert, während die Bahn immer betont auf Einigungskurs zu sein. Kann aber vielleicht auch daran liegen, dass die GDL nicht so viel Energie in die Öffentlichkeitsarbeit steckt....

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1126945)
Weselsky scheint sich in seiner Rolle als erhabener Gewerkschaftschef sichtlich sehr wohl zu fühlen.
Er genießt die unglaubliche mediale Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, in vollen Zügen: Talkshows, Interviews und die Rolle des „Märtyrers für den kleinen Mann“ lassen seinen durchschimmernden Narzissmus und Geltungsdrang ins Unermessliche ansteigen...:Kotz:
Beim ihm habe ich das Gefühl, dass er nicht im geringsten an einer Einigung interessiert ist.

W. muss ja auch nicht in der Öffentlichkeit sympathisch wirken. Er vertritt die Gewerkschaftsmitglieder und muss da wiedergewählt werden. Die Gewerkschaftsmitglieder fühlen sich offenbar gut vertreten. Das sieht eben beim Unternehmen ganz anders aus. Vorstandspositionen werden z.T. politisch besetzt und das Unternehmen muss natürlich in der Öffentlichkeit, d.h. bei potentiellen Kunden, gut dastehen.

Matthias75 23.04.2015 11:18

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1126961)
Generell gilt nun einmal: ein Streik der niemandem wehtut, hat noch nie was bewirkt.

Wobei das Gegenteil noch zu beweisen wäre....

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 1127167)
W. muss ja auch nicht in der Öffentlichkeit sympathisch wirken. Er vertritt die Gewerkschaftsmitglieder und muss da wiedergewählt werden. Die Gewerkschaftsmitglieder fühlen sich offenbar gut vertreten. Das sieht eben beim Unternehmen ganz anders aus. Vorstandspositionen werden z.T. politisch besetzt und das Unternehmen muss natürlich in der Öffentlichkeit, d.h. bei potentiellen Kunden, gut dastehen.

Wenn Weselsky um Verständnis für "seinen" Streik wirbt, wäre es durchaus sinnvoll halbwegs sympathisch rüberzukommen bzw. etwas Verständnis für die Reisenden zu zeigen.

Beispiel: Die kurzfristige Ankündigungen der Streiks.

Weselsky hat ja immer betont, dass die Bahn ihn dazu zwingt, Streiks möglichst kurzfristig bekanntzugeben, da ja sonst ein Ersatzfahrplan organisiert werden könnte.

In der Realität sieht das doch anders aus. Zum einen ist immer Chaos, egal wie lange vorher ein Ersatzfahrplan erstellt werden kann, weil z.B. in Großstädten einfach nicht die benötigten Kapazitäten bereitgestellt werden können, wenn nur alle 60min eine S-Bahn fährt. Zum anderen hat sich herausgestellt, dass die bahn auf kurzfristig Ersatzfahrpläne erstellen kann.

Die wirklich Leidtragenden waren die Kunden, die auf der Heimfahrt von der Arbeit erfahren haben, dass sie zwar am nächsten Tag zur Arbeit kommen werden aber abends nicht mehr nach Hause, also zu einem Zeitpunkt wo die Absprache für Fahrgemeinschaften mit Kollegen, dem Chef wegen Urlaub etc. nicht mehr möglich war. Solche Maßnahmen führen nicht unbedingt zu mehr Sympathie.

Die GDL hat es mit solchen Maßnahmen geschafft, dass zwar das ganze Jahr über aus verschiedensten Gründen auf die Bahn geschimpft wird, aber jetzt in der Berichterstattung die GDL die Böse ist. Ob das der Realität entspricht, kann ich nicht beurteilen. Die Bahn kommt nur in der Berichterstattung deutlich besser weg und das liegt sicher nicht nur an den bahnfreundlichen Medien und dass es gerade "in" ist, auf die GDL einzuprügeln.

Das liegt sicher zu einem großen Teil an der (gewollten?) Selbstdarstellung der GDL und ihres Vorsitzenden.

M.

Rhing 23.04.2015 11:31

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1126996)
Ich bin ja nun Beamter und habe daher mit Streiks recht wenig am Hut.
Was mir aber völlig unverständlich ist, ist das Gestreike nach mehr Lohn.
Ist es nicht so, dass man seinen Arbeitsvertrag, in dem das einem zustehende Gehalt festgeschrieben ist, selber unterschreibt? Und steht es einem nicht frei, dass wenn man mit einem Inhalt nicht einverstanden ist diesen nicht zu unterschreiben?

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1127041)
Also wenn man Beförderungen und Dienstaltersstufen mal herausrechnet ist mein Gehalt auf jeden Fall unter den Inflation gestiegen. Bzw. im Prinzip bekomme ich durch Wegfall des Urlaubs und Weihnachtsgeldes, was ja den Politikern nur einen Pinselstrich bedeutet, trotz oben genannter Dienstaltersstufen weniger als zu Beginn meiner Laufbahn.

Warum gibt’s denn dann diese Beförderungs- und Dienstaltersstufenautomatik? Du hast Dich doch auch auf nen Dienstposten beworben, hast Deine Urkunden entgegengenommen etc. Damit könnte es doch auch gut sein und Du bekommst weiterhin A XY, auf der Basis von 1985. Kannst ja Deine Urkunde zurückgeben und Dich neu als Beamter für neue Konditionen bewerben.
Ist so ne Automatik verständlicher, wenn man alimentiert wird?

Rhing 23.04.2015 12:03

Klar sind die Kunden von den Streiks betroffen. Ich hab übrigens ne Bahncard 50 und fahre zu auswärtigen Terminen fast immer mit der Bahn. Aber dennoch kann "die Öffentlichkeit" W. egal sein. Ist vielleicht sogar eher umgekehrt: Je kämpferischer er sich ungeachtet seines Images gibt, desto mehr setzt er sich für die Gewerkschaftsmitglieder - in deren Augen - ein. Dem Vorstand dagegen ist aber aus seinem Interesse heraus völlig schnuppe, wie sie auf die Gewerkschaftsmitglieder wirken. Sie repräsentieren das Unternehmen in der Öffentlichkeit, d.h. bei Kunden, gut. Und im Aufsichtsrat kriegen sie Unterstützung, wenn W. ist ja "der Feind", erscheint (und ist es vielleicht auch) nicht kompromissbereit und der Vorstand ist ein "guter Vertreter des Unternehmens". Alles schön interessengerecht.

Das Kunden von Streiks betroffen sind, ist im übrigen immer so. Nur im Transportwesen wird es gleich offenbar. Wenn die Frisöre streiken würden, würde man sich die Haare eben 2 Wochen später schneiden lassen oder das Haus ist eben ne Woche später fertig, wenn die Maurer streiken. Letzteres kann natürlich bei Geschäftsgebäuden erhebliche Auswirkungen haben, aber nicht in der Öffentlichkeit.

Wenn's nicht grade ein bestimmter Flughafen ist. Aber da sind wir jetzt fast wieder beim Bahnvorstand. :Lachen2:

Rhing 23.04.2015 12:13

Zitat:

Zitat von Bumppo (Beitrag 1126861)
Dennoch hätte ich durchaus Verständnis für die Streikenden, wenn es sich um einen Arbeitskampf für bessere Arbeitsbedingungen und Entlohnung handeln würde. Für einen Machtkampf um die dickeren Eier habe ich jedoch absolut null Verständnis.

Wenn man durch ne neue Gesetzeslage und Zeitablauf um die Möglichkeit gebracht wird, für besseres Arbeitsbedingungen und Entlohnung zu kämpfen, finde ich es schon verständlich. Man guckt doch auch, dass man den Nagel in die Wand kriegt, bevor der Hammer kaputt ist. Ob’s so ist, kann ich nicht beurteilen.

Matthias75 23.04.2015 12:21

Klar ist ein Streik nicht durchzuführen ohne dass Kunden betroffen sind, gerade bei der Bahn nicht. Was mich stört, ist die doch sehr zweifelhaft begründete kurze Vorwarnzeit, die vollkommen unnötig ist und allein den Kunden schadet. Der Bahn ist es doch egal, ob der Streik 36h oder erst 24h vorher angekündigt wird. Da scheint man ja mittlerweile viel Erfahrung im Erstellen der Notfahrpläne zu haben. Anscheinend hofft man, dass über die Kunden so Druck auf
die Bahn aufgebaut werden kann.

Und wenn man schon auf die Kunden als Druckmittel setzt, wäre es doch taktische sinnvoll, sich nicht deren Ärger einzuhandeln.

M.

Bumppo 23.04.2015 12:37

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/...7.html#ref=rss

Was die GDL ebenfalls viele Sympathien bei den betroffenen Fahrgästen kostet, ist der Machtkampf mit der EVG und die kategorische Ablehnung gemeinsamer Verhandlungen. Ich erinnere nur an Weselskys unsäglichen Behinderten Vergleich.

Das Resultat ist, dass beide Gewerkschaften getrennt verhandeln und im Zweifel auch streiken :dresche

Bumppo 23.04.2015 12:42

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1127173)
Die wirklich Leidtragenden waren die Kunden, die auf der Heimfahrt von der Arbeit erfahren haben, dass sie zwar am nächsten Tag zur Arbeit kommen werden aber abends nicht mehr nach Hause, also zu einem Zeitpunkt wo die Absprache für Fahrgemeinschaften mit Kollegen, dem Chef wegen Urlaub etc. nicht mehr möglich war. Solche Maßnahmen führen nicht unbedingt zu mehr Sympathie.

Das könnte man ja fast noch als rechtzeitig bezeichnen. Es ist auch vorgekommen, dass man erst morgens im Zug erfahren hat, dass man abends nicht mehr nach Hause kommt.

Vor diesem Hintergrund ist das Mantra der rechtzeitigen Streikankündigung blanker Hohn und ein Schlag ins Gesicht aller Betroffenen.

Matthias75 23.04.2015 12:49

Zitat:

Zitat von Bumppo (Beitrag 1127199)
Was die GDL ebenfalls viele Sympathien bei den betroffenen Fahrgästen kostet, ist der Machtkampf mit der EVG und die kategorische Ablehnung gemeinsamer Verhandlungen. Ich erinnere nur an Weselskys unsäglichen Behinderten Vergleich.

Das Resultat ist, dass beide Gewerkschaften getrennt verhandeln und im Zweifel auch streiken :dresche

Und wenn die Bahn einer Gewerkschaft den besseren Tarifabschluss zubilligt, wird's vermutlich erst richtig lustig, weil es dann nicht mehr allein darum geht, den für die Mitglieder besten Abschluss zu erzielen, sondern darum, den Abschluss der Konkurrenzgewerkschaft zu toppen, um Mitglieder von dieser abwerben zu können.

M.

Rhing 23.04.2015 12:57

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1127196)
Klar ist ein Streik ... taktische sinnvoll, sich nicht deren Ärger einzuhandeln.

M.

Begeistert bin ich davon ja auch nicht, klar. Aber der Druck wird größer, sowohl beim Erstellen von Ersatzplänen als auch in Kundendienst etc. Das ist es doch, was ich meine: Tendenziell kann es der Gewerkschaft egal sein bzw. es hilft sogar.

tandem65 23.04.2015 13:42

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1127203)
Und wenn die Bahn einer Gewerkschaft den besseren Tarifabschluss zubilligt, wird's vermutlich erst richtig lustig, weil es dann nicht mehr allein darum geht, den für die Mitglieder besten Abschluss zu erzielen, sondern darum, den Abschluss der Konkurrenzgewerkschaft zu toppen, um Mitglieder von dieser abwerben zu können.

Du beschreibst hier sehr schön den Kapitalismus. Da sucht sich jeder das Beste für sich selbst heraus. Du für Dich auch. Warum möchtest Du das anderen nicht zugestehen?:Huhu:

Thorsten 23.04.2015 19:01

Ich bin am Montag morgen beruflich mit der Bahn weggefahren und hatte keine Ahnung, ob ich am Freitag wieder mit der Bahn zurückkomme. Bei einer früheren Ankündigung hätte ich gleich mit dem Auto fahren können, wenn dann mein Rückfahrtag betroffen gewesen wäre. So hatte ich nur schon mal die Mietwagenstationen unseres Firmen-Mietwagenpartners rausgesucht, um bei einem Streik am Freitag sofort einen Mietwagen reservieren zu können, bevor alle anderen den Laden leermieten. Ist diese Woche nochmal gut gegangen mit dem Streikende in 2 Stunden.

Für mich kommt W. in der Öffentlichkeit einfach nur als jammernder Motzki/Trotzki rüber, dem man sein Spielzeug weggenommen hat. Mag anders sein, aber diese Außenwirkung erzeugt er. Der Knabe strahlt absolut nichts "weltmännisches" einer Führungskraft aus. Andere machen bei sowas Führungskräfteseminare oder Stilberatung. Die einzige die da noch ranreicht, ist für mich Petra Pau.

Lui 23.04.2015 19:53

Ist denn der Streik vorbei? Ich hätte eiegntlich heute in die Eifel fahren müssen, aber habs auf morgen verschoben.

Bumppo 23.04.2015 19:55

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1127203)
Und wenn die Bahn einer Gewerkschaft den besseren Tarifabschluss zubilligt, wird's vermutlich erst richtig lustig, weil es dann nicht mehr allein darum geht, den für die Mitglieder besten Abschluss zu erzielen, sondern darum, den Abschluss der Konkurrenzgewerkschaft zu toppen, um Mitglieder von dieser abwerben zu können.

M.

Was meiner Meinung nach schwerer wiegt ist, dass nicht mehr lösungsorientiert verhandelt werden kann. Jede der konkurrierenden Gewerkschaften hat ein Interesse daran, den Arbeitskampf möglichst lange ausreizen. Keiner will zuerst abschliessen, um der Konkurrenz keinen Vorteil zu schaffen. Wer zuerst abschliesst, verliert.

Bumppo 23.04.2015 20:05

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1127293)
Ich bin am Montag morgen beruflich mit der Bahn weggefahren und hatte keine Ahnung, ob ich am Freitag wieder mit der Bahn zurückkomme.

In einer der vorigen Streikrunden habe ich morgens im Zug erfahren, dass ich abends nicht mehr nach Hause komme.

Wenn man dann auch noch den ganzen Tag den Weselsky selbstgefällig rhabarbern hört, dass der Streik aus lauter Rücksichtnahme rechtzeitig 12 Stunden zuvor angekündigt wurde, damit sich alle darauf einstellen können, wird man einfach nur noch aggressiv.

rennrob 23.04.2015 20:11

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1127304)
Ist denn der Streik vorbei? Ich hätte eiegntlich heute in die Eifel fahren müssen, aber habs auf morgen verschoben.

Der GDL Streik erst mal ja. Die EVG droht nun aber auch mit dem Ausstand.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...a-1029941.html

Wann und wie, werden wir ja "rechtzeitig" erfahren :Kotz:

Matthias75 24.04.2015 09:05

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1127380)
Fahre ich mit den Öffentlichen Verkehrsmittel (Zug nach Freiburg,danach noch 3 Haltestationen Straßenbahn) ,bin ich mindestens 45 Minuten unterwegs.
Mit dem PKW höchstens 25 Minuten.

Würde hier in der Region Freiburg die Monatskarte (Regio-Card) nicht 53,50€ im Monat kosten (bei einem Jahresabo sogar noch günstiger), kämen die Öffenlichen Verkehrsmittel für mich nicht in Frage.

Bahnstreik und so kurze Fahrzeiten? Ich glaub ich muss doch irgendwann wieder zurück in meine alte Heimat. Sind ja paradiesische Zustände in Freiburg :Huhu:

In München hat sich Bahn und Auto nicht viel gegeben, außer, dass ich in der Bah nein Nickerchen machen oder ein Buch lesen konnte (gut, ich hab' auch schon Autofahrer mit der Zeitung auf dem Lenkrad durch Starnberg fahren sehen, aber.....).

Wenn Bahnstreik war, ist die Fahrzeit auch schonmal von regulären 30min auf 1,5h angestiegen.... Früher oder später fahren hat auch nichts gebracht, außer man war vor 6:00 oder nach 10:00 in München. Zum Glück konnte ich da Home Office machen...

M.


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