Schwarzfahrer |
25.01.2024 14:04 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1736548)
Ja, in dieser extremen Verallgemeinerung wäre es eine arrogante Haltung. Jedoch übertreibst Du die tatsächliche Lage damit sehr stark. Kaum jemand nimmt an, dass jegliche Denkarbeit in allen Fällen zu genau einem Ergebnis führen müsste. Du baust hier einen Strohmann auf, der nicht existiert.
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Kommunikation ist immer das, was beim anderen ankommt, nicht was man zu vermitteln meint. Die zitierten Aussagen haben nun mal diese Wirkung, nenne es Gefühl. Wenn ich nachdenke, ändert es nichts daran, daß ich aus solchen Aussagen heraushöre: der andere hält mich für zu blöd zum Nachdenken. Das nimmt nur der anders wahr, der entweder den Sprecher für unangefochtene Autorität hält, oder eh schon seiner Ansicht ist. Das ist kein Strohmann, das ist reale Kommunikation.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1736548)
Sofern mit "Denken" die Verarbeitung von Fakten gemeint ist, können verschiedene Ergebnisse herauskommen. Sie sind aber nicht komplett beliebig, sofern man Fakten als Tatsachen anerkennt. Der Klimawandel ist beispielsweise eine Tatsache. Es ist keine Arroganz, wenn man eine Protestpartei, die den menschengemachten Klimawandel leugnet, im weiteren Diskurs nicht mehr ernst nimmt.
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Jetzt baust Du einen Strohmann auf, weil Du mit Extremen spielst. Es wird ja auch praktisch jede andere Priorisierung des Klimawandels gleich behandelt, wie das (recht seltene) Leugnen desselben. Aber die unterschiedliche Priorisierung und andere Reaktionsmöglichkeiten darauf sind sehr wohl Ergebnisse unterschiedlicher, aber gleichwertiger Denkprozesse.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1736548)
Für Querdenker, die sich viel auf die eigene Expertise einbilden, ohne die grundlegenden Fakten anzuerkennen, ist das schwer zu verstehen. Sie halten das Anerkennen von Fakten für eine Ideologie, und den Versuch, die Lebensgrundlagen für die kommenden Generationen zu erhalten, für Bevormundung.
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Der erste Satz hier ist m.M.n. mal wieder eine polemische Diffamierung des an sich positiven Begriffs Querdenker: einer, der sich über die "üblichen" Grenzen hinaus Gedanken macht, und zu unkonventionellen Lösungen kommt. Auch geht es dabei nicht um eingebildete Experise (das ist wieder so eine arrogante Diffamierung), sondern um eigenes Denken das zu eigenen Schlussfolgerungen führt. Darüber kann man diskutieren, aber das Vorgehen generell zu verwerfen ist arrogant.
Unsere Differenzen basieren oft darauf, daß hier einige auch ihre (nach ihrer Meinung zwingenden) Schlußfolgerungen für allgemein gültige Fakten halten, also auf der Definition von"Fakten". Auch ist nicht pauschal "der Versuch, die Lebensgrundlagen zu erhalten" Bevormundung, aber sehr wohl können es bestimmte Vorgehensweisen sein (bzw. so empfunden werden), womit dieses Ziel nach Meinung einiger erreicht werden soll, oder womit eine gleiche Priorisierung für alle erreicht werden soll.
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