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Schwarzfahrer 28.01.2025 08:54

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1770670)
Für Führerscheinanfänger gibt/gab es eine 2-jährige Probezeit. Wenn da selbstverschuldeter Unfall, dann Nachprüfung. Sowas könnte man auch bei Älteren ab 65 einführen. Dann müsste man nicht gleich alle prüfen.

Die Idee gefällt mir, klingt nach einem guten Aufwand zu Nutzen Verhältnis.

tandem65 28.01.2025 08:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770679)
Die Idee gefällt mir, klingt nach einem guten Aufwand zu Nutzen Verhältnis.

Die Idee mit der Nachprüfung nach einem (tödlichen) Unfall gefällt Dir.
Ich stelle mal die Steile These auf daß es dann für eine Prävention zu spät ist.

welfe 28.01.2025 10:51

Ich fände generell "Zwischenprüfungen" sinnvoll. Meinen Personalausweis muss ich alle 10 Jahre erneuern, warum nicht auch den Führerschein?

Ich hätte kein Problem damit, z.B. alle fünf Jahre eine ärztliche Bescheinigung über die gesundheitliche Tauglichkeit (Sehtest, medizinischer Check des Herz-Kreislauf-Systems.) und alle 10 Jahre eine erneute theoretische Prüfung zu machen. Ich erlebe ständig überforderte ältere Fahrer/-innen z.B. im Kreisverkehr oder die übersehen, dass Radfahrer auch gegen die Einbahnstraße fahren dürfen (bei entsprechender Beschilderung). Und meine Ü90 Nachbarin fährt halbblind immer noch Auto. Bei meinen eigenen Eltern (83 und 85) beiße ich damit aber auch auf Granit.

Nepumuk 28.01.2025 11:03

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1770699)
Ich fände generell "Zwischenprüfungen" sinnvoll. Meinen Personalausweis muss ich alle 10 Jahre erneuern, warum nicht auch den Führerschein?

Sinnvoll wäre es. Zumindest ein Hör- und ein Sehtest ist mit wenig Aufwand machbar. Und dann gibt es ja auch die Möglichkeit mit entsprechenden Hilfsmitteln weiter Auto zu fahren.

Schwarzfahrer 28.01.2025 11:03

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1770699)
Ich hätte kein Problem damit, z.B. alle fünf Jahre eine ärztliche Bescheinigung über die gesundheitliche Tauglichkeit (Sehtest, medizinischer Check des Herz-Kreislauf-Systems.) und alle 10 Jahre eine erneute theoretische Prüfung zu machen.

Nur ärztliche Tests halte ich für wenig aussagekräftig (außer bei relevanten Seh-Beeinträchtigungen. Herz-Kreislauf-Risiken bzgl. Fahren sind marginal, Reaktionstests im Labor begrenzt. Theorieprüfungen bringen auch nur begrenzt Sicherheit (Hand aufs Herz: wer von allen unfallfreien Fahrern würde nach 30 Jahren fahren die Theorie-Fragen fehlerfrei bestehen?).

Ich fände praktische Überprüfung viel aussagekräftiger, im dichten Stadtverkehr, in Wohngebiet, Einparken unter Streß/im engen Parkhaus, Autobahn, Landstraße, um alles abzudecken. Ist allerdings ein größerer Aufwand.

Antracis 28.01.2025 11:06

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1770699)
Und meine Ü90 Nachbarin fährt halbblind immer noch Auto. Bei meinen eigenen Eltern (83 und 85) beiße ich damit aber auch auf Granit.

Das ist auch aus medizinrechtlicher Sicht ein heikles Thema. Ich hab mal ein Jahr in einer neurologischen Praxis gearbeitet. Da habe ich recht regelmässig Menschen mit fortschreitender Demenz gesehen, die - aus durchaus verständlichen Gründen - weiter Auto fahren wollten.

Prinzipiell unterliegt das Ganze aber erstmal der ärztlichen Schweigepflicht, dass heisst ich darf die Info über die Erkrankung nicht einfach an eine zuständige Behörde weiterleiten, weil ich mich dadurch strafbar machen kann.

Natürlich darf ich im Rahmen der Gefahrenabwehr auch die ärztliche Schweigepflicht brechen, aber da muss es schon konkrete Gefährdungsaspekte geben und mehrfache Aufklärungen und Fristsetzungen müssen erfolgt sein.

Wie schwierig innerhalb eines üblichen kurzen Praxiskontaktes eine valide Einschätzung ist, ob jemand nun beim Rechtsabbiegen das kleine Kind mit zunehmend grösserer Wahrscheinlichkeit übersieht, kann man sich vermutlich auch ohne medizinische Bildung vorstellen. Zumal die Mühlen von Fristsetzung und Infofluss langsam mahlen. Alles ziemlich unbefriedigend.

Ich finde wie gesagt, es gibt ein relevantes Risiko und man könnte das durch regelmässige Untersuchungen / Prüfungen mindern. Allein die Auseinandersetzung damit würde vermutlich schon gefördert, d.h. kann ich eigentlich noch fahren ?

Interssant und durchaus wichtig zu wissen ist, dass ich ggf. im Rahmen einer Vorsorgevollmacht als Bevollmächtigter haftbar gemacht werden kann, wenn jemand im Rahmen seiner Demenz und fehlender Einwilligungsfähigjeit/Einsichtsfähigkeit einen Personenschaden verursacht.

Siebenschwein 28.01.2025 11:27

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1770707)
...

Prinzipiell unterliegt das Ganze aber erstmal der ärztlichen Schweigepflicht, dass heisst ich darf die Info über die Erkrankung nicht einfach an eine zuständige Behörde weiterleiten, weil ich mich dadurch strafbar machen kann.

...

Ich kenne es hier aus der Schweiz, wo man ab 75 aller zwei Jahre einen Test machen muss. Und das aus gutem Grund nicht beim Hausarzt, sondern bei speziell fortgebildeten Vertrauensärzten. Die Schweigepflicht ist insofern nicht wirklich berührt, da ja keine Diagnose an das Amt geht, sondern nur bestanden / nicht bestanden. Im Zweifelsfall kann wohl auch eine Probefahrt angeordnet werden.
Ich finde das gut, weil es sicher viele ältere Leute gibt, die den schleichenden Abbau ihrer Fertigkeiten einfach gar nicht bemerken. Auch uneinsichtige bis hin zu stark dementen Altvorderen kenne ich. Der Vater eines Freundes, über 90, mit leichter Demenz, war nur durch Wegnehemn des Schlüsselsl und späterem Verkauf des Autos davon abzubringen, weiter zu fahren. Nicht aus Uneinsichtigkeit - er hatte einfach vergessen, dass er ja eigentlich nicht fahre sollte.
Es hat halt alles seine Zeit im Leben. Ist doch auch schön irgendwie.

Meik 28.01.2025 11:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770704)

2 von 40 falsch. Bestanden. :liebe053:

Theorieauffrischung und ärztlicher Checkup fände ich überaus sinnvoll und sind vom Aufwand her überschaubar. Alle die Personenbeförderung machen oder LKW fahren müssen das ja eh schon (bei alter FE ab 50), das auf alle auszuweiten ist kein großes Thema, kann man auch gut mit dem allgemeinen Checkup beim Arzt oder der neue Brille verbinden.

Und alle 5 Jahre mal ein Abend in der Fahrschule über Änderungen und übliche Fehler aufgeklärt werden ist auch kein großer Aufwand. Da ist zum Teil schon eine ziemliche Diskrepanz zwischen dem was Leute glauben was in der StVO steht und dem was da wirklich steht. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier, wenn man das jahrelang immer so macht glaubt man das wäre so richtig.


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