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DasOe 26.06.2013 12:56

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 918505)
Du bist aber auch gescheit genug, um zu wissen, dass der persönliche Wertekanon nicht maßgeblich ist - und auch nicht sein kann - für die Entwicklung von Gesellschaft und Recht.

Dazu muss ein allgemeiner Konsens her, und den scheint es nicht zu geben.

Darum ging es mir nicht, sondern ich wollte damit meine Ausgangsposition klar machen.

meggele 26.06.2013 14:07

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 918505)
Dazu muss ein allgemeiner Konsens her, und den scheint es nicht zu geben.

Oh doch, den gibt es. Der überwältigenden Mehrheit ist klar, dass nur ein Antidopinggesetz helfen wird. Nur will eben ein gewichtiger Teil dieser Mehrheit nicht, dass dieses Gesetz kommt.

sbechtel 26.06.2013 14:25

Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 918551)
Oh doch, den gibt es. Der überwältigenden Mehrheit ist klar, dass nur ein Antidopinggesetz helfen wird. Nur will eben ein gewichtiger Teil dieser Mehrheit nicht, dass dieses Gesetz kommt.

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 918481)
Im Wiederholungsfall hat er jedes Recht auf Nachsicht verwirkt und ist lebenslang von allen Sportwettkämpfen auszuschließen.

[...]

Trainer und alles andere an Funktionären, die sich im Sport tummeln, die in Doping verwickelt sind, wie in diesem FAZ-Artikel beschrieben, gehören für mein Empfinden ins Gefängnis gesteckt und mit einem Berufsverbot belegt.

In den hervorgehobenen Stellen werdet ihr mit mir zum Beispiel keinen Konsens herstellen können.

Und ich denke auch, dass Doping der überwältigenden Mehrheit mehr oder weniger egal ist.

DasOe 26.06.2013 14:30

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 918560)
In den hervorgehobenen Stellen werdet ihr mit mir zum Beispiel keinen Konsens herstellen können.

Geschenkt.

Zitat:

Und ich denke auch, dass Doping der überwältigenden Mehrheit mehr oder weniger egal ist.
Wenn Du den FAZ-Artikel gelesen hättest, wärst Du mit solchen Prognosen verhaltener. Eltern die erfahren, daß ihre Kinder solchen Risiken ausgesetzt sind, während sie sie gerade in Sportvereinen sicher wähnen, sind wahrscheinlich zu ganz anderen Aussagen bereit.

Nachtrag: wie sieht eigentlich Deine konkrete Aktivität in Bezug auf Anti-Doping aus?

Rassel-Lunge 26.06.2013 15:30

Wie definiert sich eigentlich "Ersttäter"

Wenn jemand eine Serie von Banküberfällen über Jahre begeht und erst sehr spät erwischt wird wird man ihn doch vor Gericht nicht als "Erst(Serien)Täter" behandeln, oder?

Genau solche Serientäter sind doch aber in der Regel Dopingsünder. Ein Ersttäter wäre dann jemand der EINMAL Epo genommen hat und erwischt wird.

Tri-Keks 26.06.2013 15:44

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 918599)
Wie definiert sich eigentlich "Ersttäter"

Wenn jemand eine Serie von Banküberfällen über Jahre begeht und erst sehr spät erwischt wird wird man ihn doch vor Gericht nicht als "Erst(Serien)Täter" behandeln, oder?

Genau solche Serientäter sind doch aber in der Regel Dopingsünder. Ein Ersttäter wäre dann jemand der EINMAL Epo genommen hat und erwischt wird.

Der Bankräuber ist auch ein Ersttäter, wenn ihm nur der letzte Bankraub nachgewiesen werden kann.

Rassel-Lunge 26.06.2013 15:47

Zitat:

Zitat von Tri-Keks (Beitrag 918608)
Der Bankräuber ist auch ein Ersttäter, wenn ihm nur der letzte Bankraub nachgewiesen werden kann.

Ah, ja klar, stimmt...

sbechtel 26.06.2013 16:37

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 918563)
Wenn Du den FAZ-Artikel gelesen hättest, wärst Du mit solchen Prognosen verhaltener. Eltern die erfahren, daß ihre Kinder solchen Risiken ausgesetzt sind, während sie sie gerade in Sportvereinen sicher wähnen, sind wahrscheinlich zu ganz anderen Aussagen bereit.

Dabei vergisst du, dass die Anzahl von Personen in unserer Gesellschaft, die wettkampfmäßig Sport betreibt, klein und (ich würde schätzen) rückläufig ist.

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 918563)
Nachtrag: wie sieht eigentlich Deine konkrete Aktivität in Bezug auf Anti-Doping aus?

Ich mache sauberen Sport, klingt nach nicht viel, aber wäre es bei jedem so, würde das schon reichen :Huhu:

dude 26.06.2013 16:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 918433)
Wettkampfsperren von mehr als zwei Jahren bei Ersttätern gelten nach allgemein anerkannter Rechtsprechung als nicht angemessen.

Kannst Du dafuer Rechtssprechungssbeispiele jenseits des Falls Krabbe bringen? Insbesondere solche, die den Amateursport betreffen.

Zitat:

Hier stellt sich also der Staat vor den Sportler und begrenzt die Verbandshoheit.
Das ist lediglich ein von Dir konstruierter Gedankensprung. Der Staat schuetzt den Sportler genauso wie den Veranstalter, greift aber in Deutschland nicht direkt ein.

Zitat:

Damit ist klargestellt, dass es nicht genügen würde, die Regeln der Verbände oder der WADA zu verschärfen, um zu einer lebenslangen Wettkampfsperre für Doping-Ersttäter zu gelangen. Es müsste zunächst etwas an den Gesetzen oder der daraus sich ergebenden Rechtsprechung geändert werden,
Richtig! Denn der WADA code ist eine Richtlinie und nicht Gesetz des Staates. Staatlich verordnete Gesetze und insbesondere natuerlich auch die bereits erwaehnten Grundrechte stehen darueber. Fehlt es an Gesetzen, wird die vom Sportler angefochtetene Dopingsperre an den Grundrechten gemessen, denn Gesetze dazu gibt es ja nicht.

Zitat:

denn beide begrenzen die Strafe für Ersttäter auf maximal 2 Jahre. Längere Strafen sind illegal.
Falsch! Zunaechst einmal ist sie nicht "illegal" da die Gesetzgebung voellig aussen vor ist. Eine laengere Strafe wurde allein im Fall Krabbe von einem Gericht als unrechtmaessig (von der Rechtssprechung, nicht dem Gesetzgeber!) angesehen. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass ein anderes Gericht in einem gleich gelagerten Fall genauso entscheiden wuerde. Da in der Entscheidung aber ausdruecklich die Einschraenkung der Berufsfreiheit aufgefuehrt wurde, ist in allen anderen Faellen (Amateursportler, Halbprofis) mit grosser Wahrscheinlichkeit von einer anderen Entscheidung auszugehen (laengere Sperre ist rechtmaessig). Zudem ist nicht garantiert, dass ein anderes Gericht nicht zu einer anderen Entscheidung kaeme.

Zitat:

Neben der Frage der Durchsetzbarkeit stellt sich aber auch die Frage, ob wir als Gesellschaft es wirklich wollen, dass Veranstalter etwas durchziehen, was nicht rechtens ist.
Wie oben dargelegt hat lediglich ein Gericht entschieden, dass in einem konkreten Fall eine laengere Sperre unrechtmaessig war. Das heisst weder, dass ein anderes Gericht in einem anderen Fall genauso entscheiden wuerde, noch dass die Nichtakzeptanz des Veranstalters der Zweijahressperre rechtswidrig ist. Es fehlt ja schon am Gesetz dafuer!

Ich bitte Dich in Deiner Argumentation kuenftig auf Profisportler zu konzentrieren, denn fuer alle anderen Teilnehmer hat ein Veranstalter vollste Vertragsfreiheit und muss hoechstens mit verbandspolitischen Konsequenzen rechnen.

Die einzige Frage ist also immernoch: ist eine Sperre von laenger als zwei Jahren ein Eingriff in die Berufsfreiheit? Bedenke, dass auch die WADA im Wiederholungsfall oder im Fall von Dopinghandel laengere Strafen vorsieht. Mit anderen Worten: es ist immer eine Abwaegung basierend auf dem Einzelfall. Die Zweijahressperre ist lediglich kleinster gemeinsamer Nenner und bei weitem nicht in Stein gemeisseltes Gesetz.

Kurt D. 26.06.2013 17:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 918197)

Kurt, ich glaube Du verwechselst da etwas.

a) Die Athleten dopen nicht, um in unserer Sendung aufzutreten, sondern um bei den Triathlon-Events, die Du vor einigen Jahren mit veranstaltest hast, an die große Kohle zu kommen. Ohne die Kommerzialisierung des Sports, die Du im Eigeninteresse sehr erfolgreich betrieben hast, wäre das Dopingproblem im Triathlon viel kleiner als es ist. Bitte mache Dir mal Deine eigene Rolle in dem Sportzirkus klar.

b) Es ist mehr als albern, wenn Du mir und der kleinen Gemeinde der Zuschauer vorwirfst, wir seien ein Problem im Kampf gegen Doping. Ebenso gut könnte die Societé de Tour de France dem Grevenbroicher Tageblatt vorwerfen, deren Interview mit einem ehemals gedopten Radsportler fördere Doping. Ich habe selten so einen Quatsch von Dir gelesen. Man merkt, dass Du unsere Sendungen gar nicht anschaust, sonst würdest Du Dich kaum zu solchen Behauptungen versteigen.

Grüße,
Arne

...Arne, und ich befürchte, du merkst nicht wie du dich verrannt hast.

Zu a) Glaubst du allen Ernstes (ich befürchte es fast...), dass erst seit der Einführung des Ironman in Frankfurt und später in Wiesbaden, im Triathlon das Doping ein Thema geworden ist? Da wirst du aber nun extrem unseriös.
Geld (Kommerz) war lange vor mir schon da. Bei Detlef Kühnel in Roth wurden u.a. 100.000 Deutschmark ausgelobt, wenn der Rekord gebrochen wird....übrigens später auch noch in Euronen.
Das war weit vor "meiner Zeit".
Ich habe z.B. niemals Prämien ausgelobt für Rekorde!
Es gab immer nur Siegprämien und diese waren von der WTC vorgegeben.
Die Antrittsgelder, welche an klare Vertragsbedingungen gebunden waren (z.B. das Recht auf Verdachtskündigung ...;) ) - waren Marktüblich und jeder Profi hat seinen Marktwert von mir erhalten.

Du solltest auch mal überlegen, was und wie und ob überhaupt (!) in der Vergangenheit (vor Frankfurt) getestet wurde. Ich kann dir gerne die Tel.Nr. von Detlef Kühnel geben....;) :Cheese:

Zu b) Ich werfe nicht der "kleinen Gemeinde" der Zuschauer (deine Worte) etwas vor, sondern explizit nur DIR. Du bist ein "Wanderer zwischen den Welten" in Bezug auf den Anti-Dopingkampf. Und du selbst merkst es nicht. Viele Andere hier (so lese ich es zumindest) haben es aber bemerkt.
Du wirst dich nicht ändern. Dies ist mir bewusst, weil du deine kruden Thesen wie eine Art Image pflegst um als "Experte" anerkannt zu sein.

Aber ich werde deinem diesbezüglichen Schwadronieren immer widersprechen(weil ich aus der Praxis komme, im Gegensatz zu dir...), ähnlich wie es auch Dude hier macht, denn die "Nägel" im Anti-Dopingkampf haben nicht Leute wie Du in die schwierige Wand geschlagen, sondern Leute wie er und ich. Du bist der theoretische Typ, welcher davor steht und erklärt dass es schlimm sei wenn beim reinschlagen der "Putz bröckelt"..., aber genau so steif erklärt, dass "er natürlich für das reinschlagen des Nagels sei"..., nur es müsse unbedingt das "gerade halten des Hammers beachtet werden"! :)

Wenn es dir zu anstrengend ist und du dein selbst gebautes "Rechts-Saubermann" Image durch meine Worte gefährdet siehst, kannst du ja - wie bei anderen früheren kritischen Usern auch geschehen - die Meinung vernichten und mich abschalten.

PS: Ich habe sehr viel Geld in die Hand genommen, sehr viel privates und sehr viel gesammeltes Geld, um "Nägel" in diesem extrem schwierigen Metier in die Wand zu schlagen. In eine Wand an die sich vorher keine "Sau" je heran getraut hat!
Du bist ein junger Mann der geschmeidigen theoretischen Worte, der sich gerne hinter "Rechtswerten" versteckt. Dieser Typus bemäkelt immer gerne die Menschen, welche den Hammer in die Hand genommen haben. Selbst machen tut er nichts - obwohl er es sogar glaubt zu tun und entsprechend tönt, denn für ihn ist zuschauen und danach herum mäkeln auch gleich mit "etwas tun", ein sogenannter selbsternannter "Experte"!:)

Genieße weiter deine Selbstherrlichkeit und Selbstgerechtigkeit.

Mit sportlichem Gruß und Hang Loose,
Kurt

JENS-KLEVE 26.06.2013 18:35

Hat ein Veranstalter nicht Hausrecht? Kann er nicht bestimmten Personen ein Hausverbot erteilen? Ich kenn das jetzt nur von Geschäften, Discotheken, Konzerten, Festivals, Fußballspielen - wenn einer Person ausdrücklich erklärt wird, dass sie unerwünscht ist, nutzt selbst ein Ticket nichts.

Matthias75 26.06.2013 18:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 917799)
Ich verstehe Dein Argument. In der Praxis könnte es jedoch im Allgemeinen anders laufen. Denn die Leute melden sich bei Dir online an, vermute ich? Dann besteht zwischen Dir und dem Teilnehmer ab dem Moment der Anmeldung (oder des Geldeingangs) ein Vertrag.

An diesen Vertrag bist Du gebunden. Der Athlet muss sich nicht reinklagen, sondern Du musst ihn rausklagen. Ob Du ihn wirklich auf Schadenersatz verklagen kannst, nachdem Du seine Anmeldung akzeptiert hast?

Ich bin jedoch bekanntermaßen kein Jurist und lasse mich gerne aufklären.

Grüße,
Arne

Würde sich doch sicher so ähnlich regeln lassen, wie das in vielen Online-Shops auch üblich ist. Da kommst erstmal eine Bestätigung des Bestelleingangs/Auftragseingangs mit dem Vermerk, dass der Vertrag erst zu Stande kommt, wenn zusätzlich eine Bestätigung (oder im Falle einiger Online-Shops die Ware) verschickt wird.

Matthias

LidlRacer 26.06.2013 19:44

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 918639)
Die einzige Frage ist also immernoch: ist eine Sperre von laenger als zwei Jahren ein Eingriff in die Berufsfreiheit? Bedenke, dass auch die WADA im Wiederholungsfall oder im Fall von Dopinghandel laengere Strafen vorsieht. Mit anderen Worten: es ist immer eine Abwaegung basierend auf dem Einzelfall. Die Zweijahressperre ist lediglich kleinster gemeinsamer Nenner und bei weitem nicht in Stein gemeisseltes Gesetz.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass längere Sperren rechtmäßig sein können. Die würde man ja sicher nicht verhängen, wenn jemand minimalste Spuren irgendeiner kaum wirksamen Substanz ungeklärter Herkunft aufweist, sondern es käme sicher nur für - wie Franke es in dem FAZ-Artikel nennt - "satte Doper" in Frage.

Ob der Fall Krabbe überhaupt als Muster taugt, scheint mir sehr fraglich. Ihr wurde kein Hardcore-Doping nachgewiesen sondern Clenbuterol, was damals laut Wikipedia NICHT auf der Dopingliste stand und die Sperre wurde erst später wegen "unsportlichen Verhaltens" von 1 auf 3 Jahre verlängert.

Im Fall Krabbe hat das Gericht vermutlich auch den Aspekt unberücksichtigt gelassen, dass Doping nach einer kurzen Sperre immer noch einen unrechtmäßigen Vorteil verschaffen kann.

Wenn es nochmal zu einem ähnlichen Prozess käme, könnte man auch vertieft die Frage diskutieren, in wie weit die Berufsfreiheit für Leute gilt, die die Regeln dieses Berufs mit Füßen treten.

Auch die Rechtsprechung unterliegt ja in gewissem Maße dem Wandel des Zeitgeistes. Zur Zeit von Krabbe war Doping kaum ein öffentliches Thema. Heute ist das deutlich anders. Damals gab es auch weder WADA noch NADA.

Übrigens wird von Gegnern längerer Sperren teils widersprüchlich argumentiert. Mal heißt es, Doper würden sich von der Höhe der Strafe ohnehin nicht abschrecken lassen, dann heißt es wieder, längere Sperren seien unzumutbar. Was denn nun?

Etliche interessante Meinungen zum Thema finden sich auch in diesem neueren Artikel:
Und sie bleiben immer Betrüger

Übrigens fordert auch Tony Martin längere Sperren und sogar Gefängnisstrafen.

Schließlich halte ich es nicht für zielführend, wenn sich hier diverse Dopinggegener gegenseitig mit Vorwürfen überschütten.
Was soll der Quatsch?
:Nee:

Danksta 26.06.2013 19:50

Führt irgendwie nirgendwohin, aber das ist ne super Gelegenheit auch noch seinen Senf abzugeben.

1. Sind Doper Versager, Betrüger, ...
2. Sollten die so lange wie rechtsmöglich machbar vom Wettkampfsport fern gehalten werden.
3. Möchte ich so wenig wie möglich von denen im Fernsehen sehen.
4. Finde ich Veranstalter wie Kurt / Uli gut, die lieber die dicke Kelle rausholen.
5. hege ich die leise Hoffnung, dass so sympathische Jungs wie viele unser Triathlon Pros sie sind, sauber sind :liebe053:

Megalodon 26.06.2013 19:57

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 918687)
Hat ein Veranstalter nicht Hausrecht? Kann er nicht bestimmten Personen ein Hausverbot erteilen? Ich kenn das jetzt nur von Geschäften, Discotheken, Konzerten, Festivals, Fußballspielen - wenn einer Person ausdrücklich erklärt wird, dass sie unerwünscht ist, nutzt selbst ein Ticket nichts.

Nicht nur Veranstalter.

Damit ein Anwalt überhaupt vor mir aufsprechen darf, braucht er eine Zulassung (und eine Vollmacht seines Mandanten). Die vergeben wir und die können wir in extremen Fällen auch wieder entziehen, was dann einem lebenslangen Berufsverbot gleichkommt.

Die Chancen, sich vor einem ordentlichen Gericht wieder "rein zu klagen": gleich Null !!

Der Wada Code sieht übrigens auch eine lebenslange Sperre, also ein lebenslanges Berufsverbot vor. Unsere Grundrechte scheinen die an der Stelle offenkundig wenig zu interessieren. Ich glaube, die 2-jährige Sperre beim Ersttäter hat vielmehr mit einem Einstufen des Dopings als minderschweres Vergehen zu tun, als mit der Berücksichtigung irgendwelcher deutscher Gerichtsurteile (Krabbe) oder der Gesetzeslage in irgendeinem Land.

Artikel 10.3.2. WADA Code
An anti-doping rule violation involving a Minor shall be considered a particularly serious violation and, if committed by Athlete Support Personnel for violations other than Specified Substances referenced in Article 4.2.2, shall result in lifetime Ineligibility forAthlete Support Personnel.

Wer Jugendliche als Trainer mit Dopingsubstanzen in Kontakt bringt, soll also für immer seine Lizenzen verlieren. Ob sich ein A-Trainer mit Berufung auf die Berufsfreiheit wieder ins "Spiel" reinklagen kann, nachdem ihm die DTU seine Lizenz aberkannt hat ??

Klugschnacker 26.06.2013 20:01

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 918639)
Kannst Du dafuer Rechtssprechungssbeispiele jenseits des Falls Krabbe bringen? Insbesondere solche, die den Amateursport betreffen.

Bereits auf der Ebene des Sportrechts sind für Ersttäter längere Strafen, als vom WADA-Code vorgegeben, nicht zulässig. Das hat das oberste Sportgericht CAS erst im Mai 2012 klargestellt.

Eine eigenmächtig verlängerte Strafe würde also bereits auf der Ebene des Sportrechts scheitern. Das Anrufen eines ordentlichen Gerichtes ist in diesem Punkt überflüssig.

Vertiefende Literatur mit Urteilen habe ich oben bereits genannt.

Grüße,
Arne

Megalodon 26.06.2013 20:04

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 918706)
Führt irgendwie nirgendwohin, aber das ist ne super Gelegenheit auch noch seinen Senf abzugeben.

1. Sind Doper Versager, Betrüger, ...
.....
5. hege ich die leise Hoffnung, dass so sympathische Jungs wie viele unser Triathlon Pros sie sind, sauber sind :liebe053:

Was ist die wichtigste Eigenschaft eines Betrügers ?

Er muss nett sein !

dude 26.06.2013 20:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 918709)
Bereits auf der Ebene des Sportrechts sind für Ersttäter längere Strafen, als vom WADA-Code vorgegeben, nicht zulässig. Das hat das oberste Sportgericht CAS erst im Mai 2012 klargestellt.

Eine eigenmächtig verlängerte Strafe würde also bereits auf der Ebene des Sportrechts scheitern. Das Anrufen eines ordentlichen Gerichtes ist in diesem Punkt überflüssig.

Vertiefende Literatur mit Urteilen habe ich oben bereits genannt.

Grüße,
Arne

Welches "Sportrecht"?

Megalodon 26.06.2013 20:14

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 918705)
Übrigens wird von Gegnern längerer Sperren teils widersprüchlich argumentiert. Mal heißt es, Doper würden sich von der Höhe der Strafe ohnehin nicht abschrecken lassen, ...

Das will ich doch erstmal sehen, ob sich zB die Radprofis noch immer bedenkenlos den ganzen Pharmakram reinziehen, wenn sie wissen, dass sie schon beim ersten pos. Test in der A- und B-Probe für immer weg vom Fenster sind.

Bisher wurden die doch zT nicht mal für 2 Jahre sondern nur für ein paar Monate gesperrt (siehe Artikel "Doping im Radsport", wikipedia).

silbermond 26.06.2013 20:22

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 918563)
Eltern die erfahren, daß ihre Kinder solchen Risiken ausgesetzt sind, während sie sie gerade in Sportvereinen sicher wähnen, sind wahrscheinlich zu ganz anderen Aussagen bereit.

Hallo Uschi,

auch wenn etwas OT, dann sollte sich die Gesellschaft aber auch ernsthafte Gedanken darüber machen, wie Kinder vor den Ansprüchen ihrer Eltern geschützt werden.

Ich meine hiermit übereifrige Eislaufmütter, Fußballväter etc.

Für mich ist es unerträglich zu sehen, wie z. B. kleine und kleinste Kinder - in der Regel wohl Mädchen - z. B. beim Kunstturnen zu Schafen kommen. Du bist ja in etwa meinem Alter und kannst mir dem Namen Yvonne Haugk etwas anfangen.

Das dort nicht eingegriffen wird, finde ich bedenklicher, als wenn erwachsene Sportler - egal welcher Leistungsklasse - sich Beschleuniger einschmeissen.

LG

Heinrich

tandem65 26.06.2013 21:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 918486)
Falls die Veranstaltung vom Verband genehmigt ist, gelten für die Veranstaltung die Regeln dieses Verbandes.

Dann ist also in den Regeln des Verbandes alles geregelt was zwischen Veranstalter & Athlet zu regeln ist?

Klugschnacker 26.06.2013 22:02

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 918755)
Dann ist also in den Regeln des Verbandes alles geregelt was zwischen Veranstalter & Athlet zu regeln ist?

tandem, bitte nimm es mir nicht übel, aber wenn Du tiefer in die Materie einsteigen willst, musst Du vielleicht mal ein, zwei Bücher lesen zum Rechtsverhältnis zwischen Sportler, Veranstalter und Verband. Im Web findet man auch Aufsätze und Vorträge als PDF, außerdem kann man bei Google Books umfangreiche Auszüge aus der Fachliteratur lesen (gebunden oder als eBook kosten sie häufig über 100 Euro).

Wenn Du schon dabei bist kannst Du vielleicht auch die Quelle lesen, die ich weiter oben genannt habe. Darin wird das Verhältnis von staatlicher und Verbandshoheit auf zwei Seiten skizziert. Für einen Einstieg ist das ein Volltreffer.

Ach so, den englischen WADA-Code gibt es auch auf deutsch, bei der NADA. Download als PDF.

Viele Grüße,
Arne

Pmueller69 26.06.2013 22:28

Betrug im Sattel
 
Der morgen erscheinende Stern bringt passend zur Tour de France einen Artikel zum Thema Doping.

Kurt D. 26.06.2013 23:21

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 918755)
Dann ist also in den Regeln des Verbandes alles geregelt was zwischen Veranstalter & Athlet zu regeln ist?

...hallo tandem,
in Bezug auf Profisportler NEIN, auf keinen Fall.
Da hat immer der individuelle Vertrag zwischen Sportler und uns (Veranstalter) die Dinge geregelt.
Beste Grüße,
Kurt

Tri-Keks 26.06.2013 23:30

Mal eine generell Frage zur Dopingsperre.
Fällt ein gesperrter Athlet/Athletin eigentlich aus dem Testpool für die Dauer der Sperre, oder wird er weiterhin getestet?

Hafu 27.06.2013 07:01

Zitat:

Zitat von Tri-Keks (Beitrag 918806)
Mal eine generell Frage zur Dopingsperre.
Fällt ein gesperrter Athlet/Athletin eigentlich aus dem Testpool für die Dauer der Sperre, oder wird er weiterhin getestet?

Der gesperrte Athlet bleibt selbstverständlich im Testpool drin, es sei denn er meldet sich (wie Frau Hütthaler) von seinem Verband ab und wechselt in ein anderes Land.

Dann ist zwar theoretisch der neue Verband für den Athleten zuständig, aber gerade in Osteuropa gibt es Verbände, die gar kein nennenswertes Budget für Trainingskontrollen haben.

Michael Skjoldborg 27.06.2013 08:26

In Zusammenhang mit Frau Hütthaler, der Diskussion über "Berufsverbot" und längere Strafen ist der Fall Pumper sicher auch interessant.
Leichtathletik und Österreich, aber trotzdem durchaus lesenswert. Mir war z.B. das hier nicht bekannt: "Für einen Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz reiche im Übrigen die Absicht, eine verbotene Substanz zu nehmen, bekräftigte Cepic." Das dürfte im Einzelfall doch teilweise ziemliche Probleme geben, das nachzuweisen.

Danksta 27.06.2013 08:36

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 918831)
Der gesperrte Athlet bleibt selbstverständlich im Testpool drin, es sei denn er meldet sich (wie Frau Hütthaler) von seinem Verband ab und wechselt in ein anderes Land.

Dann ist zwar theoretisch der neue Verband für den Athleten zuständig, aber gerade in Osteuropa gibt es Verbände, die gar kein nennenswertes Budget für Trainingskontrollen haben.

Hat sie den Verband gewechselt? Die ist doch immer noch Österreicherin oder startet sie jetzt für Usbekistan?

Klugschnacker 27.06.2013 08:48

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 918864)
Mir war z.B. das hier nicht bekannt: "Für einen Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz reiche im Übrigen die Absicht, eine verbotene Substanz zu nehmen, bekräftigte Cepic." Das dürfte im Einzelfall doch teilweise ziemliche Probleme geben, das nachzuweisen.

Da bist Du in guter Gesellschaft. Die wenigsten Teilnehmer solcher Diskussionen haben je den NADA-Code gelesen.

"Der Erfolg oder der Misserfolg des Gebrauchs einer Verbotenen Substanz oder einer Verbotenen Methode ist nicht maßgeblich. Es ist ausreichend, dass die Verbotene Substanz oder die Verbotene Methode gebraucht oder ihr Gebrauch versucht wurde, um einen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen zu begehen."

Wenn Du einige Blutbeutel bei Frauenarzt Fuentes im Kühlschrank liegen hast, aber am refundieren des Eigenbluts durch eine Razzia der Polizei gehindert wirst, bist Du gemäß der obigen Regel trotzdem dran.

Grüße,
Arne

Tobstar23 27.06.2013 09:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 918873)
Wenn Du einige Blutbeutel bei Frauenarzt Fuentes im Kühlschrank liegen hast, aber am refundieren des Eigenbluts durch eine Razzia der Polizei gehindert wirst, bist Du gemäß der obigen Regel trotzdem dran.

Grüße,
Arne

Ist doch auch richtig, dass schon der Versuch strafbar ist!

Klugschnacker 27.06.2013 09:48

Zitat:

Zitat von Tobstar23 (Beitrag 918893)
Ist doch auch richtig, dass schon der Versuch strafbar ist!

Na klar!

leiti 27.06.2013 11:24

Interessant, wieviele Kontrollen heuer in Österreich durchgeführt wurden: http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/...ame_309259.pdf

Jeder möge die Zahlen selbst interpretieren

Verwandlung 27.06.2013 12:42

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 918599)
Wie definiert sich eigentlich "Ersttäter"

Wenn jemand eine Serie von Banküberfällen über Jahre begeht und erst sehr spät erwischt wird wird man ihn doch vor Gericht nicht als "Erst(Serien)Täter" behandeln, oder?

Genau solche Serientäter sind doch aber in der Regel Dopingsünder. Ein Ersttäter wäre dann jemand der EINMAL Epo genommen hat und erwischt wird.

Da sprichst du aus meiner Sicht einen ganz wichtigen Punkt an.
Psychologisch ist es selten nachvollziehbar, warum ein Sportler zum Ende seiner Karriere mit Doping angefangen haben soll. Scheinbar hat er doch seine größten Erfolge ohne Doping verbuchen können und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten dadurch gestärkt.

Du kannst dir sicher sein, dass ein Bankräuber intensiv auf vergangene Straftaten überprüft wird. Das finanzielle Interesse kann ja beträchtlich sein.
Wenn du aber z. B. als sauberer Profi hinter den überführten Sportlern L, Z und V jahrelang nur vierter geworden bist und deshalb weniger Antrittsprämie oder Preisgeld bekommen hast, interessiert das keinen Menschen.

Ich würde mir von den Betroffenen manchmal etwas mehr Empörung wünschen.

Ps: Die gewählten Buchstaben sollen keinen Bezug zu lebenden Personen herstellen. Ich hätte auch A, K und V nehmen können.:Lachen2:

Mirko 27.06.2013 14:52

Berasategui gesteht...

http://tri-mag.de/aktuell/langstreck...t-doping-39393

Natürlich auch nur am Ende der Laufbahn genommen... Die Siege hat sie sicher völlig clean eingefahren um sich dann bei ihrem Abschiedsrennen mit EPO vollzupumpen... :-)
Die hätte man wohl nach 2005 genauer im Auge behalten sollen...

LidlRacer 27.06.2013 15:15

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 919106)
Berasategui gesteht...

Hier im Video, aber natürlich auf Spanisch:
http://www.youtube.com/watch?v=DNg4JRG6hAI

PS:
Ich würde eine erwischte Doperin nicht "Top-Triathletin" nennen, wie es der Tri-Mag-Artikel tut.

Klugschnacker 27.06.2013 15:17

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 919120)
Ich würde eine erwischte Doperin nicht "Top-Triathletin" nennen, wie es der Tri-Mag-Artikel tut.

Diese Formulierung stammt ursprünglich aus der dpa-Meldung. Anyway...

Verwandlung 27.06.2013 17:17

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 919120)
Hier im Video, aber natürlich auf Spanisch:
http://www.youtube.com/watch?v=DNg4JRG6hAI

PS:
Ich würde eine erwischte Doperin nicht "Top-Triathletin" nennen, wie es der Tri-Mag-Artikel tut.

Ich wuerde ihr auch keine Tiernamen geben, aber eine Persoenlichkeitsstoerung haben Sie doch alle.

Kurt D. 27.06.2013 19:33

Zitat:

Zitat von Verwandlung (Beitrag 919167)
Ich wuerde ihr auch keine Tiernamen geben, aber eine Persoenlichkeitsstoerung haben Sie doch alle.

...@Verwandlung: Die leben quasi in einer Art Parallelwelt. In solch einer Welt gibt es kein Unrechtsempfinden in Bezug auf Betrug am Sport. Man lügt in dieser Welt sich selbst an, seinen Lebenspartner und auch die Kinder und Eltern - und findet dies "ganz normal".
Ich saß mal am Strand ganz alleine mit solch einem "Fall". Ich hörte in einem intensiven Zwiegespräch dann den Satz:
"Kurti, mach dir nix draus, ich investiere (...) doch nur in meine Firma, nämlich meinen Körper"! "Und wenn die Investition mal schief läuft weiß ich, dass es gute Anwälte gibt und meistens dusselige Verbände"! "Wenig wirkliches Risiko"!

PS: Das was wir hier von Virginia hören und lesen ist die Spitze vom Eisberg. Das grausam gruselige können manche nur ahnen, viele wollen es nicht. Manche glauben es nicht. Andere machen die Augen zu.
Ich schreibe dies nicht aus Enttäuschung. Ich habe für mich erkannt, dass Sport viel mehr ist als Leistungssport. Auch dafür bin ich dankbar.
Viele Grüße,
Kurt

Klugschnacker 27.06.2013 19:52

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 919212)
Ich saß mal am Strand ganz alleine mit solch einem "Fall". Ich hörte in einem intensiven Zwiegespräch dann den Satz:
"Kurti, mach dir nix draus, ich investiere (...) doch nur in meine Firma, nämlich meinen Körper"! "Und wenn die Investition mal schief läuft weiß ich, dass es gute Anwälte gibt und meistens dusselige Verbände"! "Wenig wirkliches Risiko"!

Wer war das denn? O:-)

Megalodon 27.06.2013 20:22

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 919120)
Hier im Video, aber natürlich auf Spanisch:
http://www.youtube.com/watch?v=DNg4JRG6hAI

PS:
Ich würde eine erwischte Doperin nicht "Top-Triathletin" nennen, wie es der Tri-Mag-Artikel tut.

Mir kommen die Tränen..huhu

Das ist doch das typische Erik-Zabel-Geständnis. Gestehen, wenn alles vorbei ist. Jaja. Und sie ist krank, ach wie traurig.

Wiedermal ein Beispiel dafür, dass solche Leute schon beim ersten Mal aus dem Verkehr gezogen gehören. Beim ersten Mal hat sie sich ürigens noch juristisch raus laviert. Nur als Info für die, die nicht alles verstanden haben.


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