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Mainstream-Medien produzieren Mainstream. Das ist auch völlig in Ordnung, denn nur so funktioniert eine Gesellschaft: Du brauchst eine Mehrheit, die (annähernd) das Gleiche denkt. Für diese Mehrheit zu sorgen, ist Teil der Aufgabe der Mainstream-Medien. Das muss so sein, sonst hätten wir Unordnung und kämen nicht vorwärts. Der Einzelne dann kann machen, was er will (innerhalb der Gesetze natürlich): die Statistik bügelt das glatt, sie funktiniert immer. |
Sorry, wenn sich jemand auf die Bild-Zeitung, Nius, Telegram und so weiter beruft, um sein Argument zu machen, ist das Niveau der Debatte doch klar.
Wir sind doch hier keine Zwölfjährigen, die sich zunächst über den Wahrheitsanspruch der Bildzeitung orientieren müssten. |
Laut Statista ist das Vertrauen in die etablierten Medien noch ziemlich hoch in Europa, so bei 80-88 %.
Diejenigen, die das Vertrauen offensichtlich verloren haben oder noch nie hatten, sind meist Menschen, die ihre Meinung im Mainstream halt unzureichend repräsentiert sehen. Ob da nun die wichtigste Erklärung ist, dass das an staatlicher Einflussnahme oder anderer Zensur liegt, halte ich für diskutabel. Das etablierte Medien nur eine Sichtweise darstellen, ist halt auch schlicht nicht richtig oder stark vereinfacht. Ein Problem ist sicherlich der Qualitätsverlust etablierter Medien, gerade im Printbereich, Zeitungen wie die FAZ oder die SZ waren natürlich auch vor 30 Jahren nie vollkommen unabhängig, unparteiisch oder unfehlbar, hatten aber hohe Standards. Aber Abonnentenschwund, Werbeverluste und Auflagenrückgang hat da aus meiner Sicht doch Qualitativ einiges reduziert. Aus meiner Sicht braucht es aber Informationsquellen, denen man ein hohes (nicht blindes) Vertrauen entgegen bringen darf. Ich zumindest bin nicht so universalgelehrt, dass ich die meisten Gebiete überschaue, sondern mittlerweile nur noch ziemlich wenige. Lebenserfahrung und erworbene Medienkompetenz helfen, aber man darf sich da nicht überschätzen. Die „neuen“ Medienformate sind aus meiner Sicht noch nicht wirklich gut entwickelt in ihren Regulationsfunktionen. Auch eine freie unabhängige Presse hat da ja solche Mechanismen entwickelt. Aber das Problem der Wahrnehmungsverzerrung durch die Algorithmen ist noch ungelöst, auch die Korrektivfunktionen finde ich suboptimal. Das jeder quasi über Nacht mit seiner Meinung eine Reichweite bekommen kann, wie sie früher kaum ein etabliertes Medium hatte, ist halt sowohl Chance als auch Gefahr. Wirklich optimal funktionieren da die Regulationsprozesse noch nicht. |
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Kostendruck bei den etablierten Medien führt letztendlich zu einer Einheitsmeinung: Der einzelne Journalist schreibt das (oder lässt die KI das schreiben), was gefällig erscheint, weil er Angst um seinen Job hat. |
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Schaut Euch einfach bitte mal die Kriegsberichterstattungen über die Kriege seit dem 2. Weltkrieg an, um zu lernen, wie wichtig freie, unabhängige Publikationen sind im Vergleich zur zensierten offiziellen Regierungsberichterstattung, welche jeweils über alle Massenmedien verbreitet wird. Die "Wochenschau" Propaganda hat leider bis heute nichts eingebüsst und alle Staaten übernehmen diese Methoden, wenn es darauf ankommt. Allen ist sicher noch gut in Erinnerung (als Beispiel für die Korrektivfunktion ;-) ) die Publikation der 400 000 (!) Dokumente von Wiki Leaks zum Irakkrieg, welche den Schleier von der Regierungsversion des Irak-Krieges wegzog und die anschliessende Verfolgung von Assange, wegen der Publikation der amerikanischen Kriegsverbrechen im Irak. Soll so eine "Regulierung" aussehen? Ich persönlich bin in den Jahren des Vietnamkrieges sehr kritisch gegenüber Leitmedien wie der NZZ z.B. geworden, welche wie einige andere damals hauptsächlich die Regierungsversion dargestellt haben und den Gegner verteufelt und entmenschlicht haben. Wahrnehmungsverzerrungen gibt es gerade bei Kriegen primär von den staatlichen und behördlichen Seiten und nicht bei alternativen Organisationsformen wie Wikileaks z.B.! Erstere schränken ein bis verbieten immer die freie Berichterstattung von Journalisten, siehe Gaza, russisch besetzte Gebiete in der Ukaine etc. |
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Darin liegt auch der Grund, warum sich bei den großen Themen (Flüchtlingspolitik, Corona, Ukraine ...) immer wieder die gleichen Personen streiten: auf der einen Seite diejenigen, die immer Mainstream-Meinug vertreten, auf der anderen Seite die grundsätzlichen Gegner (vereinfacht ausgedrückt). |
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Wenn man im Gespräch mit einer Person erfährt, dass sie Schwierigkeiten mit der Akzeptanz des Klimawandels hat, weiß man sofort, was sie über Corona, Migration, Verbrenner-Aus, vegetarische Grillwürste und Gendern denkt. Diese Ansichten treten meistens gemeinsam auf und bilden einen typischen Meinungsgleichschritt, der vielen von uns bekannt sein dürfte. Dieser Meinungschor kontrastiert in seiner Geschlossenheit stark mit der Selbstwahrnehmung dieser Leute, die sich als freie, unabhängig urteilende Geister sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser immer gleiche Strauß an Überzeugungen das Ergebnis persönlicher Recherche innerhalb des gesamten medialen Spektrums sein soll. Wenn alle die gleiche Jacke tragen, glaubt man doch nicht, sie hätten sie alle selbst genäht. |
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