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Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1794913)
Na ja, tu nicht so, als ob Spiegel oder BBC dies freiwillig und in Eigenregie öffentlich gemacht hätten. Die mußte man dazu zwingen, das ist keine Transparenz. Und beides sind nicht Einzelfälle, sondern nur prominente Beispiele, daß überall auch schlechter Journalismus möglich ist und geduldet wird, wenn es den eigenen Zwecken dient.
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Ach, das alte `Die mussten gezwungen werden´-Argument. Klar, Transparenz ist nur echt, wenn sie freiwillig passiert – so wie bei den Blogs, die ihre Fehler sofort groß auf die Startseite stellen… oder eben gar nicht.
Ja, schlechter Journalismus gibt es überall. Der Unterschied ist: Bei etablierten Medien gibt es Strukturen, die Fehler ans Licht bringen. Bei vielen alternativen Plattformen ist die einzige Kontrolle der Betreiber selbst – und der hat selten Lust, sich selbst bloßzustellen.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1794913)
Vielfalt bedeutet, daß keine "Wahrheitsinstanz" vorfiltert, welches Medium legitim und "wahr" ist, oder nicht. Vielfalt beduetet auch die Akzeptanz daß es inhaltlich, politisch und qualitativ unterschiedliche Medien gibt und geben muß. Die Filterung muß der Medienkompentenz der Nutzer überlassen werden.
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Vielfalt ist großartig, aber sie ersetzt keine Qualitätskriterien. Wenn Vielfalt bedeutet, dass jeder seine eigene Realität bastelt, dann ist das keine Medienkompetenz, sondern Selbstbedienung am Wahrheitsbuffet.
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Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1794913)
Und ja, jedes Medium wählt unter den Fakten aus, was man anspricht, was man wegläßt - das ist nun mal so, wenn man eine "Botschaft" überbringen will. Darum will ich als Leser vielfalt, um ein kompletteres Bild der Wirklichkeit und der Meinungen zu bekommen.
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Und die Vorstellung, dass alle Medien gleich stark Fakten auswählen, ist nett – nur dass seriöse Medien dabei Regeln haben: Quellenprüfung, Haftung, Presserecht. Bei manchen `Alternativen´ ist die einzige Regel: `Gefällt mir, also ist es wahr.´
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Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1794913)
Es gibt dies bei allen Medien, die Dualität, die Du suggerierst: Nur die "Mainstream" Medien sind qualitativ gut, alternative immer schlecht, stimmt so nicht. Abgesehen davon, daß guter Journalismus nicht zwingend bedeutet, daß ich oder Du die vermittelte Meinung auch für richtig halten.
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Niemand behauptet, dass Mainstream-Medien fehlerfrei sind. Aber so zu tun, als ob ein Blog ohne Redaktion und ohne rechtliche Verantwortung auf Augenhöhe mit einem Medium steht, das sich an Presserecht, Haftung und journalistische Standards halten muss, stimmt eben auch nicht.
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