Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1599857)
Ich fürchte, Eure schöne Welt des Glaubens am Kampf gegen den Klimawandel erschließt sich mir nicht.
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Ich gehöre zu den Skeptikern, was unsere Fähigkeit oder Möglichkeit betrifft, eine Erwärmung der Erde um 2.0 °C zu verhindern. Mir scheint eher wahrscheinlich, dass wir bei 4 oder mehr Grad Celsius landen werden.
Oder besser gesagt: Zwischenlanden. Denn haben wir die 4°C erreicht, geht es von dort aus weiter aufwärts, solange die Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre zunimmt. Wir sitzen dann mit demselben Problem da wie heute, nämlich dass wir die Emissionen stoppen müssen, andernfalls steigen die Temperaturen weiter.
Je später wir die Emissionen stoppen, desto größer fallen alle damit verbundenen Probleme aus. Je früher wir sie stoppen, um so glimpflicher kommen wir davon. Daher plädiere ich für einen politischen Kurs, der die Emissionen möglichst schnell stoppt.
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Der Klimawandel ist, wie hier alle wissen, nur ein einzelnes Symptom unseres Umgangs mit der Erde. Es gibt weitere Symptome, die derzeit noch wenig diskutiert werden. Sehr ernst nehme ich das globale Artensterben, welches ich für noch folgenreicher und gefährlicher halte als die Erderwärmung. Denn wir können es nicht rückgängig machen. Das Ökosystem der Arten ist wie eine Hängematte aus Netzstoff, in der wir liegen. Jeden Tag reißt ein Faden. Wir werden vielleicht aufwachen, wenn ein Bodenpilz, dessen Namen wir kaum aussprechen können und der an den Wurzeln unserer wenigen Nutzpflanzen unverzichtbar ist, die Grätsche macht.
Da Du oben noch den Fleischpreis angesprochen hast: Das hat für mich auch eine rein ethische Relevanz, unabhängig von den fatalen Folgen der monströs aufgeblähten Tierhaltung für das Klima. Von allen Tieren, die auf der Erde leben und schwerer als 50 kg sind, befinden sich 15% in Freiheit, 85% leben in unseren Ställen. Das sind fast alle. Wir dürfen uns ruhig mal die Frage stellen, wie wir mit diesen Geschöpfen umgehen wollen.