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Mindestens bis zum Alter von 22 oder 23 müssen Training und Ausbildung IMHO parallel laufen, bevor man irgendwie abschätzen kann, ob es Sinn macht, für einige Jahre voll auf die Karte Leistungssport zu setzen. Einem Kadersportler von Schule oder Studium abzuraten ist daher IMHO unverantwortlich, v.a. wenn es sich um junge oder gar noch minderjährige Sportler handelt, denen die entsprechenden Zusammenhänge meist noch nicht bewusst sind. Ich bin froh, dass ich keine Kinder mehr habe, bei denen ich die Entscheidung treffen muss, ob ich sie undurchsichtigen Verbandsstrukturen ausliefern muss. |
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Ich bin relativ nahe im Umfeld einer U23 DLV Athletin, die (mehrfach EM medailliendekoriert) in die USA gegangen ist, weil man es in D einfach nicht gebacken bekommt, dass die jungen Talente Leistungssport und Studium gleichzeitig vernünftig betreiben können. An ihrer jetzigen US Uni hat sie optimalste(!!!) Bedingungen, von denen der DLV nur träumen kann. Konsequenz: Der DLV hat sie aus dem Kader befördert, weil man USA Training nicht will. Dort würden Talente nicht nachhaltig aufgebaut werden und nur verheizt - sie würden zu viele WKs machen. Und dann auch noch in dem NCAA System ohne U-Gliederung etc. :Nee: :Blumen: |
Vielleicht ist meine Haltung da unpopulär, aber ein Studium und Leistungssport können per Definition in der Breite gar nicht miteinander vereinbar sein. Es sind beides in Vollzeit ausgeübte Tätigkeiten mit hohen Ansprüchen an die jungen Personen.
Warum nicht im Jugend und U18 Bereich dafür sorgen, dass die Athleten eine Ausbildung absolvieren und dann können sie bis zum Ende der U23 einige Jahre zu 100% Sport betreiben, gerne auch an Stützpunkten oder in Dauertrainingslagern und auf Wettkampfreisen, und in die "normale" Erwerbstätigkeit zurückkehren, falls es mit dem Sport doch nichts werden sollte. |
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Bei einem "normalen" Vollzeitstudium hast du sicher recht, dass das schwer zu vereinbaren ist. |
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Ich kenne das aber auch ähnlich von meinem Cousin, der bei einem Bundesligaverein alle U-Mannschaften durchlaufen ist, U20 Nationalmannschaft gespielt hat und auch einen Vertrag als Perspektivspieler nach der Nachwuchszeit für die 2. Mannschaft bekommen hat. Auch wenn der sicherlich gut verdient, sind das in der Zeit auch keine astronomischen Gehälter und kann auch schnell schief gehen. Aber es war auch hier nicht gewollt und wurde ihm Nahe gelegt, dass er nebenher noch was anderes macht, wie ein Fernstudium für die Birne, falls es mit dem Profifußball nicht klappt. Sondern er sollte sich zu 100% auf den Sport konzentrieren. |
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Sinnvoll sind in diesem Alter 20 Std Training pro Woche, mit 23 dann vielleicht im Schnitt 25 Stunden. Da bleibt noch viel Zeit übrig für andere Dinge. Das kann natürlich schwierig sein mit klassischen Studiengängen, deren Stunden- und Prüfungsplan darauf keine Rücksicht nimmt, aber es ist dann gerad Aufgabe von Verbänden hier alternative Strukturen zum Schutz der ihnen anvertrauten Athleten zu schaffen. Am Stützpunkt in Nürnberg z.B. gibt es diese Strukturen, am Stützpunkt in Saarbrücken gab es sie (zumindest vor 5 Jahren) mWn nicht. Beim Stützpunkt in Brandenburg kenne ich mich nicht aus. Hinsichtlich dem Stützpunkt in Potsdam kenne ich mehrere Einzelfälle, in denen sehr jungen Nachwuchsathleten aktiv dazu geraten wurde, nicht neben dem Training ein Studium zu versuchen, ähnlich wie bei Kingma. Die letzten beiden weiblichen Triathlon-Olympiasiegerinnen Jorgensen und Duffy haben beide ein Studium (vergleichbar Bachelor) abgeschlossen. Auch Alistair Brownlee, der Sieger von London und Rio hat den Bachelor geschafft. Ryf hat es sogar bis zum Master geschafft, genauso wie Spirig. |
Man kann ein Mathematikstudium beenden, sich als Postdoktorandin mit Differentialgleichungen beschäftigen und Olympiasiegerin im Straßenrennen werden. Mann kann ein Medizinstudium beenden, Ärztin sein und mehrfache Berglaufweltmeisterin werden oder sogar die Grande Boucle Feminine gewinnen. Man kann Mediziner sein, Triathlet und mehrfacher Familienvater sein und Forumheld nebenbei werden.
Der Tag hat für manche 50 Stunden und andere schaffen ein Studium nicht, auch wenn sie nebenbei keinen Sport betreiben. Und andere haben nicht die geringste Lust, überhaupt irgendeine Ausbildung zu machen und sind trotzdem glücklich, weil sie den ganzen lieben Tag Computerspiele zocken und dabei Windeln anhaben, damit sie zum Scheißen nicht aufstehen müssen. |
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