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Du hast behauptet, Religion würde uns über die „letzten Erkenntnisse“ erhellen. Auf Rückfrage konntest Du keine dieser Erkenntnisse vorweisen. Es ist wohl fair, wenn ich diesen Punkt für mich verbuchen darf. |
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Dem widerspreche ich. Es war lediglich für bestimmte Gauner ein gutes Geschäft. Es war nur nützlich für diese Gauner — nicht jedoch für die betrogenen Untertanen. Mein Widerspruch findet auf zwei Ebenen statt. Erstens bestreite ich, dass man die Sache aufgrund ihrer „Nützlichkeit“ bewerten kann, denn dann stellt sich sofort die Frage, für wen es nützlich war. Zweitens bestreite ich, dass es die beste Alternative war, also das meiste Wohl für die meisten Menschen. Sondern es war das meiste Wohl für sehr wenige, auf Kosten der Mehrheit. Die Römer und die Griechen hatten bereits bessere und gerechtere Systeme der Teilhabe. Es ist außerdem unerheblich. Wir reden hier von einer göttlich verordneten Moral. Behauptet wird, dass dies das ultimative Ultimo darstellen würde. Ganz offensichtlich ist das aber nicht der Fall, weder damals noch heute. Oder bist Du anderer Meinung? Zitat:
Es sind nicht die bösen Atheisten, die den Kirchen eine rückständige Moral unterstellen, die von den Kirchen gar nicht mehr vertreten wird. Sondern sie wird vertreten. Darin besteht der Vorwurf. |
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Hängengeblieben ist bei mir dieses griffige Zitat: "We are punished by our sins, not for them." ~ Elbert Hubbard |
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Ich beschrieb nur Auswirkungen der sozialen Verhältnisse im späten Altertum und Mittelalter auf die Psyche der Menschen, ob Menschen mehr oder weniger selbst-/fremdgesteuert und mehr oder weniger unter innerem, eigenem oder äusserem Gehorsam handeln. Treue und Folgsamkeit war doch in der feudalen Ordnung des Mittelalters der zentrale soziale Kitt. Zitat:
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Wenn Deine Ansicht richtig ist: Bestreitet sie damit nicht gleichzeitig die göttliche Urheberschaft? Das hätte zur Folge, dass das Christentum selbst sich nicht auf dieses Argument berufen könnte. Es kann die göttliche Urheberschaft nicht opfern, um die zeitgenössischen Unzulänglichkeiten der christlichen Moral zu erklären. |
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Ausführlich und auf Deutsch auch in "Das egoistische Gen" von Richard Dawkins, 1970. |
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Wennn es die Zeitumstände erklären, dann gibt mir das recht. Denn es ist unerheblich, warum die Bibel eine Lehre der Folgsamkeit und des Gehorsams lehrt. Entscheidend ist alleine, dass sie es tut. Nur dies steht zur Debatte. Folgsamkeit ist außerdem keine (alte) Form der Moral. Sondern es ist überhaupt keine Moral. Es ist ganz im Gegenteil die Abschaffung von Moral. Moral wird durch Folgsamkeit ersetzt. Genau das macht Religionen seit Jahrtausenden zum ununterbrochenen Unruhestifter auf der Welt. Die Bibel enthält keine moralischen Erläuterungen, weder für die damalige Zeit, noch für die heutige Zeit. Sie enthält eine Unmenge an absurden Geboten (und stets deren Gegenteil). Erläuterungen finden nicht statt. Hätten die Autoren der Bibel ihre Gebote begründen müssen, wäre der Schwindel sofort aufgeflogen. Wir befinden uns hier übrigens auf jenem Territorium, welches das Christentum für sich beansprucht wie kein zweites: die Moral. Hier müssten die Gläubigen im Forum eine Fülle von eindrucksvollen Argumenten und Beispielen aufbieten können. Wenn das nicht gelingt, ist der Fall verloren. Und sehen wir etwa eine Fülle von Argumenten und Beispielen? Ich sage voraus, dass es nicht gelingen wird, ein stimmiges (nicht widersprüchliches) Moralkonstrukt in der Bibel zu finden, mit einer schlüssigen Begründung (in der Bibel), warum dieses Moralkonstrukt das beste von allen sein soll. Dazu würde mir ein Zitat aus der Bibel bereits reichen, sofern es die genannten Anforderungen erfüllt. Aber wir werden es niemals sehen. Moral ist ein Maßstab. Aber die Religion entzieht sich jedem Maßstab und siedelt sich unantastbar darüber an. Moral könnte und würde die Religion eventuell infrage stellen und zu Fall bringen. Das ist natürlich unerwünscht. Religion kann sich den Luxus einer Moral nicht leisten. |
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...so lange es nur um Punkte geht, die du dir selbst zusprichst, und nicht um bare Münze...- hat aber Unterhaltungswert. :Blumen: Natürlich kann uns die Religion um letzte Erkenntnisse erhellen. Es gibt, wie gegenüber Klugschnacker bemerkt wurde, auch andere "Modelle" - mit Wissenschaft als Spezialfall - die die Realität abbilden. Klugschnacker hat dieses nachvollziehen können. Jörn, du offensichtlich nicht? Stichwort Korpuskularstrahlung / Welle-Teilchen Dualismus. Die Wissenschaft kennt keine Moral. Darum geht es mir. Daher müssen moralische Entscheidungen aus anderen Quellen geschöpft werden. Religion ist eine, allerdings natürlich nicht die einzige. Ob Jesus über das Wasser wandeln konnte muss nach state-of-the-art bezweifelt werden. Man kann aber auch daran glauben, dass Jesus das konnte. Natürlich müsste man das über das Wasser laufen replizieren experimentell. Womöglich ist die Wissenschaft noch nicht so weit... Womöglich wird die Wissenschaft auch nie so weit sein... Wie schon gesagt, womöglich reden wir aneinander vorbei, weil wir unterschiedliche Wahrheitsbegriffe meinen. Vorredner hatten dieses mit Nachdruck bemerkt. Klugschnacker, auf die Frage warum das Seiende ist und nicht vielmehr das Nichts hattest du geschrieben, dass "vorher" die Subquantenebene existierte. Woher kommen aber die Subquanten? Warum gab und gibt es überhaupt Subquanten und nicht vielmehr das Nichts? |
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