Schwarzfahrer |
30.10.2023 10:30 |
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Zitat von Genussläufer
(Beitrag 1727794)
Schau Dir mal die Fläche des Gazastreifens und die dazugehörige Landschaft an. Dann rechne mal kurz nach, was für eine Bevölkerungsdichte Du hier in einem akut gefährdeten Kriegsgebiet hast. Im aktuellen Umfeld ist das Leben auch ohne Zuzug kaum zu bewerkstelligen.
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Meine Frage betraf nicht den Istzustand bzgl. Krieg, sondern überhaupt den Sinn der Existenz dieser Flüchtlingslager von Mitbürgern mitten im eigenen Land nach 15 Jahren Selbständigkeit. Dei Bevölkerungsdichte ist hoch, aber nichts besonderes für eine Stadt mit 2 Millionen, Rio, Singapur und HongKong haben höhere Dichten mit mehrfacher Gesamtbevölkerung, ohne daß es hieße, das Leben sein kaum zu bewerkstelligen.
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Zitat von Genussläufer
(Beitrag 1727794)
Übrigens finde ich folgenden Beitrag von Michael Lüders sehr aufschlussreich:...Aber umso aufschlussreicher. Vor allem die Situation der Palästinenser vor Ort und deren Rechtsstand war mir so nicht bewusst. Auch die Gründe für den großen Rückhalt der Hamas kann man dann nachvollziehen. Und dieser hat nicht viel mit Judenhass zu tun.
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Ich konnte nur kurz reinhören - natürlich stimmen viele Fakten, die er erwähnt. Den letzten Satz halte ich aber für nicht nachvollziehbar bzw. verharmlosend; der Judenhaß ist schon ein in großen Teilen der Muslime weltweit verankerter Gedanke, wie das Aufflammen der entsprechenden Reaktionen Weltweit wieder mal gezeigt hat.
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Zitat von Genussläufer
(Beitrag 1727794)
Ich schreibe das bewusst auch konkret an Dich, weil Du diesen Konflikt digital in gut und böse unterteilst. Ich stimme Dir in Bezug auf den Angriff der Hamas uneingeschränkt zu. In Bezug auf die Gründe weniger. Und mit Blick auf mögliche Konfliktauswege könnte diese Denke ein echtes Hindernis sein :Blumen:
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Ich kann bei aller Richtigkeit von Abwägung von einzelnen Ungerechtigkeiten beiderseits nicht umhin: solange eine Seite an der Vernichtung der anderen Seite kategorisch festhält, und sich nicht explizit davon lossagt, ist kein Frieden möglich, nur ein Verhältnis von Feindschaft und gegenseitiger Aggression, die nie gerecht sein kann. Jegliche Verhandlung Israels mit einer Verwaltung, die Blutgeld für jeden Mord an Juden bezahlt, kann nicht zu einem dauerhaften Frieden führen - es ist Appeasement, um eine Weile in Ruhe leben zu können, und es funktioniert nur, weil Israel auch die entsprechenden militärischen Möglichkeiten hat, diesen Frieden zu erhalten. Allerdings, auch wenn Israel nicht den Vernichtungswillen der Gegenseite teilt, je länger es so weitergeht, und gerade Aktionen wie die der Hamas zuletzt, bergen die Gefahr, daß Israel sich zunehmend auch in den Methoden dem Gegner angleicht, und die Hoffnung aufgibt, zu einer Einigung kommen zu können. Und ich habe noch kein Beispiel in der Geschichte der Israelisch-Palästinensischer Verhandlungen erlebt, bei der Entgegenkommen von Israel eine Verringerung des Hasses und der Attentate seitens der Palästinenser bewirkt hätte. (Im Gegensatz zu der Annäherung zwischen Israel und anderen arabischen Staaten wie Ägypten oder Saudi-Arabien, die sehr wohl positive Ergebnisse hatten).
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