Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1735926)
... Ich sehe aber Parallelen zwischen Deinen Überzeugungen und denen Sellners.
Ihr sprecht beide, wenn ich Dich richtig verstanden habe, von einem idealtypisch "reinen" Volk und einer entsprechend identitätsbildenden, reinen Volkskultur. Diese gälte es gegen Einflüsse von außen zu verteidigen. Das ist jetzt sehr verkürzt dargestellt. Doch im Kern sprecht Ihr nach meinem Verständnis von derselben Sache.
|
Nicht nur verkürzt, sondern verzerrt m.M.n. Die eingefügten Worte wie "idealtypisch", "rein" suggerieren Extremvorstellungen, die ich nicht habe, und auch in dieser krassen Form auch bei Sellner nicht erinnere (was nicht ausschließt, daß er diese Worte benutzt). Diese "Verpackung" der Ideen ist ähnlich manipulativ, wie die
Fragen im Fasch-o-maten vom Stern. Richtig davon ist nur, daß ich ihm zustimme, daß jedes Volk eine verbindende und identitätsstiftende Kultur hat, die auf Sprache und Geschichte basiert, und ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Völkern ist, das als Wert von jedem Volk geschätzt, gepflegt, bewahrt und weiterentwickelt wird (in der Schule in Kernfächern wie Sprache, Literatur, Geschichte, Heimatkunde, ...).
Ich bin auch der Ansicht, daß außerhalb von Deutschland dies für die meisten Völker absolut selbstverständlich ist. Und verteidigen muß man diese Kultur in mir bekannten Fällen meist nur als unterdrückte Minderheit gegen den Druck von Eroberer-Kulturen, wie in Rumänien die deutsche und ungarische Identität, zu deren Eliminierung es merklichen Druck gibt, oder die als "Bergtürken" fehlbezeichnete Kurden in der Türkei.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1735926)
Als hier das erste Mal von Sellner die Rede war und Du sagtest, Du hättest mehrere seiner Schriften gelesen, fand ich, Du hättest Dich deutlicher von seinen Ansichten distanzieren sollen. Substanziell und nicht phrasenhaft. Zu einem völkisch-rassistischem Aktivisten sollte man eine scharfe und nachvollziehbare Trennlinie ziehen, wenn man nicht in seine geistige Nähe gebracht werden möchte.
|
Ist das eine Forumsregel, oder nur Deine persönliche Erwartung? Ich definiere mich grundsätzlich nicht darüber, was ich nicht bin oder nicht meine oder wogegen ich bin, sondern darüber, was ich bin, wofür ich bin und was ich meine. Wenn mich einer mißversteht, weil ich mich ungenau ausgedrückt habe, kann ich gerne präzisieren; wen es nicht interessiert, darf glauben was er will. Eine Pflicht zur vorbeugenden Distanzierung von falschen Gedanken ist etwas, was ich nur aus totalitären Systemen kenne, und daher nicht bereit bin, mitzumachen.