Ist es nicht auffällig, dass Religion etwas mit der Biographie der Menschen zu tun hat? Dass beispielsweise Wissenschaftler in deutlich geringerer Anzahl gläubig sind als der Durchschnitt der Bevölkerung, und zwar in allen Ländern (also auch ungeachtet der dort vorherrschenden Religion)?
Ist es nicht auffällig, dass Religionen sich ungeachtet der Inhalte bilden? In Indien betet man Kühe und Affen an, während man im Westen in diesen Tagen die Himmelfahrt einer Jungfrau bejubelt. Ist das nicht ganz besonders erstaunlich? Die Austauschbarkeit der Inhalte?
Ist es nicht auffällig, dass Religionen überall auf der Welt auch wirtschaftlich sehr erfolgreich sind? Und dass die ranghöchsten Vertreter dieser Religionen auch stets zum größten Reichtum gelangen? Ist es da nicht plausibel, eine wirtschaftliche Motivation anzunehmen?
Ist es nicht auffällig, dass in allen erfolgreichen Religionen der Zweifel und der Widerspruch die höchste Sünde darstellen, die auch am schärfsten bestraft wird? Müsste man da nicht annehmen, dass diese Bestrafung eine Rolle spielt (und nicht etwa der spirituelle Inhalt)?
Ist es nicht auffällig, dass religiöse Würdenträger sehr oft auch sexuell verschroben sind? Enthaltsamkeit, Zölibat, das „Sich-Aufsparen für Jesus“ bei Nonnen, sexuell bedingte Schuldgefühle, die bizarre Idee der Erbsünde der gesamten Menschheit durch Sex... Kirchenlehrer wie Paulus, Augustinus oder Thomas von Aquin, die ganz offensichtlich sexuell einen größeren Dachschaden hatten und auch davon berichten... Bischöfe und Kardinäle, die jedwede Sexualität oder auch nur Männlichkeit leugnen, und die deswegen in femininen Gewändern einherschreiten...
Ist es nicht verblüffend, wie zuverlässig man sexuelle Motive in den Religionen vorfindet, die der Sexualität exakt entgegengesetzt sind? Diese Motive scheinen sich ungeachtet aller anderen Merkmale zu bilden, egal in welchen Ländern, egal in welchen Religionen, egal ob bei jungen, alten, klugen, dummen, armen oder reichen Menschen. Müsste uns das nicht stutzig machen?
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