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Also, für Anfänger hier ein paar konkrete Beispiele: Einer bringt das Thema NordStream2-Sprengung auf. Das Gespräch dreht sich innerhalb weniger als 2 Minuten um unsere Projekte zu Leckage-Detektion in Rohrleitungen. Wahlen stehen an, und jemand fängt davon an? Entweder Abwinken, oder das Gespräch auf die Technik von online-Wahlsystemen im Allgemeinen u.ä. bringen. Heizungsgesetz? Dann sprechen wir halt über das Projekt des Kollegen zu Wasserstoff-Sensoren. Bestenfalls über die privaten Sanierungserfahrungen bezüglich Materialauswahl, Dämmstärke, undichte Fenster und Konflikte mit Vermieter. Die Mehrheit schafft es, daß es unmöglich ist einzuschätzen, was ihre Meinung zu den eigentlichen politischen Inhalten ist, oder gar mit welcher Position in der öffentlichen Diskussion sie sympathisieren und was sie ablehnen. Wenn jemand mal eine klare Meinung ausspricht (egal für welche Seite), führt es oft zu peinlichem Schweigen, weil keiner weiß, wie die "Mehrheitsverhältnisse" am Tisch sind. Bestenfalls kommt (auf egal welche Aussage) ein zaghaftes "ja, es könnte schon etwas dran sein". Dies war noch vor 20 - 25 Jahren anders, da gab es lebhaft Diskussionen (und auch Abstruses) zu 9/11, Hartz4-Gesetzen, Atomkraft pro und contra, Vor- und Nachteile des 3-gliedrigen Schulsystems, u.v.a.m. Entweder ist die Atmosphäre eine andere, oder ich bin das Residuum einer alten Generation (bin inzwischen der Dienstälteste), und die heutige Generation ist extrem desinteressiert an Politik und Gesellschaft (solche Ingenieurstypen gab es zwar schon zu meiner Studienzeit, aber nicht so dominant). |
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Bitte nicht ins Persönliche abdriften. :Blumen:
In den USA haben sich Sachthemen wie Klima- und Umweltschutz oder Migration zu einem Kulturkampf entwickelt, in dem sich zwei Lager unversöhnlich gegenüberstehen. Die oben genannten Begriffe sind nur noch Reizworte, bei dem das jeweils andere Lager an die Decke geht. In Deutschland gibt es bereits ähnliche Tendenzen: Die pauschale Ablehnung beispielsweise der Grünen im Osten ist teilweise nicht mehr sachlich begründet, sondern eine Frage der politischen "Haltung". Vergleichbares gibt es sicher auch umgekehrt. Wir sollten das vermeiden, finde ich. Das gelingt am besten, wenn wir möglichst strikt auf der Sachebene diskutieren, damit ein Meinungsaustausch möglich bleibt. |
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Trotzdem gibt es natürlich Probleme: 1. Geld: Unsere Stadt ist nicht besonders reich. Die finanzielle Kompensation des Aufwands durch Land und Bund sind nicht kostendeckend. Dies führt zu finanziellen Defiziten vor allem beim Kreis, welches dann wieder durch die Kommunen gedeckt werden muss. 2. Wohnraum: Ist dauerhaft knapp hier im Rhein-Main-Gebiet, speziell preiswerter Wohnraum. Dies trifft Flüchtlinge ebenso wie weniger wohlhabende Einwohner, die schon länger hier sind. Bauprojekte sind auf kommunaler Ebene sehr mühsam. Nach vielen Jahren des Abbaus haben wir jetzt endlich wieder ein Neubau-Projekt mit 44 Sozialwohnungen am Start. Viel zu wenig, um den Bedarf zu decken. 3. Digitalisierung der Verwaltung: Diese geht nur im Schneckenthema voran. Die Rahmenbedingungen insbesondere beim Datenschutz sind absurd. Das behindert nicht nur die Flüchtlingshilfe, sondern auch alle anderen Bereiche. 4. Arbeitskräftemangel: Es mangelt noch nicht mal mehr nur an Fachkräften (z.B. in der Rathaus-IT und den Kindergärten), sondern auch ungelernte Kräfte z.B. für den städtischen Bauhof sind nicht zu bekommen. Wahrscheinlich habe ich Themen vergessen, aber das fällt mir gerade ein. Auf diese Probleme mit einem plumpen "Ausländer raus" zu antworten, ist mir zu plump. Als reiches und gut funktionierendes Land werden wir immer attraktiv für Zuwanderer sein. Diese Leute hier gut zu behandeln schafft uns erstmal sozialen Frieden. Darüber hinaus gilt es, sinnvoll mit der Zuwanderung umzugehen. Wir pferchen junge männliche Zuwanderer in Massenunterkünfte ein, verbieten ihnen zu arbeiten und wundern uns dann, dass es Konflikte gibt. Gleichzeitig weiß der Bauhof nebenan nicht mehr, wer die Straße fegen und die Wiese mähen soll. Natürlich fände ich es besser, wenn die Flüchtlinge gleichmäßiger in Europa verteilt werden würden, scheint aber nicht zu klappen. Also müssen wir eine intelligenteren Umgang damit finden und auch Vorteile aus der Situation genieren. Der geographische Bereich, in dem Deutschland heute liegt, war schon allein aufgrund seiner Lage schon immer Migrationsgebiet. Das ist auch heute noch so und wird es auch in Zukunft bleiben. Das sollte wir endlich anerkennen und entsprechend handeln, statt einer albernen, nicht umsetzbaren Abschottungsphantasien hinterher zu hescheln. |
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https://www.swr.de/swraktuell/baden-...in-bw-100.html |
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Das ist schon richtig daß er sich auf Deinen Mittagstisch bezogen hat. Die von ihm bescshriebenen Szenarien sind ja schon auch an Deinem Mittagstisch möglich. Zitat:
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