Zitat:
Zitat von Triasven
(Beitrag 1533705)
Auch hier wieder die (für mich) berechtigte Frage, was man aus diesen Zahlen ableiten will, im Bezug darauf, dass wir am Anfang der Pandemie stehen. Alternativ, (in Ermangelung an Berichten darüber, dass die KH in Schweden dramatisch überlastet wären) ist das Virus in Schweden tödlicher als in Deutschland?
|
Die Schweden kämpfen mit genau demselben Virus wie die Deutschen. Das kann man mit Gensequenzanalyse gut untersuchen. Sowohl in Deutschland als auch in Schweden dominiert die Italien/ Ischgl-Variante.
Die höheren Todeszahlen und höheren Infektzahlen in Schweden resultieren aus den unterschiedlichen Infektbekämpfungsmaßnahmen, sehr schlechter Protection-Strategie in Schweden in Alten- und Pflegeheimen,unterschiedliches Krankenhaus-Einweisungsverhalten der dortigen Ärzte.
In Deutschland werden auch 85-Jährige, dennen es schlecht geht, aus dem Heim oder von zu Hause ins Krankenhaus eingewiesen (und dort dann eben oft auch irgendwann wieder geheilt entlassen), während es in Schweden von vornherein weniger Hausärzte und Fachärzte gibt und diese wiederum auch mit Krankenhauseinweisungen weitaus zurückhaltender sind.
Es gibt zwar immer noch keine kausalen Medikamente gegen Covid-19, aber es gibt mittlerweile bewährte Behandlungskonzepte, ab wann ein Patient engmaschig (mit Kontrolle der Oxygenierung, Temperatur, Blutdruck, Puls) überwacht werden muss, ab wann es sinnvoll ist, ihm ergänzend Sauerstoff zu geben, ab wann er intubiert werden muss und wie man ihn wieder von der Beatmung entwöhnen muss, wie man bei Covid-19 begleitente Thrombosen und Lungenembolien verhindern kann. Aber das sind alles Dinge, die man daheim oder in einem Pflegeheim kaum leisten kann und für die man Krankenhausbetten benötigt.
|