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keko# 25.07.2017 12:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1318207)
Nö, wieso sollte er untragbar sein? Weil er die Existenz eines Gottes annahm? Das ist einerlei. Newtons Wert für die Wissenschaft besteht nicht darin, was er über die Götter dachte.

Hi Klugschnacker, spielt für dich dann nur die religiöse Gesinnung keine Rolle oder generell der Mensch nicht?
Hilbert, ein großer Mathematiker, hat einen Sohn mit sehr geringen geistigen Fähigkeiten. Hilbert mied ihn und besuchte ihn nie in der Klinik.

Feiertag ok? :Lachen2:

Jörn 25.07.2017 14:25

Hallo keko, Du verweist auf logische Widersprüche bei der Auswahl von Feiertagen. Damit verschleierst Du den Umstand, dass Du ja selber nicht bereit bist, Logik oder Widersprüche zur Grundlage Deiner Auswahl zu machen.

Beispielsweise bestehst Du auf Feiertagen für fliegende Jungfrauen, obwohl Du davon überzeugt bist, dass es keine fliegenden Jungfrauen gibt.

Wenn Du Newton aus logischen Gründen ablehnst, dann muss diese Logik ebenso auf die christlichen Feiertage angewendet werden. Du musst Dich schon entscheiden.

Übrigens, die Bibel erwähnt die Himmelfahrt Marias mit keiner Silbe. Lediglich eine uralte und höchst verquaste Schrift berichtet davon – aber weil die Schrift so verquast war, wurde sie nicht in den Bibel-Kanon aufgenommen. Mehr noch, die dort verbreiteten Lügengeschichten gelten als Ketzerei. In dieser Schrift steht, dass Maria am 15. August die Koffer packte und in den Himmel zischte.

Seitdem feiert die Christenheit just diesen 15. August als heiligen Tag. Dass dieses Datum aus einem ketzerischen Buch stammt und eine reine Erfindung darstellt, kümmert niemanden. Jehova!

keko# 25.07.2017 15:29

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1318627)
Hallo keko, Du verweist auf logische Widersprüche bei der Auswahl von Feiertagen. Damit verschleierst Du den Umstand, dass Du ja selber nicht bereit bist, Logik oder Widersprüche zur Grundlage Deiner Auswahl zu machen.

Beispielsweise bestehst Du auf Feiertagen für fliegende Jungfrauen, obwohl Du davon überzeugt bist, dass es keine fliegenden Jungfrauen gibt.

Wenn Du Newton aus logischen Gründen ablehnst, dann muss diese Logik ebenso auf die christlichen Feiertage angewendet werden. Du musst Dich schon entscheiden.

Korrekt! Ich bin der Logik halt nicht gewillt oder fähig :Cheese:
Klugschnacker bezieht sich rein auf die wissenschaftliche Arbeit von Newton und blendet sein religiöses Leben aus. Interessant wäre es, wenn ein Wissenschaftler zugleich gegen Schwule schimpft, seine Frau verprügelt oder sich an seinem Kind vergeht.

Reduzierst du den christlichen Feiertag wortwörtlich auf Jungfrauen, die umherfliegen, müsste dir umgekehrt die Tatsache, dass sich ein Wissenschaftler an seinem Kind vergeht, dann auch egal sein.

Jörn 25.07.2017 15:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1318639)
Reduzierst du den christlichen Feiertag wortwörtlich auf Jungfrauen, die umherfliegen

Hallo keko, das klingt so, also würdest Du den Feiertag für fliegende Jungfrauen nicht auf ebendies reduzieren.

Könntest Du mir skizzieren, was es für Dich bedeutet (abgesehen von Dingen, die sich aus dem Flug und der Jungfräulichkeit ergeben, denn das wäre ja eine Reduzierung)? Wie sieht Deine nicht-reduzierte Version aus?

Klugschnacker 25.07.2017 16:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1318639)
Reduzierst du den christlichen Feiertag wortwörtlich auf Jungfrauen, die umherfliegen, müsste dir umgekehrt die Tatsache, dass sich ein Wissenschaftler an seinem Kind vergeht, dann auch egal sein.

Nein, warum sollte mir das egal sein, wenn ein real existierender Vater sich an seinem real existierenden Kind vergeht? Es ist mir nicht egal.

waden 25.07.2017 21:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1318588)
Hi waden, korrket! Genau das Problem wollte ich vor ein paar Tagen ansprechen.

Ich glaube zu verstehen, worauf du dich beziehst. Ich habe aber den Eindruck, dass du die religionsimmanente Intoleranz übersiehst, die ich meinte. Ich halte es beispielsweise für falsch, Kinder zu beschneiden. Es verletzt deren Rechte. Das zu tolerieren bedeutet, Körperverletzung zu tolerieren. Wirfst du mir deshalb vor, mein Weltbild durchdrücken zu wollen?

Muss Deutschland das tolerieren? Oder muss sich nicht eigentlich die religiöse Praktik anpassen, deren diesbezügliche Regeln historisch nachvollziehbar, aber heute moralisch verkehrt sind? Wie würden wir mit einem Verein umgehen, der diese Initiationsregel heute einführen würde?

Wie ist die Haltung der Reliion gegenüber noch nicht zu eigener kritischer Entscheidung fähigen Menschen zu verstehen? Tolerant?

keko# 26.07.2017 22:23

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1318652)
Könntest Du mir skizzieren, was es für Dich bedeutet (abgesehen von Dingen, die sich aus dem Flug und der Jungfräulichkeit ergeben, denn das wäre ja eine Reduzierung)? Wie sieht Deine nicht-reduzierte Version aus?

Kirchliche Feiertage haben für mich viel mit Tradition, Kultur und Lebensrhythmus zu tun. Kein Problem, wenn du das nicht brauchst. Irgendeinen Feiertag mit z.B. einem Newton-Feiertag zu ersetzen, finde ich aber völlig willkürlich. Er ist nur einer in einer ewig fortlaufenden Kette von Menschen mit einem Geistesblitz. Dafür reichen keine 365 Tage. Ich arbeite als Mathematiker und Informatiker und könnte dir aus diesen Fachbereichen locker eine Liste mit 365 feiertagsverdächtigen Personen und Erfindungen erstellen. Vermutlich sieht das in anderen Fachbereichen genauso aus.

Es ging mir aber vorgestern um deine mangelnde Konsequenz: du lässt seit Monaten keine Möglichkeit aus, ausführlich den Kirchen etwas anzukreiden und zur Not das Haar in der Suppe zu finden. Newton war zweifellos gläubig:

"Ohne allen Zweifel konnte diese Welt, so wie wir sie erfahren, mit all ihrer Vielfalt an Formen und Bewegungen, nur und aus nichts anderem entstehen als aus dem absoluten und freien Willen Gottes, der über alles herrscht und regiert."

Ich hätte erwartet, dass du ihm diese Nähe zu Gott ankreidest und er als Kandidat für einen Feiertag völlig unakzeptabel wäre.

Habe ich übrigens dieses Zitat schon gebracht?

"Die moderne Physik führt uns notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort. - Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler. Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen." (Sir Arthur Stanley Eddington (1882-1946), englischer Astronom und Physiker)

:Cheese:

Jörn 26.07.2017 23:12

Hallo keko, Dein Argument der Willkür wäre überzeugend, wenn der christliche Feiertag nicht willkürlich wäre. Warum soll der erfundene Jungfrauenflug nicht willkürlich sein? Es ist nur eine von ca. dreitausend Göttergeschichten. Warum nimmt man nicht eine Figur aus Grimm's Märchen? Warum nicht Max und Moritz?

Könntest Du mir bitte einen Feiertag nennen, der nicht willkürlich ist?

Dein Argument der Kultur wäre glaubwürdig, wenn es denn tatsächlich um eine kulturelle Glanzleistung ginge. Stattdessen geht es um den antiken Wahn einer klerikalen Minderheit, an den Du selber nicht glaubst. Das Besondere an der fliegenden Jungfrau ist ja gerade, dass sie nicht unserer Kultur entspricht; denn in unserer Kultur gibt es keine fliegenden Jungfrauen. Wenn es wirklich um Kultur ginge, dann würden wir Mozart oder Goethe feiern, oder die Einführung der Kartoffel aus Amerika.

Dein Argument des Lebensrhythmus ist für mich nicht glaubwürdig, weil dessen Gestaltung mit Religion überhaupt nichts zu tun hat. Die Menschen hatten schon immer einen Lebensrhythmus, verursacht von Jahreszeiten, Ebbe und Flut, Nilschwemme, Erntezeit, der Verfügbarkeit bestimmter Lebensmittel und so weiter.

Ehrlich gesagt nehme ich Dir diese Begründungen nicht ab, d.h. ich vermute, dass die wahren Gründe anderer Natur sind. Mir scheint, es ist Konservatismus, der inhaltlich nicht religiös ist, sondern nur dessen Unangreifbarkeit verwendet. Du stimmst den Kirchen nicht inhaltlich zu, magst aber den Konservatismus, das Ewige, das Unantastbare, den Weihrauch, die Autorität und die dunklen Kirchengemäuer.


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