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dude 21.06.2013 08:57

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 916327)
Aber zwischen Schwarz und Weiß gibt es viele Schattierungen wo man als Veranstalter selbst Kante zeigen kann, ...und ja...im Rahmen des geltenden Rechtes!

Richtig. Wenn nur genuegend Veranstalter Arsch in der Hose haetten, wuerden wir schon einen deutlichen Unterschied sehen.

Klugschnacker 21.06.2013 09:00

Die Studie bezieht sich allerdings auf den Kraftsport, genauer: auf Sportler, die wettkampfmäßig Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben betreiben. Getestet wurden drei Gruppen:

a) aktuell dopende Kraftsportler
b) aktuell saubere, aber vormals dopende Kraftsportler
c) saubere Sportler

Die Sporter traten nicht in einem Wettkampfszenario gegeneinander an, sondern es wurden Laboranalysen einzelner Muskeln gemacht. Die Ergebnisse der Studie beruhen auf der Interpretation dieser Laborbefunde. Von den Laborwerten her waren Sportler aus der Gruppe b jenen aus der Gruppe c überlegen (zumindest teilweise), obwohl sie weniger trainierten.

Eine mögliche Interpretation dieses Befunds besteht in der möglichen Langzeitwirkung anaboler Steroide. Allerdings ist es schwierig, die Studie auf die realen Verhältnisse zu beziehen. So traten die Gruppen nicht in einem Wettkampfszenario gegeneinander an, trotzdem wird in Richtung einer Überlegenheit von Gruppe b gegenüber c bei Wettkämpfen spekuliert. Außerdem wurde das unterschiedliche Trainingsniveau der Gruppen nicht berücksichtigt, auch nicht die unterschiedliche Genetik. Würde man Lance Armstrong mit mir vergleichen, könnte man auch schlussfolgern, sein früheres Doping machte ihn im Vergleich zu mir überlegen.

Die Studie ist ein Hinweis auf mögliche langfristige Vorteile durch anabole Steroide im Kraftsport. Wer an einer seriösen Diskussion der Tatsachen interessiert ist, sollte jedoch nicht mehr hineinlesen als drinsteht. Es sind weitere Untersuchungen nötig. Es gibt ebenso Hinweise darauf, dass ehemals dopende Sportler langfristig gegenüber sauberen Sportlern physisch benachteiligt sind. Zum Beispiel stellt der Körper durch exzessive Zufuhr von Epo die körpereigene Produktion des Hormons weitgehend ein.

Ich finde es gut, bei der Diskussion um die richtige Länge von Dopingsperren Forschungsergebnisse mit einzubeziehen.

Grüße,
Arne

Galaxy_I 21.06.2013 09:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916305)
Galaxy, liegt da vielleicht ein Missverständnis vor? Erstens habe ich mich für die Strafbarkeit des Dopings bei Profis ausgesprochen.

Zweitens darf man die Sanktionen der WADA und die staatlichen Sanktionen (Strafbarkeit) nicht in einen Topf werden. Für die Unterzeichner ist der WADA-Code verbindlich. Er regelt innerhalb des Sports, was als Doping zu gelten hat und welche sportrechtlichen Strafen verhängt werden. Die Strafen bestehen in Wettkampfsperren und der Aberkennung von Rennergebnissen. Davon zu unterscheiden sind staatliche Maßnahmen, also zum Beispiel die Strafbarkeit in Italien oder unser Arzneimittelgesetz, wobei der Staat der oberste Souverän bleibt.

Die WADA kann keine Strafbarkeit des Dopings einführen oder bewirken, ebensowenig wie man in einem Blumenladen eine Pizza bestellen könnte.

Mit anderen Worten: Wir sind frei darin, im Rahmen unserer Grundrechte die Strafbarkeit zum Beispiel von Doping einzuführen. Wir sind aber nicht frei darin, die vom WADA-Code festgelegten sportrechtlichen Sanktionen zu verschärfen.

Arne, so ganz bin ich da nicht bei Dir. Formaljuristisch ist Deine Argumentation natürlich völlig richtig, die WADA oder auch die nationalen Sportorganisationen erlassen keine Gesetze.

Allerdings hindert weder die WADA, das IOC, den DOSB oder sonstige Sportorganisationen irgendjemand daran, bei der Politik Unterstützung einzufordern. Insbesondere könnte der Sport auf diesem Weg seine größte Befürchtung in diesem Zusammnehang, nämlich die Deutungshoheit über sportinterne Sachverhalte zu verlieren, zumindest moderieren. Genau diesen Willen, aller verfügbaren Kräfte zu bündeln, um des Dopingproblems Herr zu werden, vermisse ich bei den meisten der hochrangigen Sportfunktionäre insbesondere auch unseres obersten olympischen Sportlers in Deutschland.

Und genau in diesem Zusammenhang glaubte ich, zwischen Deinen Zeilen eine Zurückhaltung auszumachen, die ich für nicht angebracht halte. Sollte ich ich falsches hineininterpretiert haben, sorry, war keine Absicht.

Pmueller69 21.06.2013 09:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916406)
Die Studie ist ein Hinweis auf mögliche langfristige Vorteile durch anabole Steroide im Kraftsport. Wer an einer seriösen Diskussion der Tatsachen interessiert ist, sollte jedoch nicht mehr hineinlesen als drinsteht. Es sind weitere Untersuchungen nötig. Es gibt ebenso Hinweise darauf, dass ehemals dopende Sportler langfristig gegenüber sauberen Sportlern physisch benachteiligt sind. Zum Beispiel stellt der Körper durch exzessive Zufuhr von Epo die körpereigene Produktion des Hormons weitgehend ein.

Eine sportliche Form entwickelt sich auch über Jahre. Ich habe letztes Jahr sehr gut trainiert, war im Trainingslager usw.

Dieses Jahr habe ich deutlich weniger trainiert, habe aber trotzdem eine bessere Form gehabt, als vor 2-3 Jahren.

leiti 21.06.2013 09:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916406)
Die Studie bezieht sich allerdings auf den Kraftsport

Das ist korrekt. Meine Interpretation geht eher dahin, dass anaboles Doping langfristig einen Mehrwert bringt. Getestet am Beispiel von Kraftsportlern. Bei anabolem Doping im Triathlon sollte die Langzeitwirkung sich doch ebenfalls positiv auswirken, da es dem Muskel ja "egal ist, ob er ein Gewicht hebt, oder in ein Pedal tritt".

(ohne biochemische Grundkenntnisse meinerseits).

Über die Langzeitwirkung von EPO gibt es keine Studien (habe ich keine Studien gefunden). Was eine Interpretation in beide Richtungen offen lässt.

LidlRacer 21.06.2013 10:22

Zitat:

Zitat von Kalle Grabowski (Beitrag 914271)
Die FAS macht heute ihren Sportteil mit dem Thema Doping unter dem Titel "Lebenslänglich" auf. Es geht u.a. auch um die Causa Hütthaler, den Facebook-Aufruf, den Umgang der Justiz mit dem Problem usw. Für mich neu war, dass nach Aussage von Prof. Franke gedopte Sportler noch viele Jahre nach dem Absetzen vieler "Mittel" von diesen leistungsmäßig profitieren. Sprich selbst Sportler die nach ihrer zweijährigen Sperre "clean" wieder an den Start gehen haben einen enormen Wettbewerbsvorteil gegenüber schon immer "sauberen" Athleten. Wenn sie während ihrer Sperre sogar weiter dopen, verlängern sich diese Effekte sogar noch. Franke plädiert angesichts dieser Tatsache für einen Mindestsperre von vier Jahre, wenn diese "Säue" schon nicht lebenslang gesperrt werden können/sollen.

Ich glaube, den Artikel hat hier noch keiner verlinkt:
Doping - Lebenslänglich?

Zitat:

Zitat von FAZ
Mit Epo lässt sich viel effektiver trainieren. In einem Training können mehr Einheiten untergebracht werden, man kann auf einer anderen Qualitätsstufe an seinem Körper arbeiten. „Epo“, sagt Franke, „sorgt für einen gewaltigen Trainings- und Belastungsvorteil.“ Ein Vorteil, der den Körper des Dopers verändert, der ihn auf Jahre vom Ungedopten unterscheidet.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916406)
Es gibt ebenso Hinweise darauf, dass ehemals dopende Sportler langfristig gegenüber sauberen Sportlern physisch benachteiligt sind. Zum Beispiel stellt der Körper durch exzessive Zufuhr von Epo die körpereigene Produktion des Hormons weitgehend ein.

Dass die körpereigene Produktion von EPO während des EPO-Dopings reduziert wird, ist plausibel. Aber wer sagt, dass das auch langfristig gilt? Glaube ich erst mal nicht. Franke offenbar auch nicht.

Klugschnacker 21.06.2013 10:30

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 916405)
Richtig. Wenn nur genuegend Veranstalter Arsch in der Hose haetten, wuerden wir schon einen deutlichen Unterschied sehen.

Ich fürchte, es ist dopenden Profisportlern ziemlich egal, was Du, Kurt und andere für einen Arsch in der Hose haben. Beispiel Radsport: Dort sind in Mülleimern wühlende Journalisten, Razzien durch die Polizei, minutiös recherchierte Enthüllungsbücher, Dopingkontrollen zu fast jeder Tages- und Nachtzeit, Geständnisse von Kronzeugen, vorsorgliche Rauswürfe aus dem eigenen Team (z.B. Rasmussen als Führender der Tour), drohende Gefängnisstrafen, schwere gesundheitliche Folgen, gesellschaftliche Repressalien und so weiter an der Tagesordnung. Hat es etwas gebracht?

Zudem sind die Spielräume für Veranstalter gering. Was willst Du denn groß machen? Kurt Denk hat sich im Bezug auf den des Dopings verdächtigten Lothar Leder weiter als erlaubt aus dem Fenster gelehnt, bekommt ein Fax vom Anwalt mit einer auf 250.000 Euro strafbewehrten Unterlassungserklärung, die unterschreibt er und dann ist aus die Maus. Die FAZ titelte: "Denk das Mundwerk gestopft". Auf Dauer kannst Du Dich nicht gegen geltendes Recht stemmen.

Ebenfalls im Fall Leder: "Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) distanziert sich von den Vorgängen rund um die Dopingkontrollen des privaten Triathlon-Veranstalters Ironman Germany".

Ich finde die Arsch-in-der-Hose-Methode nicht sehr erfolgversprechend. Jeder mittelmäßige Anwalt beendet sie gelangweilt mit einem Fax. Ich sehe die Chancen im Anti-Doping-Kampf eher auf der Seite besserer Analysen sowie im Einschalten staatlicher Ermittlungsorgane, denn in der heutigen Situation wird kaum noch jemand überführt. Dass Du Dopingproben auch bei Amateuren finanzierst, finde ich top!

Grüße,
Arne

3-rad 21.06.2013 10:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916406)

a) aktuell dopende Kraftsportler
b) aktuell saubere, aber vormals dopende Kraftsportler
c) saubere Sportler

Von den Laborwerten her waren Sportler aus der Gruppe b jenen aus der Gruppe c überlegen (zumindest teilweise), obwohl sie weniger trainierten.......


........trotzdem wird in Richtung einer Überlegenheit von Gruppe b gegenüber c bei Wettkämpfen spekuliert.


Kann mir jemand sagen ob die Gruppe b auch im Ausdauersport profitieren würde?
Sagen wir beim Radfahren, ist ja kraftbetonter als z.B. Laufen.

Trimichi 21.06.2013 10:58

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 916327)
...der zur Zeit geltende WADA Code wird/wurde von Leuten verabschiedet, welche von den "über jeden Zweifel erhabenen" IOC Kameraden ins Amt gehievt wurden...;) :)
Die NADA und deren Wirken aus dem schmucken Einfamilienhaus in Bonn heraus, ist ein Instrument, welches von der Gnade der "Kapellmeister" abhängig ist, die in Berlin und beim DOSB sitzen und die Geldleine kurz halten...;) :)

Immer wieder gerne Gebetsmühlenartig vorgetragene Argumente von "Verteidigern des Rechtsstaates" sind: "Eine Art Lnychjustiz" dürfe es nicht geben, oder auch, dass man sich an "geltendes Recht" halten müsse/solle...

A) Bis zum heutigen Tag ist mir kein Fall bekannt, wo Dopingsünder, oder stark des Dopings Verdächtige..., gelyncht wurden, oder am Hungertuch nagen müssen.

B) "Geltendes Recht" im Doping ist theoretisch zwar Verbandsseitig vorhanden, allerdings wird genau dort der berühmte "Arsch" eingekniffen, wenn es mal gilt klare Kante zu zeigen.
Klare Kante im Bereich eines fast wehrlosen Sportes (gegenüber Dopern) ist auf alle Fälle zielführender als ein "wandeln zwischen den Welten".
Und..,.Distanz zu ehemaligen Dopern ist angebrachter als hofierende Umarmungen ( und genau dies gab es Verbandsseitig, in naher Vergangenheit sogar). Distanz hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern mit Charakter und Mut zu Schritten, welche das Kartell der "darüber hinweg Sehenden" niemals haben wird.

Nochmal, wo ein Wille ist, ist immer ein Weg. Das dieser Weg nicht leicht ist, weiß ich persönlich selbst sehr genau und ausreichend. Aber zwischen Schwarz und Weiß gibt es viele Schattierungen wo man als Veranstalter selbst Kante zeigen kann, ...und ja...im Rahmen des geltenden Rechtes!

Schönen Abend an Alle Engagierten hier in diesem Thread,
Kurt

Ich bin dabei! Im Rahmen meiner Möglichkeiten. Gruß, Michael L.

drullse 21.06.2013 11:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916406)
Ich finde es gut, bei der Diskussion um die richtige Länge von Dopingsperren Forschungsergebnisse mit einzubeziehen.

Auf jeden Fall.

Allerdings, wenn ich das leses

Zitat:

Es gibt ebenso Hinweise darauf, dass ehemals dopende Sportler langfristig gegenüber sauberen Sportlern physisch benachteiligt sind. Zum Beispiel stellt der Körper durch exzessive Zufuhr von Epo die körpereigene Produktion des Hormons weitgehend ein.
dann denke ich mir wieder, dass es kaum möglich ist, das ganze sauber zu beweisen. Was wiegt schwerer? Der Nachteil einer eingschränkten Produktion von körpereigenem Hormon oder die Lebenskilometer, die unter Anwendung des Dopings erarbeitet wurden.

Vermutlich wird man da nie zu wirklich stichhaltigen und allgemeingültigen Aussagen kommen.

Hafu 21.06.2013 11:05

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 916453)
Kann mir jemand sagen ob die Gruppe b auch im Ausdauersport profitieren würde?
Sagen wir beim Radfahren, ist ja kraftbetonter als z.B. Laufen.

Evidenzbasiert kann man das erst sagen, wie Arne schon richtig anmerkte, wenn es genau zu dieser Thematik, prospektive, am besten doppelt verblindete Studien gibt.

Die sind aber schwierig bis unmöglich durchzuführen, denn woher nimmt man die (ausreichend große) Gruppe der ehemals dopenden, jetzt sauberem Ausdauersportler?

Wenn es "nur" Amateure sind, dort würde man vermutlich schon einige Kandidaten mit diesen Merkmalen finden, dann kann man die so gewonnenen Erkenntnisse nicht auf Profis/ Hochleistungssportler anwenden, denn dort gelten wegen der ganz anderen trainingsumfänge ganz andere Rahmenbedingungen. Wenn es Profis sind, dann muss man davon ausgehen, dass ein erheblicher Anteil der "ehemals" dopenden und jetzt "sauberen" Sportler auch den an der Studie beteiligten Sportmedizinern ins Gesicht lügen und in Wirklichkeit immer noch dopen, nur sich eben nicht mehr erwischen lassen.
Denn wir wissen aus der Erfahrung der Vergangenheit, dass die meisten ehemaligen Doper früher oder später (spätestens wenn ungedopt der Erfolg ausbleibt und damit die wirtschaftliche Existenz bedroht ist) rückfällig wird.

Klugschnacker 21.06.2013 11:08

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 916453)
Kann mir jemand sagen ob die Gruppe b auch im Ausdauersport profitieren würde?
Sagen wir beim Radfahren, ist ja kraftbetonter als z.B. Laufen.

Ich lasse mich gerne belehren, aber meines Wissens nach macht die zitierte Studie keinerlei Aussagen zu einer durch Doping langfristig verbesserten Ausdauerleistung. Dieser Aspekt wurde nicht untersucht.

Aus logischen Gründen kann man langfristige Vorteile bei bestimmten Dopingsubstanzen jedoch vermuten, zum Beispiel bei Wachstumshormonen. Dagegen aufzurechnen wären die zu vermutenden leistungshemmenden Faktoren wie Leberschäden, schwerwiegende Rückenschmerzen usw.

Grüße,
Arne

Klugschnacker 21.06.2013 11:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 916463)
Denn wir wissen aus der Erfahrung der Vergangenheit, dass die meisten ehemaligen Doper früher oder später (spätestens wenn ungedopt der Erfolg ausbleibt und damit die wirtschaftliche Existenz bedroht ist) rückfällig wird.

Woher weißt Du das? Ich bin spontan geneigt, Dir zuzustimmen, wie bei den meisten Deiner Postings. Aber woher willst Du wissen oder ableiten, das der oben zitierte Satz zutrifft? Die Anzahl der 1x erwischten Sportler ist viel größer als die der 2x erwischten Sportler.

Lässt man mal den Radsport außen vor, scheinst Du meiner unmaßgeblichen Meinung nach eine Behauptung aufzustellen, für die es keine Belege gibt. Wo ist mein Denkfehler?

Grüße,
Arne

Hafu 21.06.2013 11:16

Aus dem sauberen Hochleistungssport weiß man, dass es zum Aufbau einer Weltspitzenleistung im Triathlon rund 10 Jahre Hochleistungstrainings bedarf.

Es ist also völlig unstrittig, dass es langfristige über Jahre sich erstreckende Trainingswirkungen (auf zellulärer Ebene, auf Ebene der kardiovaskulären Funktionen (=Herz, Lunge, Gefäße) sowie auf motorischer Ebene) gibt.

Es ist vor diesem Hintergrund absolut plausibel anzunehmen, dass auch die leistungssteigernden Wirkungen von vielen Dopingmitteln mehrre Jahre anhalten.

Schließlich halten ja auch die mit Dopingmitteln verbundenen Nebenwirkungen (Verschiebungen im Lipidprofil, Vermännlichung von Frauen durch Einnahme von Steroiden, was bspw. im Falle ehemaliger DDR-Schwimmerinnen gut dokumentiert und auch wissenschaftlich untersucht ist) auch nach Absetzen der Präparate und Beendigung der Sportlaufbahn noch jahrelang z.T. lebenslänglich an.

drullse 21.06.2013 11:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916467)
Die Anzahl der 1x erwischten Sportler ist viel größer als die der 2x erwischten Sportler.


Wo ist mein Denkfehler?

Vielleicht weil die 1x erwischten Sportler unvorsichtig waren und nach der positiven Probe akribischer an die Sache herangehen?

Stellt sich ja auch die Frage, ob diejenigen auch nach dem Erwischtwerden wieder getestet wurden.

Für die These von Harald spricht IMHO ganz stark, dass viele verurteilte Doper hinterher die gleichen Leistungen bringen - das kann ja eigentlich nur zweierlei bedeuten:

- Doping bringt nix
- sie dopen weiter

Hafu 21.06.2013 11:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916467)
...Die Anzahl der 1x erwischten Sportler ist viel größer als die der 2x erwischten Sportler.

Lässt man mal den Radsport außen vor, scheinst Du meiner unmaßgeblichen Meinung nach eine Behauptung aufzustellen, für die es keine Belege gibt. Wo ist mein Denkfehler?

Grüße,
Arne

Ist nicht bewiesen und eher mein Bauchgefühl.

Ich bin mir sicher, dass Doping viel mit Suchtverhalten zu tun hat und dort sind die Rückfallquoten ja auch enorm hoch.

Nach der 1. positiven Probe hören sehr viele Leistungssportler ja mit Leistungssport auf. Vermutlich fast die Mehrheit. Von denen die nach Beendigung der Sperre weitermachen, kann man ausgehen, dass die, die weiterdopen, jetzt viel mehr auf der Hut sind, nicht mehr erwischt zu werden.

Doping wirkt leistungssteigernd (professionell angewendet), diese These dürfte nach den Erfahrungen aus der Causa Armstrong unstrittig sein.

Trotzdem findet man bei den Sportlern, die nach Beendigung der Sperre sehr oft genauso gute Leistungen, wie vor der Sperre. Manchmal sogar bessere wie bei Frau Hütthaler. Das stinkt in meinen Augen.

Spontan fällt mir im Ausdauersport eigentlich nur eine Athletin ein, die nach der Sperre weitergemacht hat und eindeutig schlechter war (rund 20-25 Minuten auf der Ironman-Distanz), als zuvor, nämlich Nina Kraft. Die war nach ihrer Sperre nie mehr so dominant wie davor und ist vermutlich (Bauchgefühl) die positive Ausnahme von der Regel, nämlich eine Athletin, die nach Sperre geläutert war und nicht mehr zu unerlaubten Mitteln gegriffen hat. Beweisen kann ich das natürlich auch nicht.

3-rad 21.06.2013 11:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 916474)
Ich bin mir sicher, dass Doping viel mit Suchtverhalten zu tun hat und dort sind die Rückfallquoten ja auch enorm hoch

1999 hat jemand mit 8:03h in Roth den 3. Platz belegt.
Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass der sauber war.

Pmueller69 21.06.2013 11:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 916474)
Ich bin mir sicher, dass Doping viel mit Suchtverhalten zu tun hat und dort sind die Rückfallquoten ja auch enorm hoch.

Die Sucht gilt wohl nicht den Mitteln, sondern den sportlichen Leistungen, die damit möglich sind.

Wer einmal mit Doping einen Erfolg hatte, der ohne Doping nicht möglich war, der wird wieder zu Doping greifen.

Dann kommen noch die Medien dazu. Ulle war schon als Tour 2. ein Looser, angenommen er hätte ohne Doping weitergemacht und wäre 10er geworden - die Medien hätten ihn noch mehr niedergemacht.

Hafu 21.06.2013 13:00

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 916476)
1999 hat jemand mit 8:03h in Roth den 3. Platz belegt.
Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass der sauber war.

Ich hab' nichts anderes behauptet oder angedeutet. Der betreffende hat seine Drogensucht gegen exzessive Sportsucht eingetauscht (die aber zum Glück sozial weit besser akzeptiert ist:Huhu: ) und ist somit indirekt sogar ein Beleg für die Stimmigkeit meiner (unbewiesenen) Behauptungen.

Die z.T. in den besagten Jahren in Roth möglichen abartig schnellen Zeiten beruhen ja bekanntermaßen auch auf einigen, bereits hinreichend diskutierten Sonderfaktoren, die mit Doping nichts zu tun haben (Streckenlänge, Drafting in der Führungsgruppe unterstützt von Führungs- und Begleitfahrzeugen).

HeinB 21.06.2013 13:14

Zitat:

Zitat von Pmueller69 (Beitrag 916477)
Die Sucht gilt wohl nicht den Mitteln, sondern den sportlichen Leistungen, die damit möglich sind.

Nein, es ist klar überliefert in mittlerweile zahlreichen Büchern, dass Dopingmittel auch auf die Psyche wirken (Hochstimmung durch Epo etwa). Wechsel von Doping- auf Rauschmittel sind auch bekannt (Pantani).

Edit: "Die psychische Abhängigkeit, die bereits nach kurzfristigem Konsum anaboler Steroide hervorgerufen wird, ist nach dem derzeitigen Kenntnisstand der Wissenschaft nahezu vergleichbar mit den Abhängigkeiten zu klassischen Drogen." Quelle Wikipedia

Verwandlung 21.06.2013 16:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916467)
Woher weißt Du das? Ich bin spontan geneigt, Dir zuzustimmen, wie bei den meisten Deiner Postings. Aber woher willst Du wissen oder ableiten, das der oben zitierte Satz zutrifft? Die Anzahl der 1x erwischten Sportler ist viel größer als die der 2x erwischten Sportler.


Grüße,
Arne

Der ist wirklich gut.
Sollte es jetzt noch jemandem gelingen, mehr 2x erwischte Sportler, als 1x erwischte Sportler zu finden, waere ein neuer Einstein geboren.

Verwandlung 21.06.2013 16:52

Waere sicherlich auch spannend fuer den Leistungssport. Dann waere es endlich moeglich, den zweiten Schritt vor dem Ersten zu machen.
Ob man dann auch doppelt so schnell ist?

Klugschnacker 21.06.2013 17:28

Zitat:

Zitat von Verwandlung (Beitrag 916604)
Der ist wirklich gut.
Sollte es jetzt noch jemandem gelingen, mehr 2x erwischte Sportler, als 1x erwischte Sportler zu finden, waere ein neuer Einstein geboren.

Du hast es nicht ganz kapiert. Man muss die Wahrscheinlichkeiten erwischt zu werden, miteinander multiplizieren. Das ergibt eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit, einmal erwischt zu werden, als zweimal.

Meine Frage an Hafu war, ob die Zahl der zweimal überführten Doper in der Nähe des rechnerischen Erwartungswertes liegt, oder einfacher gesagt: ob er Belege für seine Vermutung hat. Er hat sie mittlerweile beantwortet.

Grüße,
Arne

dude 21.06.2013 19:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916441)
Ich fürchte, es ist dopenden Profisportlern ziemlich egal, was Du, Kurt und andere für einen Arsch in der Hose haben.

Es ist es ihnen garantiert nicht, denn sie werden getestet. Das heisst, dass sie zumindest vorsichtiger oder niedriger dosiert dopen muessen. Das heisst, dass das Klingeln an der Haustuer um 21h erstmal unangenehm ist. Ist es der Kontrolleur oder bloss die Nachbarin?

Zitat:

Beispiel Radsport: [...]Hat es etwas gebracht?
Ja natuerlich. Vergleich den Radsport von heute mit von vor 20 Jahren.

Zitat:

Zudem sind die Spielräume für Veranstalter gering. Was willst Du denn groß machen? Kurt Denk hat sich im Bezug auf den des Dopings verdächtigten Lothar Leder weiter als erlaubt aus dem Fenster gelehnt, bekommt ein Fax vom Anwalt mit einer auf 250.000 Euro strafbewehrten Unterlassungserklärung, die unterschreibt er und dann ist aus die Maus. Die FAZ titelte: "Denk das Mundwerk gestopft". Auf Dauer kannst Du Dich nicht gegen geltendes Recht stemmen.
Das war ein einziger Fall! Und er ging durch die Medien. Gerade Triathlon besteht doch zu 99,9% aus Hobbysportlern und Halbprofis. Da kann und muss man ansetzten.

Ebenfalls im Fall Leder: "Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) distanziert sich von den Vorgängen rund um die Dopingkontrollen des privaten Triathlon-Veranstalters Ironman Germany".

Zitat:

Ich sehe die Chancen im Anti-Doping-Kampf eher auf der Seite besserer Analysen sowie im Einschalten staatlicher Ermittlungsorgane, denn in der heutigen Situation wird kaum noch jemand überführt.
Und bis das passiert, kann man auch als Veranstalter zeichen setzen, indem man laut und deutlich sagt, wen man nicht haben will. Wenn der/die dann auftaucht und Krawall macht, schaut man halt weiter. Ich wette mit Dir, dass 90% der ex-Doper da den Schwanz einziehen.

Klugschnacker 21.06.2013 20:42

dude, ich versuche, die Diskussion zu versachlichen. Damit meine ich, dass wir uns an Fakten orientieren, die einer Überprüfung standhalten, und nur solche Maßnahmen gegen das Doping erwägen, die sich im rechtlich durchsetzbaren Rahmen bewegen.

Du sagst sinngemäß, der Radsport sei heute sauberer als vor 20 Jahren. Ich frage mich, woran Du diese Aussage festmachst, und ob es sich dabei nicht um Wunschdenken handelt. Es gibt heute zahllose nicht nachweisbare und hochwirksame Substanzen und Methoden. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass die Radprofis von 1993 im heutigen Peloton eine Chance hätten.

Den Amateuren, also Deiner und Kurts Hauptklientel stehen heute durch das Internet Dopingmöglichkeiten zur Verfügung, von denen ein Profi vor 20 Jahren nur hätte träumen können. Damit meine ich die verfügbaren Informationen und Anleitungen, die Beschaffungswege und das Produktangebot.

Ich frage Dich also aus ehrlichem Interesse, wie Du zu der Überzeugung kommst, in den letzten 20 Jahren habe sich das Dopingproblem verringert? Wenn ich die Zahlen allein der Zollfahndung betrachte, drängt sich eher der gegenteilige Verdacht auf.

Falls ich mit meiner Einschätzung recht habe, dass zwar die Dopingkontrollen immer mehr werden, außerdem das Engagement einzelner Veranstalter, aber die Zahl der Doper steigt: Folgt dann daraus nicht, dass es den Dopern schnurzpiepegal ist, ob beim Granfondo oder beim Ironman Frankfurt 5, 10 oder 15 Personen kontrolliert werden, und ob die Sperren dann 2 oder 4 Jahre betragen würden?

Grüße,
Arne

LidlRacer 21.06.2013 21:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916663)
Ich frage Dich also aus ehrlichem Interesse, wie Du zu der Überzeugung kommst, in den letzten 20 Jahren habe sich das Dopingproblem verringert?

Zitat:

Zitat von Graeme Obree
Here’s a stat for you: In Lance’s era riders were producing 6.7 watts of power per kilogram of body weight, now the average is 5.7 watts per kilogram, so you’re talking about 15 percent less power. So there is evidence the riders are producing a whole lot less power.

http://wearefreeagents.net/2013/01/3...t-for-purpose/

Die 15% wundern mich jetzt selbst etwas, aber auf jeden Fall haben auch schon andere gezeigt, dass die Leistungen sich deutlich reduziert haben.

Das heißt nicht zwangsläufig, dass weniger Leute dopen, aber u.a. aufgrund des Blutpasses können sie nicht mehr so effektiv dopen.
Und wenn es nicht mehr so effektiv ist, ist die Annahme plausibel, dass weniger Leute bereit sind, für den kleineren Vorteil die Risiken einzugehen.

dude 21.06.2013 21:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916663)
dude, ich versuche, die Diskussion zu versachlichen. Damit meine ich, dass wir uns an Fakten orientieren, die einer Überprüfung standhalten, und nur solche Maßnahmen gegen das Doping erwägen, die sich im rechtlich durchsetzbaren Rahmen bewegen.

Davon sprach ich zuvor ja auch. Eine Huetthaler muesste mir erst einmal darlegen, dass sie ueberhaupt Profi ist. Wir reden hier von einem massiven Problem im gesamten Sport aber orientieren uns in der Diskussion gleichzeit and der Rechtslage, die vielleicht 10 deutsche Triathleten schuetzt.

Zitat:

Du sagst sinngemäß, der Radsport sei heute sauberer als vor 20 Jahren.
Nein, das weiss ich nicht, aber ich weiss, dass er am Arsch ist. Darum ging es mir.

Zitat:

Den Amateuren, also Deiner und Kurts Hauptklientel stehen heute durch das Internet Dopingmöglichkeiten zur Verfügung, von denen ein Profi vor 20 Jahren nur hätte träumen können. Damit meine ich die verfügbaren Informationen und Anleitungen, die Beschaffungswege und das Produktangebot.
Ja natuerlich. Aber wenn man Amateure vor und nach dem Wettkampf testet, dann macht man ihnen das Leben zuallermidest schwerer. Wir hatten sehr interessante DNSs und DNFs.

Zitat:

Falls ich mit meiner Einschätzung recht habe, dass zwar die Dopingkontrollen immer mehr werden, außerdem das Engagement einzelner Veranstalter, aber die Zahl der Doper steigt
Woran machst Du das fest? Ich vermute die Zahl seit 5 Jahren stabil.

Zitat:

Folgt dann daraus nicht, dass es den Dopern schnurzpiepegal ist, ob beim Granfondo oder beim Ironman Frankfurt 5, 10 oder 15 Personen kontrolliert werden, und ob die Sperren dann 2 oder 4 Jahre betragen würden?
Es ist nur deshalb egal, weil eben kaum eine Veranstaltung testet. Stell' Dir vor es wuerden alle testen, die es sich leisten koennten und schon sieht es verdammt anders aus. Wie gesagt: es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl von Verlierern ("Sportler" kann ich diese Leute nicht nennen), die um unsere Veranstaltung wegen der Tests einen Bogen macht. Das weiss ich aus erster Hand ("ein Bekannter von mir nimmt Testosteron, darf er das bei GFNY?") und aus zweiter Hand. Fuer diese Verlierer gibt es heute eben unzaehlige Alternativveranstaltungen, bei denen sie nichts zu befuerchten haben.

dude 21.06.2013 21:46

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 916667)
Und wenn es nicht mehr so effektiv ist, ist die Annahme plausibel, dass weniger Leute bereit sind, für den kleineren Vorteil die Risiken einzugehen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Hincapie meinte neulich mir gegenueber, dass er nicht nur seine Haende, sonder auch die seiner Kinder fuer TJ Vangaarderen in's Feuer legen wuerde.

#brutzel

Kurt D. 21.06.2013 22:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916441)

a) Ich fürchte, es ist dopenden Profisportlern ziemlich egal, was Du, Kurt und andere für einen Arsch in der Hose haben.

b) Zudem sind die Spielräume für Veranstalter gering.

c) Was willst Du denn groß machen? Kurt Denk hat sich im Bezug auf den des Dopings verdächtigten Lothar Leder weiter als erlaubt aus dem Fenster gelehnt, bekommt ein Fax vom Anwalt mit einer auf 250.000 Euro strafbewehrten Unterlassungserklärung, die unterschreibt er und dann ist aus die Maus. Die FAZ titelte: "Denk das Mundwerk gestopft". Auf Dauer kannst Du Dich nicht gegen geltendes Recht stemmen.

d) Ebenfalls im Fall Leder: "Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) distanziert sich von den Vorgängen rund um die Dopingkontrollen des privaten Triathlon-Veranstalters Ironman Germany".


Grüße,
Arne

...:Huhu: :Nee: ::)
Da liegst du aber nun doch sehr daneben.

Zu a) Denen die dopen sind Leute wie ich es war - und Dude es heute ist - ein Riesendorn im Auge. Die wissen genau, welche Gefahr für ihr Treiben von Veranstaltern mit klarer Kante ausgeht. Manchmal suchen sich die Kandidaten dann blauäugige Journalisten aus, um denen "ihre Sicht der Dinge" näher an das gutmütige Auge zu bringen...;)

Zu b) Auch eine falsche Annahme von Dir. Die Veranstalterhände sind nicht gebunden - und zwar völlig legal kann ein jeder sich Vertragsmäßig entsprechend präparieren, Stichwort Verdachtskündigung. Man muss nur wollen,...und es durchziehen - wenn es mal "rumpelt".

Zu c) Noch eine falsche Darstellung. Der von Dir zitierte Bericht in der FAZ kam damals von einem Lauf- und Vereinsfreund des betroffenen Profisportlers..., gestimmt hat der Beitrag damals genau so wenig wie heute. "Mein Maul" (...) war immer offen und ist offen.
Der Advokat Lehner hatte mir zwar viele bitterböse Briefe geschrieben, auch allerlei angedroht, zum Schluß sogar sehr persönlich werdend (..."man sieht sich immer zweimal im Leben..."...), aber davon habe ich mich nie beeindrucken lassen.

Zu d) Der Verband und seine damalige Präsidentin, Claudia Wisser (...) hat in dem Fall einfach nicht das einfache und vorhandene bestehende Recht genutzt! Und damit sind wir bei der Situation, dass niemand Recht brechen will oder muss, wenn er im Antidopingkampf aktiv ist/war, - dass aber explizit die damalige DTU und dort die damalige Präsidentin keinen Bock hatte, weil unkundig und unwillig. Ich kann dies gerne noch weiter ausführen, da werden einige Augen dann aber verwundert gerieben werden...

PS: Mehr als 99,99% Wahrscheinlichkeit ist nur 100% - und dies ist bekanntlich nur der Tod.
Mehr "Silbertablett" als wir seinerzeit dem Verband lieferten hat selbst die USADA bei L.A. nicht geliefert bekommen, eher weniger,...nur die wurden aktiv. Die haben sich halt getraut.

Have a nice Weekend -
Kurt

Kurt D. 21.06.2013 22:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916441)

a) Ich fürchte, es ist dopenden Profisportlern ziemlich egal, was Du, Kurt und andere für einen Arsch in der Hose haben.

b) Zudem sind die Spielräume für Veranstalter gering.

c) Was willst Du denn groß machen? Kurt Denk hat sich im Bezug auf den des Dopings verdächtigten Lothar Leder weiter als erlaubt aus dem Fenster gelehnt, bekommt ein Fax vom Anwalt mit einer auf 250.000 Euro strafbewehrten Unterlassungserklärung, die unterschreibt er und dann ist aus die Maus. Die FAZ titelte: "Denk das Mundwerk gestopft". Auf Dauer kannst Du Dich nicht gegen geltendes Recht stemmen.

d) Ebenfalls im Fall Leder: "Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) distanziert sich von den Vorgängen rund um die Dopingkontrollen des privaten Triathlon-Veranstalters Ironman Germany".


Grüße,
Arne

...:Huhu: :Nee: ::)
Da liegst du aber doch sehr nun sehr daneben.

Zu a) Denen die dopen sind Leute wie ich es war - und Dude es heute ist - ein Riesendorn im Auge. Die wissen genau, welche Gefahr für ihr Treiben von Veranstaltern mit klarer Kante ausgeht. Manchmal suchen sich die Kandidaten dann blauäugige Journalisten aus, um denen "ihre Sicht der Dinge" näher an das gutmütige Auge zu bringen...;)

Zu b) Auch eine falsche Aussage von Dir. Die Veranstalterhände sind nicht gebunden - und zwar völlig legal kann ein jeder sich Vertragsmäßig entsprechend präparieren, Stichwort Verdachtskündigung. Man muss nur wollen,...und es durchziehen - wenn es mal "rumpelt".

Zu c) Noch eine falsche Darstellung. Der von Dir zitierte Bericht in der FAZ kam damals von einem Lauf- und Vereinsfreund des betroffenen Profisportlers..., gestimmt hat der Beitrag damals ge

Kurt D. 21.06.2013 22:31

....Sorry, ich glaube mein Beitrag kam zweimal durch, bzw. einmal abgebrochen?
Sitze hier am Surferbeach und habe nicht so perfekte Verbindungen.

Hang Loose,
Kurt

sybenwurz 22.06.2013 00:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916467)
Die Anzahl der 1x erwischten Sportler ist viel größer als die der 2x erwischten Sportler.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916614)
Du hast es nicht ganz kapiert.

Ich befürchte, ich auch nicht...:-((
Da sich die Gruppe der 2x erwischten aus der Gruppe der 1x erwischten rekrutiert, MUSS sie doch kleiner sein.
Andersrum wärs ziemlich paradox...

Klugschnacker 22.06.2013 01:55

Das Argument liegt nicht darin, dass sie größer ist, sondern wieviel sie größer ist.

Trimichi 22.06.2013 05:58

Ich kapiers immer noch nicht, und das obwohl ich die komplette statistische Methodenlehre für Sozialwissenschaftler draufhaben sollte. Shame on me!

massi 22.06.2013 08:14

Hallo
Ich verfolge die Diskussion schon lange mit Interesse.
Sorry falls das kalter Kaffee sein sollte, aber wenn ich den Tweet von Mirinda Carfrae vom 11.06 richtig deute, dann hat Felix Walchshöfer genau das getan was Arne (und andere) als so "unmachbar" darstellen: Frau Hütthalers Anmeldung wurde offenbar abgelehnt in Roth.:liebe053: (Maximalen Respekt von mir dafür)
Wobei wir dann bei Dudes Argument wären, dass die Sorte von "Sportlern" kein Interesse daran hat, so was an die grosse Glocke zu hängen indem sie Anwälte losschicken.

Vielleicht mag Felix dazu ja was sagen. Vermutlich (aus offensichtlichen Gründen:Lachen2: ) aber wohl eher nicht...

Zumindest bei mir haben solche Aktionen mittlerweile durchaus Auswirkungen auf die Wahl der Rennen, ich glaube man bei der Challenge (und anderswo) dieses Potential auch erkannt.

Gruss

massi

der jetzt mit 3 Kaffee gedopt radeln geht:cool:

Klugschnacker 22.06.2013 08:25

Zitat:

Zitat von massi (Beitrag 916750)
was Arne (und andere) als so "unmachbar" darstellen

Habe ich nie behauptet.

Wombel 22.06.2013 08:37

Ulle hat jetzt auch gestanden: http://www.focus.de/

dude 22.06.2013 08:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916751)
Habe ich nie behauptet.

vvv

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 916441)
Zudem sind die Spielräume für Veranstalter gering. Was willst Du denn groß machen? Kurt Denk hat sich im Bezug auf den des Dopings verdächtigten Lothar Leder weiter als erlaubt aus dem Fenster gelehnt, bekommt ein Fax vom Anwalt mit einer auf 250.000 Euro strafbewehrten Unterlassungserklärung, die unterschreibt er und dann ist aus die Maus. Die FAZ titelte: "Denk das Mundwerk gestopft". Auf Dauer kannst Du Dich nicht gegen geltendes Recht stemmen.

Grüße,
Arne

Das kann man schon als "unmachbar" verstehen. Doch ich sehe es wie Kurt: da ist im Triathlon tatsaechlich viel mehr moeglich - im Rahmen des geltenden Rechts - als getan wird. Natuerlich waere eine Unterstuetzung seitens des Gesetzgebers immens hilfreich. Das heisst fuer mich jedoch nicht, dass man sich als Veranstalter dem status quo ergeben muss.

JENS-KLEVE 22.06.2013 08:38

Felix hat sich ja auch sehr eindeutig gegen Lance Armstrong positioniert. Passt doch, wenn dass bei der Lisa Hütthaler ähnlich wäre. Die zwei verbindet ja nicht nur ihre Charakterschwäch bezüglich Doping, sondern auch ihre unsympathische Art sih mit ihrer extrem egoistischen Art beim deutschen Publikum total zu vergräzen. Da kann man lieber Publikumslieblinge einladen.

pinkpoison 22.06.2013 08:43

Für den Fall, dass es noch nicht diskutiert/gepostet wurde:

Jan Ullrich gibt Blutdoping bei Fuentes zu


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