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CarstenK 05.02.2020 23:03

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1509437)
Warum Doppelmoral? Verteufelt die von dir genannte Grüne das Autofahren mit Verbrenner?

Die Grünen sind längst eine vielschichtige, bürgerliche Partei mit einer gewissen Grundausrichtung aber vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten.

Es gibt bei den Grünen etliche überzeugte Befürworter klassischer Autos, wenn ich nur an Cem Özdemir oder den Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann denke, der sogar überzeugter Dieselfahrer ist und deshalb sogar schon persönlich von der Deutschen Umwelthilfe verklagt wurde. Man kann über die Ansichten von Kretschmann mit Recht diskutieren, aber er handelt so wie er redet und ist damit von einem Doppelmoralvorwurf weit entfernt.

Ach Mensch, es fällt aber auch immer wieder jemanden was ein, warum das jetzt wieder in Ordnung und keine Doppelmoral ist. Es ist echt nicht so einfach,... :)

Was spielt es jetzt in diesen Zusammenhang für eine Rolle ob Sie pro oder contra Verbrenner ist ? Das verstehe ich nicht. Also im Umkehrschluss wenn Sie pro wäre, wäre es auch in Ordnung wenn Sie morgens 500m zum Bäcker mit dem Verbrennermobil fährt um Brötchen zu holen ? Klingt für mich nicht nach grüner Weltanschauung, aber gut... jeder wie er will und denkt.

ThomasG 06.02.2020 09:21

Zitat:

Zitat von CarstenK (Beitrag 1509412)
Im übrigen halte ich es für unmöglich, das Klima anhand von Modellen für die nächsten 30 oder 50 Jahre vorherzusagen. Das bekommen unsere "Wissenschaftler" nicht mal für die nächsten 7 Tage hin, wie dann bitte für 30 Jahre ?

Das Wetter in 7 Tagen vorherzusagen ist vermutlich auf gewisse Art und Weise schwerer als das Klima in 50 Jahren unter Annahme bestimmter Bedingungen.
Zuerst dürfte sich jeder Mensch erst einmal darüber wundern, dass das so ist.
Wenn man Aussagen zum Klima trifft, dann beschreibt man beispielsweise die zu erwartenden Niederschlagsmengen pro Jahr in einer mehr oder weniger großen Region und eben nicht, die Menge, die an einem Tag an einem bestimmten Ort zu erwarten ist.
Stauen sich Wolken aufgrund von Hindernissen über einen längeren Zeitraum etwa, weil der Wind schwächer ist als anzunehmen war, dann regnet es halt an manchen Orten viel mehr als vorhergesagt und an anderen bleibt es womöglich den ganzen Tag trocken.
Regional findet ein Ausgleich statt früher oder später.
Wenn sich Feuchte immer mehr anstaut in der Atmosphäre, dann wird es halt immer wahrscheinlciher, dass irgendwann und irgendwo ziemlich viel innerhalb kurzer Zeit herunterkommen wird.
Ich habe in der Schule x-mal gehört, dass es Modelle gibt wie z.B. das Bohr`sche Atommodell oder das Orbitalmodell.
Die Lehrer haben auch öfter gesagt, dass Modelle nicht der Wirklichkeit entsprechen, sondern diese nur beschreiben oder so ähnlich.
Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, wie das gemeint ist und ich bin davon überzeugt, es gibt viele Menschen, die nicht wissen, wie es gemeint ist.
Mal unterstellt, ich habe es einigermaßen begriffen (das hoffe ich mal), ist ein Modell etwas, mit dem man Teile der Wirklichkeit sehr gut beschreiben kann, aber früher oder später stößt man an Grenzen und bekommt vor Augen geführt, dass die Wirklichkeit halt viel komplizierter ist.
Das ist der Fall, wenn man bestimmte Beobachtungen nicht mehr mit einem Modell logisch erklären kann.
Dann beginnt man nach anderen, komplizierteren Modellen zu suchen bzw. sie zu schaffen.
Da das Bohr`sche Atommodell leichter zu verstehen ist, bringt man es den Schülern früher bei.
Das ist auch der Grund, warum es zuerst da war.
Die Menschen wussten zu Zeiten von Bohr weniger von der Wirklichkeit als zu den Zeiten als das Orbitalmodell entwicklet wurde.

dr_big 06.02.2020 09:56

Das Hauptproblem bei der ganzen Diskussion ist doch, dass der Normalbürger in hochentwickelten Ländern in naher Zukunft nur sehr marginal von den Auswirkungen betroffen ist. Daher gehen viele in den Ignorier-Modus und versuchen sich die Welt schön zu reden. Es wird leider (auch von der Politik) immer wieder versäumt, die Auswirkungen greifbar zu machen.

In Indien werden bereits Temperaturen bis 50 Grad erreicht. In Afrika vertrocknen Landstriche. In Südamerika, Asien, Karibik und an vielen anderen Orten gibt es Umwetterkatastrophen. All das wird sich durch den Klimawandel drastisch verschärft. Ganze Landstriche werden unbewohnbar.
Was bedeutet das für uns?

Es wird massive Völkerwanderungen geben. Das hat es vor 10ooo Jahren auch schon durch Klimaveränderungen gegeben, aber dummerweise ist heute die ganze Welt in politische Staaten aufgeteilt die genau solche Völkerwanderungen unterbinden. Es entstehen Kriege! Faktisch leben wir heute bereits im Kriegszustand. Wir lassen Flüchtlinge in lybischen Foltergefängnissen verhaften und hoffen dass alle anderen im Mittelmeer ertrinken. Das ist nichts anderes als Krieg! Tausende Tote jedes Jahr.

Wir leben im Luxus und erwarten von der ärmeren Weltbevölkerung, dass sie in zunehmend lebensfeindlichem Klima weiter billige Rohstoffe für uns aus der Erde buddelt. Wie soll so ein System langfristig funktionieren? Wir müssen endlich begreifen, dass unser Luxusleben nicht gottgegeben ist und dass wir global für Ausgleich und lebenswerte Lebensräume zu sorgen haben. Wer Angst davor hat etwas Luxus einzubüsen nur weil er CO2 reduzieren soll, der soll erstmal darüber nachdenken auf was er verzichten müsste wenn noch 500 Mio Afrikaner nach Europa auswandern weil es in Afrika zu heiss und trocken wird.

Ich finde diese ganze Ignoranz wirklich zum Kotzen. Jeder denkt nur an seine eigene Nase und wie er für sich den größten Luxus und das meiste Geld aus dem System ziehen kann, fährt dabei aber das ganze ökologische und ökonomische System mit Vollgas gegen die Wand.

Sorry wenn ich mir gerade den Frust von den Fingern geschrieben habe.

keko# 06.02.2020 10:34

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1509539)
Das Wetter in 7 Tagen vorherzusagen ist vermutlich auf gewisse Art und Weise schwerer als das Klima in 50 Jahren unter Annahme bestimmter Bedingungen....

Das glaube ich nicht. Bei Wettervorhersagen hat man echte Vorhersagen. Klimamodelle sind immer Szenarien "wenn...dann...".
Die Kunst bei der Modellierung komplexer Systeme wie dem Klima besteht darin, dass man die entscheidenden Parameter hat, aber das Modell nicht überfrachtet, so dass man es auch in endlicher Zeit noch durchrechnen lassen kann und vernünftige Aussagen treffen kann, die man (Mensch) versteht.
Grundsätzliche Probleme entstehen zb. durch die math. Diskretisierung, dass manche Messungen der Realität mit Fehlern behaftet sind und man manche Zusammenhänge noch nicht verstanden hat und somit nicht sauber modellieren kann (hier helfen dann stochastische Methoden).
Ich zweifel aber in keiner Weise das an, was unzählige kluge Wissenschaftler seit Jahren machen. Mein Intellekt reicht an hellen Tagen gerade mal so weit, dass ich an manchen Stellen den Glauben habe, dass ich halbwegs verstehe, was sie genau machen.

ThomasG 06.02.2020 13:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1509559)
Das glaube ich nicht. Bei Wettervorhersagen hat man echte Vorhersagen. Klimamodelle sind immer Szenarien "wenn...dann...".
Die Kunst bei der Modellierung komplexer Systeme wie dem Klima besteht darin, dass man die entscheidenden Parameter hat, aber das Modell nicht überfrachtet, so dass man es auch in endlicher Zeit noch durchrechnen lassen kann und vernünftige Aussagen treffen kann, die man (Mensch) versteht.
Grundsätzliche Probleme entstehen zb. durch die math. Diskretisierung, dass manche Messungen der Realität mit Fehlern behaftet sind und man manche Zusammenhänge noch nicht verstanden hat und somit nicht sauber modellieren kann (hier helfen dann stochastische Methoden).
Ich zweifel aber in keiner Weise das an, was unzählige kluge Wissenschaftler seit Jahren machen. Mein Intellekt reicht an hellen Tagen gerade mal so weit, dass ich an manchen Stellen den Glauben habe, dass ich halbwegs verstehe, was sie genau machen.

Wahrscheinlich betreibt man i.A. auch nicht den rechnerischen Aufwand beim Vorhersagen des Wetters, den man bei Klimavorhersagen betreiben kann.
Wettervorhersagen werden viel häufiger gemacht und es bleibt kaum Zeit für Aktualisierungen.
An eine Sache habe ich nicht gedacht heute morgen.
Wieso haben dann die Wissenschaftler so viel Vertrauen in ihre Klimamodelle?
Man kann ja Tests machen und eben Daten eingeben aus der Vergangenheit und dann mal nach einem Modell oder mehreren Modellen rechnen lassen und die Ergebnisse mit den tatsächlichen Werten vergleichen.
Wetterdaten werden ja schon länger erfasst und dokumentiert.
Das wurde hier schon öfter erwähnt, aber ich glaube nicht so umgangssprachlich ausgedrückt und die Umgangssprache verstehen manche Leute einfach besser, auch wenn sie häufig dazu verführt einige Ungenauigkeiten und Fehler einzubauen und das Ganze zu sehr vereinfacht darzustellen.

Stefan 06.02.2020 16:44

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1509592)
Man kann ja Tests machen und eben Daten eingeben aus der Vergangenheit und dann mal nach einem Modell oder mehreren Modellen rechnen lassen und die Ergebnisse mit den tatsächlichen Werten vergleichen.

Gehst Du davon aus, dass das nicht gemacht wird, oder warum schreibst Du das?

ThomasG 06.02.2020 18:52

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1509621)
Gehst Du davon aus, dass das nicht gemacht wird, oder warum schreibst Du das?

Ich gehe davon aus, dass das gemacht wurde und wird.
Der Fragesatz davor sollte nicht bedeuten, dass ich mich das frage, sonden nur eine Art kurze Einleitung für eine Antwort auf eine solche Frage sein.

ThomasG 07.02.2020 08:58

Folge 296 – Klimamodelle • Welt der Physik • Podcast •: https://www.youtube.com/watch?v=oJ--mxF87Es (10:20 min)


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