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Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1735170)
Ich erkenne bei den im Artikel geschilderten Aktionen eine ähnlich überzogene Geschmacklosigkeit und Agressivität , wie sie Aktivisten zeigen, die z.B. Vorlesungen von Lucke, Sarrazin o.ä. stören oder verhindern, und die Besucher belästigen und bedrohen. Es ist eine bedaurlicherweise sich verbreitende Methode, seine Überzeugung in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Methoden sind erst mal damit kein exklusives Merkmal von Rassisten.
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Wenn ein Theaterstück (Die Flehenden, Aischylos) in Wien, das
von Asylanten aufgeführt wird, von den Identitären mit Sellner gestürmt und die Aufführung verhindert wird, passiert es
wegen der Asylbewerber. Da die Identitären nicht das Burgtheaterensemble für ihre Sabotage gewählt haben, tritt die rassistische, fremdenfeindliche Motivation doch offen zutage und ist beabsichtigt. Ich verstehe nicht, weshalb das überhaupt erklärungsbedürftig ist. Wer ein jüdisches Geschäft boykottiert hat, handelte auch antisemitisch, obwohl ein Kaufboykott für sich genommen nicht antisemitisch ist.
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Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1735170)
Ob der Ethnopluralismus als Rassismus eingestuft wird, hängt von der persönlichen Definition von Rassismus ab; mein in der Kindheit geprägtes Verständnis setzt die beiden nicht automatisch gleich, wenn sich auch die beiden natürlich nicht ausschließen. Daß jedes Volk seine eigene historisch bedingte Identität hat, die sie von anderen abgrenzt, ist selbstverständlich. Eine Bestrebung, diese Identität zu pflegen und zu erhalten, an sich verständlich. Solange diese Abgrenzung weder Abwertung, noch Schädigung anderer Kulturen bedeutet, sehe ich darin nichts rassistisches, ebensowenig wie in der inzwischen lächerlicherweise verpönten Frage: woher stammst Du? Aber ich weiß, daß diese Ansicht nicht dem aktuellen Zeitgeist in Deutschland entspricht.
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Deswegen hat die NPD ihre arisch-genetische Rassenideologie in ihren Programmen und Schulungsheften mit dem Ethnopluralismus etwas "modernisiert: Da heisst es dann: „Nur ethnisch geschlossene Gesellschaftskörper mit geringem Ausländeranteil sind solidar- und belastungsfähig, nur sie können positive Gemeinschaftskräfte zur Krisenbewältigung entwickeln“.
Was bedeutet Ethnopluralismus
In der Schweiz sind mittlerweile ca. 35 % der Ehen binational, ganz abgesehen von den kulturell und sprachlich unterschiedlichen 4 Regionen. Sollen die Paare sich alle wieder trennen, in ihr Heimatland reisen und dort Trachtengruppen gründen oder der Schweizer-Staat gar Eheschliessungen mit Ausländern erschweren. :) Drei Schweizer Neffen bzw. Nichten von mir haben eine binationale Familie, marrokanisch/deutsch/usa/, sowie ich und zwei Cousins. Der Ethnopluralismus ist eine rassistische, völkische Ideologie, die von der Wirklichkeit überholt ist und nie die Wirklichkeit abgebildet hat.
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Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1735170)
Ich würde sagen, "können wachsen", es ist nie zwangsläufig, daß nur sowas wächst. Und die Unterscheidung bzgl. Methoden und Gewaltausübung ist doch der Kern der Unterscheidung. Sellner schreibt nichts von Gewalt, (Zitat: Eine realistische Remigrationspolitik in Europa wird weder eine gewaltsame Vertreibung noch eine willkürliche Entrechtung von Bevölkerungsgruppen sein.).
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Ich finde es mehr als naiv, zu glauben, es würde keine Gewalt von den Anhängern ausgehen oder von einer solchen Programmatik, die genau ein Klima der Gewalt fördert. Menschen, die etwas südländisch aussehen, arabisch, afrikanisch oder asiatisch können Dir leider nur zu gut beschreiben, wie die Anhänger eines Sellners sie beschimpfen und auffordern, abzuhauen.