Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1735167)
Hier berichtet die BBC über "Aktionen" der Identitären u. Sellner. Man schon ziemlich blind sein, wenn man bei diesen Polit-Aktionen (von der APO übernommen) nicht den Rassismus wahrnimmt, den die Identitären antreibt, und das Vorbild von Sellner. Der Ethnopluralismus der Identitären ist im Kern eine rassistische Ideologie.
Martin Sellner: The new face of the far right in Europe
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Ich erkenne bei den im Artikel geschilderten Aktionen eine ähnlich überzogene Geschmacklosigkeit und Agressivität , wie sie Aktivisten zeigen, die z.B. Vorlesungen von Lucke, Sarrazin o.ä. stören oder verhindern, und die Besucher belästigen und bedrohen. Es ist eine bedaurlicherweise sich verbreitende Methode, seine Überzeugung in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Methoden sind erst mal damit kein exklusives Merkmal von Rassisten.
Ob der Ethnopluralismus als Rassismus eingestuft wird, hängt von der persönlichen Definition von Rassismus ab; mein in der Kindheit geprägtes Verständnis setzt die beiden nicht automatisch gleich, wenn sich auch die beiden natürlich nicht ausschließen. Daß jedes Volk seine eigene historisch bedingte Identität hat, die sie von anderen abgrenzt, ist selbstverständlich. Eine Bestrebung, diese Identität zu pflegen und zu erhalten, an sich verständlich. Solange diese Abgrenzung weder Abwertung, noch Schädigung anderer Kulturen bedeutet, sehe ich darin nichts rassistisches, ebensowenig wie in der inzwischen lächerlicherweise verpönten Frage: woher stammst Du? Aber ich weiß, daß diese Ansicht nicht dem aktuellen Zeitgeist in Deutschland entspricht.
Ansonsten finde ich es immer am sinnvollsten, nicht nur die Meinung oder Interpretation anderer über eine politische Bewegung zu lesen, sondern direkt ihre eigenen Aussagen, wie z.B.
Sellners Theorien zur Remigration.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1735167)
Letztlich wachsen auf diesem ideologischen braunen Mist Mörder wie die NSU, Rathjen (Hanau) oder Andrej Breivik, alle von Hass auf Muslime motiviert, um das "Abendland" zu retten. Sie unterscheiden sich hauptsächlich am Punkt der Mittel, der individuellen Gewaltausübung, von Sellner, nicht im Ziel.
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Ich würde sagen, "können wachsen", es ist nie zwangsläufig, daß nur sowas wächst. Und die Unterscheidung bzgl. Methoden und Gewaltausübung ist doch der Kern der Unterscheidung. Sellner schreibt nichts von Gewalt, (Zitat:
Eine realistische Remigrationspolitik in Europa wird weder eine gewaltsame Vertreibung noch eine willkürliche Entrechtung von Bevölkerungsgruppen sein.). Und der Unterschied Gewalt oder nicht ist doch auch in der Klimabewegung erkennbar: zwischen den Demos von FFF, Klimapolitik der Grünen, letzte Generation und Roger Hallams Gewaltfantasien ist eine große Spanne - letzterer delegitimiert damit aber nicht das Ziel, sondern allein sich selbst als Individuum.