Schwarzfahrer |
14.01.2024 13:22 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1735136)
Remigration ist an dieser Stelle ein Euphemismus. Was die "Neue Rechte" meint, ist letztlich eine Massendeportation und eine Ausgrenzung von Bürgern nach dem Vorbild der Nazis. Sie bezieht sich ausdrücklich auch auf deutsche Staatsbürger.
"Man müsse über Gesetze auf die Menschen einen Anpassungsdruck ausüben, um sie zur Auswanderung zu bewegen" schreibt Wikipedia. Es "sollen ausländische Restaurants aus dem Straßenbild verschwinden, es solle für 'dieses Klientel' unattraktiv werden, in Sachsen-Anhalt zu leben" und so weiter.
Deine Parallele zu rechtsstaatlichen Abschiebungen in die jeweiligen Heimatländer, gegen die Rechtsmittel eingelegt werden können, finde ich unangebracht.
|
Ich habe vor Jahren schon Schriften von Sellner gelesen, die geben ein objektiveres Bild, als die Correctiv-Aktion. Es sind sowohl überzogene und für mich problematische Gedanken drin, wie auch denkbare Anregungen (wie bei vielen Politikern auch). Von Deportation ist nie die Rede (das ist Correctiv-Übersetzung), sondern von Überlegungen, wie man vorhandene Gesetze für seine Zwecke auslegen/ausnutzen könnte, und welche Gesetze man sich wünscht. Und die deutschen Staatsbürger, die nach seiner Vorstellung ausgewiesen werden sollen, sind vor allem die Mitglieder krimineller Clans und sonstige, klar integrationsunwillige oder kriminelle Zuwanderer (die nach seiner Vorstellung in Zukunft nie die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen dürften). Wenn aktuell jemand über die Aberkennung der Bürgerrechte für Höcke phantasiert, dann ist es nicht weniger legitim, dies bei nachweislich verurteilten Kriminellen zu überlegen.
Als Zuwanderer finde ich auch den Anpassungsdruck richtig. In den 80-ern habe ich Berichte von deutschen in der Schweiz gelesen, die sich im Wohnumfeld einem starken Anpassungsdruck ausgesetzt gefühlt haben, und deren Einbürgerung von der Meinung der Nachbarn abhing - das fand ich damals schon zwar teilweise überzogen, aber im Grunde verständlich - und das sehe ich immer noch so.
Ich finde, man sollte weder Sellner, und noch viel weniger alle Zuhörer eines Vortrags als "Nazi" abtun, sondern im Detail unterscheiden, was ein Beitrag zu einer rationalen Migrationspolitik dabei sein könnte, und was tatsächlich überzogen, rechtswidrig oder gar menscheinfeindlich zu sehen ist.
|