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bello 18.11.2008 14:15

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 155505)
zwangsversorgung mit wohnraum gab es nicht.
vielerorts gab es eine ausgemachte wohnungsknappheit, die insbesondere in den anfängen der wendezeit dann auch nicht wenige ausreiseanträge begründete.
wohnungsberechtigung musste man erwerben oder sich erschmieren. über "zwangs"zuweisungen wären nicht wenige sehr glücklich gewesen.

Na sagen wir mal so: Bei der Vergabe von Wohnraum wurden durchaus mal Leute bevorzugt, die als sogenannte "Asoziale" bekannt waren und ansonsten in eher fragwürdigen, obdachlosenähnlichen Verhältnissen gelebt hätten. Um ehrlich zu sein, habe ich keinen solchen Fall selbst erlebt, habe die Beschwerden darüber aber so oft gehört, dass ich sie als wahr ansehe. In diesen Fällen ging es dann nicht nach Bedürftigkeit, sondern nur darum, dass die Leute weg von der Straße waren.

neonhelm 18.11.2008 14:23

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 155486)
Hier volle Zustimmung. Unser Sozialsystem ist so gut, dass es besser nicht oder nur sehr sehr schwer möglich ist. Wer das immer noch nicht begriffen hat, dürfte ein ernsthaftes Problem haben. Es ist absolute Utopie für jeden Mensch immer und überall alles zur Verfügung stellen zu können. Es mag hart klingen aber man muss auch mal der Wirklichkeit ins Auge schauen können.

Hm, gut, natürlich kann man Pareto heranziehen und sagen, solange weniger als 20% direkt vom Thema betroffen sind, ist weiterer Aufwand nicht mehr wirklich sinnvoll.

Auf der anderen Seite dreht es sich hier um ganz konkret mehr als 30 000Fälle, sprich Menschen wie du und ich, alleine in D'dorf, die unter dem Existenzminimum Leben.

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155503)
zu ersterem
nun...nicht jeder der "unverschuldet" arbeitslos wurde und dies längere zeit bleibt, so dass er ALG2 bezieht ist nicht dazu im stande, nicht an protesten teil zu nehmen, dennoch nimmt an dem hiesigen montagsdemonstratiönchen k(aum )einer von ihnen teil

Auf den ersten Blick hast du recht. Auf den zweiten Blick übersiehst du, was für psychische, soziale und ökonomische Folgen langzeitarbeitslosigkeit hat.

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155503)
zu zweiterem.
ich seh in der handlung keinen anspruch der akteure an sich selbst, sondern einen gewissen geltungsdrang. Sollen ihre energie lieber in was anständiges investiern und meinetwegen in ner armenküche aushelfen, als unbescholtene mitbürger jede woche aufs neue akkustisch zu belästigen.

Du möchtest Missstände also lieber ins Verborgene abschieben?
Zumindest in Düsseldorf ist der Protest nur ein Aspekt in der Unterstützung. Außerdem ein Weg, Betroffene direkt zu unterstützen. Genau das, was du gefordert hast. ;)

Hugo 18.11.2008 14:37

da widerspreche ich einfach mal.

durch den protest wird niemandem der direkt betroffenen tatsächlich geholfen.

nun die psychischen vielleicht, die sozialen und ökonomischen folgen der arbeitslosigkeit halten aber bestimmt niemanden davon ab an ner montagsdemo teil zu nehmen.

der grund is viel einfacher....es interessiert schlicht und ergreifen niemanden, und dass es auch die betroffenen nicht so sehr zu interessieren scheint deutet daraufhin dass viele von ihnen (sicher nicht alle)
a: zufrieden mit der gegenwärtigen situation sind
oder
b: hoffnung auf besserung auch ohne demo haben...hoffnung auf mehr geld oder hoffnung auf arbeit...wird wohl wieder von fall zu fall unterschiedlich sein.

ich bleib dabei...es geht nicht darum für gerechtigkeit zu sorgen, sondern darum die welt vom eigenen weltbild zu überzeugen, ob die zu überzeugenden das nun wollen oder nicht

neonhelm 18.11.2008 14:49

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155518)
da widerspreche ich einfach mal.

durch den protest wird niemandem der direkt betroffenen tatsächlich geholfen.

nun die psychischen vielleicht, die sozialen und ökonomischen folgen der arbeitslosigkeit halten aber bestimmt niemanden davon ab an ner montagsdemo teil zu nehmen.

der grund is viel einfacher....es interessiert schlicht und ergreifen niemanden, und dass es auch die betroffenen nicht so sehr zu interessieren scheint deutet daraufhin dass viele von ihnen (sicher nicht alle)
a: zufrieden mit der gegenwärtigen situation sind
oder
b: hoffnung auf besserung auch ohne demo haben...hoffnung auf mehr geld oder hoffnung auf arbeit...wird wohl wieder von fall zu fall unterschiedlich sein.

ich bleib dabei...es geht nicht darum für gerechtigkeit zu sorgen, sondern darum die welt vom eigenen weltbild zu überzeugen, ob die zu überzeugenden das nun wollen oder nicht

Hugo, du gehst von dir aus.

Mein Vorschlag, nutz doch einfach mal deinen Urlaub und arbeite 6 Wochen (ich hoffe, du hast soviel) lang mit Langzeitarbeitslosen. Ich bin mir sicher, mindestens eine der beiden Seiten profitiert davon. Mit etwas Glück sogar beide. ;)

bembel 18.11.2008 14:59

man merkt schon sehr deutlich dass Off-Season ist..


silbermond 18.11.2008 15:51

Ich möchte in diesem Zusammenhang nur mal drauf hinweisen, dass die EU - und somit auch wir - jedes Jahr abermillionen Euro dafür ausgibt, "überflüssige" Lebensmittel aufzukaufen und diese dann vernichten zu lassen.

Das ganze nennt sich dann Agrarmarktsteuerung.

Heinrich

neonhelm 18.11.2008 16:01

Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 155540)
Das ganze nennt sich dann Agrarmarktsteuerung.

Ich dachte immer, das nennt sich Protektionismus. :Lachen2:

Hugo 18.11.2008 16:08

nein nein...das wird gemacht damit das reinigungspersonal nicht jeden morgen so viel arbeit hat:Lachanfall:


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