Schwarzfahrer |
23.08.2021 08:18 |
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1618631)
Vielleicht liegt der Fehler in dem Glauben, dass Autofahren Spaß machen muss.
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Muß nicht, kann aber Spaß machen je nach Person, genauso wie Radfahren, Schach spielen oder sonst eine Betätigung - oder ist Freude am Autofahren etwa verwerflicher, als Freude an anderen Betätigungen? Wer täglich zig km pendeln muß, sieht es natürlich oft anders. Ich mußte das nur 1 Jahr lang in meinem Leben - hatte zwar meine Freude (von Stuttgart auf die Schwäbische Alb, schöne Strecke), aber ich wollte es nicht ein Leben lang machen, zu viel vergeudete Lebenszeit. Es gibt aber genauso Menschen, für die Radfahren eine Qual ist - finde ich auch verständlich aus ihrer Sicht.
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1618631)
Was wäre, wenn Autofahren keinen Spaß mehr macht, sondern einfach Mittel zum Zweck ist?
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Das ist es meistens - aber ein Mittel zum Zweck, das Freude bereitet, ist doch attraktiver, als eines ohne, oder? Nur aus purem Spaß eine Paßstraße hochfahren tue ich auch kaum (habe es früher gelegentlich gemacht, fand ich aber immer schon eine Ressourcenverschwendung). Aber ich fahre immer noch lieber über den Gotthard-Paß als durch den Tunnel, da ist einfach mehr Freude dabei.
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Zitat von Matthias75
(Beitrag 1618631)
Die Aufmerksamkeit, die für höhere Geschwindigkeit notwendig ist (auch wenn die Strecke vermeintlich frei ist), ermüded mich schneller. Das Aufmerksamkeitslevel, das bei konstantem mittleren Tempo notwendig ist, kann ich viel länger halten. Ich bin zumindest noch nie auf die Idee gekommen, schneller zu fahren, um wach zu bleiben.
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Letzteres tue ich auch nicht. Ich merke halt den Unterschied: Herausforderungen, erhöhter Aktivitäts-und Aufmerksamkeitsbedarf fördert meine Konzentration und hält damit "fit" und reaktionsfähig während der Fahrt; und es macht freude, wenn man merkt, daß man gut "funktioniert" (danach merke ich natürlich schon die Anspannung); geringe Anforderungen dämpfen meine Fitness irgendwie, die Reaktionszeiten werden länger, auf plötzliche Anforderungen fallen Reaktionen schwerer (und ich fühle mich nach der gleichen Strecke trotzdem nicht ausgeruhter). Diesen Effekt haben auch schon Studien beobachtet - geringe Abwechslung/Anforderung erhöht das Risiko von Unaufmerksamkeit bei vielen.
Zitat:
Zitat von Stefan
(Beitrag 1618639)
Schonmal die eigene Fahrtauglichkeit infrage gestellt?
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Ich merke, wie oben beschrieben, meine jeweilige aktuelle Fahrtüchtigkeit, und passe entsprechend an (häufigere Pausen, Übergabe an Mitfahrer, ...). Freude macht das Fahren nur, wenn ich mich auch ausreichend fit fühle.
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