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Dagegen freut mich alles, was am Imperium World Triathlon Corporation kratzt. |
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Ich hatte es weiter oben schon geschrieben: Tim Don und Matt Russell mussten nach ihren schweren unfällen vor zwei Jahren GoFundMe-Kampagnen begründen, um ihre aufgelaufenen Behandlungskosten (der eine ist im Training gestürzt, der andere während des Iornman von einem LKW auf der Radstrecke erfasst worden). Tim Don war zum Zeitpunkt seines Sturzes inhaber der Weltbestzeit. Russell gehörte zu den besten drei US-Amerikanischen Athleten und war in Kona TopTen-Finisher. In einer Sportart, in der die weltbesten Athleten nicht einmal genug verdienen, um sich eine für Arbeitsunfälle ausreichende Krankenversicherung zu leisten und bei der die Familien der weltbesten Athleten (beide hatten/ haben Frau und Kinder) während der mehrmonatigen Rekonvaleszenzphase komplett unversorgt sind , läuft einiges schief und das ist wohl auch einer der Gründe, warum sich Milliardär Michael Moritz, der als Philanthrop gilt, bei diesem Projekt PTO eingebracht hat. |
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Darüberhinaus habe ich - auch in dem Wissen, dass du in gewisser Weise persönlich betroffen bist - mehrfach betont, dass ich mir wünsche, dass es etwas bewirkt. Mir jetzt „Missgunst, Provokation“ oder gar „Sozialneid“ zu unterstellen halte ich für vollkommen deplatziert. Ja, ich empfinde die Art der Kommunikation als schwierig - sowohl die nebulösen Ankündigungen gestern (ich hab sie von dir und von Lucy Charles IG Account vernommen, ich weiß nicht wo sie sonst noch auftauchten) als auch das heutige in den Himmel heben dieser „Revolution im Triathlonsport“. Was ich heute darstellen wollte und m.E. Mit Argumenten in die Diskussion einbringen wollte waren 3 Punkte: 1. Ich glaube nicht daran, dass die PTO für die Profis eine deutliche Verbesserung der Verhandlungsposition darstellt 2. ich glaube man ist Marketingtechnisch für eine - in meinen Augen - nischensportart an einem Punkt angekommen wo es schwer wird weitere Gelder zu generieren. Der langdistanz Triathlon ist für mich nicht Massen-TV-tauglich und da liegt das große Geld. 3. und da gehen unsere Meinungen vielleicht am weitesten auseinander: für mich ist langdistanz triathlon ein großes Fest des Ausdauersports, bei dem sich Amateure einen Traum erfüllen. Die einen schneller, die anderen langsamer. Wer dann noch Talent, Ehrgeiz, Fleiß und co mitbringt, kann evtl. sogar davon leben. Der Sport sollte sich aber nicht dafür verbiegen / verändern, damit man dieser Minderheit bessere Verdienstmöglichkeiten eröffnet bzw. die Mehrheit der zahlenden AKler soll mE nicht darunter leiden. Wenn diese Meinungen mich für weitere Beiträge disqualifizieren halte ich mich gerne in Zukunft aus Themen raus, die den Profisport betreffen. |
Jede Dynamik und Mühle, die das quasi Monopol von IM aufzuweichen versucht ist grundsätzlich zu begrüßen.
Das Beispiel mit Don und Russel ist dramatisch, hinkt aber aus meiner Erfahrung mit Ami-Athleten und Privatpersonen im Allgemeinen etwas. Dort steht eine Krankenversicherung etc. nicht zwingend auf der "must-have" Liste, natürlich auch, weil das dort jeder selbst finanzieren muss. Gehaltsniveau in den USA ist aber - zumindest in jenen Branchen zu denen ich Vergleiche haben - deutlich höher als zB in Europa. Das hilft einem Tri-Profi erst mal nicht, weil sich ein solcher auf dem globalen Markt nach Einnahmequellen umsehen muss. Triathlonveranstalter bzw. Serien haben es - im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten - bisher auch kaum bis nicht geschafft, potente Sponsoren/Partner aus branchenfremden Bereichen für sich zu gewinnen. Solche Partner sind nun mal wesentlich potenter als die meisten Player der Triathlon-Industrie. Für viele ist Triathlon aber einfach zu "klein" als Markt bzw. als Playground. Bestes Beispiel sind sämtliche nahmhaften Laufschuhfirmen, die sich bis auf ein paar Kirschen (in Form von Einzelpersonen), völlig vom Triathlon fernhalten. Eine IM-Parternschaft ist kostspielig und es gibt aus der Vergangenheit einige Beispiele von Firmen, die daran (fast) oder komplett zugrunde gegangen sind bzw. zumindest das Boot so schnell wie möglich wieder verlassen haben. |
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Und Moldan ist jetzt nicht einer DER Topathleten, die verständlicherweise viel verdienen. Zitat:
Wenn ich mir die Top50 der Preisgelder anschaue, sollten sich meine ich alle eine Unfallversicherung leisten können. https://tri-mag.de/szene/das-top-50-...ng-der-profis/ Und das tönt jetzt ganz hart, aber wenn ein Profi zuwenig verdient, um seine Familie damit zu ernähren, ist er im falschen Beruf, oder er hat die Familienplanung falsch gemacht. |
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Ich selbst bin mir nahezu sicher, dass die heutige Meldung zum Vertragsabschluss aller namhafter Triathlonprofis mit der PTO und zum Collins-Cup mit einem Preisgeld von 2 Mio USD (und damit ein vielfaches des Preisgeld, das in Kona verteilt wird) ein Game Changer für die Zukunft ist und unseren Sport aus vielerlei Gründen verändern wird. Das Ganze ist aber etwas, das sich in der Zukunft abspielen wird und ich bin wie gesagt, gerne bereit darauf zu wetten. Die Veränderung werden wir aber nicht über Nacht, sondern erst in zwei bis drei Jahren sehen. Aber sie wird kommen. Was ich bei dir nicht verstehe, ist der missionarische Eifer, den du in die Behauptung hineinlegst, dass sich nichts wesentliches verändern wird. Du wirst es heute nicht belegen können, so wenig wie ich. Du schaffst es allenfalls die Stimmung in gewisser Weise hier im Forum negativ zu beeinflussen und da frage ich mich wozu. Für die betroffenen Triathlonprofis, die seit 25 Jahren nahezu über den Tisch gezogen werden von den Funktionären der WTC und auch von diversen Veranstaltern, ist es gut wenn sie ab heute eine durchsetzungsstarke Interessenvertretung haben. Und natürlich ist es für sie auch gut, wenn es ein neues Rennen mit hoher Preisgeldbörse gibt. Und wenn es am Jahresende für die besten 50 Profis (männlich und weiblich!) eine Bonuszahlung gibt, ist das auch gut. Leute, denen Triathlonprofis nicht egal sind, sogenannte Sportfans finden das wahrscheinlich auch gut. Amateure, die selbst bei Triathlonveranstaltungen starten, haben möglicherweise nichts davon, aber es nimmt ihnen auch nichts weg, da das zusätzlichwe Geld, das im Markt ist, von diversen Sponsoren und aus der Privatschatulle eines stinkreichen Mäzens stammt. Sehr gut finde ich auch, dass die PTO mit ihren neuen finanziellen Ressourcen die unangemeldeten Trainingskontrollen deutlich ausbauen will, was ein eintscheidendes Argument war, dass alle namhaften Profis die Verträge mit der PTO unterschrieben haben. Ich kann verstehen, wenn einem die Geschichte egal ist. Natürlich gibt es wichtigere Probleme auf der Welt zu lösen. Warum man aber bei so einer Geschichte aktiv dagegen ist, mit relativ viel Aufwand schlechte Stimmung und Pessimismus verbreitet, da tue ich mich ehrlich gesagt etwas schwer, das nachzuvollziehen. |
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Und auch wenn Esteban das Thema sinnlos findet oder laut kundtut, es täte ihn nicht interessieren. Dafür ist ein Forum da. :) und missionarischen Eifer legst du ja auch an den Tag. |
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Na ganz offensichtlich ist es mir ja nicht egal - sonst würde ich mich damit ja nicht so intensiv beschäftigen. Weiterhin bin ich auch nicht derjenige der hier wiederholt persönlich wird („jemand dem die Triathlonprofis egal sind (...) schlechte Stimmung und Pessimismus verbreitet“.) Warum ich das ganze negativ sehe: 1. ein Mäzen kommt in den Sport hinein und legt eine Summe auf den Tisch, die betriebswirtschaftlich keinen Sinn macht. Soll heißen, diese Summe ist mit keinem anderen Sponsor ersetzbar und man ist von seinem guten Willen abhängig. Ich unterstelle ihm nichts Böses, ich glaube auch daran dass er gute Absichten hat; wenn er hingegen morgen sagt „entweder die Frauen tragen alle knappe Bikinis oder mein Geld ist weg“, was ist dann? Da bin ich vllt zu sehr gebranntes Kind aus meiner Fußballer Vergangenheit der Mäzene kommen und gehen gesehen hat. 2. empfinde ich es als naiv zu glauben, dass sich mit der Gewerkschaft alles ändert. Der Topf ist extrem klein um den es geht, es gibt immer mehr Profis, die sich um diesen Topf streiten - wenn es hart auf hart käme, man mit einem Fernbleiben von Kona drohen würde glaube ich nicht, dass alle an einem Strang ziehen und wenn das so sein sollte habe ich ja mehrmals gesagt warum ich glaube das IM am längeren Hebel sitzt 3. sehe ich die Gefahr, dass man versucht den Sport zu verschlimmbessern - soll heißen, man dreht an immer mehr Stellschrauben, versucht irgendwo mehr Gelder für die Pros zu generieren aber kommt weiter weg vom eigentlichen Geschehen (alle unter gleichen Bedingung, alle im gleichen Rennen). Aus reiner profisicht wäre es kein Problem eine WM ganz ohne AKler zu veranstalten, wenn man dadurch einen kurzen, Zuschauerfreundlichen Rundkurs bauen kann, der tv technisch tolle Bilder liefert. Nochmal - ich bin froh, wenn für die Profis mehr Geld rausspringt. Sehe aber durchaus auch gefahren und daher nicht alles rosarot. Warum ich diese Meinung nicht äußern darf - erschließt sich mir nicht. |
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