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Denn in der Praxis beobachte ich durchweg ordentliche Leistungsentwicklungen durch die GA2-Intervalle in der BUILD- und PEAK-Phase. Warum war das bei den Studienteilnehmern nicht der Fall? Die Studienteilnehmer haben nach der Methode der Reverse Periodisation trainiert. Möglicherweise war dadurch ihre Ausdauergrundlage schwach entwickelt, gemessen an den Anforderungen einer Langdistanz. Gut abgeschnitten haben im Rennen dann jene Athleten, welche die GA1-Grundlage bis zum Renntag noch nachgeholt haben. Wer jedoch mit unzureichender Grundlage auf GA2-Intervalle gesetzt hat, hat sich überfordert und im Rennen dafür gebüßt. Das könnte zu der irrtümlichen Schlussfolgerung führen, dass ein umfangreiches GA1-Training direkt vor dem Wettkampf besser sei, als GA2-Einheiten. Hätte man jedoch klassisch periodisiert, nämlich zuerst eine grundsolide Ausdauergrundlage aufzubauen und danach das Wettkampftempo einzuschleifen, hätte man möglicherweise noch bessere Wettkampfleistungen erreicht. Ich möchte das nicht behaupten, sondern nur als Interpretationsmöglichkeit zur Diskussion stellen. Denn einen gewissen Widerspruch der Studie zu den Erfahrungen vieler erfolgreicher Athleten lässt sich nicht ganz abstreiten. |
unter http://www.triathlon.org/uploads/doc...riat hlon.pdf gibts im letzten Artikel noch ein klein wenig mehr zu lesen als im Abstract, an den Volltext kommt man glaub nirgends kostenlos ran.
Was bei der Studie irgendwie fehlt ist der Zusammenhang der Faktoren Trainingsumfang und Intensitätsverteilung. Man erhält zwar vermeintliche Korrelationen (mit teilweise recht schlechten Korrelationsfaktoren) zwischen Trainingsumfang und Renn-performance und zwischen Intensitätsverteilung und Renn-performance aber das die wenig-trainierer gleichzeitig die mit höheren Intensitätsanteilen waren bleibt eine Vermutung. |
die einzige umfangreichere Literatur zum Thema welche mir bekannt ist, ist "The Triathletes Guide to Training with Power" von Philip Friere Skiba. Die ist aber leider nur noch mit horrenden Portokosten erhältlich, das Vorgängerbuch "Scientific Training for Triathletes" quasi gar nicht mehr, auch nicht vom Autor selbst.
Ersteres habe ich und wollte eigentlich mal das Quellenverzeichnis scannen und für interessierte hier reinstellen aber ich hab mein Exemplar gestern noch nicht gefunden :( |
Zitat:
Die Studien, die es zum polarisierten Training gibt, sprechen sich ja eigentlich alle gegen Ga2 Training und für polarisierendes Training aus, dh. Zone1 80-90%, der Rest Zone3. http://www.sgsm.ch/fileadmin/user_up..._Holfelder.pdf Wobei den Teilnehmern aus der oberen Studie Zone 3 Training auch nicht richtig gut bekommen ist. Ein Beispiel für den Erfolg einer umgekehrten Periodisierung wäre Lionel Sanders. Der meidet aus schlechter Erfahrung komplett das Ironman Wettkampftempo im Training und der hat ja vor kurzem die dritt schnellste Zeit mit einem nur 5 wöchigen Grundlagenblock vor dem Rennen geschafft. https://lsanderstri.com/2016/11/25/imaz-lessons-part-1/ "If you have been following along for a while now, you will recall that my major lesson from Kona 2015 was that spending lots of time at race pace does not make race pace easier. My conclusion was that spending time significantly above race pace and the remainder of the time significantly below race pace, is what makes race pace easier. I took this conclusion one step further in 2016 and decided that in order to get my intervals as high as possible above race pace, I was not going to do any sessions with unnecessary levels of volume." |
Wenn man nur sehr wenig schnelles Zeug trainiert, so wirkt dieses Tempo natürlich sehr fordernd.
Wenn man dann in der "Build Phase" (oder halt in der Zeit, in der es Richtung Wettkampf geht) viel schnell trainieren will, so wird das kaputt machen. Habe daher selber experimentiert und versucht das Tempo so gut wie es geht schon vorher einzuschleifen um dann davon zu profitieren und im Wettkampf noch ne Schippe draufzulegen. Man ist dann schneller als je zuvor. :Cheese: |
Ich habe eine Frage zu der Studie, hat man die Probanden nach Zufallsprinzip eingeteilt, also in die langsamen GA1 Trainierer und diejenigen die mehr GA2 machen, oder hat man die (laut Trainingsplan) trainieren lassen und nachher quasi ausgewertet?
" l. The only difference between programs was related to total volume, which was set according to time availability and performance level. Three different versions of this common program were designed and prescribed, with the only difference being total volume, but keeping constant the main variables described herein." Weil hier liest es sich so, als hätten alle grundsätzlich den selben Plan bis auf die Trainingsstunden und natürlich an das Level angepasst!? Vielleicht habe ich es ja auch überlesen/falsch verstanden, mein Englisch ist schon ein wenig verstaubt? :( |
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Auch bei der Periodisierung von Daniela Ryf bin ich gespalten. Klar, sie hat ihren Hawaii-Titel verteidigt. Aber ihre Formschwäche bei der 70.3-WM hat sie vermutlich eine Million Dollar gekostet. Dabei war sie auf dieser Distanz seit Jahren ungeschlagen. |
das ganze an den Beispielen einzelner Personen einschließlich sich selbst bzw. an den Erfolgen oder Misserfolgen einzelner Trainer festzumachen ist statistisch fragwürdig. Außerdem reden wir hier von periodisierung und reverse periodization und jeder meint damit irgendetwas anderes. Ich habe mir heute mal die Trainingspläne hier auf der Seite zu Gemüte geführt (ich glaube konkret MD 15h Mittwöchler), das was da in der Prep-phase beim Radeln steht mit den vielen intensiven Rolleneinheiten würde bei mir durchaus schon fast als "reverse periodization" durchgehen, während sich der Lauf-Aufbau sehr konservativ gestaltet.
Ich habe mittlerweile das Skiba-Buch wiedergefunden, er bezieht sich hauptsächlich auf die Autoren Tschiene und Verkhoshansky, leider habe ich noch keine zugänglichen verwertbaren Artikel von den beiden ergoogeln können. Dafür habe ich eine lustige Studie gefunden die sich mit den Fehlern beschäftigt die alle welche zur Periodisierung forschen so machen, sehr lesenswert: http://www.jssm.org/gecjssm-16-27.xml.xml (nach Eingabe des Sicherheitscodes gibt es Vollzugriff) Abstract Periodization is a core concept in training. Recently, systematic reviews and meta-analyses have attempted to provide a comprehensive overview of the topic, but theoretical criticisms have arisen with regard to how such research has been conducted. The purpose of the study was to review comprehensively the conceptual and methodological issues surrounding empirical research on periodization in training with human subjects. A search was conducted late in February 2016 on Academic Search Complete, CINAHL Plus, MedicLatina, MEDLINE, PsycINFO, PubMed, Scielo, Scopus, SPORTDiscus and Web of Science. Forty-two randomized or randomized controlled trials were retrieved. Problems emerged in three domains: (a) Conceptually, periodization and variation were applied differently in research, while no empirical research tested predictions concerning direction, timing or magnitude of the adaptations; (b) Study design: More than 95% of papers investigated the ‘physical’ factor (mainly strength). Research on long-term effects was absent (no study lasted more than nine months). Controlling for confounding factors such as nutrition, supplementation and medication was largely ignored; (c) Data analysis was biased as dispersion in responsiveness was ignored when discussing the findings. Overall, research on periodization fails to analyze the conceptual premises proposed by these approaches. |
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