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Starling 21.10.2014 13:37

Mich würde jetzt mal interessieren, was für einen angestellten Physio so Netto als Stundenlohn rausspringt? Der davon "nur" seinen eigenen Lebensstil, Familie etc. finanzieren muss.

Thorsten 21.10.2014 14:20

Das kann dir jeder Gehaltsrechner sagen, wenn du ihm die im Verlauf genannten 1.800 - 2.100 € eingibst :Huhu:.

2000 € brutto ergibt bei dem von mir zuerst gefundenem Rechner 1371,98 € netto als Ungläubiger ohne Kirchensteuer.

captain hook 21.10.2014 15:01

Das mit der Verteilung der Kohle im Gesundheitssektor ist vermutlich ziemlich komplex. Grundsätzlich ist (wiederum vermutlich) eigentlich für alle genug Geld im Topf drinn. Allerdings wird dieses sehr seltsam verteilt.

Da kann man ganz oben anfangen bei den Kassen und Verbänden selber - wo Geld verschwendet wird, dass einem übel werden kann, über die sehr erfolgreichen Lobbybemühungen der Pharmabranche und interessante Preisgestaltungen für Medikamente. usw...

So gesehen finde ich, dass den Physiotherapeuten durchaus ein größerer Anteil an dem vorhandenen Geld zu stehen würde.

Vermutlich könnte man nämlich einen rel. großen Anteil an Patienten die zB mit Schmerzmitteln etc vollgepumpt werden (mit erheblichen Nebenwirkungen) durch einen Physio wesentlich sinnvoller, nebenwirkungsfreier und nachhaltiger behandeln.

Damit haben natürlich die, die daran verdienen dann ein Problem...

So gesehen glaube ich, dass die Bezahlung der Physios in erster Linie eine Frage der grundsätzlichen Einstellung und Aufstellung unseres Gesundheitssystems sind.

noam 21.10.2014 15:44

Ich glaube so lange man lieber auf Verdacht ( bzw. Unwissen) einfach Cortison verschreibt und man die Menschen lieber mit Pillen versorgt, anstatt ihnen einen gesunden Lebensstil bei Fettleibigkeit bedingten Schmerzsymptome zu empfehlen, wird sich auch an der Physiotherapie nichts verändern.

Ich glaube in der breiten Masse werden Physios ähnlich wie Heilpraktiker belächelt, da uns über Jahre eingetrichtert wurde, dass der Gott in Weiß immer recht hat und für alles ein Mittel hat.

Der 0815 Hypochonder ist doch erst zufrieden, wenn er mit einem Rezept für was auch immer vom Arzt zur Apotheke rennen kann.

captain hook 21.10.2014 15:57

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1089318)
Der 0815 Hypochonder ist doch erst zufrieden, wenn er mit einem Rezept für was auch immer vom Arzt zur Apotheke rennen kann.

Würde ich ergänzen um: eine Spritze bekommen hat.

Ich zahle liebend gerne eine ganze Reihe Physio-Behandlungen selbst bevor ich freiwillig einen Fuß in eine Arztpraxis setze.

Hab ich in den letzten Jahren auf Empfehlung eines Freundes einmal anders gemacht und wurde direkt bestätigt.

marc74 21.10.2014 20:00

Dein Arzt - Dein Schicksal.....

Das ist allerdings problemlos auf alle anderen Berufsgruppen übertragbar - auch auf Physios.

Man muss halt zu einem Arzt gehen, der sich mit Sportverletzungen bzw Schmerzen am Bewegungsapparate auskennt. Natürlich gibt es sehr viele Ärzte, die wunderbar einen Diabetes einstellen können, sich bei Rückenschmerzen aber nur mit einer Spritze zu helfen wissen.

Allerdings haben auch Physios nicht nur goldene Hände....

Starling 22.10.2014 22:19

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1089303)
2000 € brutto ergibt bei dem von mir zuerst gefundenem Rechner 1371,98 € netto als Ungläubiger ohne Kirchensteuer.

Dann weiß ich aber immer noch nicht wieviele Stunden der grob arbeitet und damit dann übrig bleibt.
Und 38h oder 41h-Woche macht da schon einen immensen Unterschied.

Thorsten 22.10.2014 23:25

Zwischen 1800 und 2100 ist ja noch ein größerer Unterschied und die Lage der Prais ist auch noch ein Faktor, der bestimmt, wieviel ein Praxisinhaber seinen Angestellten zahlen kann, was er an Fortbildungen bezahlt etc.

Meine Schwester hat damals in Stuttgart vor der Praxisgründung einfach mal in allen möglichen Stadtteilen in bestehenden Praxen angerufen und gefragt, wann sie einen Termin kriegen könnte. Antwort "sofort" hieß, dort keine Praxis aufzumachen, da mehr Angebot als Nachfrage herrscht. Antwort "in 4 Wochen" klang schon besser. Außerdem hat man in gehobenen Wohnlagen eine höhere Privatpatientenquote als in einem sozialen Brennpunkt.

Aussagen aus irgendwelchen Gehaltsreports wie "ein IT-Projektleiter verdient zwischen 50.000 und 90.000 €" geben aber noch viel weniger her.


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