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Von mir aus könnte ich auch den Beamtenstatus zurückgeben. Aber dann möchte ich auch netto genauso viel verdienen.
Ich bin Abteilungsleiter an unserer Schule und verdiene genauso viel, wie jeder popelige Normallehrer, obwohl ich pro Woche ca. noch mal 4-10h mehr arbeite. Jeder Freund von mir, der Abteilungsleiter ist (und in der freien Wirtschaft arbeitet) lächelt über mein Gehalt. Ich finde trotzdem, dass ich genug verdiene. Klar gibt es auch Lehrerflaschen...ich tippe mal 10%. Aber in welchem Betrieb gibt es nicht 10% Flaschen? (und nicht alle werden gekündigt...ich hab auch in der freien Wirtschaft gearbeitet). Lehrer haben viel Urlaub? In den letzten Herbstferien habe ich an genau 2 Tagen nicht gearbeitet. Jetzt in den Weihnachtsferien werde ich genau 7 Tage nicht arbeiten. In den Sommerferien arbeite ich drei Wochen nicht. Wenn ich keine Ferien habe, dann arbeite ich 6-7 Tage in der Woche (aber dafür nur 8h pro Tag im Schnitt). Ich habe den Riesenvorteil, dass ich eine Kernarbeitszeit habe (Unterricht) und den Rest frei gestalten kann. Deswegen sehen mich Leute auch nachmittags um 15.00 Uhr draußen mit meinen Kindern (und die denken mal wieder: die faulen Lehrer), sehen aber nicht, dass ich dann abends am Schreibtisch sitze (oder auch jetzt gerade). Die "Pfeifen", die man als Mitstudent sieht, die auf Lehramt studieren - die haben vielleicht einfach mal andere Fähigkeiten als ein Dipl. Kfm oder Dipl. Ing. (oder Master). Zum Lehrerberuf gehört ganz viel Sozialkompetenz, Einfühlungsvermögen, moderative Fähigkeiten, usw usw. Das Lehren ist nur eine von vielen Funktionen, die ein Lehrer ausüben muss. Dann kam noch die Frage auf, woher die Vorurteile kommen und warum Lehrer immer sagen, dass sie nicht stimmen. Seht oben - natürlich gibt es schlechte Lehrer. Es ist aber die Minderheit. Und ich kanns nur noch mal schreiben. Ich bin seit 7 Jahren Lehrer (+2 Jahre Referendariat) und es gab noch keinen Tag, wo ich nicht gerne zur Arbeit gegangen bin. Es ist für mich der schönste Beruf von Welt und meine Schüler mag ich...soooo schlimm sind die nicht - auch wenn ich mich oft aufrege:Lachen2: |
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Das Problem ist nicht der Beamtenstatus. Was kann man denn noch anderes machen, wenn man 10 Jahre Lehrer-Job hinter sich hat? Dieser Schutzgedanke ist berechtigt. Das Gerede vom politisch unabhängigen staatstragenden Politk-Lehrer ist albern.
Da eigentliche Problem ist die "Schule-Hochschule-wiederzurückindieSchule-Karriere". Das zieht natürlich Angsthasen an, die kein Interesse an anderen Welten haben als die ihnen bereits bekannte. Nach dem Studium zurück in Muttis Schoß. Und wenn dann der Partner auch noch Lehrer ist, kann das schon zu einer gewissen Lebensfremdheit führen. 5 Jahre in der freien Wirtschaft als Voraussetzung für den Job könnte hier oder da nicht schaden. Dann würd sich auch ein Schul-Abteilungsleiter nicht mit einem Industrie-Abteilungsleiter vergleichen....:) |
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Die Burn-Out-Zahlen würde ich mal als fragwürdig unterstellen. Der eine kann es sich halt erlauben, damit zum Arzt zu gehen, der andere nicht. Aber ganz anderes Thema: Ben, könntest du deine Beiträge bitte wieder mit der Word-Rechtschreibung kontrollieren? Insgesamt denke ich, dass Lehrer schon vernünftig entlohnt werden. Der Vergleich mit den extrem-gut-verdienenden hinkt meiner Meinung nach, da sonst alle der Meinung sind, dass eben diese zu viel verdienen und es kann ja nicht Ziel sein, dass nun alle zuviel verdienen. Ob Lehrer nun verbeamtet sind oder nicht, ist mir ehrlich gesagt ziemlich wumpe. Schlechte "Mitarbeiter" gibt es auch überall. Im Großen und Ganzen finde ich das derzeitige System ganz ok. Auf Testergebnisse wie Pisa, Stiftung Warentest gebe ich nichts. Da wollen im Regelfall nur ein paar Heinis beweisen, wie toll sie testen können und ihren Geltungsdrang stillen. |
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D. (auch Lehrer) |
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Beamte können meines Wissens nach nicht kündigen, sondern nur eine Entlassung aus dem Beamtenstatus beantragen. Das führt dann aber auch dazu, dass sie nicht einfach an einer anderen Schule anfangen können...also kein Wunder, dass kein Lehrer seinen Job kündigt. Was ich sagen wollte ist lediglich, dass eine Abschaffung des Beamtenstatus für Lehrer durchaus auch negative Konsequenzen haben kann. Häufige Lehrerwechsel z.B.. Wer wäre schon begeistert davon, wenn sein Kind jedes Jahr einen neuen Mathelehrer bekäme. Planungssicherheit für Schulen würde fehlen, Stundenpläne häufig geändert werden. Lehrer, die nicht geeignet sind vor einer Klasse zu stehen, könnte man ja u.U. an anderer Stelle im Bildungssystem unterbringen (Verwaltung o.ä.). Meines Wissens nach werden diese aber leider von einer Schule zur nächsten geschickt, melden sich irgendwann dienstunfähig oder landen gar in der Lehrerausbildung. |
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Erinnert mich an ne Episode mit nem Kollegen, als ich auch noch als Lehrer gearbeitet hab: Er: Boah, nee, gestern hab ich wieder bis um halb Eins nachts gesessen und korrigiert! Ich: "Du bist hier doch um Zwo raus?!" Er: "Ja, heim, erstmal nen Kaffe trinken!" "Und dann?" "Sind wir mit den Kindern aufn Weihnachtsmarkt." "Und weiter?" "Dann haben wir sie zum Tischtennis gebracht" "Naja, da war der Tag ja eh schon fast rum" "Eben, dann musste ich sie noch abholen" "Das hat sicher nicht bis Mitternacht gedauert" "Nee, aber dann gabs erstmal Abendessen!" "Ja und, dann haste korrigiert?" "Nee, erst nach den Tagesthemen." "Also um halb Elf!!!" "Ja, und dann bis halb Eins!" "Du arme Xxx, du hast um Acht angefangen, hattest zwo Freistunden, bist um Zwo weg und hast noch zwo Stunden korrigiert. Das war nichtmal n Achtstundentag wie draussen!!" "Ja, aber bis um halb Eins!" :Maso: |
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Ich hatte, wenn ich mich recht erinnere in meiner ganzen Schulzeit jedes Jahr eine anderen Mathelehrer, ohne Witz :) Schulsozialarbeiter sind z.B. auch angestellt. Ich hatte in den letzten 10 Jahren nur eine Kündigung nach einem halben Jahr in der Probezeit - das war ein Berufsanfänger mit einer 50% Stelle in der Einsteigergehaltstufe. Der bekam netto keine 1000€ raus. Nachdem er irgendwo einen 100% Job hatte (ich glaube im Jugendarrest) hat er halt bei uns gekündigt. |
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