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			| Klugschnacker | 13.03.2011 13:07 |  
 Erhöht man die Laufumfänge, verbessert sich die Leistung. Steigert man geringe Laufumfänge, ist die Kurve der Leistungsverbesserung steil und flacht bei weiter ansteigenden Wochenkilometern ab. Läuft man bereits viele Kilometer, hat eine weitere Steigerung der Umfänge nur noch einen geringen Effekt. 
 Die Kurve der Leistungszuwächse durch Umfangssteigerung steigt also zunächst an und erreicht bei weiter gesteigerten Kilometern ein Sättigungsniveau. Ab diesem Punkt bringt eine weitere Steigerung der Wochenkilometer keine Leistungsverbesserung mehr.
 
 Die entscheidende Frage ist, bei welchen Laufumfängen das Sättigungsniveau liegt. Niemand wird behaupten wollen, dass es sich bei jedem Menschen an der gleichen Stelle, also bei der gleichen Zahl der Wochenkilometer befindet. Der eine Athlet profitiert von sehr hohen Umfängen, der andere nicht.
 
 Untersuchungen an mehreren Tausend Läuferinnen und Läufern haben ergeben, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Sportlern beträchtlich sind. Die schnelleren Läufer profitieren in aller Regel von 80, 100 oder mehr Wochenkilometern und erzielen dadurch Leistungssteigerungen. Auf die langsamen Läuferinnen und Läufer scheint das nicht zuzutreffen, sie erreichen bereits bei geringeren Umfängen ihr Optimum, jenseits dessen eine weitere Erhöhung der Umfänge keinen oder nur einen geringen Leistungszuwachs bringt.
 
 Es ist also richtig, wenn schnelle Läufer auf die Fortschritte verweisen, die sie durch eine Erhöhung der Wochenkilometer erzielt haben. Fraglich scheint die Übertragbarkeit dieser Erfahrungen auf langsame Läufer zu sein. Als Ursache werden genetische Unterschiede vermutet.
 
 Letztlich ist diese Frage nach er Wirksamkeit von hohen Laufumfängen (ob diese Wirksamkeit grundsätzlich für jeden Sportler gegeben ist) offtopic. Hier geht es um die Verbesserung des Laufstils im Sinne einer Verkürzung der Bodenkontaktzeiten. Die Bodenkontaktzeiten stehen nicht in einem engen Zusammenhang mit den Wochenkilometern. Das ist ein Märchen. Jeder Leichtathletiktrainer weiß das, weshalb Übungen zur Laufschule inklusive Sprint- und Sprungübungen seit Jahrzehnten zum Standardrepertoire gehören.
 
 Grüße,
 Arne
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