Zitat:
Zitat von butschi
(Beitrag 495191)
Kannst du das mal bitte genauer ausführen, ich glaube mittlerweile auch, dass die Schulterbeweglichkeit häufig ignoriert wird und diese nicht unerheblich für eine gute Wasserlage notwendig ist?!
Alle reden immer vom effektiven Beinschlag, Rumpfstabilität und der Kopfhaltung beim Atmen, was sicherlich wichtige Punkte sind, habe aber den Eindruck, dass ein unflexibler Schulterbereich in Kombination mit einer verkürzten Brustmuskulatur (häufig bei Männern im fortgeschrittenen Alter :) ) bei der Überwasserphase des Armes das Becken nach unten drückt!
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Oh je....
Grundübung früher und jetzt langsam auch wieder ist das so genannte Ausschultern: Fasse einen Stock (alternativ gespanntes Handtuch) vor der Brust und führe diesen mit gestreckten Armen nach hinten. Nicht umgreifen. Gute Schwimmer müssen das in Schulterbreite draufhaben, Thorpe oder Hackett machen das noch enger.
Was ich damit sagen will, ist, dass die Mehrheit von uns sehr weit weg von dieser Beweglichkeit ist. Wofür brauche ich die aber?
Erstens: Gute Schwimmer liegen mit den Schultern immer relativ parallel im Wasser, auch beim Atmen. Da dabei der Arm in der Luft nach vorne vorbeischwingen muss, ist eben diese Beweglichkeit gefragt. Was passiert, wenn ich eingeschränkte Möglichkeiten habe? Zunächst muss ich den ganzen Körper rollen, um die Arme überhaupt raus zu bekommen. Noch einegeschränktere Menschen (wie ich selbst) neigen dazu den Arm gestreckt nach vorne zu führen und regelrecht ins Wasser zu donnern. Für unsereins existieren Formen des Schwimmens wie die Total Immersion Sache. Das muss nicht unbedingt langsamer sein, ist aber eine Abweichung vom Technikleitbild.
Jeder Rotation aus der Bewehungsrichtung heraus bringt Drehmomente in den Körper die woanders aufgefangen werden müssen. Selbst eine Rotation nur um die Längsachse bewirkt ein Absinken der Hüfte, die dann in der Hauptphase des Zuges wieder aufgebaut werden muss. Ziel ist ein möglichst gleichförmige Geschwindigkeit, auch um Strömungsabrisse zu vermeiden. Die heutige Spitze im Schwimmen macht durchaus strömungstechnische Studien. Das Wettkampfbecken in Peking war extra tief, um am Beckenboden mehr Druck auf die Beine zu bekommen (extrem tiefe Tauchphase der Spitzenleute)
Zweitens: Wer sich die Videos vom SV Limmat ansieht, bekommt einen Eindruck, was Ellenbogenvorhalte in Sachen Beweglichkeit bedeutet. Dabei wird von der Armstreckung in der vorbereitenden Phase der Arm zunächst im Ellenbogen gebeugt und der Oberarm stehen gelasssen. Solange, bis der Ellenbogen beginnt, die Wasseroberfläche zu durchbrechen. Dann wird der angewinkelte Arm mit maximaler Fläche nach hinten durchs Wasser gezogen. Auch das geht nur, wenn ich sehr viel Beweglichkeit im der Schulter habe.
Gruß
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