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Genussläufer 13.09.2023 14:10

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1721823)
Bei den zwei diskutierten Haudegen sehe ich das nicht so, denen würde ich unterstellen dass sie illegale Hilfsmittel als legal ansehen solange man halt nicht erwischt wird. Bei den nur homöopatisch vorhandenen Kontrollen im Triathlon-AK-Bereich halte ich es für wahrscheinlicher dass sie auch heute noch nachhelfen als das nicht.

Denkst Du wirklich, dass die sich noch etwas "geben"? Die kennen doch auch die Nebenwirkungen. Und Hand aufs Herz. Die sind nicht ohne. Beide müssen auch nicht mehr davon leben. Also warum so einen Preis bezahlen? Da stünde nur noch das Aufrechterhalten der Anerkennung. Dafür haben die beiden aber (m.E.) zuviel erreicht. Und ob die nun moralisch sauber sind, ist immer eine Frage der Perspektive. Letztendlich zählt die A-Note. Gedopt? Ja, raus. Nein, dabei. Alles andere ist doch müssig.

Es gäbe tatsächlich einen relevanten Grund, beide nicht zuzulassen. Es gibt viele Studien, die zeigen, dass man von Doping ein Leben lang profitiert. Wenn dem so wäre, müsste das aber auch für alle gelten und damit wäre ein Dopingnachweis für alle final das sportliche Ende.

Ich kann übrigens auch die Argumentation nicht nachvollziehen, dass sie viel mehr Zeit hätten als andere und sich so anders vorbereiten können. Was macht man dann mit denjenigen, die ein Sabatical nehmen, Teilzeit arbeiten oder einfach glücklich geerbt haben? Die Regel ist doch klar. Die Lizenz definiert den Profi.

trubi78 13.09.2023 14:27

Ich war jetzt vom 5.9-12.9 unten in Nizza, also 7 Übernachtungen + Flug + Reiseversicherung + LH Radkoffertransport + Essen/Trinken in Nizza + neuer Radkoffer + ÖPNV in Frankfurt + Taxi/Airport Shuttle in Nizza + Ironman Teilnehmerpreis (1400€): 3133 Euro (ohne Ironmanpreis 1732,50 €) �� Geht doch.

Billiger gehr sicher auch.
Aber finde jetzt 1732,50 Euro
% Radkoffer 1422,50 €
% Reiseversicherung 1327,50 €
% LH Flug 977,50 €
% 2 x LH Radkoffertransport 817,5

für eine Touristengroßstadt normal. Und ich hatte ein große Studiozimmer mit Balkon und Badezimmer, Doppelbett für mich Alleine. Das Zimmer war absolut ruhig. Das Hotel zentral am Rand der Altstadt gelegen. Perfekt.

Die Reiseversicherung hätte ich mir sicher sparen können. Aber habe sie einfach dazu gebucht da ich mir nicht sicher bin was unsere GKV noch so leistet, insb. im Ausland.


817,50 Euro für 7 Nächte im Hotel bzw. 8 Tage Aufenthalt + Trinken/Essen:
Sind ca. 116 Euro pro Nacht bzw. 109 Euro pro Tag


Was habt ihr so gezahlt ?

andreasbrod 13.09.2023 15:15

Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1721845)
Ich war jetzt vom 5.9-12.9 unten in Nizza, also 7 Übernachtungen + Flug + Reiseversicherung + LH Radkoffertransport + Essen/Trinken in Nizza + neuer Radkoffer + ÖPNV in Frankfurt + Taxi/Airport Shuttle in Nizza + Ironman Teilnehmerpreis (1400€): 3133 Euro (ohne Ironmanpreis 1732,50 €) �� Geht doch.

Billiger gehr sicher auch.
Aber finde jetzt 1732,50 Euro
% Radkoffer 1422,50 €
% Reiseversicherung 1327,50 €

für eine Touristengroßstadt normal. Und ich hatte ein große Studiozimmer mit Balkon und Badezimmer, Doppelbett für mich Alleine. Das Zimmer war absolut ruhig. Das Hotel zentral am Rand der Altstadt gelegen. Perfekt.

Die Reiseversicherung hätte ich mir sicher sparen können. Aber habe sie einfach dazu gebucht da ich mir nicht sicher bin was unsere GKV noch so leistet, insb. im Ausland.

Glaube der LH Flug schlägt mit 350 € zu buche, 2 x Radkoffer 160 €: 817,50 Euro für 7 Nächte + Trinken/Essen: ca 116 Euro pro Nacht sozusagen


Was habt ihr so gezahlt ?

Finde den Preis absolut fair. Kannste nicht meckern.

Ich war mit meinem Wohnmobil in Lahti bei der kleinen WM und habe alleine für die Fähre Travemünde nach Helsinki und zurück EUR 2500,00 gezahlt.:Huhu:

Genussläufer 13.09.2023 15:26

Zitat:

Zitat von andreasbrod (Beitrag 1721851)
Finde den Preis absolut fair. Kannste nicht meckern.

Ich war mit meinem Wohnmobil in Lahti bei der kleinen WM und habe alleine für die Fähre Travemünde nach Helsinki und zurück EUR 2500,00 gezahlt.:Huhu:

Das ist schwer vergleichbar. Für den Hin- und Rückflug (FFM/Lahti) hättest Du weniger als 200 Euro gelöhnt. Eine Woche vernünftiges Hotel läge bei unter 100 Euro die Nacht.

Kurzum... Skandinavien ist mit Flugzeug mit großem Abstand am günstigsten.

lepeters 13.09.2023 15:58

Ich kann hier noch 2/3 Wettkampf- und Reisebericht zusteuern. Für mich war der Wettkampf leider wegen einer Verletzung nach dem Radfahren beendet, auch wenn ich mich noch auf die Laufstrecke begeben habe und versucht habe zu laufen. Details weiter unten.
Vorab noch: Es war meine erste Teilnahme bei einer WM. Habe mich 2023 in Hamburg qualifiziert. Vergleiche zu Hawaii sind hier nicht zu finden.

An- und Abreise
Anreise war am Donnerstag vor dem Wettkampf mit Eurowings vom Flughafen Köln. Neben mir war noch ein weiterer Triathlet auszumachen, sonst eher die Kategorie Wochenendtrip oder Kegelausflug im Flieger.
Hier hat alles reibungslos geklappt.

Rückflug war am Dienstag von Nizza nach Düsseldorf. Hier waren schon mehr Triathleten auszumachen. Der Kapitän begrüßte an Board auch alle Triathleten mit ein paar warmen Worten vor dem Abflug. Funfact: Auch Magnus Ditlev und seinen Buddy (Overall AG Champion) waren neben unserem Gate am Flughafen. Also nochmal richtig Promiflair am Flughafen genossen.

Beide Flüge waren reibungslos. Flugzeit ca 1:30h. Also Ratzfatz erledigt.

Unterkunft und Aufenthalt in Nizza

Wir hatten mit unserer Reisetruppe ein AirBnB für 5 Personen. Preislich bin ich mir nicht mehr sicher, da ich nicht gebucht hatte.
Von der Lage waren wir fast mitten in der Stadt.
Schwimmstart = 10 min Fußweg
Athlete Checkin = 5 min
Altstadt = 5 min

Also alles nah bei.

Nizza selbst ist eine super schöne Stadt. Schöne Gassen, überall Cafes, Restaurants, Kneipen. Für jeden was dabei.
Preislich fand ich das Essen ok (Pizza um die 15-17 €). Alkohol war recht teuer, aber das ist Triathleten ja egal :)
Wir haben uns alle sehr wohl in der Stadt gefühlt. Also Athleten und Supporter sind vollkommen zufrieden gewesen.

Da gleichzeitig in Nizza bzw Frankreich auch der Rugby World Cup ist, war gegenüber vom IRONMAN Village auch eine Rugby Village. Also die Stadt scheint für alles offen zu sein und bietet echt ein super Flair für Sportevents.

... nun zum sportlichen.

Rennvorbereitung
Die Rennvorbereitung war aus meiner Sicht unproblematisch. Ich hatte noch 2 mal die Möglichkeit genutzt, um mir die Abfahrt der Radstrecke ab Bouyon anzuschauen. Mehr saß zeitlich nicht drin.
Mit dem TT aus Nizza raus ist etwas mühselig, da man mit dem normalen Radverkehr an der Promenade fährt (15kmh + Fußgängerverkehr). Aber alles halb so wild.
Nach 5km ist man dann auch draußen. Sobald man in dem Industriegebiet ist, wo man in die Berge fährt ist kaum noch Verkehr da. Also alles entspannt für einen Streckencheck in den Tagen vor dem Rennen. Es waren auch genug Zeichnungen und Pfeile auf der Straße vorhanden - verfahren kann man sich da nicht.

Laufstrecke ist ja direkt an der Promenade. Ich glaube hier muss man im Vorfeld nichts zu sagen.

Was ich etwas schade fand: Die Schwimmstrecke war nur am Renntag vorhanden. Also vorher war kein organisiertes Schwimmen an den Tagen vorher. Schwimmen war möglich, aber nur bis zu den 300m weiten Bojen, die den das Meer in Schwimm und Schifffahrtsverkehr teilen.
So war es sehr schade, dass am morgen hunderte Athleten auf einer Strandbreite von gefühlten 3km kreuz und quer geschwommen sind. Manche 10m vom Ufer parallel dazu schwimmend. Manche sind Bojen Diagonal angeschwommen, andere sind zu den 300m Bojen raus und wieder rein geschwommen. Um es abzubinden: Schwimmen ja - organisiert nein.
Ich hatte mich eigentlich auf ein gemeinsames Schwimmen mit anderen Startern gefreut. Es muss ja nicht das Coffeeboat sein. Aber eine gemeinsamer Ein und Ausstieg mit einer kleinen abgestecken Strecke und/oder Cafe am Strand wäre cool gewesen. Da hat IRONMAN aus meiner Sicht einiges an Chance vertan ein cooles Sideevent auf die beine zu stellen.

Raceday
Der Pre Race Flow war aus meiner Sicht top. Man kam schnell und problemlos in den abgezäunten Bereich. Es waren super viele Helfer da. Selbst an Radpumpen konnte man sich nicht satt sehen, teilweise standen 4 Pumpen unbenutzt am Gitter.

Ein paar mehr Dixis hätten es sein dürfen. Die geschätzten 10 Dixis vor dem Schwimmstart sind dann doch etwas wenig gewesen.
Sonst lief alles reibungslos. Wenn man seine Supporter noch sehen will, war das nur noch durch den Zaun möglich. Fand ich aber nicht schlimm, da ich meine Leute dennoch gesehen habe.

Schwimmen
Schwimmen ohne Neo - absolut richtige Entscheidung. Und das sage ich als schlechter Schwimmer.
Meine AK 25 war zusammen mit der AK20 in einer Schwimmgruppe am Start. Geschätzte 100 Starter. Ich hasse einen Schwimmmassenstart da ich mich sehr unwohl fühle. Die Startlinie war aber schön breit. Zu einer Klopperei kam es also nicht - wenn man es nicht drauf anlegen wollte.
Dann ging es raus ins offene Meer. Die Bojen waren fast bzw. gar nicht zu erkennen. Durch leichten Wellengang konnte man schon die ersten kleinen Bojen nicht sehen. Also einfach Blind der Masse hinterher. Hier müsste Ironman vielleicht nachbessern, da man die Bojen vom Land schon kaum erkennen konnte. Im Wasser sieht man de facto gar nix.

Nach dem Schwimmen bin ich mit 1.10 raus. Für mich genau so schnell wie in Hamburg, da noch mit Neo. Also ein gutes Schwimmen.

Radfahren
Nach dem Schwimmen auf die Radstrecke.
Die ersten 10km war eine einzige Gruppenfahrt. 3m breite Straße. Überholen nicht möglich. Unfallgefahr extrem hoch, weil noch alle an ihren Schuhen rumdrehen, Schlangenlinien fahren, Riegel auspacken und und und. Also nix neues.

Nach 12km kommt man dann ca in den ersten Anstieg. Und der hat es auch direkt in sich. Mehrere kleine Rampen mit teilweise schlechtem Asphalt. Hier konnte ich schon mal einiges Überholen. Wenn man sich den Teil vorher angeschaut hat, kann man sich aus meiner Sicht hier auch erlauben etwas "drüber" zugehen um schon mal ein paar Löcher zu reißen oder Plätze gut zu machen bevor es dann ab ca. 40km in den Anstieg zum Col de L'Ecre ging.

Als recht guter Radfahrer konnte ich hier meine Stärken ausspielen. Der Anstieg war supergeil zu fahren. Gleichmäßige Steigungen, teilweise unten noch im Schatten. Oben wurde es dann aber richtig heiß und der Wind war eher ein Fön.

Oben angekommen ging es dann auf dem Plateau weiter. Keine wirklichen Flachpassagen dabei, aber so richtig steil wurds auch nicht mehr. Würde es mal als Drückerstrecke bezeichnen, wo man immer auf dem Pedal steht. Auch die Abfahrten kann man dort gut durchtreten.

Nach 130km war dann die Kletterei vorbei. Ab da gehts mehr oder weniger nur noch bergab. Und wie. Enge Straßen, hohe Geschwindigkeiten, super viele Bumper, kleine und größere Straßenschäden und kleine Steine auf der Straße. Wer hier also schon über Kreuz guckt, muss wirklich aufpassen.
Da ich zu der Zeit aber schon recht weit vorne war, konnte ich die Abfahrt mehr oder weniger alleine fahren und habe kaum noch jemanden überholt. Von hinten kam auch nichts mehr.

Es hat sich also gelohnt sich die Abfahrt vorher 2x anzuschauen und die Anstiege im Recon einfach auszulassen. Ich denke hier habe ich sogar noch mehr Zeit gutmachen können als im Anstieg.
Wer also wirklich schnell sein will, sollte sich die Abfahrt vorher so oft wie möglich anschauen. Hier liegt so viel Potenzial Zeit zu gewinnen - oder halt zu verlieren.
Nach 180 und 5:02h bin ich dann in die T2 gerollt. Unfassbar guter Radsplit von mir. Die Taktik möglichst alleine in die Abfahrt zu fahren hat sich ausgezahlt: so konnte ich mich voll auf die Strecke konzentrieren und musste kaum rausnehmen, weil vor mir andere Athleten langsamer fuhren.


Fazit: Unfassbar geile Strecke. Wer racen will: MEGA. Wer das Rennen genießen will: DOPPEL MEGA. Wer Hinterradlutscher hasst: Triple MEGA, da es keine Möglichkeit gibt irgendeinen Benefit daraus zu ziehen - entweder gehts hoch oder runter :)


Allerdings muss ich hier eine Sache noch kritisieren.
Thema Center Line: Es haben sich alle an die Center Line gehalten. Bei einem Überholvorgang meinerseits im ersten Anstieg war ich mehr oder weniger direkt an der Mittellinie. Auf einmal taucht neben mit ein KaRi-Moped auf. Da ich schon an der Mittellinie war, konnte das Motorrad natürlich nur auf der Gegenfahrbahn überholen.
Als dann noch ein Auto von vorne kam (Strecke war nur halbseitig gesperrt), zog das Motorrad einfach rechts rüber. Ich war also Schulter an Schulter mit dem KaRi.
Was alles hätte passieren können...naja denken wir mal nicht drüber nach.
In meinen Augen aber ein absolutes Fehlverhalten vom Kari-Moped!!

Laufen
Hier kann ich leider nicht mehr ganz so viel zu Berichten. Ich hatte mich auf den Marathon gefreut. Eigentlich meine Paradedisziplin. Durch eine Laufverletzung konnte ich aber im Vorfeld nicht mehr laufen. Als die ich die T2 erreichte hatte ich einige Stoßgebete rausgebrüllt, dass meine Wade hält.
Also Laufschuhe an - Mütze auf - direkt mal Eis in den Nacken.
Nach 1km war dann aber das Rennen für mich beendet. Ich konnte keinen Schritt ohne stechenden Schmerz machen.
So steht am Ende also bei meiner ersten WM ein DNF. Was alles möglich gewesen wäre? Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich jetzt eine weitere Rechnung offen.....

GESAMTFAZIT
Nizza als Gastgeber einer WM Würdig? 100%. Strecke ist unfassbar hart und ehrlich. Wer nicht fit und vorbereitet ist wird immer bezahlen.
Es ist halt nicht die isolierte Triathlonblase wie auf Hawaii. Fand ich aber ehrlich gesagt auch nicht so schlimm. Mir ist der Hype im Vorfeld manchmal too much. Ich vermute auf Hawaii wäre ich mental am Donnerstag vor dem Rennen schon komplett Triathlon Müde (... wer weiß wie es wirklich wäre :))

In diesem Sinne, es war ne geile WM. Auch wenn ich es nicht ins Ziel bringen konnte.

Gruß
Lennard

PattiRamone 13.09.2023 16:07

Sorry, vielleicht habe ich es überlesen...

Aber gab es schon einen Bericht zum Thema "Unterschied IM Nizza vs WM Nizza"?

Das würde mich ja mal brennend interessieren.

deralexxx 13.09.2023 16:25

Danke für die tollen Berichte!

trubi78 13.09.2023 18:01

Zitat:

Zitat von PattiRamone (Beitrag 1721862)
Sorry, vielleicht habe ich es überlesen...

Aber gab es schon einen Bericht zum Thema "Unterschied IM Nizza vs WM Nizza"?

Das würde mich ja mal brennend interessieren.

In der Stadt hast du den Unterschied schnell gemerkt. Kailua Kona hat insg. 20.000 Einwohner, Nizza 350.000. D.h. 1-2 km von der Promenade entfernt gingen die Menschen ihrer Arbeit und ihrem Leben nach :-) Keiner hat sich da für den Ironman interessiert.

Zum Renntag:

Schwimmen fand ich super und da das Wasser fast total klar war, konnte man auch gut die Schwimmer ein paar Meter vor einem erkennen.

Auf der Radstrecke kaum Zuschauer. Dachte ja im Vorfeld das die Franzosen wegen der Tour de France total interessiert sind. Pustekuchen. Es gab kaum Zuschauer. War eher wie eine RTF. :-)

Auf der Laufstrecke konzentrierten sich die Zuschauer auch auf 1-2,5 km Nähe Zielbereich, auf den übrigen 2,5-5 km Richtung Flughafen standen nur vereinzelt Zuschauer, die jubelten oder anfeuerten. Da ist Frankfurt mit seiner Laufstrecke wesentlich besser besucht.

mamoarmin 13.09.2023 18:20

Zitat:

Zitat von lepeters (Beitrag 1721861)
Ich kann hier noch 2/3 Wettkampf- und Reisebericht zusteuern. Für mich war der Wettkampf leider wegen einer Verletzung nach dem Radfahren beendet, auch wenn ich mich noch auf die Laufstrecke begeben habe und versucht habe zu laufen. Details weiter unten.
Vorab noch: Es war meine erste Teilnahme bei einer WM. Habe mich 2023 in Hamburg qualifiziert. Vergleiche zu Hawaii sind hier nicht zu finden.

An- und Abreise
Anreise war am Donnerstag vor dem Wettkampf mit Eurowings vom Flughafen Köln. Neben mir war noch ein weiterer Triathlet auszumachen, sonst eher die Kategorie Wochenendtrip oder Kegelausflug im Flieger.
Hier hat alles reibungslos geklappt.

Rückflug war am Dienstag von Nizza nach Düsseldorf. Hier waren schon mehr Triathleten auszumachen. Der Kapitän begrüßte an Board auch alle Triathleten mit ein paar warmen Worten vor dem Abflug. Funfact: Auch Magnus Ditlev und seinen Buddy (Overall AG Champion) waren neben unserem Gate am Flughafen. Also nochmal richtig Promiflair am Flughafen genossen.

Beide Flüge waren reibungslos. Flugzeit ca 1:30h. Also Ratzfatz erledigt.

Unterkunft und Aufenthalt in Nizza

Wir hatten mit unserer Reisetruppe ein AirBnB für 5 Personen. Preislich bin ich mir nicht mehr sicher, da ich nicht gebucht hatte.
Von der Lage waren wir fast mitten in der Stadt.
Schwimmstart = 10 min Fußweg
Athlete Checkin = 5 min
Altstadt = 5 min

Also alles nah bei.

Nizza selbst ist eine super schöne Stadt. Schöne Gassen, überall Cafes, Restaurants, Kneipen. Für jeden was dabei.
Preislich fand ich das Essen ok (Pizza um die 15-17 €). Alkohol war recht teuer, aber das ist Triathleten ja egal :)
Wir haben uns alle sehr wohl in der Stadt gefühlt. Also Athleten und Supporter sind vollkommen zufrieden gewesen.

Da gleichzeitig in Nizza bzw Frankreich auch der Rugby World Cup ist, war gegenüber vom IRONMAN Village auch eine Rugby Village. Also die Stadt scheint für alles offen zu sein und bietet echt ein super Flair für Sportevents.

... nun zum sportlichen.

Rennvorbereitung
Die Rennvorbereitung war aus meiner Sicht unproblematisch. Ich hatte noch 2 mal die Möglichkeit genutzt, um mir die Abfahrt der Radstrecke ab Bouyon anzuschauen. Mehr saß zeitlich nicht drin.
Mit dem TT aus Nizza raus ist etwas mühselig, da man mit dem normalen Radverkehr an der Promenade fährt (15kmh + Fußgängerverkehr). Aber alles halb so wild.
Nach 5km ist man dann auch draußen. Sobald man in dem Industriegebiet ist, wo man in die Berge fährt ist kaum noch Verkehr da. Also alles entspannt für einen Streckencheck in den Tagen vor dem Rennen. Es waren auch genug Zeichnungen und Pfeile auf der Straße vorhanden - verfahren kann man sich da nicht.

Laufstrecke ist ja direkt an der Promenade. Ich glaube hier muss man im Vorfeld nichts zu sagen.

Was ich etwas schade fand: Die Schwimmstrecke war nur am Renntag vorhanden. Also vorher war kein organisiertes Schwimmen an den Tagen vorher. Schwimmen war möglich, aber nur bis zu den 300m weiten Bojen, die den das Meer in Schwimm und Schifffahrtsverkehr teilen.
So war es sehr schade, dass am morgen hunderte Athleten auf einer Strandbreite von gefühlten 3km kreuz und quer geschwommen sind. Manche 10m vom Ufer parallel dazu schwimmend. Manche sind Bojen Diagonal angeschwommen, andere sind zu den 300m Bojen raus und wieder rein geschwommen. Um es abzubinden: Schwimmen ja - organisiert nein.
Ich hatte mich eigentlich auf ein gemeinsames Schwimmen mit anderen Startern gefreut. Es muss ja nicht das Coffeeboat sein. Aber eine gemeinsamer Ein und Ausstieg mit einer kleinen abgestecken Strecke und/oder Cafe am Strand wäre cool gewesen. Da hat IRONMAN aus meiner Sicht einiges an Chance vertan ein cooles Sideevent auf die beine zu stellen.

Raceday
Der Pre Race Flow war aus meiner Sicht top. Man kam schnell und problemlos in den abgezäunten Bereich. Es waren super viele Helfer da. Selbst an Radpumpen konnte man sich nicht satt sehen, teilweise standen 4 Pumpen unbenutzt am Gitter.

Ein paar mehr Dixis hätten es sein dürfen. Die geschätzten 10 Dixis vor dem Schwimmstart sind dann doch etwas wenig gewesen.
Sonst lief alles reibungslos. Wenn man seine Supporter noch sehen will, war das nur noch durch den Zaun möglich. Fand ich aber nicht schlimm, da ich meine Leute dennoch gesehen habe.

Schwimmen
Schwimmen ohne Neo - absolut richtige Entscheidung. Und das sage ich als schlechter Schwimmer.
Meine AK 25 war zusammen mit der AK20 in einer Schwimmgruppe am Start. Geschätzte 100 Starter. Ich hasse einen Schwimmmassenstart da ich mich sehr unwohl fühle. Die Startlinie war aber schön breit. Zu einer Klopperei kam es also nicht - wenn man es nicht drauf anlegen wollte.
Dann ging es raus ins offene Meer. Die Bojen waren fast bzw. gar nicht zu erkennen. Durch leichten Wellengang konnte man schon die ersten kleinen Bojen nicht sehen. Also einfach Blind der Masse hinterher. Hier müsste Ironman vielleicht nachbessern, da man die Bojen vom Land schon kaum erkennen konnte. Im Wasser sieht man de facto gar nix.

Nach dem Schwimmen bin ich mit 1.10 raus. Für mich genau so schnell wie in Hamburg, da noch mit Neo. Also ein gutes Schwimmen.

Radfahren
Nach dem Schwimmen auf die Radstrecke.
Die ersten 10km war eine einzige Gruppenfahrt. 3m breite Straße. Überholen nicht möglich. Unfallgefahr extrem hoch, weil noch alle an ihren Schuhen rumdrehen, Schlangenlinien fahren, Riegel auspacken und und und. Also nix neues.

Nach 12km kommt man dann ca in den ersten Anstieg. Und der hat es auch direkt in sich. Mehrere kleine Rampen mit teilweise schlechtem Asphalt. Hier konnte ich schon mal einiges Überholen. Wenn man sich den Teil vorher angeschaut hat, kann man sich aus meiner Sicht hier auch erlauben etwas "drüber" zugehen um schon mal ein paar Löcher zu reißen oder Plätze gut zu machen bevor es dann ab ca. 40km in den Anstieg zum Col de L'Ecre ging.

Als recht guter Radfahrer konnte ich hier meine Stärken ausspielen. Der Anstieg war supergeil zu fahren. Gleichmäßige Steigungen, teilweise unten noch im Schatten. Oben wurde es dann aber richtig heiß und der Wind war eher ein Fön.

Oben angekommen ging es dann auf dem Plateau weiter. Keine wirklichen Flachpassagen dabei, aber so richtig steil wurds auch nicht mehr. Würde es mal als Drückerstrecke bezeichnen, wo man immer auf dem Pedal steht. Auch die Abfahrten kann man dort gut durchtreten.

Nach 130km war dann die Kletterei vorbei. Ab da gehts mehr oder weniger nur noch bergab. Und wie. Enge Straßen, hohe Geschwindigkeiten, super viele Bumper, kleine und größere Straßenschäden und kleine Steine auf der Straße. Wer hier also schon über Kreuz guckt, muss wirklich aufpassen.
Da ich zu der Zeit aber schon recht weit vorne war, konnte ich die Abfahrt mehr oder weniger alleine fahren und habe kaum noch jemanden überholt. Von hinten kam auch nichts mehr.

Es hat sich also gelohnt sich die Abfahrt vorher 2x anzuschauen und die Anstiege im Recon einfach auszulassen. Ich denke hier habe ich sogar noch mehr Zeit gutmachen können als im Anstieg.
Wer also wirklich schnell sein will, sollte sich die Abfahrt vorher so oft wie möglich anschauen. Hier liegt so viel Potenzial Zeit zu gewinnen - oder halt zu verlieren.
Nach 180 und 5:02h bin ich dann in die T2 gerollt. Unfassbar guter Radsplit von mir. Die Taktik möglichst alleine in die Abfahrt zu fahren hat sich ausgezahlt: so konnte ich mich voll auf die Strecke konzentrieren und musste kaum rausnehmen, weil vor mir andere Athleten langsamer fuhren.


Fazit: Unfassbar geile Strecke. Wer racen will: MEGA. Wer das Rennen genießen will: DOPPEL MEGA. Wer Hinterradlutscher hasst: Triple MEGA, da es keine Möglichkeit gibt irgendeinen Benefit daraus zu ziehen - entweder gehts hoch oder runter :)


Allerdings muss ich hier eine Sache noch kritisieren.
Thema Center Line: Es haben sich alle an die Center Line gehalten. Bei einem Überholvorgang meinerseits im ersten Anstieg war ich mehr oder weniger direkt an der Mittellinie. Auf einmal taucht neben mit ein KaRi-Moped auf. Da ich schon an der Mittellinie war, konnte das Motorrad natürlich nur auf der Gegenfahrbahn überholen.
Als dann noch ein Auto von vorne kam (Strecke war nur halbseitig gesperrt), zog das Motorrad einfach rechts rüber. Ich war also Schulter an Schulter mit dem KaRi.
Was alles hätte passieren können...naja denken wir mal nicht drüber nach.
In meinen Augen aber ein absolutes Fehlverhalten vom Kari-Moped!!

Laufen
Hier kann ich leider nicht mehr ganz so viel zu Berichten. Ich hatte mich auf den Marathon gefreut. Eigentlich meine Paradedisziplin. Durch eine Laufverletzung konnte ich aber im Vorfeld nicht mehr laufen. Als die ich die T2 erreichte hatte ich einige Stoßgebete rausgebrüllt, dass meine Wade hält.
Also Laufschuhe an - Mütze auf - direkt mal Eis in den Nacken.
Nach 1km war dann aber das Rennen für mich beendet. Ich konnte keinen Schritt ohne stechenden Schmerz machen.
So steht am Ende also bei meiner ersten WM ein DNF. Was alles möglich gewesen wäre? Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich jetzt eine weitere Rechnung offen.....

GESAMTFAZIT
Nizza als Gastgeber einer WM Würdig? 100%. Strecke ist unfassbar hart und ehrlich. Wer nicht fit und vorbereitet ist wird immer bezahlen.
Es ist halt nicht die isolierte Triathlonblase wie auf Hawaii. Fand ich aber ehrlich gesagt auch nicht so schlimm. Mir ist der Hype im Vorfeld manchmal too much. Ich vermute auf Hawaii wäre ich mental am Donnerstag vor dem Rennen schon komplett Triathlon Müde (... wer weiß wie es wirklich wäre :))

In diesem Sinne, es war ne geile WM. Auch wenn ich es nicht ins Ziel bringen konnte.

Gruß
Lennard

Glückwunsch zu diesem Bikesplit...CHAPEAU!

merz 13.09.2023 19:40

Zitat:

Zitat von PattiRamone (Beitrag 1721862)
Sorry, vielleicht habe ich es überlesen...

Aber gab es schon einen Bericht zum Thema "Unterschied IM Nizza vs WM Nizza"?

Das würde mich ja mal brennend interessieren.

2. Hand von lokalen Athleten, die tatsächlich beide gemacht haben: WM Radtsrekce ist um die 8 km dieses einen westlichen Pendelstücks länger, sonst Strecken gleich - Wetter kann beim IM France sehr heiss werden (2022) oder sehr heiss und windig (2016 war ich als Zuschauer da und es war brutal)

m.

merz 13.09.2023 19:43

@lepeters: Danke für den Bericht, sehr schade das es nicht bis zum Ende geklappt hat - der Bike Split ist irre - Du bist dann auf flachen LD Strecke so ein 04:30 Fahrer?

interessant und wichtig das es auf der Strecke bis auf die ersten 10 km auch im vordersten / vorderen Feld draftig endlich mal kein Thema war.
Es gab übrigens ein (35 Euro) Probeschwimmen am Sonntag vor dem Rennen, dann wurde aber sofort die Bojen weggeräumt (Sicherheitsproblem?).
ja, und die Bojen waren kaum zu sehen, das geht besser….

+ 100% d accord dass Nizza den ganzen Event einfach mal so sehr cool und charmant mitnimmt (immerhin ist an einem ganzen Sommersonntag/nachmittag die ganze Promenade einfach mal „ferme“)

m.

lepeters 13.09.2023 20:32

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1721882)
@lepeters: Danke für den Bericht, sehr schade das es nicht bis zum Ende geklappt hat - der Bike Split ist irre - Du bist dann auf flachen LD Strecke so ein 04:30 Fahrer?


m.

ja, bin ein recht starker radfahrer. in HH hatte ich eine 4:29

lepeters 13.09.2023 20:52

Noch eine Ergänzung zum Thema Zeitfahrrad vs. Rennrad.
Ich würde bei einem erneuten Start auf jeden Fall das Zeitfahrrad nehmen. Die trotz vieler Anstiege und lange Zeit in den Hoods hat sich der Auflieger und die Storage-Möglichkeiten defintiv bewährt.
Glaube die ganzen Tests von Canyon haben was ähnliches ergeben.

(Fahre das Canyon Speedmax mit Scheibenbremsen)

Canumarama 14.09.2023 16:06

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1721569)
Bei mir gibt es leider nur wenig gutes zu Berichten.

Mein erstes DNF überhaupt und dann bei einer WM :(

Heute Nacht mit heftigen Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schweißgebadet aufgewacht. Keine Ahnung was da falsch gelaufen ist.

Oh was ein Mist verdammt :Traurig:
Das tut mir sehr leid!
Ich hoffe es geht wieder einigermaßen?

Mir wäre es fast genauso ergangen.
Das mir Hitze und Höhenmeter überhaupt nicht liegen war vorher klar.
Aber das ich mir von der Klima auf der Unterkunft noch ordentlich einen mitgeben lassen (Halsschmerzen und Rotzerei) war nicht eingeplant gewesen.
Bin es dann am Sonntag doch angegangen - aber bewusst ruhig und ohne Ambitionen. Es lief anfangs gar nicht so schlecht, so dass ich dachte es wird schon noch. Dann aber doch einige Fehler auf der Radstrecke gemacht und mangels Erfahrung (2.te LD) auch bei der Verpflegung.
So hieß es dann doch wieder ruhig machen und einfach "warten" bis das Ziel kommt.

Das Gute daran:
Durch die Erfahrungen in Nizza ist Kona ist für mich überhaupt kein Thema mehr.
Die Wetterbedingungen dort würden mich killen bevor überhaupt der Startschuss gefallen wäre.
Auch eine Wiederholung in Nizza ist für mich ausgeschlossen. Selbst wenn das Wetter mal mit etwas Glück kühler sein würde, wäre da noch die Radstrecke. Und die geht gar nicht meiner Meinung nach. Entweder bergauf (gefühlt 90% Oberlenker) oder bergab ist nicht das was ich von einer WM-Radstrecke erwarte. Das finde ich viel zu speziell.

:Huhu:

iChris 14.09.2023 18:43

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1722018)
Oh was ein Mist verdammt :Traurig:
Das tut mir sehr leid!
Ich hoffe es geht wieder einigermaßen?

...

Und die geht gar nicht meiner Meinung nach. Entweder bergauf (gefühlt 90% Oberlenker) oder bergab ist nicht das was ich von einer WM-Radstrecke erwarte. Das finde ich viel zu speziell.

:Huhu:

Sagen wir mal geht so - das Kopfweh ist bedeutend weniger geworden aber ich fühle mich aktuell immer noch etwas neben der Spur. Wenn sich das nicht ändert werde ich wohl nächste Woche mal einen Arzt aufsuchen. Corona-Test war negativ


Also ich fand die Strecke eigentlich ziemlich geil, weil es einfach kein Gelutschte gab. Wäre gerne noch mit mehr Dampf die Abfahrten runter aber da war ja bei mir schon der Wurm drin.
Auch bergauf bin ich relativ viel in Position gefahren, da es ja meist nicht so krass bergauf ging. Was diskutabel ist, sind imo die Ortsdurchfahrten auf der langen Abfahrt gegen Schluss. Zu den Speedbumbs, Schwellen usw. kam auch noch schlechter Belag, aber da gibt es andere IM Rennen wo das schon der gute Teil wäre :Cheese:

merz 15.09.2023 21:25

Generation Insta

https://youtu.be/D8lUvwegBEQ?si=vZ78yHOu4jo4wLn5

Netterweise für die Älteren auf YT :cool:

(Was‘ n das? der neue Weltmeister zum titelgebenden Rennen in 46 sec, ich schau in seinen Kanal seit dem DNF @ Lanza 23 Video, das ich so cool fand wie Sanders sehr viel früher mal war)

m.

pS: Sponsoren weichkochen dann hier (after all, he is british) : https://www.youtube.com/shorts/o6iVGSEzysk

trubi78 17.09.2023 12:30

Gibt es keine Ergebnislisten/ Zertifikate mit Nennung des Vereins ?

Nachtrag: Gibt es tatsächlich nur über einen Screenshot in der Ironman Tracker App :-)

longo 26.09.2023 22:08

Hier noch als kleiner Nachtrag ein aktueller Bericht über David Hörth vom Tri Team Kaiserstuhl, der in Nizza 2023 auf Gesamtplatz 32 einlief, und damit schnellster deutscher Age Grouper und Zweiter in der Age Group 30-34 wurde:

https://www.badische-zeitung.de/davi...286964025.html

Globe84 27.09.2023 01:02

leider hinter einer paywall....

trubi78 27.09.2023 15:31

Gut performt. Gratulation.

Ich habe inzwischen gesehen das ich quasi Drittletzter in meiner AK bin.
Bei den Verletzungen, die ich hatte, bin ich zufrieden das ich starten und finishen konnte.

Inzwischen bessern sich auch meine Prellungen. Am Schlimmsten sind derzeit noch die hinteren Rippen und das linke Schulterblatt. Seit dieser Woche kann ich beim Schwimmen wieder in beide Richtungen einatmen und beim Liegen (Bett, Couch) geht es inzwischen auch mit mittig auf dem Rücken liegen. Links liegen geht noch nicht.

Denke mal Mitte/Ende Oktober, ggf. Mitte November wird alles auskuriert sein.

Erinnere mich gerade mit einem Lachen zurück an den Zieleinlauf und den Spruch "YOU ARE AN IRONMAN". Hart verdient. Der Finish/ Zieleinlauf zählt für mich doppelt.

trithos 01.10.2023 22:36

Ich habe aus privatem Interesse versucht, das Leistungsniveau in Nizza mit dem von Hawaii zu vergleichen - ein großes Vorhaben, das in dieser Allgemeinheit wohl zumindest eine Diplomarbeit wäre. Aber trotzdem wollte ich mich nicht nur auf Gefühle, Eindrücke oder Spekulationen verlassen und hab daher eine kleine Statistik erstellt. Und zwar einen Vergleich von zwei WM-Rennen, bei denen ich selbst dabei war: Nizza 2023 und Kona 2018. Heuer in Nizza bin ich in der M55 angetreten, daher hab ich auch die M55 in Kona 2018 als Vergleich genommen.

Wie gesagt, ich will hier sicher kein abschließendes statistisches Urteil fällen, aber doch einmal einen ganz kleinen Ausschnitt der großen Frage beleuchten, ob das Niveau heuer in Nizza tatsächlich signifikant schlechter war als eben in einem Hawaii-Rennen, am Beispiel des Jahres 2018.

Dazu habe ich eben die AK55 herangezogen und die Rückstände auf die Siegerzeit in Prozent berechnet, und zwar der Plätze 10, 20, 30 und 50. Weiter nach hinten wollte ich nicht, weil es ja in der Diskussion vor allem um "WM-würdig" geht. Und das wird meiner Meinung nach durch die vorderen Plätze definiert und nicht durch die hinteren. Nun also kurz das Ergebnis:

In Nizza 2023 gab es in der M55 folgende Prozent-Rückstände auf den Sieger:
Platz 10: 11,4 Prozent
Platz 20: 15,2 Prozent
Platz 30: 16,8 Prozent
Platz 50: 21,7 Prozent

Im Vergleich dazu die M55 in Hawaii 2018:
Platz 10: 10,6 Prozent
Platz 20: 13,8 Prozent
Platz 30: 16,6 Prozent
Platz 50: 21,2 Prozent

Ich hab jetzt keine Signifikanztests drüberlaufen lassen, weil ich kein Statistiker bin und mich daher noch extra einlesen hätte müssen, aber auf den ersten Blick scheinen mir die Rückstände ziemlich ähnlich zu sein - also innerhalb einer natürlichen Schwankungsbreite und jedenfalls nicht signifikant.

Mein Fazit wäre also: dort, wo es bei einer WM zählt, also etwa im vorderen Viertel, scheint mir das Niveau in Nizza doch durchaus WM-würdig gewesen zu sein. Bitte versteht das aber wirklich nicht als abschließendes wissenschaftliches Urteil. Ich habe nur einen ganz kleinen Ausschnitt beleuchtet und vielleicht ist das in anderen Altersklassen und in anderen Hawaii-Rennen ganz anders.

Mein wissenschaftliches Fazit aus meiner kleinen Voruntersuchung ist also lediglich die Hypothese (!), dass das Niveau in Nizza ähnlich hoch war wie in Hawaii. Diese Hypothese könnte man natürlich in weiterführenden Ergebnisauswertungen prüfen. Wenn jemand Lust dazu hat, bitte gerne. Würde mich durchaus interessieren.

PS: die Ergebnisdaten hab ich von folgender Seite genommen: https://www.endurance-data.com/de/

PPS: um ein bisschen ein Gefühl zu bekommen, wie es auf den hinteren Rängen ausschaut, hab ich auch noch die Prozentrückstände der Durchschnittszeiten der beiden Rennen in der M55 errechnet: in Nizza 2023 war die Durchschnittszeit 34,3 Prozent langsamer als die Siegerzeit, in Kona 2018 waren es 29,8 Prozent.

mamoarmin 02.10.2023 09:54

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1723860)
Ich habe aus privatem Interesse versucht, das Leistungsniveau in Nizza mit dem von Hawaii zu vergleichen - ein großes Vorhaben, das in dieser Allgemeinheit wohl zumindest eine Diplomarbeit wäre. Aber trotzdem wollte ich mich nicht nur auf Gefühle, Eindrücke oder Spekulationen verlassen und hab daher eine kleine Statistik erstellt. Und zwar einen Vergleich von zwei WM-Rennen, bei denen ich selbst dabei war: Nizza 2023 und Kona 2018. Heuer in Nizza bin ich in der M55 angetreten, daher hab ich auch die M55 in Kona 2018 als Vergleich genommen.

Wie gesagt, ich will hier sicher kein abschließendes statistisches Urteil fällen, aber doch einmal einen ganz kleinen Ausschnitt der großen Frage beleuchten, ob das Niveau heuer in Nizza tatsächlich signifikant schlechter war als eben in einem Hawaii-Rennen, am Beispiel des Jahres 2018.

Dazu habe ich eben die AK55 herangezogen und die Rückstände auf die Siegerzeit in Prozent berechnet, und zwar der Plätze 10, 20, 30 und 50. Weiter nach hinten wollte ich nicht, weil es ja in der Diskussion vor allem um "WM-würdig" geht. Und das wird meiner Meinung nach durch die vorderen Plätze definiert und nicht durch die hinteren. Nun also kurz das Ergebnis:

In Nizza 2023 gab es in der M55 folgende Prozent-Rückstände auf den Sieger:
Platz 10: 11,4 Prozent
Platz 20: 15,2 Prozent
Platz 30: 16,8 Prozent
Platz 50: 21,7 Prozent

Im Vergleich dazu die M55 in Hawaii 2018:
Platz 10: 10,6 Prozent
Platz 20: 13,8 Prozent
Platz 30: 16,6 Prozent
Platz 50: 21,2 Prozent

Ich hab jetzt keine Signifikanztests drüberlaufen lassen, weil ich kein Statistiker bin und mich daher noch extra einlesen hätte müssen, aber auf den ersten Blick scheinen mir die Rückstände ziemlich ähnlich zu sein - also innerhalb einer natürlichen Schwankungsbreite und jedenfalls nicht signifikant.

Mein Fazit wäre also: dort, wo es bei einer WM zählt, also etwa im vorderen Viertel, scheint mir das Niveau in Nizza doch durchaus WM-würdig gewesen zu sein. Bitte versteht das aber wirklich nicht als abschließendes wissenschaftliches Urteil. Ich habe nur einen ganz kleinen Ausschnitt beleuchtet und vielleicht ist das in anderen Altersklassen und in anderen Hawaii-Rennen ganz anders.

Mein wissenschaftliches Fazit aus meiner kleinen Voruntersuchung ist also lediglich die Hypothese (!), dass das Niveau in Nizza ähnlich hoch war wie in Hawaii. Diese Hypothese könnte man natürlich in weiterführenden Ergebnisauswertungen prüfen. Wenn jemand Lust dazu hat, bitte gerne. Würde mich durchaus interessieren.

PS: die Ergebnisdaten hab ich von folgender Seite genommen: https://www.endurance-data.com/de/

PPS: um ein bisschen ein Gefühl zu bekommen, wie es auf den hinteren Rängen ausschaut, hab ich auch noch die Prozentrückstände der Durchschnittszeiten der beiden Rennen in der M55 errechnet: in Nizza 2023 war die Durchschnittszeit 34,3 Prozent langsamer als die Siegerzeit, in Kona 2018 waren es 29,8 Prozent.

Vielen Dank für Deine Investigation! Meine Meinung, dass sich die WM für die vorderen Plätze qualitativ nicht verändert ist so ein wenig unterstützt....Die höheren Abstände der Hobbyletten zur Spitze in Nizza wäre evtl. durch das Profil erklärbar? Einen Vergleich DNF wäre noch interessant...

Nochmals vielen DAnk!

trubi78 02.10.2023 15:25

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1723860)
Ich habe aus privatem Interesse versucht, das Leistungsniveau in Nizza mit dem von Hawaii zu vergleichen

Mein wissenschaftliches Fazit aus meiner kleinen Voruntersuchung ist also lediglich die Hypothese (!), dass das Niveau in Nizza ähnlich hoch war wie in Hawaii.

Ich denke das es immer so ist, die überwiegende Anzahl der Teilnehmer dient eh nur als Finanzierer des Rennen.

2498 Teilnehmer x 1400 USD = 3,5 mio USD

Das Geld der Altersklassenathleten wird der Hauptkuchen sein :-)

Soll heißen: Du hast immer nur einen geringen Prozentsatz an Sportlern, die vorne mitmischen und die dann den Wettkampf ausmachen also hinsichtlich Leistungsdichte und -höhe. Somit ist die WM Nizza natürlich auf dem üblichen Langdistanzniveau wenn man sich die ersten 10, 20, 30% der Teilnehmer anschaut. Der Anteil der Sportler hinter diesen 30% dient als Finanzierer.

OdensX 03.10.2023 08:50

Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1723955)

Soll heißen: Du hast immer nur einen geringen Prozentsatz an Sportlern, die vorne mitmischen und die dann den Wettkampf ausmachen also hinsichtlich Leistungsdichte und -höhe. Somit ist die WM Nizza natürlich auf dem üblichen Langdistanzniveau wenn man sich die ersten 10, 20, 30% der Teilnehmer anschaut. Der Anteil der Sportler hinter diesen 30% dient als Finanzierer.

Sehe ich genauso, was ich aber definitiv weniger problematisch finde. Solche Veranstaltungen sind für viele ambitionierte Athleten oder Hobbyathleten, die sich dem Traum hingeben, sehr viel wert. Dass unser Sport und die damit verbundenen Kosten sowieso nicht gering sind, ist ja bekannt. Zumal man sagen muss, dass das Hinarbeiten auf solche Perspektiven finanziell vorgeplant wird. Auch ich sage: Teilnehmerkosten sind zu hoch. Aber wer so eine Erfahrung mitnehmen möchte, kann sich die Zeit vor und nach dem Wettkampf auch urlaubstechnisch einrichten.

trubi78 15.11.2023 14:43

Im übrigen ist meine Radverletzung vom 12.8.2023 nun fast auskuriert. Nur noch ein kleiner Bereich an den Rippen (links) schmerzt noch ein wenig beim Aufstehen aus dem Bett. Vermutlich werden es dann insgesamt 14 Wochen sein bis Alles auskuriert ist. Da ich schon einmal eine Schulter- und Rippenverletzung hatte, konnte ich es diesmal recht genau abschätzen, also wann welche Bereiche (Schulter, Arm, Schulterblatt, Rücken, Rippen) auskuriert sind.

Bin echt froh das es mit dem Start in Nizza geklappt hat und auch mit dem Zieleinlauf. Mal schauen wie fit ich 2025 bin :-) Ich hätte dann ja noch eine Rechnung offen. Und Nizza ist schon schön.

Nach dem Rennen in Nizza habe ich auch ziemlich viel Ironman Merchandising gekauft. Bin jetzt eingedeckt mit Tria Suit, Radhose und Radshirts :-) Passt schon.

trubi78 05.02.2024 15:18

im übrigen: Der Bereich Schulterblatt/hintere Rippen verheilte am langsamsten. Da gingen die letzten kleinen Schmerzen, das letzte Zwicken nach 17 Wochen also ca. 19.12.2023 weg.

Bin inzwischen zu 100% genesen nach dem Radunfall am 12.8.2023.

Zwischenzeitlich habe ich den Bahnübergang auch über das Radwegemeldeportal gemeldet mit der Bitte ihn mal zu sanieren ("Schieneneffekt" wegen Absenkungen von Teer und den Bahnübergang-Plastikplatten).


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:57 Uhr.

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