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Flow 25.01.2020 18:51

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1507286)
Zum einen wurde darauf hingewiesen, dass Greta Thunberg und Luisa Neubauer sich wohl nicht einig wären bei einer Rede von Luisa Neubauer in Davos.
Greta Thunberg schüttelte mit dem Kopf als Luisa Neubauer sprach und sagte wenig später etwas dazu.

Ja, dramatisch ... die Welt hat es dokumentiert ... :)

Der Sprecher nennt Thunberg hier "die Klima-Ikone" ...

Was sagen die anwesenden Experten zu diesem Titel ?

ThomasG 25.01.2020 19:05

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1507289)
Ja, dramatisch ... die Welt hat es dokumentiert ... :)

Der Sprecher nennt Thunberg hier "die Klima-Ikone" ...

Was sagen die anwesenden Experten zu diesem Titel ?

Darf ich fragen, wie das auf Dich wirkt?
Glaubst Du ich bin etwas hysterisch ;-) oder zu anfällig für "umstrittene Theorien" (um ein anderes Wort zu umschreiben)?

Flow 25.01.2020 19:27

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1507292)
Darf ich fragen, wie das auf Dich wirkt?

Was genau meinst du ? Die Szene, in der LN ansetzt "2020 ist das letzte Jahr ..." und GT dazu den Kopf schüttelt ?
Das wirkt auf mich "belanglos" ... ;)
Daß die "Welt" das nochmal in wiederholter Großaufnahme inszeniert, einen ganzen Artikel daraus macht, und die Welt dann darüber diskutiert wirkt auf mich etwas "bizarr" ... ;)
Zitat:

Glaubst Du ich bin etwas hysterisch ;-) oder zu anfällig für "umstrittene Theorien" (um ein anderes Wort zu umschreiben)?
Naja, was soll ich sagen ... ich denke, du schenkst manchen Dingen recht viel Aufmerksamkeit. Was ja prinzipiell eine freundliche Eigenschaft ist.

Grüße ... :Huhu:

ThomasG 25.01.2020 19:38

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1507298)
Was genau meinst du ? Die Szene, in der LN ansetzt "2020 ist das letzte Jahr ..." und GT dazu den Kopf schüttelt ?
Das wirkt auf mich "belanglos" ... ;)
Daß die "Welt" das nochmal in wiederholter Großaufnahme inszeniert, einen ganzen Artikel daraus macht, und die Welt dann darüber diskutiert wirkt auf mich etwas "bizarr" ... ;)

Also irgendwie beides :-).
Ich danke Dir aber schon mal für Deine Antwort und bin damit durchaus erst einmal ;-) recht zufrieden :-).
Danke :-)!
Zitat:

Naja, was soll ich sagen ... ich denke, du schenkst manchen Dingen recht viel Aufmerksamkeit. Was ja prinzipiell eine freundliche Eigenschaft ist.

Grüße ... :Huhu:
Das hast Du nett formuliert :Blumen: :) !

Nachtrag:

Mal angenommen den Mädels und Jungs von den Medien wäre der Stoff in Sachen Klimabewegung ein bisschen ausgegangen und sie hätten gebrütet, was man denn so verwenden könnte für zumindest eine kleine Schlagzeile bzw. eine kurze Meldung.
Also wenn ich solche Probleme gehabt hätte und ich hätte Wind bekommen von dem Interview in Davos mit dem Joe Kaeser, in dem er meinte, er hätte Luisa Neubauer keinen Aufsichtsratsposten angeboten, dann hätte ich da eine riesen, fette Story daraus gemacht.
Von daher wunderte es mich sehr, da nichts entsprechendes gefunden zu haben.

keko# 25.01.2020 21:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1507167)
Ich finde es gut, dass Du Verantwortung für die Zukunft Deiner Kinder und Enkelkinder übernimmst und deshalb einen gut bezahlten Arbeitsplatz anstrebst.

Als eine der Gefahren für das Wohlergehen künftiger Generationen hast Du anscheinend Greta Thunberg identifiziert, weil ihre Forderungen an die heutige Generation im Durchschnitt schlechtere Gehälter zur Folge hätten. Und Du bezweifelst, dass eine "16-Jährige" dies erfassen könne.

Habe ich das soweit richtig verstanden?

Nein, da hast du mich z.T. missverstanden. Sie wäre eine "Gefahr" (Bem.: den Begriff habe ich bisher gar nicht verwendet), wenn wir ihr vollständig folgen würden. Das tun wir aber nicht. Von daher bin ich froh, dass es sie gibt, da sie die Funktion einer Wachmacherin oder Mahnerin hat.
Die Welt ist nun mal so wie so ist und die Menschen sind nun mal so wie sie sind. Deshalb bevorzuge ich eher einen sanften und langsamen Umschwung als ein rigoroses Handel.

Eine 16jährige hat nun mal nicht die Lebenserfahrung einer 40 Jahre älteren Person. Das ist nicht ihre Schuld und das ist auch gut so, dass sie diese nicht hat, denn nur so kann man wohl frisch und neu und auch ein wenig radikal denken. Sehr höchstwahrscheinlich werde ich es nicht erleben, aber ich vermute, sie sieht Dinge in 40 Jahren auch anders.

qbz 25.01.2020 21:33

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1507310)
Nein, da hast du mich z.T. missverstanden. Sie wäre eine "Gefahr" (Bem.: den Begriff habe ich bisher gar nicht verwendet), wenn wir ihr vollständig folgen würden. Das tun wir aber nicht. Von daher bin ich froh, dass es sie gibt, da sie die Funktion einer Wachmacherin oder Mahnerin hat.
Die Welt ist nun mal so wie so ist und die Menschen sind nun mal so wie sie sind. Deshalb bevorzuge ich eher einen sanften und langsamen Umschwung als ein rigoroses Handel.

Eine 16jährige hat nun mal nicht die Lebenserfahrung einer 40 Jahre älteren Person. Das ist nicht ihre Schuld und das ist auch gut so, dass sie diese nicht hat, denn nur so kann man wohl frisch und neu und auch ein wenig radikal denken. Sehr höchstwahrscheinlich werde ich es nicht erleben, aber ich vermute, sie sieht Dinge in 40 Jahren auch anders.

Wehalb laden die Veranstalter eines Weltwirtschaftsforums sie und andere von der FFF-Bewegung für öffentliche Reden ein, und nicht z.B. die Vertreter des Weltklimarates der UNO? Ich denke, es geht den Veranstaltern dabei um Medien-Aufmerksamkeit. Die Mächtigen hören zu oder auch weg, wie auch immer, sie nehmen sie jedoch nicht ernst in der Sache, nur ernst aufgrund dessen, das die "Times" sie 2019 auf den 1. Platz setzte. That´´s it.

keko# 25.01.2020 21:42

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1507311)
Wehalb laden die Veranstalter eines Weltwirtschaftsforums sie und andere von der FFF-Bewegung für öffemtliche Reden ein, und nicht z.B. die Vertreter des Weltklimarates der UNO? Ich denke, es geht den Veranstaltern dabei um Medien-Aufmerksamkeit. Die Mächtigen hören zu oder auch weg, wie auch immer, sie nehmen sie jedoch nicht ernst in der Sache, nur ernst aufgrund dessen, das die "Times" sie 2019 auf den 1. Platz setzte. That´´s it.

Wird etwas an nur einer Person festgemacht, besteht immer die Gefahr, dass die Sache schnell wieder verpufft.
Wie fest sich die Mächtigen noch immer im Sattel sitzen sehen, sieht man aktuell an dem neuen Job des Ex-Vizekanzlers. Das Angebot an Luisa Neubauer fand ich nicht weniger dreist.
Es wird noch viel passieren müssen, bis sich grundlegend etwas ändert. Hoffentlich tragen GT und FFF etwas dazu bei.

qbz 25.01.2020 21:58

Mal was Lebenslustiges aus der Yellow Press ...
Ich stelle mir übrigens immer vor, was würde passieren, träfe meine Freundin Greta. Nach intensiven persönlichen Gesprächen über die Kindheit und die jugendlichen Freundschaftsträume würde sie mit ihr ein paar Stunden auf dem grössten Kleider Flohmarkt in Berlin verbringen. Und Greta verliesse ihn danach in Hippie Kleidung oder 80ziger Jahre Look farbig gekleidet oder eventuell auch im Gothic-Style und niemand würde das Mädchen wieder erkennen. Die graue verblassene Jogging Hosen und das blasse Kapuzen Sweatshirt wirft Greta in den nächsten Kleiderbehälter des DRK oder lässt sie auf dem Flohmarkt. https://www.stern.de/politik/ausland...e-9101986.html

LidlRacer 25.01.2020 22:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1507310)
Nein, da hast du mich z.T. missverstanden. Sie wäre eine "Gefahr" (Bem.: den Begriff habe ich bisher gar nicht verwendet), wenn wir ihr vollständig folgen würden. Das tun wir aber nicht. Von daher bin ich froh, dass es sie gibt, da sie die Funktion einer Wachmacherin oder Mahnerin hat.
Die Welt ist nun mal so wie so ist und die Menschen sind nun mal so wie sie sind. Deshalb bevorzuge ich eher einen sanften und langsamen Umschwung als ein rigoroses Handel.

Eine 16jährige hat nun mal nicht die Lebenserfahrung einer 40 Jahre älteren Person. Das ist nicht ihre Schuld und das ist auch gut so, dass sie diese nicht hat, denn nur so kann man wohl frisch und neu und auch ein wenig radikal denken. Sehr höchstwahrscheinlich werde ich es nicht erleben, aber ich vermute, sie sieht Dinge in 40 Jahren auch anders.

Du klingst etwas wie der Lindner.

Es besteht keinerlei Gefahr, dass wir Greta zu gut folgen. Das tatsächliche Problem ist, dass wir sehr weit davon entfernt sind, ihr (und natürlich den wissenschaftlichen Erkenntnissen) halbwegs ernsthaft zu folgen.

Der zuvor dargestellte Mini-Konflikt zwischen Greta und Luisa dreht sich wohl im Grunde darum, wie unmöglich es ist, dass wir das 1,5 Grad Ziel erreichen.
Es ist angesichts der trägen Politik und der bei einigen wichtigen Akteuren immer noch vorhanden völligen Ignoranz jetzt schon quasi auszuschließen.
Wenn dieses Jahr nichts Entscheidendes passiert, ist es praktisch noch unmöglicher (auch wenn sich unmöglich eigentlich nicht steigern lässt), und mit jedem weiteren Jahr nochmals unmöglicher - soweit bis in wenigen Jahren nur noch ein sofortiger Stopp aller Emissionen helfen würde, der natürlich nur theoretisch aber nicht praktisch denkbar ist.
Greta ging es wohl auch darum, dass wir dann aber nicht unsere Bemühungen zum Klimaschutz einstellen dürfen, sondern trotz Verfehlen des Hauptziels immer noch das Ausmaß des Klimawandels und dessen Folgen abmildern können und müssen.
Ganz so schwarz-weiß wie sie selbst gelegentlich sagt, denkt sie also gar nicht.

su.pa 26.01.2020 07:39

Ich befürchte sowieso, dass Gretas Stern -was die Presse betrifft- irgendwann sinken wird. So ist es doch mit allen Themen. Und dann wird sie nur im Kleinen Veränderungen bewirkt haben.

Wann hat unsere Regierung zuletzt ein Thema radikal umgesetzt? Alles wird so lange ausgesitzt, bis es in der Öffentlichkeit kein Thema mehr ist und die Presse die "nächste Sau durch's Dorf treibt"... :(

ThomasG 26.01.2020 08:17

Ja so wird das wohl sein.
Irgendwann ist die Welle vorbei.
Ich empfehle Greta und Luisa ein Konzert von Billie Eilish zur Entspannung, wenn sie mal völlig die Schauze voll haben sollten von der ganzen Sache mit allem drum und dran und den ganzen bad guys:

https://www.youtube.com/watch?v=o61BiBCXMCI (Billie Eilish - bad guy (Donald Trump Cover))

Körbel 26.01.2020 09:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1507320)
Das tatsächliche Problem ist, dass wir sehr weit davon entfernt sind, ihr (und natürlich den wissenschaftlichen Erkenntnissen) halbwegs ernsthaft zu folgen.

Wie immer auf den Punkt gebracht.

Hafu 26.01.2020 09:47

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1507333)
Ich befürchte sowieso, dass Gretas Stern -was die Presse betrifft- irgendwann sinken wird. So ist es doch mit allen Themen. Und dann wird sie nur im Kleinen Veränderungen bewirkt haben.

Wann hat unsere Regierung zuletzt ein Thema radikal umgesetzt? Alles wird so lange ausgesitzt, bis es in der Öffentlichkeit kein Thema mehr ist und die Presse die "nächste Sau durch's Dorf treibt"... :(

"Gretas Stern" wird natürlich in der Presse irgendwann sinken und zwar in nicht allzu ferner Zeit. Die Mechanismen im Mediengeschäft sind vorhersehbar.

Dass damit aber auch das Thema Klimawandel aus der politischen Agenda wieder verschwindet halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn dann hätte die Wissenschaft, die sich mit dem Klimawandel und den daraus resultierenden Folgen beschäftigt unrecht.

Alle seriösen Klimamodelle rechnen (u.a.)mit einem Anstieg des Meeresspiegels und mit einer Zunahme extremer Wetterphänomene. Wenn diese Prognosen sich bewahrheiten, wird uns das Thema auch weiter begleiten und höchstwahrscheinlich sogar an Dringlichkeit gewinnen, da es dann nicht nur Wissenschaftler und jugendliche Aktivisten sondern auch die Wirtschaft weltweit ebenso wie die Politik sowie auch vermeintlich "unpolitische"Menschen betrifft.

Und was unsere Regierung betrifft: natürlich wird in der Politik nichts radikal umgesetzt und erst recht nicht in einer großen Koalition. Dass diese große Koalition auch in der nächsten Legislaturperiode Bestand haben wird, ist aber mehr als unwahrscheinlich. Und sehr wahrscheinlich ist es im Umkehrschluss , dass die Grünen spätestens nach der nächsten Bundestagswahl in Regierungsverantwortung kommen. Die werden auch nicht die Welt aus den Angeln heben, aber sicherlich mit dazu beitragen, dass das Thema Klimawandel und v.a. der Kampf gegen den Klimawandel mittels Energiewende auf der politischen Agenda bleibt.

Leo Lenz 26.01.2020 10:06

Greta
 
Ich kann das Wort Greta schon nicht mehr hören und sehen.
Hoffe das ihr Stern bald schon sinkt und auch noch wichtige Themen die mehr Menschen
betrifft auch so intensiv diskutiert werden.

ThomasG 26.01.2020 10:31

Zitat:

Zitat von Leo Lenz (Beitrag 1507349)
Ich kann das Wort Greta schon nicht mehr hören und sehen.
Hoffe das ihr Stern bald schon sinkt und auch noch wichtige Themen die mehr Menschen
betrifft auch so intensiv diskutiert werden.

Der Klimawandel betrifft die ganze Menscheit:
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1507347)
Dass damit aber auch das Thema Klimawandel aus der politischen Agenda wieder verschwindet halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn dann hätte die Wissenschaft, die sich mit dem Klimawandel und den daraus resultierenden Folgen beschäftigt unrecht.

Alle seriösen Klimamodelle rechnen (u.a.)mit einem Anstieg des Meeresspiegels und mit einer Zunahme extremer Wetterphänomene. Wenn diese Prognosen sich bewahrheiten, wird uns das Thema auch weiter begleiten und höchstwahrscheinlich sogar an Dringlichkeit gewinnen, da es dann nicht nur Wissenschaftler und jugendliche Aktivisten sondern auch die Wirtschaft weltweit ebenso wie die Politik sowie auch vermeintlich "unpolitische"Menschen betrifft.


Flow 26.01.2020 11:17

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1507351)
Der Klimawandel betrifft die ganze Menscheit:

Ich nehme das mal mit rüber in den Klima-Thread ...

Klugschnacker 26.01.2020 11:18

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1507333)
Ich befürchte sowieso, dass Gretas Stern -was die Presse betrifft- irgendwann sinken wird. So ist es doch mit allen Themen. Und dann wird sie nur im Kleinen Veränderungen bewirkt haben.

Das könnte sein. Allerdings glaube ich es in diesem Fall nicht. Meiner Ansicht nach wird die Klimaerwärmung und ihre Folgen derzeit noch dramatisch unterschätzt.

Als Beleg für meine Überzeugung führe ich ein landläufig sehr häufiges Missverständnis an: Wir hätten es mit einem Anstieg der Temperaturen von 1,5-2°C zu tun. Klingt nicht drastisch.

Allerdings handelt es sich bei diesen Zahlen um den globalen Durchschnitt, inklusive der thermisch äußerst träge reagierenden Weltmeere. Auf den Kontinenten wird die Erwärmung jedoch sehr viel stärker sein. Beispiele:

Nach den derzeit wahrscheinlichsten Szenarien wird Berlin bereits im Jahr 2050 dasselbe Klima haben wie das heutige Canberra in Australien. In London wird es wie derzeit in Melbourne sein. Der jeweils wärmste Monat wird um 6°C wärmer sein als heute. Warschau wird im Sommer sogar 7,5° wärmer sein als heute. Quelle. Manche Städte werden aufgrund von Wassermangel an die Grenze der Bewohnbarkeit stoßen.

Die einmal aufgeheizte Erde kann sich wieder abkühlen, wenn die Konzentration von Klimagasen entsprechend sinkt. Allerdings benötigt sie dafür 12.000 Jahre – pro Grad. Quelle

Daher denke ich, dass das Thema noch sehr lange in den Medien präsent sein wird.

Estebban 26.01.2020 12:55

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507372)
Irgendwie beleidigt so eine 12.000 Jahre Prognose all unsere Ingenieure.

Das erinnert mich stark an die Aussagen zum Rhein aus den 50er bis 70er Jahren. Da hieß es auch der Fluß könne sich über einen unverhältnismäßig langen Zeitraum nicht mehr richtig erholen. Die Entwicklung der Filteranlagen in Industrie und der Wasserschutz haben aber dann irgendwann soviel Fahrt aufgenommen, das dieses Problem bereits heute (eigentlich schon seit dem Ende der 90er Jahre) faktisch schon nicht mehr existent ist.

Sicherlich hinkt dieser Vergleich im Bezug auf CO2 etwas, da es sich hier um ein globales Problem handelt. Dennoch wird es auch hier in nicht allzu ferner Zukunft Filter-Lösungen geben, an die wir heute noch nicht zu denken wagen.

Die Entwicklung in Sachen CO2 Verwertung wird in den kommenden Jahren sicherlich exponentiell zunehmen.

Vielversprechende Ansätze hierzu gibts es bereits duzende:
1) Carbon2Chem
2) CO2 als Düngemittel
3) CO2 unterirdisch verpressen
4) Aus Kohlendioxid wird Kohle
5) Turbinen antreiben mit superkritischem CO2
6) Photosynthese mit künstlichen Blättern
7) City Tree
8) Climeworks - Bio Energy with Carbon Capture and Storage
usw.

Ich persönlich gehe davon aus, das diese Technologien einen enormen Sprung machen werden und letztendlich dazu beitragen, zum einen CO2-Emissionen aus Industrie, Wirtschaft und Verkehr nicht unwesentlich zu senken und zum anderen auch wieder CO2 aus der Atmosphere herausfiltern werden. Ich gehe sogar davon aus, das derartige Entwicklungen und Errungenschaften schneller voranschreiten werden, als die globale Umsetzung so mancher Maßnahme die zur Einsparung von CO2 Emissionen umgesetzt werden soll.



Der Gedanke ist prinzipiell ja ganz schön. Die Konsequenz daraus ist dann welche? Wir machen weiter wie bisher, irgendwem fällt schon was ein? Kann man machen, ist mir dann doch zu viel Russisch Roulette.
Der Rhein ist ja auch nicht sauber geworden, weil jemand ne Idee hatte und plötzlich was reingekippt hat, wodurch das wieder sauber wurde - man hat irgendwann verstanden, dass bspw ein Bayer Werk in Leverkusen nicht mehr einfach alles an Abfall in den Rhein kippen kann.
Und du sagst ja selbst - ein Ökosystem Fluss ist etwas komplett anderes (örtlich begrenzt und von oben fließt sauberes Wasser nach) als eine globale Erwärmung.


Zu Arnes Posting - was bei der ganzen thematik ja noch hinzukommt: Berlin und London sind Städte, die allein auf Grund ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten schon Wege finden damit zurecht zu kommen (Dubai überlebt ja auch in der Wüste). Was aber passiert in Kampala, was passiert in Nairobi. Wenn die Menschen da erstmal feststellen, dass es in ihren Ländern dauerhauft keine Lebensgrundlage mehr gibt, gleichzeitig aber das Internet relativ einfach zugänglich zeigt, dass es sich in Europa „in Saus und braus“ lebt, wird sich mE die Migrationsthematik nochmal deutlich an Dynamik und brisanz gewinnen.

Heute schon sind Gesellschaften in Europa damit überfordert, Kriegsflüchtlingen aus Syrien und Libyen Schutz zu gewähren bzw schotten sich ab. Wie hält man 10-20-50 Millionen Menschen davon ab sich in Bewegung zu setzen?
Mit einem weiter so „uns fällt schon was ein“ glaube ich eher nicht

Körbel 26.01.2020 14:13

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507379)
Mir ist das stellenweise einfach viel zu sehr Schwarzmalerei.

Sag das denen, die jetzt schon unter extremer Dürre oder extremen Regenfällen leiden.

Estebban 26.01.2020 15:53

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507379)
Die Konsequenz daraus wird sein, dass es voraussichtlich Lösungen aus allen Richtungen geben wird.
Einerseits ist die Sensibilisierung der CO2 Problematik in vollem Gange und kommt auch langsam bei der Bevölkerung und in der Gesellschaft an, andererseits wird auch die Industrie ihren Teil dazu beitragen. Und auch unsere Ingenieure werden brauchbare Lösungen finden, um das CO2 Problem anzugehen.

Im Mittelalter wurde einfach die Kacke auf die Straße gekippt. Das hatte damals auch extremste Folgen für die Gesellschaft (Cholera, Pest, usw. ) und dann kam die Kanalisation und die Toilette samt weiterer Hygienemaßnahmen und das Problem wurde weitgehend gelöst. Die Zahl der zum Opfer gefallen Menschenleben war damals Prozentual gesehen im Bezug auf die damalige Weltbevölkerung nicht unerheblich.

Mir ist das stellenweise einfach viel zu sehr Schwarzmalerei.

Ich würde dir zustimmen, wenn es eine ordentliche (schmerzhafte) co2 Steuer Für die Industrie gäbe. Als der Ölpreis bei 150 EUR lag gab es auch einen innovationsschub bei Alternativen brennstoffen. Geld ist der einzige Antrieb für die Industrie etwas zu erforschen. Solange die heilige deutsche Automobilindustrie 2,5 Tonnen SUVs mit 4,0 Liter Dieselmotoren mit 350 PS Verkaufen kann - warum etwas erfinden, was umweltfreundlich ist?
Im kapitalismus führt nur monetärer Anreiz zu Verhaltensänderungen.
Eine Idee wäre es bspw. auch den großen Versicherungen, Vermögensverwaltern, Pensionskassen etc. Zu verbieten im Unternehmen zu investieren, die X Prozent ihres Umsatzes mit Kohlekraft verdienen. Es würde wenige Monate dauern, bis hier kein Kohlekraftwerk mehr in Betrieb ist...

Edit: ich vergas, geht ja nicht, weil Windkraft macht Schlafstörungen...

Körbel 26.01.2020 16:24

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1507406)
Solange die heilige deutsche Automobilindustrie 2,5 Tonnen SUVs mit 4,0 Liter Dieselmotoren mit 350 PS Verkaufen kann - warum etwas erfinden, was umweltfreundlich ist?

Und beim E-Auto machen sie genauso weiter.

2,5 to mit 350 KW, 175 an der Vorderachse und 175 an der Hinterachse.
Nachhaltig kennen und können und wollen die garnicht.

LidlRacer 26.01.2020 18:54

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507425)
Und was würde da dann zur Lösung beitragen? Es gibt nunmal Sachverhalte die einfach nur langsam zu lösen sind und Zeit benötigen. Und global gesehen sind nachhaltige und durchdachte Lösungen gefragt. Crashdiät Klima mit Jo-Jo-Effekt? Um wiedermal ein Bild zu bemühen: Wer sich über Monate oder Jahre ne Plauze angefressen hat, der darf auch nicht hoffen, das die in wenigen Wochen Diäten oder Ernährungsumstellung wieder weg ist. Er darf sich aber sicher sein, wenn er durchdacht seine Ernährung umstellt und sich ggf. mehr bewegt, das dies dann auch bleibend sein kann. Du bist auch in einem Alter sein, in dem Du sicherlich schon erfahren hast, das Extreme in den meisten Fällen nicht zu einem Gleichgewicht führen.

Ganz interessant dazu die Doku aus dem ZDF und was die alten Weisen in Sachen Klimawandel beispielsweise am Polarkreis so denken:

https://www.zdf.de/dokumentation/dok...reis1-100.html

Die alten Weisen? Du meinst den Typ bei gut 30 Minuten, der sagt: "Nein, das glaube ich nicht - basta!"
Das überzeugt mich natürlich. ;)

Ansonsten hast Du das Problem immer noch nicht verstanden:
Je später / langsamer / unentschiedener wir handeln, desto größer und "unlösbarer" wird das Problem.

Trillerpfeife 26.01.2020 18:57

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507425)
Und was würde da dann zur Lösung beitragen? Es gibt nunmal Sachverhalte die einfach nur langsam zu lösen sind und Zeit benötigen. Und global gesehen sind nachhaltige und durchdachte Lösungen gefragt. Crashdiät Klima mit Jo-Jo-Effekt? Um wiedermal ein Bild zu bemühen: Wer sich über Monate oder Jahre ne Plauze angefressen hat, der darf auch nicht hoffen, das die in wenigen Wochen Diäten oder Ernährungsumstellung wieder weg ist. Er darf sich aber sicher sein, wenn er durchdacht seine Ernährung umstellt und sich ggf. mehr bewegt, das dies dann auch bleibend sein kann. Du bist auch in einem Alter sein, in dem Du sicherlich schon erfahren hast, das Extreme in den meisten Fällen nicht zu einem Gleichgewicht führen.

Ganz interessant dazu die Doku aus dem ZDF und was die alten Weisen in Sachen Klimawandel beispielsweise am Polarkreis so denken:

https://www.zdf.de/dokumentation/dok...reis1-100.html

der Vergleich hinkt ganz schön. :)

hier hofft keiner, dass der Klimawandel in kurzer Zeit aufgehalten wird.

Dein Plauzenman hat immer zu viel Schokolade gegessen. Darf man ihm sagen, dass es am sinnvollsten wäre, wenn er ab sofort anstatt 3 Tafeln pro Tag nur noch 3 Rippen pro Tag isst? Natürlich bei einer vernünftigen Ernährungsumstellung.
Oder würdest du ihm raten erstmal nur eine Rippe wegzulassen und darauf zu bauen, dass der Schokoladenindustrie schon was einfallen wird, damit er weiter Schokolade essen kann, und trotzdem abnimmt.
Könnte natürlich sein, dass er vorher an Herzverfettung abnippelt.

Ganz klar, in der Schokoladenindustrie werden Arbeitsplätze verloren gehen, aber dein Plautzenman wird entweder sein Geld zu einem Ernährungsberater tragen, oder in ein Fitnessstudio gehen.

qbz 26.01.2020 19:19

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507379)
Die Konsequenz daraus wird sein, dass es voraussichtlich Lösungen aus allen Richtungen geben wird.
Einerseits ist die Sensibilisierung der CO2 Problematik in vollem Gange und kommt auch langsam bei der Bevölkerung und in der Gesellschaft an, andererseits wird auch die Industrie ihren Teil dazu beitragen. Und auch unsere Ingenieure werden brauchbare Lösungen finden, um das CO2 Problem anzugehen.

Im Mittelalter wurde einfach die Kacke auf die Straße gekippt. Das hatte damals auch extremste Folgen für die Gesellschaft (Cholera, Pest, usw. ) und dann kam die Kanalisation und die Toilette samt weiterer Hygienemaßnahmen und das Problem wurde weitgehend gelöst. Die Zahl der zum Opfer gefallen Menschenleben war damals Prozentual gesehen im Bezug auf die damalige Weltbevölkerung nicht unerheblich.

Mir ist das stellenweise einfach viel zu sehr Schwarzmalerei.

Ich kann leider nicht in Details gehen, weil ich das alles in Zahlen und Wahrscheinlichkeiten nicht gleich parat habe und nachschlagen müsste. Im Prinzip teile ich Arne´s Meinung und die von zahlreichen Klimaforschern, dass die Folgen des Klimawandels erheblich unterschätzt werden und sehe anhand der von Dir aufgezählten Beispiele, dass auch Du die Folgen krass unterschätzt.

Man kann doch statt Deiner vollkommen unpassenden Beispiele viel passender die jetzige Temperaturerwärmung auf der Erde vergleichen mit früheren Phasen, wo es aus anderen Gründen eine Heissphase gab und dann konkret die Fragen für die verschiedenen Szenarien beantworten: Was bedeutet es für den Meerespiegel, wenn die Antarktis und Grönland eisfrei sein werden? Was bedeutet es, wenn die Arktis eisfrei sein wird? Welche Tierarten sterben aus, welche Inseln, Städte und Küstenlandstriche verschwinden im Wasser je nach Grad der Erärmung und Eisschmelze.
Welche Zeiträume braucht es andererseits, bis sich wieder Eis in der Antarktis, auf Grönland, der Antarktis bildet? Wie können die Ingenieure das gewaltige Artensterben rückgängig machen, was der Mensch verursachte?

Estebban 26.01.2020 19:40

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1507428)
der Vergleich hinkt ganz schön. :)

hier hofft keiner, dass der Klimawandel in kurzer Zeit aufgehalten wird.

Dein Plauzenman hat immer zu viel Schokolade gegessen. Darf man ihm sagen, dass es am sinnvollsten wäre, wenn er ab sofort anstatt 3 Tafeln pro Tag nur noch 3 Rippen pro Tag isst? Natürlich bei einer vernünftigen Ernährungsumstellung.
Oder würdest du ihm raten erstmal nur eine Rippe wegzulassen und darauf zu bauen, dass der Schokoladenindustrie schon was einfallen wird, damit er weiter Schokolade essen kann, und trotzdem abnimmt.
Könnte natürlich sein, dass er vorher an Herzverfettung abnippelt.

Ganz klar, in der Schokoladenindustrie werden Arbeitsplätze verloren gehen, aber dein Plautzenman wird entweder sein Geld zu einem Ernährungsberater tragen, oder in ein Fitnessstudio gehen.

Weltklasse :Lachanfall: :Blumen:

DocTom 26.01.2020 19:54

Schöne Meldung:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/i...38c313a69.html

darf dann bestimmt neben Frau Merkel stehen!:Blumen:

ThomasG 26.01.2020 20:25

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507447)
Ich halte das Problem weder heute, noch zukünftig für unlösbar und glaube auch nicht, das die Lösung künftig schwieriger wird. Eben weil ich ein recht gutes Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Ingenieure hab und der Meinung bin, das es Lösungen auf technischer Seite geben wird, die helfen werden die CO2 Problematik zu lösen.

Als ganz besonders kritisch wird das Überschreiten von Kipppunkten gesehen.
Das sollte man denke ich auf jeden Fall im Kopf haben, wenn man darüber nachdenkt, wie rasch ein Wandel erfolgen sollte.
Zitat:

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat 16 Kipppunkte im Erd-Klimasystem genannt, die durch menschliche Einflüsse verändert werden und so ihre angestammte Funktion für das Wetter verlieren. Sie haben das Potenzial, dass sich die Klimaerhitzung verselbstständigen kann. Diese Kipppunkte sind:
Quelle: https://www.naturfreunde.de/16-kippp...rd-klimasystem

LidlRacer 26.01.2020 20:38

Großteils reden wir hier gerade über den Klimawandel statt über Greta.

Für diejenigen, die vor zu schnellem Handeln warnen, antworte ich im Klimathread.

Flow 26.01.2020 20:40

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507452)
Auch hier [...]

Das Problem ist, daß du etwas zu gelassen an die Sache rangehst.
"Panic" war zwar, wie Greta & Lidl mehrfach erklärten, nicht wörtlich zu nehmen, eine adäquate Alarmiertheit möchte aber bitte schon zur Schau getragen werden ...

ThomasG 26.01.2020 21:00

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507463)
Wie oben zitiert möchte ich auf diese Kipp-Punkte mit folgendem Artikel antworten
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-13094502.html

Die These mit den Kippelementen ist bislang nicht mehr als eine Theorie. Ich sehe das auf ähnlichem Niveau wie die damaligen Prophezeiungen im Bezug auf das Ozonloch. Ich erinnere mich noch gut an viele Worte renommierter Wissenschaftler, nach deren damaliger Vorhersage kein Kind mehr in Ausralien ohne Vollkörper UV Schutz auf die Strasse gehen dürften.
Das heisst natürlich nicht, da wir solche Thesen nicht im Auge behalten sollten. Aber man muss auch nicht gleich den Untergang der Erde an die Wand malen.

Ich finde den Artikel wirklich lesenswert, auch wenn ich wohl wie fast alle Menschen, die ihn mal gelesen haben, nicht wirklich beurteilen kann, ob das wirklich stimmt, was da zu lesen ist.
Selbst wenn man bereit und fähig wäre sich mit den Themen lang und intensiv zu beschäftigen, müsste man immer noch irgendwann eine Art Grundvertrauen in Bezug auf die bevorzugten Informationsquellen aufbauen und sich dann infolgedessen für eine "Richtung" entscheiden.
Die Menscheit hat in Bezug auf das Ozonloch laut dem Artikel rasch und in breitem Verbund reagiert.
Was den Klimawandel angeht, sind sich die Menschen leider viel weniger einig.
Zitat:

Und das ist das Bemerkenswerteste: Nur zwei Jahre nachdem das Ozonloch entdeckt wurde, verständigten sich 46 Staaten auf einen verbindlichen, schrittweisen Verzicht von FCKW und anderen ozonschädigenden Gasen. Inzwischen haben sich nahezu alle Staaten angeschlossen, es gelangt kaum noch FCKW in die Atmosphäre. Mit dem Montreal-Protokoll, das 1989 in Kraft getreten ist, schaffte die Staatengemeinschaft das, worum sie bei der Begrenzung des CO2-Ausstoßes seit Jahren ohne durchschlagenden Erfolg ringt.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...094502-p2.html

Nachtrag:

Lidl hat Recht.
Wir sind schon ziemlich lange vom Thema des Fadens abgekommen.

qbz 26.01.2020 21:16

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507452)
Auch hier zeigt die jüngere Zeitgeschichte einige Beispiele. Unlängst noch für schwer bis nicht mehr lösbar geglaubte Problematiken sind heute ganz gut unter Kontrolle, bzw. als Horrorszenario ganz vom Tisch. Z. B. Stichwort Ozonloch, saurer Regen. Den Rhein als lokales Beispiel in Sachen Wasserverschmutzung hab ich bereits genannt. Hier wäre beispielsweise die Technologie schon vorhanden, um diese auch in ärmeren Länden zu etablieren und so für die Verbesserung der Wasserqualität auch in ärmeren Gebieten dieser Welt zu sorgen. China beispielsweise hat diesbzgl. in kürzester Zeit enorme Fortschritte gemacht.

Deine diese Beispiele zeigen mir einfach, wie schwer es offenbar ist, das Klimasystem der Erde angemessen zu verstehen. Weshalb gehst Du auf meine Beispiele nicht ein, weil die Erde ja schon Heissphasen erlebt hat und man die Folgen kennt, z.B. kein Antarktis Eis = ca. 58m Meeresspiegelerhöhung.

Weshalb beschäftigst Du Dich nicht mit der Frage, in welchen Zeiträumen die Meere auf Temperaturänderungen reagieren? Der Verweis auf hypothetische technische Fortschritte darf doch kein Grund sein, sich solchen Fragen wie oben zu verweigern.

Soll ich jetzt echt inhaltlich darauf eingehen, weshalb das Ozonloch, der Rhein und eine Kanalisation komplett andere Geschichten sind. Ich würde es auch machen, falls es Dich wirklich interessiert.

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507452)
Bzgl. Artensterben. Du weißt selbst, das der Klimawandel hier nur einen recht kleinen Anteil hat und die Hauptproblematik dort die Zerstörung natürlicher Lebensräume und die Umweltverschmutzung ist. Zudem durch nichtheimische Arten andere Arten verdrängt werden... Sauberes Wasser wäre beispielsweise auch wieder ein grosser Betrag zum Artenschutz.

Sicher stellt die Industrialisierung incl. industrieller Landwirtschaft und die dadurch verursachte Vernichtung der Lebensräumen von Tieren und Pflanzen ein wichtiger Faktor bei der Vernichtung von Arten dar und war und ist noch je nach Bereich ein Hauptfaktor.

Allerdings wird die Erderwärmung das tatsächlich unvorstellbar übertreffen. Nimm allein die 'Erwärmung und Versauerung der Meere, was in den Ozeanen viel mehr Arten vernichten wird als bisher der Mensch. Ausserdem findet die Veränderung der Lebensräume an Land durch Erwärmung, Brände, Überschwemmungen so unglaublich schnell statt, dass die Arten auch deswegen aussterben, weil die Zeit für Anpassungen fehlt. Das Gewicht des Klimawandels für das Artensterben im Vergleich zur direkten Vernichtung der Lebensräume durch den Menschen nimmt natürlich in den nächsten hunderten von Jahren zu im Masse der Erderwärmung.

"Als Gründe für das gegenwärtige Aussterben nennt der Report – mit abnehmender Wichtigkeit - den Verlust von Lebensraum und Landnutzungsänderungen, Jagd und Wilderei, Klimawandel, Umweltgifte und invasive Arten wie Ratten, Mücken und Schlangen."
https://www.geo.de/natur/nachhaltigk...ssenaussterben

LidlRacer 26.01.2020 21:20

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507463)
Wie oben zitiert möchte ich auf diese Kipp-Punkte mit folgendem Artikel antworten
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-13094502.html

Das Problem mit dem Ozonloch war vergleichsweise extrem einfach zu lösen.
Ganz gelöst ist auch das aber immer noch nicht, da es insbesondere in China weiterhin illegale FCKW-Produktion gibt und da auch die alten FCKW nur langsam abgebaut werden.

Klugschnacker 26.01.2020 22:04

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507372)
Irgendwie beleidigt so eine 12.000 Jahre Prognose all unsere Ingenieure. […]
Die Entwicklung in Sachen CO2 Verwertung wird in den kommenden Jahren sicherlich exponentiell zunehmen.

Vielversprechende Ansätze hierzu gibts es bereits duzende:
1) Carbon2Chem
2) CO2 als Düngemittel
3) CO2 unterirdisch verpressen
4) Aus Kohlendioxid wird Kohle
5) Turbinen antreiben mit superkritischem CO2
6) Photosynthese mit künstlichen Blättern
7) City Tree
8) Climeworks - Bio Energy with Carbon Capture and Storage
usw.

Das sind technische Ansätze zur Verringerung des CO2-Gehalts der Atmosphäre. Bevor ich in einem separaten Posting eventuell näher darauf eingehe, hier die Hauptsache:

Diese Ansätze führen nicht zu einem schnellen Rückgang der globalen Temperaturen. Denn obwohl der Anstieg der Temperatur innerhalb weniger Jahrzehnte erfolgen kann, ist ihr Rückgang eine Sache von Jahrtausenden. Auch dann, wenn wir die Treibhausgas-Emission schon in 1-2 Generationen komplett stoppen, und das weltweit.

Wem diese Asymmetrie unplausibel erscheinen mag, kann sich das an einer Kochplatte vergegenwärtigen. Nach dem Einschalten ist die ruckzuck heiß, aber nach dem Abschalten kühlt sie sehr viel langsamer ab.

Zu berücksichtigen sind ferner verstärkende Prozesse wie die verringerte Rückstrahlung des Sonnenlichts ins All durch das Verkleinern der globalen Eisflächen. Diese Effekte bleiben erhalten, auch wenn wir den CO2-Gehalt der Atmosphäre auf ein vorindustrielles Niveau zurückführen könnten (was nicht der Fall ist).

Es handelt sich bei meinem Posting also keineswegs um das Unterschätzen des Erfindungsgeists der zukünftigen Ingenieure. Sondern um das Berücksichtigen wissenschaftlicher Ergebnisse.
:Blumen:

qbz 26.01.2020 23:47

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507485)
Bei der Aussage über die Wichtigkeit der Rückstrahlung durch Eis sehe ich auf wissenschaftlicher Seite keinesfalls einen Konsens. Es ist wohl nur ein kleiner Baustein im System, welcher durchaus kritisch hinterfragt werden darf.
......

"In Klimamodellen wird der Einfluss der Eis-Albedo-Rückkopplung berücksichtigt. Eine im Jahr 2011 erschienene Studie deutet jedoch darauf hin, dass alle für den im Jahr 2007 erschienenen IPCC-Report verwendeten Modelle den Effekt unterschätzten; wenngleich die Messwerte aufgrund des relativ kurzen Beobachtungszeitraums von nur einer Normalperiode sicherlich fehlerbehaftet sind, so ist der Unterschied zu dem in den Klimamodellen angenommenen Feedback doch zu ausgeprägt, um gänzlich einem Messfehler zugeschrieben werden zu können. Laut der Studie beläuft sich der zusätzliche Strahlungsantrieb, der in den letzten 30 Jahren durch eine Verringerung der Eis-Albedo-Rückkopplung entstand, auf ca. 0,45 W/m² bzw. 30 % des Strahlungsantriebs des seit der Industrialisierung vom Menschen emittierten CO2 und liegt damit doppelt so hoch wie in aktuellen Klimamodellen angenommen wird. Die Ursachen sind unklar und nicht notwendigerweise in der globalen Erwärmung zu finden.[8] Dies konnte in einer weiteren Studie bestätigt werden, die Anfang 2014 publiziert wurde; anhand von Satellitenmessungen wurde festgestellt, dass die Arktis-Eis-Albedo um den Faktor zwei bis drei stärker abgenommen hat, als bisherige Studien hatten erwarten lassen; verteilte man die nach diesen Daten zusätzlich aufgenommene Energie gleichmäßig über den Erdball, entspräche sie 25 Prozent der direkt auf die Zunahme des Kohlendioxids in der Atmosphäre zurückzuführenden Erwärmung. Diese Erkenntnis findet sich noch nicht in aktuellen Klimaentwicklungsmodellen.[9][10]

Zur Erklärung des unerwartet starken Albedorückgangs werden aktuell die Einflüsse menschlicher Immissionen und der Kryoflora untersucht. Eine Studie von 2015 kommt zu dem Ergebnis, dass die Verdunklung von Schnee und Eisflächen durch Biofilme, insbesondere durch die Blüte roter Schneealgen, in Klimamodellen bisher unterschätzt wurde."

https://de.wikipedia.org/wiki/Eis-Al...3%BCckkopplung

LidlRacer 27.01.2020 01:03

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507485)
Sicherlich reflektiert Eis Strahlung zurück. Der überwiegende Anteil der Rückstrahlung ins All erfolgt aber über Luftfeuchtigkeit und Wolken in der mittleren Atmosphäre. Wird es durch die Erderwärmung nicht feuchter, gerade in den oberen Luftschichten? Ich meinte darüber sei man sich einig? Somit wird doch dann auch mehr Strahlung bereits in erster Ebene gepuffert und dann wieder reflektiert? Zudem wird ja das was überhaupt an Strahlung unten ankommt, wiederum zum Teil von den Teilchen der mittleren Atmosphäre zurück gen Erde reflektiert... Also generell dann unten weniger ankommende Strahlung bei feuchterer Atmosphäre?

Das sind eine Menge Fragezeichen. Ausrufezeichen!

In erster Linie verstärkt mehr Luftfeuchtigkeit den Treibhauseffekt.
Mehr CO2 führt zu höherer Temperatur, damit (im Durchschnitt) zu mehr Luftfeuchtigkeit, und damit zu noch höherer Temperatur.

Nobodyknows 27.01.2020 06:09

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1507489)
Das sind eine Menge Fragezeichen. Ausrufezeichen!

Das sind Fragezeichen hinter rhetorischen Fragen. Ausrufezeichen! ;)
Sprachwissenschaft ist auch eine "science". :Lachen2:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1507489)
In erster Linie verstärkt mehr Luftfeuchtigkeit den Treibhauseffekt. Mehr CO2 führt zu höherer Temperatur, damit (im Durchschnitt) zu mehr Luftfeuchtigkeit, und damit zu noch höherer Temperatur.

Das habe ich gestern aufgeschnappt: "Angst lässt sich in Deutschland besser bewirtschaften als Ackerflächen."
"I want you to panic." um wieder zur Namensgeberin dieses Thread zurückzukehren.

Gruß
N. :Huhu:

Klugschnacker 27.01.2020 08:20

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507495)
Meine Frage zu einer wissenschaftlichen Gegenüberstellung beider Systeme bleibt unbeantwortet.

Die Erde erwärmt sich. Es wird eindeutig gemessen. Das ist die Antwort auf Deine Frage.
:Blumen:

Nobodyknows 27.01.2020 08:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1507507)
Die Erde erwärmt sich. Es wird eindeutig gemessen. Das ist die Antwort auf Deine Frage.
:Blumen:

Temperaturveränderungen nach oben oder unten hat es auf der Erde schon immer gegeben und sie können eindeutig nachgewiesen werden. :Blumen:

Was ist dabei die sachlichen Fragen von derpuma zu beantworten?

Gruß
N. :Huhu:

Hafu 27.01.2020 08:54

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507512)
Hier gibt es noch nähere Infos zum Thema Wolken und der Schwierigkeit diese Daten in Klimamodelle zu integrieren:

https://www.spektrum.de/news/das-wol...adoxon/1560204

Quintessenz deines Links:

Zitat:

Zitat von Klimaforschung
In puncto Wolken jedoch waren sich die Forscher lange uneins. Das scheint sich nun zu ändern: Simulationen, wie Wolken die Temperatur der Atmosphäre regulieren, nähern sich einander an. ...

Satellitendaten legen nahe, dass der Klimawandel hohe Wolken noch höher steigen lässt und die planetare Wolkendecke vom Äquator Richtung Pole verschiebt.

3. Diese Rückkopplungen werden den globalen Temperaturanstieg vermutlich beschleunigen, auch weil kühlende Wolkeneffekte offenbar weniger Linderung bieten als bislang angenommen.

Unterschiedliche Klimamodelle, die sich immer mehr aneinander annähern, ist genau das, was ich unter "wissenschaftlichem Konsens" verstehe.

Die Wolken-Problematik ist also sicher kein plausibler Grund, den Kampf gegen den Klimawandel weniger ernsthaft und radikal zu führen, was ja wenn ich deine bisherigen Beiträge der letzten Tage Revue passieren lasse, eigentlich deine -vielleicht unbewusste- Grundeinstellung ist.

keko# 27.01.2020 08:58

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1507508)
Du willst es halt auch nicht verstehen! :-) Es geht hier um KlimaMODELLE, also Prognosen und Berechnungen in deren Gleichungen der Einfluß gerade der Wolkenbildung nur sehr schwer bis garnicht zu prognostizieren ist. In Sachen Wolken besteht alles, nur kein wissenschaftlicher Konsens.

https://www.deutsches-klima-konsorti...mafaq-7-1.html

Das ist korrekt. Wolken sind problematisch. Wird in dem von mir oben erwähnten Buch auch so kommuniziert. Es gibt Abhängigkeiten, die man nicht vollständig durchdrungen hat. Alle Modelle sind daher "wenn... dann..." im Gegensatz zu Wettervorhersagen. Mich wundert es sowieso ein wenig, wie wenig über die eigentlichen Modelle selbst diskutiert wird.


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