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Mirko 06.12.2018 14:44

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1423839)
Arne, du argumentierst nicht mit Tatsachen, sondern mit Prognosen.

Ist nicht der ganze Klimawandel nur eine Prognose? Ich hoffe ja immer noch, dass es eine Tatsache ist und die Wissenschaftler alle keine Ahnung haben oder irgendwas wichtiges übersehen haben oder so :Lachen2:

Wie willst du bei einem zukünftigen Thema mit Tatsachen argumentieren?

keko# 06.12.2018 14:58

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1423859)
Ist nicht der ganze Klimawandel nur eine Prognose? Ich hoffe ja immer noch, dass es eine Tatsache ist und die Wissenschaftler alle keine Ahnung haben oder irgendwas wichtiges übersehen haben oder so :Lachen2:

Wie willst du bei einem zukünftigen Thema mit Tatsachen argumentieren?

Die Frage, ob die Zukunft vorhersagbar ist, ist längst beantwortet: ja und nein.

Triasven 06.12.2018 15:38

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1423859)

Wie willst du bei einem zukünftigen Thema mit Tatsachen argumentieren?

Ich gar nicht. Arne brachte den Einwand, dass es an Ignoranz grenzt, Hoffnung zu haben, da es eine Tatsache ist, was zukünftig passiert.

Um die etwas unpassenden Beispiele zu erläutern. Zukünftig ist es m.E. nicht unwahrscheinlich, menschliches Gewebe zu züchten. Nur weil es heute nicht möglich ist, ist der Einbeinige nicht ignorant auf eine Änderung in der Zukunft zu hoffen.

Ebenso würde ich auf die Fähigkeiten eines Kapitäns hoffen, der 30 Jahre lang diesselbe Strecke gefahren ist, dass er im 31. Jahr auch mal ohne Navi fährt.

Ich will damit keine Diskussion zu diversen Beispielen anstossen. Nur anregen, dass Beispiele (so sehr wohlklingend sie auch die eigene Meinung belegen sollen) dies eben gerade nicht tun, sondern gegenteilig den Eindruck erwecken, diese eigene Meinung wäre nicht nur subjektiv eigen, sondern objektiv alternativlos.

Und dies sollte im Sinne einer konstruktiven Diskussion in niemandes Interesse liege, schon gar nicht in dem des Moderators.

LidlRacer 06.12.2018 15:53

Passt hier ganz gut:
Spiegel: Das können Sie persönlich gegen den Klimawandel tun
Umweltbewusste Menschen kaufen bio, heizen öko und essen wenig Fleisch. Doch unterm Strich stoßen sie viel mehr CO2 aus als Durchschnittsbürger.

Helmut S 06.12.2018 16:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423807)
Da streift die Hoffnung aber haarscharf an der Ignoranz vorbei

Absolut. Volle Zustimmung. Von außen betrachtet. :Blumen: Die (ggf. emotionale) Innenperspektive des Hoffenden wird sich manchmal allerdings von der (ggf. rationalen) Beurteilung von Außen unterscheiden. Manchmal ist Hoffnung berechtigt - auch nach "Lage der Fakten". Manchmal ist sie schlicht eine Verdrängung von Ängsten, Vermeidung von Entscheidungen oder eine Auflösung von kognitiven Dissonanzen oder oder ...

Darum ging es mir aber bei dem "Hoffnungskommentar" nicht. Es ging mir im Dialog mit Karsten einfach darum zu sagen, dass ich es für zulässig und notwendig halte, Hoffnung in die Jugend zu setzen. Weder Karsten noch ich haben dabei von der Lösung zur Umkehr des Klimawandels gesprochen. Diesen Zusammenhang hast du dir zum Thema gemacht.

Ich bin völlig bei dir, dass wir durch hoffen nicht die Lösung des Klimawandelproblems hinkriegen. Ich bin auch bei dir, dass eine Flugblattaktion "Gegen die Kontrollgesellschaft" kein Indiz dafür ist, dass die Folgegenerationen dafür eine Lösung finden könnten. Den Gedanken alleine finde ich schon absurd, dass es mich im Nachhinein wundert, warum du darauf überhaupt gekommen bist? Du müsstest meine Beiträge mittlerweile ja wenigstens soweit einschätzen oder mit einem Mindestintellekt in Verbindung bringen können, dass dir eigentlich der Gedanke kommt: "Das kann er so nicht gemeint haben." ;)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423807)
Deshalb plädiere ich dafür, sich den Tatsachen zu stellen, anstatt Luftschlösser zu bauen.

Ich würde dir an der Stelle gerne Populismus unterstellen, dass ist mir aber ehrlich gesagt zu populistisch :Cheese:

LG H. :Blumen:

tridinski 06.12.2018 16:09

Demnach die BIG3 angehen:
- Auto: abschaffen, dafür Rad, ÖPNV, Carsharing
- Wohnung: verkleinern bzw. Passivhausstandard
- Flugreisen: massiv reduzieren, denn unvermeidlichen Rest kompensieren (atmosfair etc.)

individueller CO2 Schnitt in D = 11 Tonnen, für Erwärmung unter 2 Grad aber max = 1 Tonne! (1x Flug NY=4 Tonnen)

qbz 06.12.2018 16:33

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1423839)
Arne, du argumentierst nicht mit Tatsachen, sondern mit Prognosen.

Zunächst handelt es sich um Tatsachen, dass erstens verstärkt eine globale Erwärmung seit 1880 existiert, zweitens der Meerespiegel steigt, drittens diese Erwärmung durch den Ausstoss der Treibhausgase verursacht wurde. D.h. die lebensbedrohliche Erkrankung ist klar diagnostiert, man kennt die heutigen Behandlunsmöglichkeiten. Der Zusammenhang zwischen dem Grad der Erwärmung und der Menge des CO2-Emission (Tatsachen) lässt sich aufgrund von Messergebnissen in die Zukunft verlängern (Prognose) und für die Vergangenheit bestätigen.

Natürlich finden wir auch minimalste Wahrscheinlichkeiten dafür, dass Robin Hood die Weltherrschaft übernimmt und dafür sorgt, dass bis 2050 weltweit die CO2-Emissionen klimaneutral sind, oder dass ein Meteor die Erde demnächst trifft. ;)

qbz 06.12.2018 16:37

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1423878)
.....
individueller CO2 Schnitt in D = 11 Tonnen, für Erwärmung unter 2 Grad aber max = 1 Tonne! (1x Flug NY=4 Tonnen)

Das macht die Grösse der Aufgabe klar bzw. die Grösse der Zumutungen bei der politisch-gesellschaftlich Umsetzung per Gesetze.

tridinski 06.12.2018 16:59

Gesetze sicher auch, aber insbesondere müssen Alternativen ganz praktisch so attraktiv gemacht werden, dass man nicht dran vorbeikommt, zB

Fahrrad statt Auto
- in großen Städten alle 4 spurigen Ausfallstraßen für Autos auf 2 spurig reduzieren, andere beiden Spuren Fahrradweg mit baulicher Abtrennung zu den Autos
- Fahrradschnellwege ohne Kreuzungen
- Fahrradparkplätze
- Dienstfahrradkonzept ausbauen, Förderung Dienstwagen reduzieren/abschaffen
- Kfz-besteuerung auf CO2 umstellen
- Citymaut

ÖPNV
- Angebot massiv erweitern
- P&R
- 1 Euro/Tag

Flug
- Flugbenzin besteuern
- CO2-Kompensation verbindlich
- en passant erhöht das die Flugkosten deutlich, wodurch nicht mehr jeder Dödel übers Wochenende nach Timbuktu fliegen wird. Kann ja gerne mit dem Zug nach Timbuktu fahren :)

Sonstige
- CO2-Zertifikate als echten Hebel einsetzen und nicht nur als Kosmetik
- bestimmt gibt's noch viele mehr

Was dazu hauptsächlich erforderlich ist: gesellschaftlicher und vor allem politischer Umsetzungswille.
Zivilgesellschaftlich initiierte Radentscheide in einigen Städten haben die Richtung gezeigt (Darmstadt, Frankfurt, ...)
Wann sind die nächsten Wahlen?

Und das Beste: In Summe finde ich klingt das gar nicht so sehr nach Verzicht, Einschränkung und Verbot, sondern nur nach ein bisschen anders. Was das zB allein im Gesundheitsbereich für Gelder spart weil die Leute alle Rad fahren und gesünder sind ...

OhneRad 06.12.2018 17:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423807)
Da streift die Hoffnung aber haarscharf an der Ignoranz vorbei (was ich Dir keinesfalls persönlich unterstellen will).

Deshalb plädiere ich dafür, sich den Tatsachen zu stellen, anstatt Luftschlösser zu bauen.
:Blumen:

Wie schon vor mir geschrieben wurde: Wir reden nicht über Tatsachen.
Wir reden über die Zukunft.
Niemand weiß, wie warm es wirklich wird.
Niemand weiß, welche exogenen Faktoren eine Rolle spielen werden.
Niemand weiß, welche Innovationen die Menschheit entwickelt.
Niemand weiß, wie die konkreten Auswirkungen sein werden.
Niemand weiß, wob diese im Aggregat gut oder schlecht sind.

Meine Meinung: Es gibt keine ideale, globale Temperatur für die Menschheit. Was in der mittelalterlichen kleinen Eiszeit passiert ist, hat den Menschen auf der Nordhalbkugel sehr viel Leid gebracht, Infektionskrankheiten, Hunger, Kälte.
Ich glaube nicht, dass wir in einem Paradies leben werden. Das hat die Menschheit noch nie getan. Aber heute haben wir viel mehr Möglichkeiten, unser (Über-)leben zu gestalten, als wir es je zuvor hatten.

MattF 06.12.2018 17:12

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1423888)
Aber heute haben wir viel mehr Möglichkeiten, unser (Über-)leben zu gestalten, als wir es je zuvor hatten.


Wir aber was ist mit dem Bauern in Bangladesch?

MattF 06.12.2018 17:13

Interessanter Artikel:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/kli...a-1240539.html

OhneRad 06.12.2018 17:14

Schöner Artikel, der gut zusammenfasst, warum ich das Wort "bewusst" immer in Anführungszeichen setze.
Bei diesem Brot-für-die-Welt Rechner ist mir auch schon aufgefallen, wie hoch das Thema Ernährung gehängt wurde, dass völlig überbewertet wird. Und das Bioprodukte klimafreundlicher sind, als konventionelle, können auch nur Leute glauben, die mit dem SUV zum Hofladen fahren.:Blumen:

Ach ja was CO² angeht - ich kann eine hohe 2 setzen aber keine tiefe - Alt Gr + 2, daher die Schreibweise :Cheese:

OhneRad 06.12.2018 17:20

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1423889)
Wir aber was ist mit dem Bauern in Bangladesch?

Die haben diese Möglichkeiten noch nie gehabt, wenn Umweltkatastrophen, Klimaänderungen, Dürren, Missernten, Insektenplagen oder was auch immer kam - heute haben sie zumindest die Chance, dass sie Unterstützung von anderen Staaten bekommen.

Das macht deren Situation nicht besser, aber sie wird eben auch nicht zwangsläufig schlechter. Wenn es um die negativen Auswirkungen des Klimawandels geht wird gerne so getan als würden wir von einer paradiesischen Welt in eine düstere Zukunft abgleiten, aber diese paradiesische Welt hat nur für einen Bruchteil der Menschheit seit einigen wenigen Jahrzehnten existiert. Und das deswegen, weil wir heute ein so hohes Wohlstandsmaß, so viel Technologie und eine so effiziente Wirtschaft haben.

FinP 06.12.2018 17:24

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1423878)
Demnach die BIG3 angehen:
- Auto: abschaffen, dafür Rad, ÖPNV, Carsharing
- Wohnung: verkleinern bzw. Passivhausstandard
- Flugreisen: massiv reduzieren, denn unvermeidlichen Rest kompensieren (atmosfair etc.)

individueller CO2 Schnitt in D = 11 Tonnen, für Erwärmung unter 2 Grad aber max = 1 Tonne! (1x Flug NY=4 Tonnen)

Zwei von drei Punkten sind ziemlich eindeutig. Das "Energiesparwohnen" allerdings problematisch:

1. Neubau statt Altbau -> Was passiert mit dem Altbau, Abriss? Wie lange muss man im Neubau wohnen, damit sich der Aufwand des Baus energetisch amortisiert hat? Wer wohnt danach im alten Altenbau?

2. Es ist denkbar, dass von 1000 Leuten 999 beschließen in einer energieeffizientere Wohnung zu ziehen und nur einer macht das Gegenteil, dann permutieren alle ihre Bleiben, aber gewonnen ist nichts.

3. Viele dämmen nachträglich (womit?) und kompensieren ihre potentielle Ersparnis durch ein anderes Nutzungsverhalten.

Also das energieeffiziente Wohnen ist nicht sehr simpel...

Klugschnacker 06.12.2018 17:41

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1423839)
Arne, du argumentierst nicht mit Tatsachen, sondern mit Prognosen.

Ich argumentiere mit Tatsachen und den sich daraus ergebenden Prognosen. Wenn Dir die Prognosen nicht gefallen, halte Dich einfach an die Tatsachen.

Der Anteil Deutschlands an den globalen Klimagas-Emissionen beträgt 2.5%. Die jährliche Zunahme der globalen Klimagas-Emissionen liegt in der gleichen Größenordnung.

Selbst wenn Deutschland mit enormen Anstrengungen seinen Ausstoß für alle Zeit auf Null reduzieren könnte, würden diese Einsparungen aktuell vom globalen Wachstum binnen eines Jahres wieder aufgefressen. Es hätte also nichts bewirkt, außer dass die Klimaerwärmung ein Jahr später stattfindet.

Das sind Tatsachen. Jeder mag selber daraus ableiten, ob wir Deutsche mit Fahrrädern, Elektroautos, Bioläden oder gedämmten Dächern ein Mittel gegen die globale Erwärmung in der Hand haben.

Wir sitzen mit einem langsamen Boot in einem sehr schnell fließenden Fluss. Wir können paddeln, so sehr wir wollen, am Ende des Tages befinden wir uns ein großes Stück weiter flussabwärts.

tridinski 06.12.2018 17:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423899)
Selbst wenn Deutschland mit enormen Anstrengungen seinen Ausstoß auf Null reduzieren könnte, würden diese Einsparungen aktuell vom globalen Wachstum binnen eines Jahres wieder aufgefressen. Es hätte also nichts bewirkt, außer dass die Klimaerwärmung ein Jahr später stattfindet.

Das ist zu simpel, mit dem Argument kannst du umgekehrt ja auch deinen Müll in den Wald knallen, wenn's einer macht ist's ja unterm Strich ja eh egal.
Oder deine Stimme bei der Wahl - total egal. Warum also wählen?

- In den anderen Ländern fahren heute ja "alle" mit "unseren" Nobelkarossen durch die Gegend weil die so toll sind, wenn die statt 10 Litern nur noch 1 Liter verbrauchen würden können die das immer noch machen, hat dann aber auch dort eine Wirkung.
- Wenn wir neue Technologien entwickeln mit denen wir unseren Ausstoß auf Null bringen werden andere die auch haben wollen
- Wenn wir mit unseren technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten es nicht hinbekommen ... Vorbildfunktion!
- Ich bin überzeugt das ganze hat sogar wirtschaftlich viele Chancen, neue Technologien die verkauft werden können
- Was spricht eigentlich dagegen zB den Polen, die unbedingt an der Kohle festhalten wollen, die CO2-Abscheidung in ihre Kraftwerke einzubauen auf EU-Kosten? Die CO2 Reduktion könnte unter dem Strich pro eingesetztem Euro größer sein als wenn was anderes anderswo finanziert wird.

Was wir machen wirkt direkt bei uns aber indirekt woanders auch.
Und wir sind ja nicht die einzigen die was tun.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423899)
Das sind Tatsachen. Jeder mag selber daraus ableiten, ob wir Deutsche mit Fahrrädern, Elektroautos, Bioläden oder gedämmten Dächern ein Mittel gegen die globale Erwärmung in der Hand haben.

Ganz klar JA. Aber nicht alleine, siehe oben.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423899)
Wir sitzen mit einem langsamen Boot in einem sehr schnell fließenden Fluss. Wir können paddeln, so sehr wir wollen, am Ende des Tages befinden wir uns ein großes Stück weiter flussabwärts.

Das Bild des Flusses ist doof, weil wenn ALLE ihren Ausstoß auf null reduzieren würden, flösse dein Beispiel-Fluss ja immer noch mit der gleichen Geschwindigkeit ...

Triasven 06.12.2018 18:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423899)
Ich argumentiere mit Tatsachen und den sich daraus ergebenden Prognosen. Wenn Dir die Prognosen nicht gefallen, halte Dich einfach an die Tatsachen.

Es geht mir meinem Beitrag nicht darum, ob mir deine Prognosen gefallen oder nicht.

Deine Argumentation, jemand anderen Meinung als objektiv falsch anzusehen, ist schlicht nicht richtig.

Tatsache = Gegenwart
Hoffnung / Prognose = Zukunft

Hoffnung und Prognose - vergleichbar
Hoffnung und Tatsache - nicht vergleichbar


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423899)
Das sind Tatsachen. Jeder mag selber daraus ableiten...

Ganz genau. Es sindTatsachen.

Und nun kommt jemand mit einer positiven Lebenseinstellung und hofft für die Zukunft. Und jemand anderes leitet linear den IST - Zustand für die Zukunft ab und hofft nicht.

In beiden Fällen sind es subjektive Empfindungen für die Zukunft und keine Tatsachen.

Wie ich über die Umweltverhältnisse jetzt und in Zukunft denke, ob ich hoffe, oder prognostiziere lässt sich aus meinem Beitrag in keiner Weise ableiten.

Ich wollte nur deine Art der Argumentation richtigstellen, mehr nicht.

qbz 06.12.2018 18:38

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1423888)
Wie schon vor mir geschrieben wurde: Wir reden nicht über Tatsachen.
Wir reden über die Zukunft.
Niemand weiß, wie warm es wirklich wird.
Niemand weiß, welche exogenen Faktoren eine Rolle spielen werden.
Niemand weiß, welche Innovationen die Menschheit entwickelt.
Niemand weiß, wie die konkreten Auswirkungen sein werden.
Niemand weiß, wob diese im Aggregat gut oder schlecht sind.

Und Du weißt, dass niemand weiß, ..... ;)

Ich verstehe diese Aussagen wirklich nicht. Die Klimaforschung kommt zu anderen Ergebnissen.

qbz 06.12.2018 18:56

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1423887)
Gesetze sicher auch, aber insbesondere müssen Alternativen ganz praktisch so attraktiv gemacht werden, dass man nicht dran vorbeikommt, zB

Fahrrad statt Auto
- in großen Städten alle 4 spurigen Ausfallstraßen für Autos auf 2 spurig reduzieren, andere beiden Spuren Fahrradweg mit baulicher Abtrennung zu den Autos
- Fahrradschnellwege ohne Kreuzungen
- Fahrradparkplätze
- Dienstfahrradkonzept ausbauen, Förderung Dienstwagen reduzieren/abschaffen
- Kfz-besteuerung auf CO2 umstellen
- Citymaut

ÖPNV
- Angebot massiv erweitern
- P&R
- 1 Euro/Tag

Flug
- Flugbenzin besteuern
- CO2-Kompensation verbindlich
- en passant erhöht das die Flugkosten deutlich, wodurch nicht mehr jeder Dödel übers Wochenende nach Timbuktu fliegen wird. Kann ja gerne mit dem Zug nach Timbuktu fahren :)

Sonstige
- CO2-Zertifikate als echten Hebel einsetzen und nicht nur als Kosmetik
- bestimmt gibt's noch viele mehr

Was dazu hauptsächlich erforderlich ist: gesellschaftlicher und vor allem politischer Umsetzungswille.
Zivilgesellschaftlich initiierte Radentscheide in einigen Städten haben die Richtung gezeigt (Darmstadt, Frankfurt, ...)
Wann sind die nächsten Wahlen?

Und das Beste: In Summe finde ich klingt das gar nicht so sehr nach Verzicht, Einschränkung und Verbot, sondern nur nach ein bisschen anders. Was das zB allein im Gesundheitsbereich für Gelder spart weil die Leute alle Rad fahren und gesünder sind ...

Schöne Vorstellung. In Berlin regiert eine Rot-Rot-Grüne Koalition und setzt nichts davon um (doch, der Korrektheit halber: ein 300m langer mit Poller abgetrennter Testradweg. :Lachen2: ). Der deutsche Staat fördert lieber den Autoneukauf als den ÖVPN. Vermutlich bekämen die obigen Vorschläge bei den Forumsteilnehmern schon keine Mehrheit.

glaurung 06.12.2018 20:30

Grad bei tagesschau24: Mission Ozonloch.

schnodo 06.12.2018 20:51

Hatten wir das schon?

Luxemburg will als erstes Land weltweit einen kostenlosen Nahverkehr

Zitat:

Der neue Koalitionsvertrag der wiedergewählten Regierung in Luxemburg dürfte Einheimische wie Pendler freuen: mehr Lohn und Urlaub, kostenloser öffentlicher Nahverkehr und Legalisierung von Cannabis.

Kiwi03 06.12.2018 20:59

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1423925)
Grad bei tagesschau24: Mission Ozonloch.

echt ein starker Bericht, danke dafür.

ThomasG 07.12.2018 06:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1423796)
Folge der neoliberalen Agenda, die seit ca. 30 Jahren weltweit ihr Unwesen treibt. Schleichender Abbau von Arbeitnehmerrechten, Privatisierung ehemals staatlicher Aufgaben, Deregulierung des Kapitalmarktes. Führt zu einer "Individulisierung" bei der sich jeder für sich selbst verantwortlich fühlt. Ist so gewollt und ein politischer Erfolg und kein Misserfolg. Ziel ist leichte Manipulation der Massen, die als Individuen leichter zu halten sind, sowieo Umverteilung des Kapitals von unten nach oben. Kommt langsam auch in DE an und entläd sich beim Wahlerfolg der AfD und dem Ruf nach Autorität, was wiederum die Freiheit des Einzelen einschränkt (also wiederum aus anderer Sicht ein "Erfolg" ist). Da du dich für Hartz4 interssierst, kennst du die Zusammenhänge sicher. Wenn nicht: Literatur findest du in diversen Bestsellerlisten (SPIEGEL usw).

Karsten wir liegen da auf einer Wellenlänge :-).
Ich bemühe mich halt relativ oft, dass ich nicht so einfach als eine Art Verschwörungstheoretiker gebranntmarkt werden kann.
Wenn ich spontan nicht in der Lage bin etwas mit Quellen zu belegen, die nicht erfahrungsgemäß relativ oft in die entsprechende Ecke gestellt werden, dann bemühe ich mich darum mich unverfänglicher auszudrücken - mehr so nach dem gesunden Menschenverstand bzw. mit Hilfe von Erläuterungen mit Erfahrungen u.ä., von denen ich annehme, dass sie recht viele schon gemacht haben in ihrem Leben.
Sollte jemand einen Autor kennen, der in der Lage ist sehr überzeugend aufzuzeigen und zu belegen, dass die Individualisierung des Einzelnen und die Reduzierung des Austausches und Zusammenhaltes der einfachen Menschen wie du und ich kein Zufall ist, sondern von mächtigen Leuten so gewollt und gefördert worden ist und wird, dann immer her damit.
Das letzte Buch von Stephen Hawking dürfte etwas für mich sein.
Bestimmt kommt das später irgendwann auch als Taschenbuch heraus.

Was die uns da weiß machen wollten in Bezug auf den sogenannten freien Markt, der für alle den größtmöglichen Wohlstand bringt und der angeblich ganz von alleine entsteht, wenn man einfach so ziemlich jeden so ziemlich alles machen lässt, was er will, der was verkaufen will ;-), da sehen wir ja tagtäglich wie stark die Realität davon abweicht.
Wie kann es sein, dass Güter, die was weiß ich über wie viele Kilometer hin und hertransportiert werden, am Ende tatsächlich überwiegend weniger kosten als andere, die regionaler hergestellt worden sind?
Das kann doch nur funktionieren, wenn es da erhebliche Unfairness gibt.
Die Menschen sind schon lange in der Lage leichte Fahrzeuge herzustellen auch massenhaft vor allem für den Individualverkehr.
Wie kann es sein, dass diese sich nicht sozusagen austomatisch durchsetzen und zwar schnell?
Sie verbrauchen doch pro zurückgelegte Wegstrecke viel weniger Treibstoff und sie müssten dioch preisgünstiger herzustellen sein.
Die einfachen Menschen würden genau diese Fahrzeuge kaufen mehrheitlich nicht von jetzt auf gleich, aber dann, wenn sie halt ein neues Fahrzeug wirklich brauchen.

Für Werbung wird unglaublich viel Geld investiert und wir werden, ob wir wollen oder nicht dauernd direkt oder indirekt davon berieselt.
Es werden ganz gezielt sehr effektive Manipulationstechniken angewandt, um uns dazu anzuregen ständig zu konsumieren.
Man kann solche Techniken, wenn man sie kennt und erkennt auch einfach unter Strafe stellen und verbieten.
Es würde sich ganz bestimmt eine Mehrheit finden, die Parteien wählen würden, die sich dafür glaubwürdig und konsequent sehr stark macht.
Wahlkampfthemen kann man machen und sie werden gemacht.
Man kann Themen pushen und man kann sich totschweigen.

Auch hier sind wir ja inzwischen an einem Thema angekommen, was nicht mehr direkt etwas mit dem Treibhauseffekt zu tun hat nämlich das Ozonloch, aber die ganzen Probleme, die sich so dramatisch immer mehr angehäuft haben, die haben ja sehr ähnliche Grundursachen.
Es geschieht letztlich sehtr oft im Großen und Ganzen das, was entsprechend mächtige Menschen fördern.
Die breite Masse wird manipuliert und die Worte und Meinungen anderer wird einfach viel weniger verbreitet und wenn sie dann doch mal publik wird, ist es viel wahrscheinlicher, dass da irgendwann, wenn sie als zu bedrohlich empfunden wird oder so, starke Geschütze positioniert werden, mit dem Ziel das Ansehen der Autoren, die dahinter stehen, stark zu schaden.

Naja - eigentlich wollte ich das ja nicht, aber jetzt kann man mich wahrscheinlich doch wieder in eine bestimmte Ecke stellen, wenn man es will.
Egal - mit der Zeit kriegt man ein breiteres Kreuz, wenn man spürt, man ist mit seinen Ansichten nicht allein bzw. erfährt, dass es andere Leute gibt, die gescheiter sind als man selbst und die zu ganz ähnlichen Ansichten gekommen sind.

Bei allem Negativen, was das Internet gebracht hat:
Es ist ein Ort, wo sich sehr viele Menschen wesentlich intensiver austauschen als das alltäglich geschieht mit den Leuten aus ihrem direkten Umfeld.
Könnte ja durchaus sein, dass den Menschen diese sozialen Kontakte im Prinzip extrem fehlen und er darunter leidet und sich diese Art von Austausch genau deshalb so gebildet hat.
Wenn man die Beiträge dieses Forums auch nur oberflächlich verfolgt, dann müsste man doch erkennen, dass es ganz schön viele Leute gibt, die eine äußerst gut funktionierenden Verstand haben und die doch ganz schön gebildet sind.
Die toben sich hier aus.
Könnten sie ihre Kräfte auf andere Art besser investieren, sie würden es bestimmt tun.

Angenehmen Tag allerseits!

keko# 07.12.2018 07:13

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1423876)
Darum ging es mir aber bei dem "Hoffnungskommentar" nicht. Es ging mir im Dialog mit Karsten einfach darum zu sagen, dass ich es für zulässig und notwendig halte, Hoffnung in die Jugend zu setzen. Weder Karsten noch ich haben dabei von der Lösung zur Umkehr des Klimawandels gesprochen. Diesen Zusammenhang hast du dir zum Thema gemacht.

Helmut, es ist zudem ja auch gar nicht so, dass man der Jugend erlauben könnte, ob sie gegen die Folgen des Klimawandels angehen dürfen oder nicht. Ein Teil wird das einfach tun und tut das schon längst. Forschen, entdecken, probieren, nach Lösungen suchen usw. ist dem Menschen mit in die Wiege gelegt. Die von mir erwähnte Demo an der Uni (https://www.blochuni.org/Kupferbau/) entstand ja auch ungefragt.

keko# 07.12.2018 07:34

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1423944)
Karsten wir liegen da auf einer Wellenlänge :-).
Ich bemühe mich halt relativ oft, dass ich nicht so einfach als eine Art Verschwörungstheoretiker gebranntmarkt werden kann.
...

Thomas, ich habe in den letzten 2 Jahren mehr als ein Dutzend Bücher zu dem Thema gelesen. Das sind keine Verschwörungstheorien, sondern belegt Tatsachen. Teilweise bestehen die Bücher zu 1/4 aus Quellenangaben und aus der Hand von Professoren. Es ist der bekannte Mechanismus von der immergleichen Seite, dies als Verschwörungstheoerie zu diffamieren. Alles längst bekannt und erklärt. Fall nicht darauf hinein!
Umweltprobleme hängen direkt mit der neoliberalen Ideolgie zusammen, bzw. sind momentan im Gegensatz dazu.
Ein klassischer Einstieg sind die Bücher von Noam Chomsky, Prof am MIT.

Helmut S 07.12.2018 08:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1423899)
Selbst wenn Deutschland mit enormen Anstrengungen seinen Ausstoß für alle Zeit auf Null reduzieren könnte, würden diese Einsparungen aktuell vom globalen Wachstum binnen eines Jahres wieder aufgefressen. Es hätte also nichts bewirkt, außer dass die Klimaerwärmung ein Jahr später stattfindet.

Das habe ich verstanden und ich denke, dass du recht hast. Was deine Vorschläge sind die Klimaerwärmung zu stoppen habe ich noch nicht verstanden. Bitte um Aufklärung. Danke. :Blumen:

Schwarzfahrer 07.12.2018 10:47

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1423962)
Das habe ich verstanden und ich denke, dass du recht hast. Was deine Vorschläge sind die Klimaerwärmung zu stoppen habe ich noch nicht verstanden. Bitte um Aufklärung. Danke. :Blumen:

Meine Schlußfolgerung aus den Erkenntnissen, die Arne so klar ausformuliert ist, daß wir gar nicht versuchen brauchen, die Klimaerwärmung zu stoppen.
Wir sollten unsere Energie statt in unrealistische Ziele in kleinere, aber sinnvollere Ziele stecken: wir können sinnvoller als bisher mit Ressourcen und Umwelt umgehen. Das verringert die globale Erwärmung höchstens im Prozent oder Promille-Bereich - und trotzdem kann es lokal wirksam sein im Sinne von besseren Lebensumständen. Und wir sollten unsere Kreativität in Entwicklungen stecken, die das menschliche Leben an das geänderte Klima anpassen helfen, und die Auswirkungen dämpfen. Ich persönlich glaube, daß neben technologischen Entwicklungen (z.B. in der Landwirtschaft) hierfür der größte Beitrag eine massive globale Verringerung des Bevölkerungswachstums wäre, und finde es enttäuschend, daß es dazu praktisch nichts unternommen wird (bis auf all die Kriege und Terror; die zähle ich aber nicht zu sinnvollen Maßnahmen).

MattF 07.12.2018 11:51

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1423944)
Wie kann es sein, dass Güter, die was weiß ich über wie viele Kilometer hin und hertransportiert werden, am Ende tatsächlich überwiegend weniger kosten als andere, die regionaler hergestellt worden sind?
Das kann doch nur funktionieren, wenn es da erhebliche Unfairness gibt.

Von der Theorie hier ist es so, dass z.b. Land A gut ist in der HErstellung des Produkts X und Land B ist gut in der Herstellung von Produkt Y, aus div Gründen, z.b. weil man mehr Erfahrung hat, weil best. Umweltbedingungen und Rohstoffunde in einem Land besser sind als im anderen usw..
Von daher ist es Sinnvoll, dass Produkt X nach B verkauft wird und Produkt Y nach A und beide haben was davon, sie bekommen günstigere und bessere Produkte als wenn sie alles selber machen würden.

Noch anders ausgedrückt, es macht auch keinen Sinn alles regional herzustellen.
Es macht keinen Sinn dass in der ich sag mal Umgebung von 100km von jedem Menschen eine Handyfabrik steht oder eine Autofabrik. Weil dann dort die Stückzahlen einfach zu gering sind. So eine Fabrik würde vielleicht 50.000 Handy herstellen im Jahr wenn sie den kompletten Markt einer 100,000 Einwphnerstadt abgedeckt (mal davon ausgegangen jeder kauft sich alle 2 Jahre ein neues Handy).
Handyfabriken in Asien stellen aber Millionen Smartphones her und können die damit billiger herstellen. Also das ist die Erklärung, warum das auch ohne Unfairness geht.
Wo die Produkte herkommen ist zum Teil auch Zufall, einfach da wo sich große Fabriken z.b. herausbilden. Andere Fabriken woanders gehen pleite und es bleiben wenige große rentable übrig die die ganze Welt beliefern.

Wobei zugegebnermassen die Unfairness auch noch dazu kommt.



Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1423944)
Die Menschen sind schon lange in der Lage leichte Fahrzeuge herzustellen auch massenhaft vor allem für den Individualverkehr.
Wie kann es sein, dass diese sich nicht sozusagen austomatisch durchsetzen und zwar schnell?
Sie verbrauchen doch pro zurückgelegte Wegstrecke viel weniger Treibstoff und sie müssten dioch preisgünstiger herzustellen sein.
Die einfachen Menschen würden genau diese Fahrzeuge kaufen mehrheitlich nicht von jetzt auf gleich, aber dann, wenn sie halt ein neues Fahrzeug wirklich brauchen.

Du wiedersprichst dir. diese kleinen Fahrzeuge gibt es, trotzdem kauft sie keiner auch nicht wenn er sich eine neues Auto kauft.

Z.b. der Twizy, ist klein, relativ günstig, hat sogar Platz für 2 Personen und für sehr viele Menschen die z.b. bis zu 30 km am Tag auf die Arbeit fahren müssen, würde er völlig ausreichen. Trotzdem kauf ihn keiner und kein Mensch wird mit GEwalt abgehalten den zu kaufen.

Also liegt das doch nicht an irgendwelchen Mächten die uns steuern, dass der nicht gekauft wird, sondern ganz alleine nur an uns.

merz 07.12.2018 11:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1423948)
Ein klassischer Einstieg sind die Bücher von Noam Chomsky, Prof am MIT.

+1

der übrigens heute 90 wird (und immer noch extrem aktiv)

m.

P.S.: Gäbe es Nobelpreise für seine Fachgebiete, er hätte einen Schuhkarton voll davon

OT off

keko# 07.12.2018 12:27

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1424029)

Also liegt das doch nicht an irgendwelchen Mächten die uns steuern, dass der nicht gekauft wird, sondern ganz alleine nur an uns.

Die Sache ist natürlich etwas komplexer. Es ist nicht so, dass irgendwo eine Macht alles steuert. Es sind meist strukturelle Dinge, so dass eine direkte Steuerung gar nicht nötig ist. Es muss auch niemand beim Radio- oder Fernsehsender anrufen und sagen, was sie zu senden haben. Das alles ist längst erforscht und belegt. Prof. Chomsky hat darüber Bücher geschrieben. Du bist übrigens selbst ein bestes Beispiel dafür, indem du davon überzeugt bist, dass es ganz alleine nur an uns liegt. Q.e.d. sozusagen :Cheese: Verstehen wirst du wahrscheinlich nicht, was ich sage. Du konterst höchstwahrscheinlich mir gegenüber mit den Totschlag "Verschwörungstheorie". Ganz im Sinne der "Mächte", würdest du damit tun, was du tun sollst :Lachen2:

MattF 07.12.2018 12:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1424013)
Meine Schlußfolgerung aus den Erkenntnissen, die Arne so klar ausformuliert ist, daß wir gar nicht versuchen brauchen, die Klimaerwärmung zu stoppen.
Wir sollten unsere Energie statt in unrealistische Ziele in kleinere, aber sinnvollere Ziele stecken: wir können sinnvoller als bisher mit Ressourcen und Umwelt umgehen. Das verringert die globale Erwärmung höchstens im Prozent oder Promille-Bereich - und trotzdem kann es lokal wirksam sein im Sinne von besseren Lebensumständen. Und wir sollten unsere Kreativität in Entwicklungen stecken, die das menschliche Leben an das geänderte Klima anpassen helfen, und die Auswirkungen dämpfen. Ich persönlich glaube, daß neben technologischen Entwicklungen (z.B. in der Landwirtschaft) hierfür der größte Beitrag eine massive globale Verringerung des Bevölkerungswachstums wäre, und finde es enttäuschend, daß es dazu praktisch nichts unternommen wird (bis auf all die Kriege und Terror; die zähle ich aber nicht zu sinnvollen Maßnahmen).

Ich stimme dir mal voll zu :)

Aber Dinge hänge alle zusammen, von daher mag das was Arne sagt in igendeiner Art logisch sein, es ist nur auch ziemlich sinnlos und führt letztlich auch nicht dazu, dass jeder machen kann was er will.

Denn es bleiben ja genug andere Problem oder nennen wir es Aufgaben. Und diese Problem hängen auch mit der Nutzung fossiler Brennstoffe zu sammen.

Z.b. die soziale weltweite Ungleichheit hängt ja auch damit zusammen, wer wie viel Energie verbrauchen darf, bzw. ist das Heute ja weitgehend fossiler Brennstoff.

Wenn wir hier einfach weiter, weil es ja für die Klimaerwärmung egal ist, immer weiter und noch mehr Öl verbrauchen, dann haben dieses Öl andere auf der Welt nicht, die damit ihre Entwicklung vorantreiben müssten um auch nur annähernd in unseren Bereich des Wohlstandes zu kommen.

Wir müssen hier CO2 bzw. fossile Brennstoffe einsparen, damit diese auch anderen zur Verfügung stehen.

Selbst wenn wir sagen Klimawandel egal, müssen wir trotzdem weniger Resourcen verbrauchen. Die Kreativität können wir dann da rein hängen, dass wir trotzdem nicht schlechter leben.

Und so hängen viele Dinge zusammen und sind gar nicht Einzel betrachtbar.

Und natürlich hat der Einzelne eine Verantwortung und was er tut hat Auswirkungen.
Sonst würde wie jemand anderes auch schon angemerkt hat auch Demokratie nicht funktionieren, wenn die einzelne Stimme nicht zählen würde. Klar zählt meine Stimme für die politische Ausrichtung z.b. bei der Bundestagwahl.

Und so führt unser Verhalten natürlich auch dazu, wie die Verhältnisse auf dieser Welt aussehen.

Alles andere würde jegliche persönliche Verantwortungsübernahmen ad absurdum führen.

MattF 07.12.2018 12:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1424035)
Die Sache ist natürlich etwas komplexer. Es ist nicht so, dass irgendwo eine Macht alles steuert. Es sind meist strukturelle Dinge, so dass eine direkte Steuerung gar nicht nötig ist. Es muss auch niemand beim Radio- oder Fernsehsender anrufen und sagen, was sie zu senden haben. Das alles ist längst erforscht und belegt. Prof. Chomsky hat darüber Bücher geschrieben. Du bist übrigens selbst ein bestes Beispiel dafür, indem du davon überzeugt bist, dass es ganz alleine nur an uns liegt. Q.e.d. sozusagen :Cheese: Verstehen wirst du wahrscheinlich nicht, was ich sage. Du konterst höchstwahrscheinlich mir gegenüber mit den Totschlag "Verschwörungstheorie". Ganz im Sinne der "Mächte", würdest du damit tun, was du tun sollst :Lachen2:

Du bist immer so negativ, was mich betrifft :Huhu:

Ich stimme dir voll zu, genau das ist meine Meinung, dass sich die Dinge strukturell so entwickeln.

Trotzdem sind wir doch verantwortlich.

Warum kann ich persönlich drüber nachdenken und fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit, ich kenne aber mit 15 Leute aus meinem Vorort, die genau denselben Arbeitsweg haben wie ich, in die City, ca. 5 km. Die fahren das jeden Tag mit dem Auto.

Da würde doch etwas nachdenken helfen, die Strukturen zu zerschlagen.

Klugschnacker 07.12.2018 13:02

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1424037)
Aber Dinge hänge alle zusammen, von daher mag das was Arne sagt in igendeiner Art logisch sein, es ist nur auch ziemlich sinnlos und führt letztlich auch nicht dazu, dass jeder machen kann was er will.

Moment! :Blumen:

Ich sage nicht, dass Umweltschutz sinnlos ist. Ich sage lediglich, dass die Maßnahmen, mit denen wir die globalen Erwärmung verhindern wollen, wirkungslos sind. Es geht mir also um ganz bestimmte Mittel zu einem ganz bestimmten Zweck.

Der Zweck lautet: Verhindern der globalen Erwärmung um 2°C.

Die Mittel sind: Einsparungen von Klimagas-Emissionen in Deutschland beim Verkehr und der Energiegewinnung, ferner das Konsumieren landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus biologischem Anbau, sowie das Isolieren von deutschen Eigenheimen, und Solarzellen auf dem Dach.

Zu anderen Zwecken macht Umweltschutz durchaus Sinn, zumindest für mich persönlich. Wir können damit unsere Lebensqualität steigern, zum Beispiel durch gesündere Luft in unseren Städten. Wir können gefahrlos in unseren Flüssen und Seen baden. Wir können Tieren Leid ersparen. Wir können uns selber besser fühlen. Das sind alles gute Gründe, und es gibt viele weitere. An der Klimaerwärmung wird das aber nichts ändern.

MattF 07.12.2018 13:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1424048)

Die Mittel sind: Einsparungen von Klimagas-Emissionen in Deutschland beim Verkehr und der Energiegewinnung, ferner das Konsumieren landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus biologischem Anbau, sowie das Isolieren von deutschen Eigenheimen, und Solarzellen auf dem Dach.

Zu anderen Zwecken macht Umweltschutz durchaus Sinn, zumindest für mich persönlich. Wir können damit unsere Lebensqualität steigern, zum Beispiel durch gesündere Luft in unseren Städten. Wir können gefahrlos in unseren Flüssen und Seen baden. Wir können Tieren Leid ersparen. Wir können uns selber besser fühlen. Das sind alles gute Gründe, und es gibt viele weitere. An der Klimaerwärmung wird das aber nichts ändern.

Der Weg ist aber derselbe: Allgemein weniger Resourcenverbrauch und der hängt mit Energiebrauch und CO2 Emmssion im Moment zumindest eng zusammen.

Und weniger Verbrauch bedeutet weniger Konsum und in einer Welt wo weniger Konsum Einschränkung heißt, muss ich mich einschränken, wogegen du dich vehement gewehrt hast, dass das überhaupt möglich wäre ohne wieder ohne Heizung in Höhlen zu wohnen.

keko# 07.12.2018 13:33

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1424042)
Du bist immer so negativ :Huhu:

Ich stimme dir voll zu, genau das ist meine Meinung, dass sich die Dinge strukturell so entwickeln.

Trotzdem sind wir doch verantwortlich.

Warum kann ich persönlich drüber nachdenken und fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit, ich kenne aber mit 15 Leute aus meinem Vorort, die genau denselben Arbeitsweg haben wie ich, in die City, ca. 5 km. Die fahren das jeden Tag mit dem Auto.

Da würde doch etwas nachdenken helfen, die Strukturen zu zerschlagen.

Wir haben zum Glück oft die Möglichkeit zu wählen. Ich tu das auch und fahre manchmal wochenlang kein Auto.
Die Situation könnte sich für dich und mich ändern, wenn dein Arbeitgeber aus sog. Kostengründen seinen Standort verlagert und du nun 45km fahren musst. Diese fiktive Standortverlagerung wird oftmals als Naturgesetz und alternativlos dargestellt. Wir sind aufgefordert, dies zu hinterfragen.

Schwarzfahrer 07.12.2018 14:06

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1424037)
Wir müssen hier CO2 bzw. fossile Brennstoffe einsparen,

Absolut, das fand ich schon immer, vor allem was die Brennstoffe angeht (beim menschgemachten CO2 hat mich noch keiner von der überragenden Bedeutung i.Vgl. mit anderen Faktoren überzeugt).

Zitat:

damit diese auch anderen zur Verfügung stehen.
Für mich ist das nicht das primäre Argument. Aktuell reicht es noch eine Weile für alle. Aber da diese Ressourcen grundsätzlich endlich sind, müssen wir mit ihnen so wirtschaften, daß die Vorräte reichen, bis brauchbare Alternativen zur Verfügung stehen, wobei unter brauchbar für mich eine mit der heutigen Energieversorgung vergleichbar zuverlässige Verfügbarkeit und eine zum Wechselzeitpunkt vergleichbare Wirtschaftlichkeit zu verstehen ist, nur dann wird sich die neue Lösung durchsetzen. Da wir nicht sicher wissen können, welche Lösung(en) dies erfüllen werden, halte ich es aber für einen Fehler, sich jetzt auf einzelne Technologien festzulegen, und diese einseitig zu fördern. Hier wäre für mich maximale ideologiefreie Vielfalt angesagt, damit sich die "fitteste" Technologie durchsetzen kann (das könnte neben Solar und Wind ebenso Nuklear oder sonstwas sein - es sollte nur ausreichend emissionsfrei und für menschliches Ermessen "unendlich" verfügbar sein.

Zitat:

Selbst wenn wir sagen Klimawandel egal, müssen wir trotzdem weniger Resourcen verbrauchen. Die Kreativität können wir dann da rein hängen, dass wir trotzdem nicht schlechter leben.
Exakt.

Zitat:

Und natürlich hat der Einzelne eine Verantwortung und was er tut hat Auswirkungen.
Genau. Ich sehe nur diese individuelle Verantwortung weniger im Globalen, sondern viel mehr in Bezug auf das Lokale. Ich halte es für Größenwahn und zu abstrakt, wenn ich mir als Einzelnem eine Verantwortung für "die Welt", "das Klima" zuschreibe. Mich motiviert mehr die saubere Luft in meiner Region, oder auch der einfache sportliche Ehrgeiz mit gering(st)em Ressourcenverbrauch (Strom, Gas, Wasser, Müll) meine Bedürfnisse ohne relevante Einschränkungen erfüllen zu können. Und wenn ich etwas von dieser Grundhaltung weitergeben kann, ist es sowas wie Luthers Apfelbäumchen.

Klugschnacker 07.12.2018 14:20

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1424049)
Und weniger Verbrauch bedeutet weniger Konsum und in einer Welt wo weniger Konsum Einschränkung heißt, muss ich mich einschränken, wogegen du dich vehement gewehrt hat, dass das überhaupt möglich wäre ohne wieder ohne Heizung in Höhlen zu wohnen.

Entschuldigung, das ist ein Missverständnis. Selbstverständlich kannst Du, also Du persönlich, Dich in ganz bestimmten Lebensbereichen einschränken. Beispielsweise kannst Du Dich innerhalb einer gigantischen, hochzivilisierten Infrastruktur regelmäßig mit dem Fahrrad bewegen. Warum sollte das nicht gehen?

Mauna Kea 07.12.2018 14:25

Passt ganz gut:

https://graslutscher.de/stellt-euch-...vSKQVX2lJGkrSg

qbz 07.12.2018 14:30

Können wir die globale Erwärmung rechtzeitig stoppen?
 
Hier mal ein Beitrag des Klimaforschers Stefan Rahmstorf zum Thema: "Können wir die globale Erwärmung rechtzeitig stoppen?"

"Im Pariser Abkommen wurde, bildlich gesprochen, die Rettung der Welt vereinbart. Aber geht das überhaupt noch, und wie?

Zunächst: was heißt hier die Erwärmung „rechtzeitig“ stoppen? Darüber kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein – für die Rettung vieler Korallenriffe zum Beispiel ist es leider bereits zu spät, die Meere haben sich schon zu stark erwärmt. Aber um diese Debatte soll es hier nicht gehen, sondern um den Haltepunkt, auf den fast alle Staaten der Erde sich 2015 im Pariser Abkommen geeinigt haben: deutlich unter 2 °C, möglichst bei 1,5 °C. Gut 1 °C globaler Erwärmung haben wir bereits hinter uns. Das Ziel von Paris ist wissenschaftlich gut begründet und sinnvoll – aber ist es überhaupt noch erreichbar?"

https://scilogs.spektrum.de/klimalou...eitig-stoppen/


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