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DocTom 04.08.2019 17:13

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1468792)
Mal 'ne andere Perspektive.

Cool!

Ein paar nette „Verbesserungsvorschläge“ für dieses nahezu perfekte Event hab ich gerade noch bekommen, aber alles Kleinigkeiten:
Fußbad schon am Strand war einer davon. Ich sammele das Alles mal und reiche es dann gesammelt an Dennis!!!!

@Hans og Dennis:
Mange tak for denne vidunderlige dag ved dit vidunderlige arrangement!

Jeg vil returner I næste år.
Hilsner
Thomas

Michael Skjoldborg 04.08.2019 19:14

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Gute Idee mit den Verbesserungen. Wobei das mit dem Fussbad am Strand mir ein bisschen schwer fällt zu verstehen, denn irgendwie entgeht man dem Sand ja nicht...

Michael Skjoldborg 04.08.2019 19:17

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Hier müht sich Mario hoch:

runningmaus 04.08.2019 19:28

Wir sind noch auf der Autobahn, ..... Dauert ca 4 h länger als hin....
D
Einfach ist TBT eine Reise wert.... Was für ein irres Ding :)
Fein, so die foris mal kennen zu lernen oder wieder zu treffen

Bis bald!

DocTom 04.08.2019 20:54

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1468809)
... Wobei das mit dem Fussbad am Strand mir ein bisschen schwer fällt zu verstehen, ...

Michael, die Wanne am Strand um die Füße vom Sand zu befreien um dann mit sandfreien Füßen in die abgestellten Schuhe zu schlüpfen...
:Cheese: :Huhu:

Saltsticks an den Aid Stations oder Armbänder mit Salzlecksteinen war noch eine Teilnehmeridee...

bubueye 04.08.2019 21:14

Ja, das war dieses Jahr ne echt starke Nummer.
Jede Menge netter Leute kennen gelernt. Ich hoffe ich sehe euch bald wieder, hier beim TBT.
Ich hab keine Sekunde bereut hier gestartet zu sein. Die ganze Quälereien auf der Strecke. Das laute fluchen hört zum Glück ja keiner. Auch sieht niemand deine Tränen. Außer die im Ziel vielleicht.
Egal, ich bin sooo stolz auf unsere erbrachte Leistung. Hab jetzt noch Herzklopfen wenn ich dran denke. Morgen wird dann wahrscheinlich der Wettkampf Blues einsetzen.
Mein Ticket für 2020 ist bereits in Arbeit! Ich werde also erneut hier starten. Weiter geht es dann im TBT 2020 Trööt.

Michael Skjoldborg 04.08.2019 21:34

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Das haste aber auch super gemach Und ich find's echt klasse, dass ihr nächstes Jahr wiederkommt!!! Grüss mir noch deine Frau!

Metall775 04.08.2019 22:04

Moin moin zusammen:Huhu:

Auch ich wollte mich bei allen bedanken:Blumen: und mich den anderen anschließen.
War ein richtig geiles Event, was ein Mal natürlich der Strecke mit seinen "Sehenswürdigkeiten";) zu verdanken ist, aber hauptsächlich den Organisatoren, Helfern und den netten Mitstreitern:Liebe:

Leider muss ich immer wieder feststellen, dass sehr, sehr viele Triathleten dem Ironman Wahn verfallen sind und das solche klasse Veranstaltungen nicht wahrgenommen werden...

Nochmals vielen, vielen Dank bei allen und TBT war jeden Kilometer Anfahrt wert.

@Michael :vielen Dank für die tollen Bilder.:Blumen: Jetzt, wo man die Strecke kennt und noch im Finisher Rausch ist, bewegen einen diese um so mehr. :Danke:

Michael Skjoldborg 04.08.2019 22:11

Dann legen wir nochmal nach - hier einige Bilder, die gerade auf facebook erschienen sind.

DocTom 04.08.2019 23:38

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1468823)
Dann legen wir nochmal nach ...

Sehr g e i l e Bilder und Videos, wenn man life dabei war! Dann kommen sofort die ganzen Gedanken der Momente wieder!

G e n i a l
Thomas

qbz 04.08.2019 23:47

Weshalb haben alle beim Schwimmen eine Boje mit? Das habe ich noch nie erlebt.

captnelson 04.08.2019 23:57

@michael — war die 1/4 distance ausgebucht dieses Jahr ??

Michael Skjoldborg 04.08.2019 23:57

Aus Sicherheitsgründen. Auch wenn sowohl zwei Boote, Kajaks und Wasserscooter zur Sicherheit da waren, gibt das halt nochmal extra Sicherheit. Ein Schwimmer musste auch aus dem Wasser geholt werden. Es ist halt doch richtiges Meer, und Dennis und Hans legen grossen Wert darauf, dass die Teilnehmer sich sicher fühlen können.

Bis denne, Michael

Michael Skjoldborg 05.08.2019 00:06

Zitat:

Zitat von captnelson (Beitrag 1468838)
war die 1/4 distance ausgebucht dieses Jahr ??

Nein, war sie diese Jahr noch nicht. Ich denke und hoffe, dass sich das nächstes Jahr ändern wird. Die Teilnehmerzahl wird dann auf 100 begrenzt sein, denke ich.

Bis nächstes Jahr, Michael

DocTom 05.08.2019 00:32

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1468843)
...Die Teilnehmerzahl wird dann auf 100 begrenzt sein, denke ich...

ja, alle Distanzen werden ein Kontingent von Startplätzen haben. Das steht dann die nachsten Tage auf der Homepage und in FB. :cool:

Michael Skjoldborg 05.08.2019 09:50

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Treppen gibt's übrigens auch:

Starhawk 05.08.2019 16:25

Von mir auch nochmal ein kurzer Bericht:

Nach einer doch etwas zu kurzen Nacht klingelte der Wecker um kurz nach halb fünf :Schlafen: , glücklicherweise verfügte unsere tolle Unterkunft auch über eine super eingerichtete Küche mit Kaffeemaschinen (Hans und Dennis hatten zwar angeboten, dass es auch Kaffee am Zelt geben wird, aber so gab es schon mal den überlebenswichtigen Kaffee am Morgen).

Also Kaffee, Bananen und Kekse gefrühstückt, Sachen geschnappt und ab zur Wechselzone die wirklich nur ein paar Meter von der Unterkunft entfernt war.
Platz gab es für alle genug und die bereitgestellten Kisten boten genügend Möglichkeiten alles bequem und übersichtlich unterzubringen.

Dann noch kurz die Frage mit mir selbst geklärt ob denn Schuhe vom Schwimmen zur WZ notwendig wären oder nicht :Diskussion: , und mich dann gegen die Schuhe entschieden, nasse Füße voller Sand in irgendwelchen Schuhen konnte ich mit dann auch nicht wirklich prickelnd vorstellen.

Also ab in Richtung Nordsee, wieso waren da auf einmal viel mehr Wellen wie in den letzten Tagen? Na gut, also kurz einschwimmen, wieder raus an den Strand, hinten einsortieren und auf den Start warten.

Und dabei kurz der Gedanke ob der Start hier wirklich eine gute Idee war , der war aber nach dem Startsignal genauso schnell weg wie er gekommen war, schließlich hatte man im Wasser genug mit Rhythmus und Richtung finden zu tun.

Immerhin ging es dann irgendwann relativ entspannt in Richtung Strand. Kurz vorher tauchte dann och ein Schwimmer mit Neoprensocken vor mir auf und ich versuchte mich zu erinnern ob die Frage nach den Neosocken in der Wettkampfbesprechung mit ja oder nein beantwortet wurde :Gruebeln: . Während ich noch am Grübeln war tauchte vor mir der Strand auf und der Neosockenschwimmer hatte etwas Schwierigkeiten trotz der zwei Helfer aus dem Wasser zu kommen.
Da also gerade kein Helfer zur Hand war, kurz im Wasser auf die nächste Welle gewartet und mich von ihr an Land bringen lassen, das klappte auf jeden Fall gut.

Also fix (oder zumindest so getan als ob, sah wohl eher so aus :Schnecke: ) durch den Sand ab zur Wechselzone. Wechsel klappte gut, kurz ein Gel und ab auf die Radrunde.

Die Radrundrunde lief auf dank Michaels Führung am Mittwoch gut und ich hatte auch ‘nen groben Plan von dem was mich erwartete, zwar nicht mehr sofort in allen Details die Michael mir gezeigt hatte, aber spätestens z.B. beim Überfahren der Schlaglöcher hinter einer Kurve konnte ich mich wieder erinnern, dass er etwas von weiter außen fahren sagte :Cheese: .

So kam ich gut über die Runde, lediglich war ich einmal so dämlich, die Trinkflasche nicht richtig in die Halterung zurück zu stecken und schon flog sie mir vom Rad , also anhalten, kurz zurück, einsammeln, vor mich hinfluchen und weiter. Gut das zu dem Zeitpunkt keiner hinter mir war.

Zurück in Thorsminde runter vom Rad und rein in die Socken und Laufschuhe, hier habe ich dann festgestellt, dass ich meine Füße gar nicht wie geplant in den bereitgestellten Bottichen nach dem Schwimmen abgespült hatte, aber scheinbar hatte ich den meisten Sand eh schon beim barfußlaufen verloren.

Dann wollte ich noch schnell mein zweites Gel einwerfen, konnte es aber nicht mehr finden, verdammter Mist also dann eben so weiter, schnell nochmal den kleinen weißen Anhänger aufgesucht und wieder in Richtung Strand.

Die ersten 500 m am Strand durch den tiefen Sand bis man dann endlich an der Wasserkannte war, war dann doch etwas anstrengend, direkt am oder auch mal kurzzeitig im Wasser wurde es aber wieder besser.
Am Wendepunkt kurz ein wenig Cola / Wasser getrunken und noch ein Beutel Wasser für den Rückweg mitbekommen, beim Versuch den Beutel zu verstauen tauchte dann auch das verschollene Gel wieder auf…

Rückweg lief gut, jedoch war ich froh nur 10 km laufen zu müssen, meinen tiefsten
Respekt an alle die auf der halben oder vollen Distanz unterwegs waren.
Die letzten Meter bis zum Ziel fühlten sich dann grandios an.

Insgesamt einfach eine supertolle Veranstaltung, und dabei nette Leute kennen gelernt und eine schöne Woche in Dänemark verbracht.

Vielen Dank nochmal an Hans, Dennis und Michael :Blumen: , ich komme gerne wieder!

Rennente 05.08.2019 17:11

Ach ja, - Danke für den Kaffee!!!! :Blumen:

Michael Skjoldborg 05.08.2019 21:44

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Nun ist das Video von 2019 fertig! Ich find's g... - grossartig! :liebe053:

FMMT 05.08.2019 21:45

Sehr schön gemacht :Blumen:

Su Bee 05.08.2019 22:37

Die 4. Waschmaschine läuft…
 
Diesmal ohne größere Komplikationen und bevor demnächst der Besuch einrollt, schreibe ich schnell ein paar Zeilen.
Die letzten Tage vor dem Event machte mir das verdrehte Knie ordentlich zu schaffen und ich befürchtete schon, dass ich nun wirklich den Strand entlang humpeln muss.
Der Start ins noch unbekannte Dänemark begann dann auch passenderweise mit einem kaputten Auto.
Das von mir geliebte Schlachtschiff durfte nicht mal mehr vom Hof und der Gatte musste sich um einen Leihwagen kümmern in dem das Gepäck und unsere beiden Räder Platz fanden.
Schluss mit Luxus, aber nachdem beide Räder zerlegt waren und der Rest in lose Taschen verstaut war ging es los.
Erstmal nur nach Flensburg, denn erstens fahre ich nicht gerne so lange Auto und zweitens möchte ich auch noch ein bisschen was sehen von der bis dato unbekannte Ecke und drittens gilt es auch den Support zufrieden zu stellen.
In Flensburg lauerte dann das nächste Grauen: wir soffen im Starkregen ab.
Das Auto schön an der Hafenspitze geparkt, stand nach unserem Rundgang bis fast zur Türschwelle im Wasser.
Ich habe echt überlegt, ob das Schicksal nicht will, dass ich nach Thorsminde fahre.
Auf google maps haben wir uns den Straßenverlauf und eventuelle Schachtdeckel und Verkehrsinseln angeschaut und dann hat der Gatte den Leihwagen zum Schiff werden lassen und ist los.
Ich hätte mich das nicht getraut.
Aber so mussten wir wenigstens nicht im Auto übernachten.
Am nächsten Tag ging es dann über die Grenze (ich war mir nicht sicher, ob sie mich rüber lassen…) und mit ein paar Besichtigungen dann endlich nach Thorsminde wo Michael schon stand, uns herzlich begrüßte und gerade seine Radrunde starten wollte. So gab es nur einen kurzen Naturalienaustausch (Bier gegen Würste), aber auch eine herzliche Begrüßung von Hans und Dennis und den ersten Foristen und Mitstreitern.
Die Stimmung war da schon so familär, freundschaftlich und locker, dass ich mich im unbekannten Land und trotz der unbekannten Sprache sehr willkommen gefühlt habe, wobei auch Deutsch und Englisch in den paar Tagen gut verstanden wurde.
Sehr schnell kam ich ins quasseln mit einer Holländerin und einer Französin und so wurde der Sprachmix noch eine Runde wilder.
Danach noch schnell im Hostel (ein paar km entfernt) einchecken, die Räder zusammenschrauben und dann an den Strand zum ersten Testschwimmen.
Unter den Augen zweier sehr netter Rettungsschwimmer (die mich auf Wasserströmungen, Windbedingungen und Wellenhöhe aufmerksam machten) ging es im Neo und mit Rettungsboje zum ersten Mal in die Nordsee mit Wellen, die man im Freibad oder im Baggersee halt nicht findet und mit einer guten Portion Salz obendrauf.
Abends gab es dann auch noch eine Runde Sightseeing am wunderschönen Leuchtturm Bovbjerg Fyr:
der Wendepunkt der Langdistanzler (und gefühlt eine EWIGKEIT entfernt vom Startpunkt) an der 40m hohen Steilküste.
Freitag – vor der Kaffeefahrt mit Michael – probierte ich im tiefen Sand noch meine Laufschuhe aus.
Sicherheitshalber hatte ich beide Paare mitgenommen: die etwas steiferen und festeren Trailschuhe in denen ich nicht soo gut laufe und meine üblichen „Briefmarkenkissen“ in denen ich gut zurecht komme, die aber einige Luftlöcher haben und sehr locker sitzen.
Ich verschob die Entscheidung auf den Wettkampftag, denn ich war schon ziemlich geschockt über das laufen im Sand.
Das Knie beschwerte sich augenblicklich und ich sah mich gedanklich schon am Samstagmorgen einen langen Strandspaziergang machen.
Dafür war die Streckenbesichtigung mit Michael richtig klasse.
Strecke, Land, Leute… viel gelernt und das ganze bei traumhaftem Wetter in einem wirklich schönen Landstrich bei einem wunderbaren Licht.
Lieber Michael – mein Schuldenberg bei dir ist sehr, sehr hoch!
Wenn ich noch einmal nach Dänemark komme, werde ich hoffentlich ein paar Schulden in Form von weiteren Würsten abbauen können…

Ein kurzer Blick auf die recht ruhige Nordsee geworfen, ein bekannte Mitstreiterin aus Kiel begrüßt, noch ein paar Kisten in der Wechselzone verteilt, eine kurze Radrunde mit dem Zicklein und abends dann zur Renn-Besprechung und zur Pastaparty.
Auch hier: super organisiert, sehr lecker und das Quasseln am Tisch ging gerade so weiter.
Eigentlich hätte ich auch länger bleiben können, denn an Schlaf war eh nicht zu denken.

Am Renntag war ich dann auch schon vor dem Weckerläuten auf, genehmigte mir noch einen Kaffee, würgte noch eine halbe Flasche Energiegetränk runter, tapte mich frisch und fuhr los.
In der Wechselzone durfte man sich seinen Platz aussuchen, aber sie war sowieso übersichtlich, großzügig und durch die Teilnehmeranzahl ja auch nicht so riesig, dass man sich verlaufen hätte können.
In den Neo hineinpulen, Box so richten, dass man für den Wechsel möglichst schnell alles findet und dann mit den Barfußschuhen (mit denen ich auch zurück zur Wechselzone laufen wollte) an den Strand.
Dort war dann nix mit Ententeich und meine Befürchtungen, dass mich das Schwimmen einmal mehr an meine Grenzen bringen würde nahmen nochmal zu, als man bei der ersten Runde der Langdistanzler sah, dass doch einige der Athleten ordentlich mit der Strömung kämpfen mussten und der eine oder andere auf dem Landgang auch nicht so aussah, als ob er wieder ins Wasser wollte…

Mir zitterten vor Aufregung so die Beine, dass ich fast schon froh war, als der Startschuß fiel.
Noch vor der ersten Boje bekam ich ordentlich Salzwasser zu trinken, verschluckte mich übelst und versuchte einfach nur genug Luft zu bekommen.
Mit dieser Technik ist man allerdings sehr schnell weit hinten im Feld und die eh schon schlecht zu sehende Boje nicht zu erreichen.
Ziemlich schnell abgeschlagen mühte ich mich einfach nur furchtbar ab.
Kein Rhythmus – nur Gefuchtel, nach Luft ringen und hektisches Suchen nach dem nächsten Ziel.
Zeitweise habe ich nur Wellen vor und hinter mir gesehen und wenn ich nicht gewusst hätte, dass die Lebensretter in der Nähe sind, wäre ich in totale Panik verfallen.
So wirklich erinnern wie ich es wieder an Land geschafft habe, weiß ich nicht mehr, aber ich weiß eines:
ich wäre nicht nochmal rein
Wäre das Bestandteil des Rennens gewesen, wäre es da zu Ende gewesen.
Der Gatte meinte, dass ich grauenhaft ausgesehen hätte, als ich durch den Sand an ihm vorbei lief.

Ich sammelte meine Schuhe ein (ich blieb entweder barfuß, weil ich eh wie betäubt war oder weil es kein Problem war) und trabte in Richtung Wechselzone.
Kurz den Sand abgespült und dann erstmal bisschen runterkommen.
In Ruhe alles richten, nichts vergessen… aufs Zicklein und los.
Irgendwann nach den ersten Kilometern kam dann das Salzwasser aus Mund und Nase und die Emotionen aus dem Kopf, aber nach der ersten Kurve versuchte ich mich in meinen Radfahr-Kokon einzuspinnen: nicht denken nur treten…
… und damit leider auch verfahren (trotz persönlicher Einweisung – sorry Michael)
Irgendwie hab ich es sogar gemerkt (und als ich anhielt und hinter mich blickte und wartete ob ein Fahrer auftauchen würde, hab ich nicht mal mehr geflucht).
Der Fahrer der dann am Horizont auftauchte und kurz darauf um eine Ecke verschwand, mobilisierte mich aber wieder und so ging es dann weiter.
Ich hatte aber auch Glück auf der Strecke, denn später fand ich einen großen Cut im Hinterrad und den Schlauch schon am herausquellen.
Es hätte schlimmer kommen können…
Landschaftlich ist die Strecke wirklich wunderschön und es gab auch immer wieder Helfer an der Strecke (für ein Danke reicht es bei mir glücklicherweise immer) die den Verkehr in Schach hielten und mir die Richtung anzeigten.
Endlich in der Wechselzone entschied ich mich für die Trailschuhe und trabte los.
Eigentlich mag ich die ersten Meter nach dem Radeln ja so gar nicht, aber ich wusste, dass diese ersten Meter die einzigen sein würden mit einem festen Untergrund (bis auf die letzten Meter über die Ziellinie).
Die ersten 500m in dem noch tieferen Sand waren ein echter K(r)ampf.
GRUSELIG!!!
An der Wasserlinie selbst – wo der Sand deutlich fester ist, hat es auch etwas gedauert, bis ich in einen Lauf- und Atemrythmus gekommen bin, aber dann ging es irgendwie.
Nicht schnell, aber wenigstens nicht nur gehen und humpeln wie befürchtet.
Bis zum Wendepunkt hat es trotzdem grausam lange gedauert und der kleine Rettungsleuchtturm, der das Ende des Weges markierte war noch sehr, sehr klein am Horizont.
Dafür war auf dem Rückweg der Wind etwas angenehmer und vor allem die Neigung an der Wasserkante meinem Knie bekömmlicher.
Die letzten 200m durch den dann wieder tiefen Sand war aber nur noch stapfen möglich.
Was habe ich es genossen festen Boden unter den Füßen zu haben!
Jetzt nur nicht die paar Treppenstufen runter stürzen und die Straße runter ins Ziel.

Ich gestehe, dass mir so schlecht war, dass ich beinahe hinter die Ziellinie gekübelt hätte und deshalb auch lieber alles Essen und trinken abgelehnt habe.
Das Gefühl es doch noch geschafft zu haben, hat sich erst Stunden später eingestellt, als ich mit einer mitgenommenen Flasche Thorbier in der Sonne saß.
Danach sind wir noch einmal zum Leuchtturm und haben die Langdistanzler angefeuert, die dort die Steilküste hochgeklettert kamen.
Was war ich froh, dass ich nicht weiter musste…
Abends ging es dann zur Siegerehrung der 3 ersten sehr besonderen Ironmänner und dann zum Festmahl.
Auch diesmal mehrsprachig, mit vielen Umarmungen und viel Lachen.
Eine der Küchenfeeen fragte mich, ob wir Freunde seien, die sich jährlich bei Hans und Dennis treffen würden und war ganz erstaunt, dass sie meisten von uns sich zum ersten Mal begegnet sind.

Ich bin Hans und Dennis nicht nur sehr dankbar für diesen sehr besonderen Wettbewerb, sondern dass man auch als langsamer Athlet teilnehmen kann und darf.
Die beiden schaffen es nicht nur sehr professionell einen sehr aufwendigen Wettkampf zu organisieren, sondern sind auch die ganzen Tage mittendrin.
Sie waren immer und überall und erkannten ihre Athleten, ließen sich auch total verschwitzt umarmen und waren derart hilfsbereit und freundlich, dass ich nach 3 Tagen das Gefühl hatte, schon ewig hier zu sein.

Mir wurden bei diesem Wettkampf deutlich meine Grenzen gezeigt.
Das Schwimmen in der Nordsee war an diesem Tag ja noch nicht einmal besonders schlimm.
Das hätte noch schlimmer kommen können und dafür waren meine Vorbereitungen einfach nicht geeignet. Weder körperlich, noch mental.
Das Radeln hat – vom Verfahren abgesehen – einigermaßen hingehauen.
Klar lief es durch das vorherige Schwimmen nicht sehr gut, aber auch da hatte ich viel Glück mit dem Wetter. Das geht da oben auch anders…
Und das Laufen – nun ja… das ist und bleibt meine körperliche Schwachstelle.
Das außer der Hüpfte noch das Knie nicht mitmacht, stand nicht auf dem Plan.
Aber was steht denn schon immer auf dem Plan?
Man muss nehmen was man hat, geht damit an den Start und versucht das Beste draus zu machen.
Um nochmal anzutreten sollte ich körperlich in besserer Verfassung sein und vor allem das Schwimmen in der Nordsee üben.
So viel weiß ich.

Ich hab mal wieder viel gelernt in diesen Tagen und bin froh mich auf dieses Experiment eingelassen zu haben.
Hans und Dennis: ihr seid die Besten! Ihr macht und seid etwas ganz besonderes!

und Michael: Danke, danke, danke, danke… ich stehe in deiner Schuld!

Duafüxin 06.08.2019 08:32

Toller Bericht und tapfer gekämpft! Hast du beides super gemacht! :bussi: :Blumen:

DocTom 06.08.2019 09:37

Zitat:

Zitat von Su Bee (Beitrag 1469163)
...

Ich hab mal wieder viel gelernt in diesen Tagen und bin froh mich auf dieses Experiment eingelassen zu haben.
Hans und Dennis: ihr seid die Besten! Ihr macht und seid etwas ganz besonderes!

und Michael: Danke, danke, danke, danke… ich stehe in deiner Schuld!

danke Su bee, dich kennengelernt zu haben!
Habe mich ähnlich gefühlt auf dieser ersten MD meines Lebens, wie Du es genial beschrieben hast!

Zum obigen Absatz dann ein "+1" von mir.

Der Trainingsplan MD ist geladen, da muss für 2020 Struktur rein!

Vi ses i Thorsminde i næchste år:Blumen:
Thomas

PS Mario wird bestimmt noch dazu schreiben: ab Leuchtturm / Kletterseil geht es noch bis Ferring Sø weiter zum Wendepunkt

Rennente 06.08.2019 11:04

Liebe Su,

vielen Dank für den tollen Bericht! Du hast dich echt tapfer geschlagen. :Blumen:
Ein weiterer Grund, nächstes Jahr länger zu bleiben: ich hätte gerne mehr als ein paar Worte mit dir gewechselt, aber irgendwie war die Zeit dann doch zu kanpp und zu viele nette Menschen.
Ansonsten kann ich mich nur in allen Punkten anschließen!

FMMT 06.08.2019 13:33

Zitat:

Zitat von Rennente (Beitrag 1469248)
Liebe Su,

vielen Dank für den tollen Bericht! Du hast dich echt tapfer geschlagen. :Blumen:
Ein weiterer Grund, nächstes Jahr länger zu bleiben: ich hätte gerne mehr als ein paar Worte mit dir gewechselt, aber irgendwie war die Zeit dann doch zu kanpp und zu viele nette Menschen.
Ansonsten kann ich mich nur in allen Punkten anschließen!

+1 Liebe Su, toll geschrieben und herzlichen Glückwunsch, stark gekämpft :Blumen:

Michael Skjoldborg 06.08.2019 21:51

Falls man ein wenig Französisch kann oder es sich übersetzen lässt, gibt es hier einen schönen Bericht einer Französin.

Bis denne, Michael

VolkerR 08.08.2019 10:41

Habe mir gerade die Ergebnislisten angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, das die Zeiten gerade beim schwimmen doch weit hinter denen aus 2018 liegen. Insgesamt haben Teilnehmer, die auch 2018 teilgenommen haben ca. 1 bis 1.5 std länger gebraucht. Lag das am schlechten Wetter (Kälte, Wind, Regen) ?

@ Michael
Glückwunsch zu der Bombenzeit auf dem Rad... Respekt... ist mir ein Rätsel, wie man das schaffen kann :Blumen:
Wenn Mario im nächsten Jahr wieder die LD absolviert und es terminlich bei mir reinpasst UND euch ein Läufer fehlt, würde ich mich zur Verfügung stellen. Wenn du dann noch ein bischen mehr in die Pedale trittst, holen wir uns den ersten Platz zurück.

@ Franzi
TOP... Glückwunsch zum Podium. Auf Platz 2 fehlte ja so gut wie nix...:Huhu:

@ Thomas
Auch dir einen herzlichen Glückwunsch. Jetzt bist du auch ein richtiger Triathlet.

Michael Skjoldborg 08.08.2019 11:15

Ich glaube, dass das damit zusammenhängt, dass die Schwimmrute letztes Jahr eher kürzer, dieses Jahr eher länger war. Auf der Radstrecke waren vergleichbare Bedingungen, wirklich schnell wird's darauf eher selten werden, weil es nie windstill sein wird. Aber war schon okay dieses Jahr. Nicht so windig wie die ersten 2 Jahre. Die Laufzeiten (von der Gewinnerstaffel abgesehen) waren vielleicht wegen der Niedrigwasserzeiten schlechter, weil der Sand bei den LDern weicher war, weil sie weiter oben laufen mussten.

Danke für die Glückwünsche! Ich war auch äusserst zufrieden, muss ich sagen. 19 Minuten schneller als der Triathlon-Weltmeister in meiner Altersgruppe, der auch Staffel gefahren ist (allerdings vorher noch geschwommen war...), und vor allem 16 Minuten schneller als der RAAM-Fahrer Aske Søby. Da bin ich schon stolz drauf. Er hat aber auch einen rabenschwarzen Tag erwischt und sich völlig verkalkuliert, was sein Pacing anging. 1:28/1:37/1:55 pro Runde... Ich hatte 1:35/1:36/1:35.
Was ich nächstes Jahr mache, weiss ich noch nicht. Möglicherweise helfe ich "nur" den ganzen Tag mit mit irgendwas. Ausserdem will ich (wohl) mein geliebtes Speedmax verkaufen, weil es einfach zu wenige Zeitfahren hier gibt. Werde wohl nur noch Strasserennen fahren.
Aber kommen solltest du nu doch! Ein Staffelläufer wird immer gebraucht!

Bis denne, Michael

PS: Dein T-Shirt ist auf dem Weg zu dir.

Michael Skjoldborg 08.08.2019 11:15

Doppelpost...

bubueye 08.08.2019 12:42

@ Volker: ich kann jetzt nur vom Laufpart reden. Der war definitiv schwieriger als die Jahre zuvor. Erkennt man gut an den gelaufenen Zeiten. Heftig fand die die km hinter dem WP bis zum Seil. Dann ab VP 30km nur noch am Strand, alles sehr weich. Für einen Brocken wie mich war das schon hart. Bin fast nur noch im Wasser gelaufen, da ging es so halbwegs.
Bis zum WP bin ich 2:13 gelaufen, danach....45min länger. Ich muss aber dazu sagen das der Erste sehr weit weg war und der/die Drittplatzierte so bummelig 20 min hinter mir. Da ist es dann schon egal ob man die letzten 12 km in 6:15, 6:30 oder 7:00 läuft.
Das was der Erste da lief war unglaublich. Keine Ahnung wie der das gemacht hat.

DocTom 08.08.2019 14:08

Zitat:

Zitat von bubueye (Beitrag 1469922)
...
Das was der Erste da lief war unglaublich. Keine Ahnung wie der das gemacht hat.

Roald läuft regelmäßig die Marathonstrecke am Strand hier in 5min/km.
Den TBT halt als Vorbereitung auf das Viborg 100km ultra Event.
Der Vorteil, wenn man hier wohnt halt! :Cheese:

runningmaus 08.08.2019 19:37

Inzwischen bin ich auch zum Bericht schreiben gekommen...


Wir waren im Land der Wikinger, in Dänemark.... haben die Kühle dort genossen, waren in der Nordsee,
haben Fisch gegessen, und das sehr geliebt, .... und haben am Samstag dort Triathlon betrieben

Dieser Thor Beach Triathlon ist eine total kleine knuffige Veranstaltung, dieses Jahr mit bis zu 150 Teilnehmern auf allen 3 Distanzen ....
Viele von uns schlafen dort in einer Schule, D. und ich haben das auch gebucht, dadurch sind es vielleicht 300 m zum Start-Ziel. Es gibt internationales Durcheinander mit Kennenlernen und Teilen von Küche und Terrasse ... Die nette Niederländerin und eine sprachbegabte Straßburgerin, eine Starterin aus Nienburg bei Hannover und einige deutsche Männer sind schon da.
Donnerstag schon kommen wir an, sind aber von der langen Fahrt [ca. 8h gefahren, ca. 10 h unterwegs gewesen... ] etwas müde, so daß wir die Fahrrad-Testrunde, die angeboten wurde, nicht mitmachen, sondern später alleine eine Runde per Auto über die Radstrecke drehen....
Wir überholen die Testfahrer unterwegs... ein gemütlich plauderndes Grüppchen, schaut gut aus

Das Meer, der Strand, einfach großartig... die Gastgeber sind total lieb...
In der ersten Nacht bewohnen wir zu dritt eins der Zwölfbettzimmer... alles klappt.

Am Freitag morgen schwimmen wir zwei (eigentlich drei, denn unser Zimmerpartner kommt mit) im Meer: es hat angenehme 19 Grad, im Neo ist das fein, und liegt herrlich ruhig...
Später dreht D. ganz locker eine ganze 62 km-Radrunde (morgen muss er ca. 1,4 Runden, auf der Mitteldistanz sind dann 90 km zu radeln), ich will auch ein Stück radeln, merke aber, wie müde meine Beine und mein Rücken sind, ... und daß ich die Zeitfahrposition heute nicht lange fahren kann, ... jedenfalls drehe ich bald um, erkunde, wo die Fisch-Bratereien am Hafen sind ... und gönne mir im Cafe neben dem Strandmuseum ein leckeres dänisches Softeis mit Streuseln :P .... bis morgen ausruhen, dann wird alles irgendwie gut...
Nachmittags macht D. noch einen Laufschuhtest, entscheidet sich für eins der Paare, in deren Profil weniger Steine drin stecken bleiben können, ... und stöhnt, was das schwer wird, im Sand zu laufen...
Unsere Hochachtung vor den Trailläufern wächst, die morgen zum Teil einen Marathon!!! in diesem Boden laufen wollen... *eek* ...

Nachmittags wird es voller, .... Abends dann gibt es eine Wettkampfbesprechung auf englisch-dänischem Mix mit Bildern, danach eine leckere Pastaparty ohne Pasta - aber mit Curryhuhn, Salaten, Reis, Brot und anderen Leckereien....
In der nächsten Nacht schlafen wir alle nicht ganz so gut, denn mit so ca. 10 Menschen im 12-Bett-Zimmer ist es etwas lauter ... ich lass die Ohrstöpsel drin, klappt ...

Am Morgen checken wir die Räder ein (wo wir wollen, ... Platz für alle.... wow!) ... , und tigern mit den Neos Richtung Strand, um den Langdistanz Start um 6 zu sehen... kaum sind wir um die Düne gebogen... ui, was ist das! ... Wind! ... Die Nordsee ist wieder eine Nordsee, ... kein Ententeich mehr, ... die Wogen rollen an den Strand, ... die Bojen hüpfen auf und ab... und die beiden Bojen da draussen, um die wir drumherum müssen, sind auf einmal so weit weg....
Gut, daß während unseres Schwimmens ein Boot bzw ein Jetski dahinter kreuzen werden - denn im Wellental kann man die kleinen gelben Dinger gar nicht sehen *eek* ....

Kurzes Einschwimmen... das ist nicht einfach, da wieder raus zu kommen! ... mir kommt es wärmer vor, als deren Messwert von 17 Grad C, vielleicht weil ich so aufgeregt bin... jedenfalls wird Kälte heute nicht das Problem.

Unser Start (1/4 und 1/2-Distanz gemeinsam) ist um 6:30 Uhr, da haben die Langdistanzler bereits ihre erste Runde geschafft .... Kurz D. drücken... auf gehts!
Leider gibt es auf dem Weg zur ersten Boje ganz schön Gewühle und Getrete... ich komme in Schnappatmung, jemand tritt mir ins Bojenseil... , ich lass erstmal einige vorbei, dann klappt es langsam besser... Ein paar mal drückt mich die Welle so mit hoch, daß der Arm fast ins Leere greift ... egal, ... Kopf runter, durchziehen, strecken, na also, es wird, nur nicht vom Schaukeln beeindrucken lassen, das Meer will nur spielen, ... immer mal gucken, daß die Richtung stimmt und es auch voran geht.... trotzdem ist es gut, daß ich heute nur eine Runde schwimmen muss
Zur zweiten Boje hin wird das Wasser kabbeliger, die Richtung der Wellen scheint uneinheitlich - direkt nach der zweiten Boje wird abgebogen,... und plötzlich wird schwimmen ein bisschen wie surfen! *geil*

Das klappt ja auf einmal... und ich dachte schon, ich kann es gar nicht mehr...
Am Ausstieg stehen genau in der Brandung 2 tapfere Neo-Träger und fassen mit zu, ... da gehts ruck zu raus... Mein Dank und meine Hochachtung! ... Die machen einen guten Job!

Also, nun gehts durch den Sand zu den bereit gestellten Schuhen und dann auf der Mole und dem Weg im Trab gut 500 m zur Wechselzone, wo mein Radl mit gefüllten Trinkflaschen auf Abenteuer mit mir wartet. Der Neo lässt sich ausflutschen, was hatte ich vorher Angst, ich könnte mal wieder darin fest stecken... , und los gehts...

Radposition klappt, der Rücken hält, ... die Beine... naja.. so richtig wollen sie nicht, ... erstmal so 26 oder 27 km/h auf dem Tacho... na, vielleicht kommt ja noch Wumms... wenn nicht, genieße ich die Strecke irgendwie zuende, nehme ich mir vor....
Gelegentlich seh' ich vor mir einen anderen, manchmal überholt jemand - unter anderem ein Fotografen-Motorrad, das das tolle Bild hier von mir macht :


runningmaus 08.08.2019 19:40

Ich folge der Strecke, bewundere die große Düne, die Kuhweiden, die Weite... und habe den Kopf gegen die aufgehende Sonne ziemlich unten... da ist plötzlich ein

weiteres Motorrad neben mir ... der Beifahrer ruft und fuchtelt?! ... ich versteh ja mal grad gar nix... Da zieht er vorbei, hält kurz vor mir in der Parkbucht,

... und steigt ab zum quatschen: ich soll abbiegen, vor 300m ?! ... oh verflixt... alle anderen sind eben mit der Strecke abgebogen! ...
und am Tag vorher habe ich noch die Pfeile und die perfekte Ausschilderung bewundert!
*schaem*
(hinterher erfahre ich, daß ich nicht die einzige war, der das passiert ist ... , was ein Glück, daß mir gleich das Mopped hinterher kam ... an den meisten Kurven mit Kreuzung steht übrigens ein Streckenposten .... )
Nach der Abbiegung geht das Tempo hoch, der leichte Wind steht günstiger... öfter mal sind 32 km/h auf dem Tacho, ... aber so richtig schnell will es heute bei mir nicht werden...
Irgendwann überholt mich D. ... er ist ja zwei Runden geschwommen auf der Mitteldistanz... wir rufen uns zu, meine Stimme will mal wieder nicht, ... egal... krächz,
... schon isser vorbei geflitzt ...

Nach gut 2:20 h ist die Rad-Runde vorbei, ich habe glaube ich zweimal überholt - bin öfters überholt worden... aber das ist nicht wichtig... heute ist Erlebnis vor Ergebnis angesagt ...

In der Wechselzone tausche ich ruck zuck die Schuhe, ... nun mit relativ hohen Socken mit eng anliegendem Bündchen und meinen Schlammschuhen ausgerüstet gehts flott direkt hinter Su.bee aus Göttingen über die Mole an den Strand... und dann... sinken wir ein...
Naja,... nach ca. 500m diagonal über den Strand wird es besser, ... ein halbwegs fester Strand-Streifen findet sich, wo die Wellen eben abgelaufen sind... ein
stabiles 8 min/km Tempo *eek* - das ist nicht wirklich schnell! ... aber dieses Höllentempo stellt sich ein, ... laufen klappt irgendwie, ... manchmal kommt man in
die Wellen, manchmal ins Weiche... aber insgesamt trabbt es sich ganz gut... Ton und Kulisse sind 3D und phänomänal! ... was will ich MEER! ...
Die Überholer und die Läuferinnen aus dem Gegenverkehr haben aufmunternde Worte und es wird gequietscht und abgeklatscht... richtig Kraft und Wumm finde ich nicht
in mir, aber zum Aufgeben bin ich nicht hier... also: dann wird es eben ein längerer Gute-Laune Jogg hier am Strand... wow , schaut das genial aus!
Die Mitteldistanzler dürfen noch bis zum Leuchtturm rennen, die Langdistanzler noch weiter, bis irgendwo in der Nähe von deren Wendepunkt dann an den Abschnitt der
Steilküste, wo sie am Seil einmal bis rauf müssen, - und wenn ich es richtig verstanden habe, dann die Treppe wieder runter und zurück nach Thorsminde.... was für Helden! ...
Am Wendepunkt nach 5 km hängt Su.Bee mich ab, bis dahin war ich als so 10 m hinter ihr.... sie kann schneller trinken als ich ... jedenfall genieße ich mein Ahornsirup-Gel *jammi*, das ist echt lecker, im Gehen, und ohne mich zu verschlucken und trabe erst danach weiter...
Bald kommt mir D. entgegen, er hat auch den laufbaren Streifen am Strand gefunden und schaut sonnenverbrannt aber guter Dinge aus :) ... weiter gehts...
Auf den letzten 500m vor der Mole sinkt man wieder furchtbar ein, kein Streifen vom Strand will richtig tragen... dann endlich ist der Stein-Streifen erreicht...

die Touris applaudieren, gute Laune überall... schnell noch über das Hügelchen und die Straße, ... und ab ins Ziel....
Geschafft...!! :liebe053:

Was für eine geniale Veranstaltung!
Mein Ziel, die Herausforderung annehmen, Ankommen und Spaß haben ist erreicht... nach 4,5 h :liebe053:
Mein Minimalziel: "nicht Letzter werden" auch (es kommt auf der 1/4-Distanz mit ca. 45 Startern noch eine Frau, ein Mann und eine Staffel nach mir ins Ziel) ....

aber eigentlich ist es egal: Es ist ein großartiger Tag am Meer! :)

D. kommt ca. 1,5h später auch mit leuchtenden Augen ins Ziel.

Nachmittags liegen wir im heißen "Wilderness-Tub" und genießen....


Mit Kuhhorn-Medaille am Lederband und Thors Blitz auf dem Finisher-Shirt:


FMMT 08.08.2019 19:58

Herzlichen Glückwunsch und toller Bericht:Blumen:

VolkerR 09.08.2019 08:34

Ja, auch von mir einen herzlichen Glückwunsch.
Schön geschrieben... konnte direkt mitfühlen...

Duafüxin 09.08.2019 08:44

Klasse :Blumen:

Rennente 09.08.2019 09:31

*hach* Dankeschön, hab mich gleich wieder "zurück" gefühlt :Blumen:

Schön, dass du es auch genießen konntest, das Laufen am Meer war einfach grandios (die Radstrecke auch, aber die hab ich irgendwie nicht so richtig wahrgenommen)!
Glükwunsch euch Beiden!

wutzel 09.08.2019 10:27

Herzlichen Glückwunsch :Blumen:

Sehr schön geschrieben.

runningmaus 09.08.2019 10:30

Es war echt schön Euch alle da kennen zu lernen oder wieder zu treffen! :Blumen:

Übrigens: In der dritten Nacht hatten wir das 12-Bett Zimmer dann wieder ganz für uns alleine .... totale Ruhe .... Morgens hatten wir noch ein langes Gespräch mit Jörn, einem der Langdistanz-Finisher, der sich mit regelmäßigen Läufen am Ostseestrand für das Abenteuer fit gemacht hatte.
:Huhu:

Su Bee 14.08.2019 21:26

In der ganzen Aufregung habe ich total vergessen den anderen Finishern bzw. sogar aufdemTreppchenstehern zu gratulieren!:Blumen: :Blumen: :Blumen:

Leider hat bei mir schon wieder der Alltag heftigen Einzug gehalten.
Dafür schmerzt das Knie nicht mehr in Grundhaltung, Tape ist nicht mehr notwendig, aber Triggerpunkte hat es noch genügend.
Schwimmen und Radeln ging glücklicherweise die ganze Zeit, so dass ich noch auf etwas Bewegung komme und das Knie wird auch irgendwann wieder laufen wollen.
Da das Schwimmen in der Nordsee für mich so grausig gelaufen ist, hatte ich schon befürchtet es verlernt zu haben, aber im vertrauten Weichei-Ambiente ist alles super.
Den Wind habe ich wieder gegen unser hügeliges Umland getauscht, vermisse aber die entspannte Position auf dem Auflieger. Dafür würde ich glatt wieder nach Dänemark fahren ;)
Im Ernst: mit etwas mehr Training in der Nordsee und einer besseren körperlichen Ausgangslage, würde ich dort jederzeit wieder starten.

Für mich ist diese Form einer Wettkampf-Veranstaltung genau das was ich liebe.
Menschenmassen und Trubel tausche ich sofort gegen die Schönheit dieser Landschaft, das freundschaftliche (fast schon familiäre) Miteinander, das fast schon einsame Radeln und das Meer an der Seite beim Laufen.

Seitdem ich dort war, weiß ich diesen Sport noch mehr zu schätzen als vorher und denke hier zuhause momentan bei jeder Einheit an diesen Wettkampf zurück.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:54 Uhr.

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